Donnerstag, 30. Juni 2011

Niko erobert... die Turf Selection (93)

Naja, nicht ganz, aber immerhin sind wir "berühmt", wir stehen nämlich in der Zeitung.


Momentan bedeutet das den 10. Platz, aber die Saison ist ja noch lang.

Dienstag, 28. Juni 2011

Niko erobert... Blitzeis (92)

Kampf den tropischen Temperaturen! Mit zwei kleinen, unscheinbaren, aber höchst wirkungsvollen Waffen rückt Niko den in Dortmund herrschenden 35°C auf den Leib. Um Nikos Mission mehr Durchschlagskraft zu verleihen, habe ich es sogar gewagt, kurzzeitig die Balkontür einen winzig kleinen Spalt weit zu öffnen, um den tapferen kleinen Kerl in die sengende Hitze hinauszulassen. Voilà!


Umgehend wurde es in Dortmund und Umgebung mindestens zwei gefühlte Grade kühler. Und das alles ist nur Niko zu verdanken! 

Coming up: Nikos geballte Kraft Teil 2: Das Nikoorakel ist wieder da. Wetter aufgepasst, Niko verrät nach 10 Monaten Trainingslager die ultimative Derby-Dreierwette.

Donnerstag, 23. Juni 2011

"Ein Chapman lässt sich doch sowas nicht nehmen"

Mittwoch Nachmittag habe ich mich für bescheuert erklärt. Zumindest während ich im strömenden Regen Richtung Dortmunder U-Bahn-Haltestelle stapfte. Und, was selten bei mir vorkommt, ich fand den Gedanken an Pferderennen am PC äußerst verlockend. Aber ein echter Indianer kennt bekanntlich kein Schmerz und außerdem lockte der Kölner Abendrenntag – Ich liebe Abendrenntage! – mit einem besonderen Highlight, das wir auf keinen Fall verpassen wollten. Aber dazu später mehr. Zunächst einmal war die Deutsche Bahn nicht so ganz auf meiner Seite – andererseits, war der Duisburger Kreisverkehr am Bahnhof auch nicht auf frewens – aber dafür war es dann ganz offensichtlich die Straßenlage. Wir kamen ohne Stau nach Köln.

Eigentlich hatte ich was den Andrang betraf, eher mit einem Aktivenabend gerechnet, doch weit gefehlt, für einen Abendrenntag mit einem Ausgleich III als Highlight war die Bahn echt gut besucht. Ich würde mal sagen, die Besucherzahl konnte es in etwa mit der am letzten Sonntag in Düsseldorf bei den 1000 Guineas aufnehmen. Freundlicherweise hatte auch Petrus am Abend ein Einsehen und drehte den Wasserhahn ab. Zwar war das Geläuf tagsüber mehr als gründlich bewässert worden, der Bodenwert ging von 4,4 auf 5,0 und letzter Wert war bestimmt nicht übertrieben, aber so wurden alle Beteiligten wenigstens nicht auch noch von oben nass. Also alles rosa ;)

Und dann kam das sehnlichst erwartete Rennen mit Chapman, für den wir vermutlich auch weiter als bis nur nach Köln gefahren wären. Ich hatte ja schon in Frankreich begeisterte Schilderungen dieses Pferdes vernommen, sodass der Name nur noch das I-Tüpfelchen war. Und ja, Chapman (also der vierbeinige) ist genau meine Kragenweite. Leider war im Auto nicht mehr genug Platz... Im Ernst, die vier Babys benahmen sich alle vorbildlich. Chapman fielen zwar im Führring fast die Augen aus dem Kopf, aber eher vor Neugier denn vor Angst. Im Übrigen sahen auch alle vier Hengste fantastisch aus, wenn da nicht Zweijährigenrennen dran gestanden hätte, wären sie auch als Dreijährige durchgegangen. Das Rennen dürfte der eine oder andere selbst gesehen haben. Herzlich gelacht haben wir über Manfred Chapmans Rennkommentar: „Ein Chapman lässt sich so was doch nicht nehmen“. Der gute Andrasch hätte vermutlich was zu hören bekommen, wäre er am Pfosten nicht vorn gewesen :D

