Sonntag, 29. Januar 2012

Kurzer Zwischenstopp im winterlichen Wambel

Spontan und kurzentschlossen habe ich mich heute für vier Rennen nach Wambel begeben. Weit hatte ich es ja nicht. Dafür habe ich langsam aber sicher die optimale Anfahrt heraus. Mit meiner Schrottkiste von Fahrrad geht das leider nie, so wie ich das gern hätte. Ich sollte mir mal einen neuen Drahtesel zulegen, dann fahre ich die knapp sechs Kilometer mit dem Fahrrad. Heute war es dann eine Mischung von Fahhrad, U-Bahn und Schusters Rappen.

Ich hatte mir vorgenommen, zur Abwechslung auch mal Menschen und nicht nur Pferde zu fotografieren, da meine „Fotodatenbank“ in Bezug auf die Zweibeiner ziemlich Lücken aufweist, aber schließlich gehe ich in erster Linie der Pferde wegen auf die Rennbahn ;)
Verdammt kalt war es, dummerweise sind meine Winterschuhe in Beelen, da stehen sie gut, ich weiß. Dafür ging es aber noch einigermaßen. Vor dem ersten Rennen habe ich direkt Little Neck und Düsseldorferin aufgegabelt, super, also schon mal jede Menge Gesprächsstoff. Dabei hatte ich schon Sorgen, es wäre kein bekanntes Gesicht da ;) Von den puscheligen Vierbeinern tat es mir am Führring vor dem ersten Rennen Baltic an. Ein ziemliches Kaliber für ein Vollblut, wenn auch nicht übermäßig groß, aber trotzdem nicht zu breit, gefiel mir gut. Der Rest war in Ordnung, fiel mir aber nicht sonderlich ins Auge. Nightdance Prince hatte ich irgendwie ein wenig eindrucksvoller in Erinnerung, kann aber auch sein, dass ich ihn mit seinem älteren Bruder Nightdance Victor in einen Topf geschmissen habe. Die drei meistgewetteten Pferde waren letztlich vorn, wobei Nightdance Prince endlich mal ein Rennen zum gewinnen fand, war ja auch gewissermaßen überfällig. Dafür hatte dann mein kleiner Freund Maguas alias „Esel“ (und das Zitat stammt nicht von mir) das Nachsehen.

Nightdance Prince - Sieger im ersten Rennen
Zweites Rennen, hm, ich glaub, wir haben gequatscht, wenn ich mich recht erinnere über korrekte Hilfegebung beim Abwenden sowie Reiten und Reitpferde im Allgemeinen und Besonderen :D Rennpferde waren auch da... Kann mich erinnern, dass Anna Bellamy sehr, sehr schmal ist, was aber wohl eher nicht am mangelnden Futter liegt, die ist einfach so gebaut. Sonst weiß ich nix mehr.  Ich bin anschließend mal zum Geläuf gegangen, wo dann auch Tabari auftauchte, die ich schon vermisst hatte. Das hatte aber daran gelegen, dass das Personal der Gaststätte das Schnitzel anscheinend erst noch erlegen musste. Hat's eigentlich geschmeckt? Der Zweigelt-Anhang schrie den Schützling förmlich ins Ziel, der konnte also gar nicht anders als gewinnen ;) Effektiv war es anscheinend.

Runde 1, noch führt Bambari

Zweigelt siegt vor Anna Bellamy

Vorm dritten Rennen haben wir in erster Linie Imondo bewundert, der verhältnismäßig verschlafen durch den Ring schlappte. Das war aber alles nur Tarnung, denn als der Reiter oben saß, gingen die Öhrchen aber nach vorn und der Motor an :D Ansonsten habe ich meinen Vorsatz umgesetzt und Leute fotografiert. Beim Aufgalopp hatte sich Imondo den Schlaf offensichtlich endgültig aus den Augen gerieben, er war hoch motiviert. Ich mag den immer mehr. Nach dem Rennen war Imondo deutlich anzusehen, dass er sich ziemlich