Chapman
 


Im Anschluss ging es weiter mit dem 2008er-Jahrgang. Access war sehr aufgedreht und hing mehr im Führzügel als das er auf eigenen Beinen stand. Zack Hope wird langsam Pferd, Best Man ist noch eher knuffig als Rennpferd, der braucht erstens noch etwas Zeit und zweitens wohl auch lange Distanzen. Knock Out gefiel mir schon in Düsseldorf gut, nur hatte ich ihn aufgrund seiner Eskapaden nicht wirklich auf dem Zettel. Der Rest ging ein bisschen unter. Das Rennen selbst war in der Geraden reichlich merkwürdig, jeder behinderte irgendwie jeden, mit Geradebleiben war auch nicht so viel und dann stellte der „Sieger“ 200 Meter vor dem Ziel die Arbeit ein. Gemeint ist Zack Hope, „bitte nie wieder über 2100“. Der Jockey konnte sich quasi gar nicht mehr beruhigen und Hein Bollow kam eigens rüber, um zu fragen, warum er denn bitteschön nicht vorn gewesen sei :D

Das Amateurrennen fand am Rande meiner Aufmerksamkeit statt. Aber die Siegerin war mir sehr sympathisch. Nettes Interview mit Herrn Göntzsche.

Die Dreijährigen im folgenden Rennen waren irgendwie alle ein bisschen neben der Spur. Sehr viel Unruhe im Führring, Schritt gehen konnte so richtig keiner, hüpfen war mehr in Mode. Selbst Malachi, den ich vom letzen Mal als Schlaftablette in Erinnerung hatte, ließ sich vom allgemeinen Hibbeln anstecken. Optisch gab es mit Andex (Mordshintern) und Sexxan zwei Herausgucker, von denen ich mir für die Wette natürlich den falschen aussuchte. Lord of House steht sich weiterhin selbst im Weg und Peleador, der mir auch ganz gut gefiel, landete irgendwo im Nirgendwo. Ganz schrecklich fand ich Boshoevenscarlet, die im Führring schon nie vier Füße auf der Erde hatte und auch sonst aussah, als sei sie im Hungerstreik.

Andex
Das fünfte war das wohl merkwürdigste Rennen des Abends. Die Pferde sahen allesamt ganz ordentlich aus, da gab es mal nichts zu meckern. Aber im Rennen ging dann vorne die Post ab, als wäre es ein Rennen für Sprinter. Mit einem Mordstempo jagten Love and War und La Lune um die Bahn, erstere hatte zeitweise gut 20 Längen Vorsprung vor dem Feld. La Lune bzw. dessen Reiter kann man ja noch zu Gute halten, dass sie hinterher Zweite war, aber Love and War war schon vor dem Schlussbogen restlos geschlagen. La Lune hätte von dem Husarenritt vielleicht sogar profitieren können, wenn nicht Rebetiko anmarschiert wäre. Sah cool aus. ;) Klaus Göntzsche hatte anscheinend einen Clown zum Abendbrot bekommen. Seine Versuche, Sarah Weis zum Kommentieren des Rennens in voller Länge zu animieren, schlugen allerdings fehl. Ganz besonders lustig schien auch die Tatsache, dass es Alkoholika aller Art als Ehrenpreise gab. Selbstverständlich wurde jedes Mal ausdrücklich angemahnt, dass der jeweilige Jockey sein Glas/Flasche aber nur angucken dürfe. *augenverdreh*

Nicht ganz so cool wie die Zahnbürste aus dem letzten Jahr, aber trotzdem nett.
Den Rest muss ich mangels Zeit, der nächste Renntag wartet ja schon, kurz zusammenfassen. Es gab allerdings auch keine besonderen Vorkommnisse mehr, abgesehen davon, dass sich Justin Novara auf dem Weg zum Geläuf im 6. Rennen verletzte, dem Vernehmen nach war der Sattel gerutscht (?) und nicht mehr reiten konnte. So schlimm wird es glücklicherweise wohl nicht gewesen sein, laufen konnte er jedenfalls noch.
Nach dem 7. Rennen sind wir dann gefahren, da ich gern vor Betriebsschluss der U-Bahnen wieder in Dortmund sein wollte.

Und, weil sie so toll ist und es dieses Mal keinen Bericht gibt, zwei Fotos von Elle Shadow!


Sonntag, 19. Juni 2011

Lips Poison siegt in den 1000 Guineas und Serienschock und Elke's Friends können doch gewinnen

Tja, nach der Invasion am Montag folgte heute die Ernüchterung in Düsseldorf. Oder auch: Es ist Grupperennen und keiner geht hin. Ich wähnte mich was die Besucherzahlen anging, schon auf der winterlichen Sandbahn. Na gut, ganz so schlimm wars nicht, aber dafür, dass immerhin die 1000 Guineas entschieden wurden, war absolut tote Hose. Dementsprechend kam auch bei mir keine richtige Gruppenrennen-Stimmung auf. Andererseits war es ganz angenehm, ohne Hetzerei am Führring in der ersten Reihe stehen zu können. Ein paar mehr Besucher hätten es trotzdem ruhig sein dürfen.

Wir kamen recht knapp zum ersten Rennen an, da wir am Hbf in Duisburg noch schnell die Fahrt nach Hamburg klar gemacht hatten *vorfreu* In der ersten Reihe am Führring war trotzdem noch Platz. Außerdem durften wir ja nichts verpassen, denn es war mal wieder Rennpony-Zeit. Das besagte Rennpony dürfte sich dann heute auch das GAG für Hamburg geholt haben ;) Soll mir recht sein, wenn es dann wieder einen von der Recke-Starter schlägt ;) Was die anderen Starter anbetraf, waren es aus meiner Sicht die üblichen Verdächtigen, die ins Auge stachen, wobei in erster Linie Prince Dumont zu nennen ist. Aber auf den falle ich nicht mehr rein, dann schon auf andere, dieses Mal war es Wellenspiel, die ich nicht auf der Rechnung hatte. Sorry, dieses Pferd sieht aber auch einfach nach nichts aus. Dann rein nach Aussehen schon eher Intercom, aber von dem habe ich auch schön meine Finger gelassen. Ansonsten gabs keine besonderen Vorkommnisse.

Im zweiten Rennen konnte ich mich nicht zwischen Lipanosie und Anapa Angel (wann endlich gewinnt dieses Pferd mal???) entscheiden und eben weil ich das nicht konnte, habe ich da m dem Wetten auch sein gelassen. In Anbetracht der Tatsache, dass beide irgendwo im Nirgendwo landeten, war das auch besser so. Der Rest konnte nicht so ganz bei der Optik mithalten. Als ganz ordentlich habe ich noch Lifespan in Erinnerung. Den späteren Sieger Air Dream habe ich gar nicht wahrgenommen, hätte ihm den zweiten Sieg in Folge aber auch ehrlich gesagt nicht zugetraut. Ein bisschen anstrengend war bei dem Rennen, dass mit Ausnahme von Anapa Angel einfach nur braune Pferde durch den Führring kreisten.

Dann kam das Rennen für die dreijährigen Sieglosen. Ich muss gestehen, dass die Rückschau etwas sehr getrübt ist, obschon aus meiner Perspektive das „richtige“ Pferd gewann. Aber irgendwie war nach dem Rennen dann doch wichtiger, was mit Piece of my Heart, die angehalten wurde, passiert war. Da wir direkt am Zielspiegel standen, hatten wir den Zwischenfall auch gar nicht gesehen. Hinterher haben wir jedenfalls noch gehört, die Stute sei mit Transportgips in die Klinik gefahren worden.
Tja, was bleibt noch zu sagen, von den restlichen Startern standen Serienschock und Global Magic klar heraus, letztere schaffte es selbstverständlich schon wieder, einen zu finden, der im Ziel vor ihr war. Dabei muss man aber auch sagen, dass sich Serienschock echt gemacht hat in den letzten Wochen. Der sah schon klasse und mittlerweile richtig nach Pferd aus. Vallanda, immerhin Halbschwester von Val Mondo, konnte ihrem Bruder weder vom Aussehen noch vom Auftritt im Rennen das Wasser reichen. Und Knock Out sorgte mit seiner hartnäckigen Weigerung, seine Box zu beziehen, quasi im Alleingang für 5 Minuten Verspätung...

*habenwill* ;) Serienschock
Serienschock schägt Global Magic (verdeckt)
Das vierte Rennen überspringe ich mal

Die besagten fünf Minuten Verspätung waren jedoch – oh Wunder –beim Start zum sechsten Rennen auf einmal Geschichte. Denn aufgrund der Übertragung im Fernsehen hatte man es plötzlich verdammt eilig. Kann mich nicht erinnern, dass das Einrücken schon mal so schnell vonstatten ging :D Setareh hatte unser Geläster offenbar gehört und führte bis in die Gerade hinein mit großem Vorsprung, sodass wir uns schon langsam die Augen rieben, bevor er dann doch noch überlaufen wurde. „Mein“ Picadilly Circus wurde leider nur Letzter, schien aber nach dem Rennen auch nicht ganz klar zu gehen. :( Richtig gönnen tue ich den Sieg aber Owentuo, der klasse aussah wie immer, und Team, auch wenn er unser Kultpferd Flat Eric schlug. Dieser wiederum lieferte sich mit seinem Head to Head Gegner Primera Vista einen Kampf bis zur Linie und entschied diesen mit einem Kopf für sich.

Dann war schon Grupperennen, die Stimmung fehlte aber irgendwie immer noch total. Nun ja, dank Lady Onyx konnte ich dieses Mal Fotos im Führring machen, also mal keine nervigen Rails im Bild. Richtig umgehauen hat mich von den Stuten keine, was aber nicht heißt, dass sie nicht gut aussahen, im Gegenteil, nur der Hammer war halt nicht dabei.  Der Preis fürs beste Aussehen ging aber trotzdem an Djumama, auch wenn sie heute das erste Mal überhaupt geschlagen wurde. Ihrer Trainingsgefährtin Lips Poison konnte ich dagegen nicht sonderlich viel abgewinnen, womit wir mal wieder beim Thema Aussehen bzw. dessen Nichtverlässlichkeit wären...  Zumal mir die Drittplatzierte Temida auch nicht sonderlich zusagte. Immerhin sah Wolkenburg toll aus, war auch ihrer Stallkollegin Aigrette Garzette optisch vorzuziehen. Aber das waren allenfalls Nuancen. Nachdem das Bremer Derbytrial gelaufen war, kamen die Jockeys dann auch mal irgendwann.

Platz 2 für Wolkenburg

Die drittplatzierte Temida
Und die frischgebackene klassische Siegerin Lips Poison
Im siebten Rennen dominierten die Nichtstarter, zu denen auch mein Favorit des Rennes, Staying Alive, gehörte. Lelex hätte ich klauen können, der würde sich im Gespann mit Serienschock auch ausnehmend gut machen :D In Bezug auf Making Strides muss ich den Kommentar zum Senkrücken zurück nehmen. Ein Ansatz ist zwar schon vorhanden, allerdings entsteht dieser Eindruck vor allem durch die enorme Gurttiefe. Der sieht irgendwie aus wie ein Windhund, nur nicht ganz so dünn.

Noch ein Wort zum letzten Rennen. Nach 3 zweiten Plätzen dürfte Elke’s Friend’s (wir rätseln immer noch, unter dem Einfluss welcher Drogen man auf einem solchen Namen wie „der Elke ihr Freund seiner“ kommt) für einen Lichtblick am Hickstschen Seuchentag (Piece of my Heart, Quesada Letzte) gesorgt haben, wobei es die Gute aber bis zur Linie spannend machte. Gut, meine Nerven blieben geschont, ich war mir Mitte der Geraden schon recht sicher, aber mein Umfeld war erst nicht so überzeugt :D

Geht doch: Elke's Friend's

Montag, 13. Juni 2011

Schlenderhaner Doppelsieg in der Union und Menschenmassen in Köln

Was ein Renntag! Um 12.30 Uhr (zur Erinnerung, das war 1.40 h vor dem ersten Start) bogen wir von der A1 kommend auf die Scheibenstraße ein. An der Stelle sind es bis zur Parkplatzeinfahrt noch knapp 1,5 Kilometer. Die Straße war beidseitig VOLLgeparkt. Genauso sah natürlich der Parkplatz an der Bahn aus. Mann, was waren wir froh, auf den „elitären Parkplatz“ zu dürfen. Auf dem standen zu dem Zeitpunkt keine 15 Autos :D Aber als Besitzer oder Aktiver muss man ja auch nicht sooo früh kommen. Naja, Adrie de Vries (erster Jockey!) war schon da und entledigte sich diverser Kleiderschichten ;) Aus der anderen Richtung trabte Familie Hofer an. Vor dem Eingang stand schon eine respektheischende Schlange und es war immer noch eineinhalb Stunden bis zum ersten Start. Klar, lag die Fülle auch zu einem guten Teil daran, dass der Eintritt bis 13 Uhr frei war, aber trotzdem, in den letzten vier Jahren habe ich die Bahn nicht so voll erlebt wie heute. Entsprechend lang waren natürlich auch überall die Schlangen, bzw. das Gedränge. An die Wettkasse bin ich nicht gegangen, es war mir einfach zu voll. Zum Glück hatten frewen und ich uns im Vorfeld fürs Picknick und nicht für die Gaststätte entschieden. Dort wäre vermutlich ohnehin kein Platz mehr gewesen. Außerdem waren Couscous-Salat und Amerikaner wahrscheinlich sowieso viel besser.

Volles Haus in Köln!

Sehr positiv dürfte es sich auf den Umsatz des 2011 bisher nicht gerade vom Wetter verwöhnten Kölner RV ausgewirkt haben, dass sich die Schleusen des Himmels ausnahmsweise mal nicht öffneten. Entgegen aller Vorhersagen blieb es trocken. So konnten die Herren Göntzsche und Sauren um 13 Uhr trockenen Fußes mit der Einführung ins Renngeschehen starten. Hierzu: Hut ab, das war eine wirklich klasse Sache. Wir haben mit halben Ohr auf der Tribüne picknickend zugehört. Die beiden haben das echt super und vor allem sehr anschaulich gemacht. Nett war vor allem Klaus Göntzsches Beispiel zur Erklärung der Ausgleichrennen, in dem er sich gegen Eckhard Sauren mit einem Kartoffelsack auf dem Rücken antreten lies. Aber im Ernst, so muss man das anpacken, hierfür eine Eins mit Sternchen nach Köln.
Klaus Göntzsche und Eckhard Sauren als "Erklärbären"
Kurz bevor es Zeit für den Führring wurde, war ich nochmal kurz am Auto. Vor dem Eingang standen nun noch längere Schlangen, der ganze Bereich zwischen Tribüne und Waagegebäude war pickepackevoll. Tertullian benötigte zwei Rennen, um an ein Würstchen zu kommen, und der eine oder andere wanderte zwei Kilometer, um überhaupt zur Bahn zu kommen. Am Führring war es natürlich auch voll, daher beschränkte sich mein Aktionsradius auch auf den Weg Führring, Slalom durch die Menschenmassen, Abkürzung durch die Wetthalle, Schleichweg auf die Tribünentreppe zum neuem Geheimtipp-Stehplatz und wieder zurück... Den Absattelring habe ich ausgelassen.

Nun aber wirklich zu den vierbeinigen Hauptpersonen. Tja, das erste Rennen lieferte mal wieder den Beweis, dass das bestaussehende Pferd nicht zwangsläufig das schnellste ist. Hier war es vielmehr „the other way round“. Alma Alta sah zwar nicht schlecht aus, doch war sehr unauffällig, im Gegensatz zu einigen anderen Kandidaten auch eher schwach bemuskelt. Pustekuchen, am Siegen hinderte es die Stute, die zuvor auch von den Herren Göntzsche und Sauren beworben wurde, nicht. Nebenbei war es ein sehr schöner Ritt, durch den die von Andrasch Starke gerittene Stute Danando zum Schluss noch recht sicher schlug. Ebenjener Danando wäre auch problemlos als Araber durchgegangen, dürfte aber nach dem Aufbaustart heute bald fällig sein. Ostco fand ich total toll, schickes, dunkles Pferdchen, nicht gerade groß, aber sehr manierlich aussehend und an allem interessiert. Quezon Star könnte das eine oder andere Kilo mehr vertragen, er lud eher zum Rippenzählen ein.

Alma Alta mit Andrasch Starke im Sattel
Im Anschluss waren die dreijährigen Stuten an der Reihe, von denen immerhin vier (Sword Style, Bristol Bay, Quintessa und Songerie) noch mit einer Nennung in der Diana ausgestattet sind. Die beiden Hickst-Stuten sahen sehr gut aus, wobei mir die mit drei weißen Füßen (!!) ausgestattete Quintessa noch einen Tick besser gefiel. Vorsicht war allerdings geboten, da die Stute als eher spätreif gilt. Dies dürfte wohl auch zutreffen, den einen oder anderen Start könnte die sehr grün laufende Stute wohl noch vertragen, im ersten Bogen wollte sie lieber geradeaus. Songerie sah ganz ordentlich aus, haute mich aber nicht vom Hocker. Das wohl auffälligste Pferd war die Wittekindshoferin Notennächste, meine Güte, was ein Schiff. Dazu ein ganz schmales Hemd, das echt noch aufpacken könnte. Die ist vielleicht eher eine Vierjährige. Bristol Bay und die Bolte-Stute Crossfire sahen noch ganz gut aus, die anderen Kandidatinnen sind mir weder positiv noch negativ aufgefallen.

Per Se und Terry Hellier

Danach stand ich so lange in der Kloschlange, dass kein Blick auf den Führring mehr erhaschbar war. Also Trick 17 und ab in durch die Mitte, auch Absattelring genannt (an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Scalo :P :D).
Dämlicherweise hatte ich Dirakh Shan statt Slaveni in meinem DW-Tipp, sodass ich natürlich leer ausging. Am Führring überlegten wir kurz eine Zweierwette mit Scarabea (zu dem Zeitpunkt über 5000:10) und Smith Esquire (~2000:10) zu spielen. Optische Rausstecher waren Sprite Rock und die Außenseiterin Sun of Dubai. Bei letzterer geht auf Dauer bestimmt noch was. Mehr hab ich nicht behalten.

Tja und danach kam dann das Rennen, wo ich mich verquatscht habe und daher nicht wirklich aufmerksam Pferde geguckt habe. Dann hat uns noch eine ältere Frau angepöbelt, wir redeten ja wie die Wasserfälle, was das denn solle? :D Achso, wir waren uns doch einig, dass eigentlich nur Alassio (üüüüüüberfällig), Youri oder Falakee gewinnen könnten. Naja, und dann kam Sleepless. Wie sagte frewen noch so schön? Die kann man auch nur wetten, wenn man immer Starke spielt. Ähm ja.

Im sechsten Rennen waren erneut die Dreijährigen angesprochen. Ich persönlich war sehr auf Lyvius, den Bruder von Lyssio gespannt, der bis Anfang des Jahres noch eine Derbynennung hatte, dann aber recht früh gestrichen würde. Als ich ihn sah, war mir auch relativ klar, warum. Der ist noch ein absolutes Baby. Braucht noch ein bisschen. Die andere spannende Frage war, wie würde sich Fly the Stars verhalten? Im Führring drehte er auch nur eine Runde, bevor es direkt aufs Geläuf ging. Allerdings brach er sich mit dem zweiten Platz keinen Zacken aus der Krone, denn König Hall war für mich schon im Führring der Sieger. Durch seinen souveränen Sieg war dann auch dieses Mal das am besten aussehende Pferd vorne. Von den anderen Startern gefielen mir noch Oklahoma und Zapatero. Sokrat sieht aus wie ein Deckhengst, führte sich auch ziemlich hengstig auf. Den möchte ich mit der Kneifzange nicht anpacken müssen. Macht sich aber bestimmt gut als Paradepferd ;)

Fly the Stars
"Baby" Lyvius

König Hall und Eddy Pedroza
Hm, die Starter im 6. habe ich nicht wirklich im Gedächtnis behalten. Aufgefallen ist mir, dass Christoph Columbus zum zweiten Mal hinten (blau :D) bandagiert antrat. Ansonsten waren diejenigen, die im Rennen vorn waren, auch optisch die Gemeinten.

Vor dem Unionrennen klappte die Sprinttaktik dann nicht mehr so gut. Als ich am Führring ankam, war es schon ziemlich voll. Habe trotzdem noch einen Spalt gefunden, durch den ich fotografieren konnte. Tja, und dieses Mal konnte ich mich absolut nicht entscheiden, es waren fast alle toll. Kleine Abstriche sind bei Ordensritter und Sindaco zu machen, die beide auch schon vorher klatschnass waren. Dazu kommt vielleicht noch Sundream, der den anderen nicht so ganz das Wasser reichen konnte. Die anderen fünf sahen alle „wow“ aus. Persönlich finde ich Theo Danon total klasse, und das, obwohl ich eigentlich nicht auf Füchse stehe. Aber da tat sich nicht wirklich viel. Der Rennausgang war dann schon irgendwie zum gähnen. Scheint so, als müsste man nur noch ausklamüsern, welcher von gefühlt 10 Schlenderhanern im Derby vorn sein wird. Gereon wurde nicht gerade glücklich geritten und Saltas auch nicht bis aufs Letzte gefordert. Außerdem ist sowieso nur Tertullian Schuld, dass Saltas nicht gewonnen hat. Dafür räche ich mich jetzt, indem ich im Derby Ibicenco wette und dann gewinnt natürlich „mein“ Saltas! So! :D :D ;)

Theo Danon "diskutiert" ;)
Der Derbyfavorit Arrigo

Und der Derbysieger Saltas ;)
Nach dem Hauptrennen sind wir gefahren. So spannend fanden wir die letzten beiden Rennen nicht. Außerdem geht’s ja auch schon Sonntag in Düsseldorf weiter mit den 1000 Guineas!

Ach ja, hat nichts mit dem Renntag zu tun, ist aber ein absolutes MUSS, dieses Video über Quijano!

Donnerstag, 9. Juni 2011

Faire des bises - C'est bon à savoir 10

Ich hatte am Wochenende eine Erleuchtung. Deswegen muss ich unbedingt diese leider schon leicht angestaubte Kategorie wieder herauskramen. Zum einen finde ich, dass es zu C'est bon à savoir immer mal wieder etwas zu sagen gibt und zum anderen hat diese zehnte Folge, wie alle ihre Vorgänger auch, sehr viel mit Frankreich zu tun. 

Ausgangspunkt sind meine ersten Wochen in Angers, in denen ich immer wieder den gleichen Fehler machte. Mittlerweile hatte ich das schon fast verdrängt, bis ich am vergangenen Wochenende geradezu mit der Nase darauf gestoßen wurde. Thema ist Küsschen geben. Logisch, das machen Franzosen immer. Wobei ich es schon ganz lustig finde - kleiner Exkurs - das französische Männer unter sich in aller Regel dann doch den Handschlag vorziehen. Ich kann es ihnen nicht verübeln, es ist nämlich auch sehr viel unkomplizierter. Tja, ich als Frau habe in derlei Beziehung natürlich keine Chance, denn sobald eine Frau im Spiel ist, gibts ohnehin "bises". Dass dieses je nach Region unterschiedlich gehandhabt wird, was die Anzahl der Küsschen angeht, war mir nicht neu. Die Pariser geben drei Küsschen, in der Normandie dagegen nur zwei. In Angers ist das genau so üblich, das war also kein Problem. 


Jedoch, aus mir völlig unverständlichen Gründen, wurde ich zu Beginn meines Aufenthalts in Angers immer von Steeve ausgelacht, sobald es ans "faire des bises" ging. Seiner Ansicht nach, habe ich das nämlich immer falsch herum gemacht. Ich wollte reflexartig immer mit der linken Wange beginnen, er und auch die anderen Franzosen, rechts. Ein paar Wochen und Beinaheunfälle später hatte ich mich dann daran gewöhnt. Aber komisch fand ich es trotzdem, ich mit meiner Villers-Ecalles-Erfahrung konnte das Küsschengeben doch eigentlich.  


Nachdem ich dann fünf Monate nicht mehr über dieses Phänomen nachgedacht hatte, kamen am letzten Donnerstag die Franzosen aus Villers-Ecalles und ich hatte, fast möchte ich sagen endlich, meine Erleuchtung. Erster Franzose, der nächste Beinaheunfall, dieses Mal the other way round. Tja, die Normannen machens schlicht und einfach andersherum, erst links, dann rechts. Prompt hatte ich natürlich wieder einen Knoten im Hirn. Aber nachdem ich das Problem dann verspätet erkannt hatte, gings dann doch wieder... Das soll aber auch einer ahnen...

Niko goes mobile ;)

Oder so. Jedenfalls gibts jetzt ne extra Version von Nikos Blog für alle I- und Smartphone-Besitzer. Damit ihr auch keinen Grund habt, Niko keinen Besuch abzustatten!

Montag, 6. Juni 2011

Nikó conquerit... le jumelage à Beelen (91)

Christi Himmelfahrt ist für mich seit vielen Jahren und für Niko seit dem letzten Jahr sehr französisch angehaucht. 2010 waren wir in Viller-Ecalles, dieses Mal waren die Franzosen zu Besuch bei uns. Das ist natürlich immer mit sehr viel Organisation verbunden, macht aber unglaublich viel Spaß. So war es auch dieses Jahr wieder. Eigentlich brauche ich zwar jetzt eine Woche Urlaub zur Erholung, aber die Christi Himmelfahrtswochenenden möchte ich nicht mehr missen. An dieser Stelle auch besonders liebe Grüße an Dominique, die sich besonders über das Wiedersehen mit Niko gefreut hat ;) Bei der Ankunft der Franzosen musste ich schon einen Rüffel einstecken, weil ich Niko böserweise nicht mitgenommen hatte :D Dafür aber am nächsten Tag, an dem es unter anderem nach Münster ging.
Trecker fahren auf Hof Lohmann

Botanischer Garten Münster
Normalerweise fotografiere ich auch immer am Abschlussabend, aber dieses Jahr habe ich nicht ein einziges Foto gemacht, obwohl sowohl Kamera als auch Niko mitwaren. Ich war einfach zu beschäftigt. Aber ist vielleicht auch gar nicht so schlecht, dass es ich vom "Bürgermeisterquiz" keine Fotos habe...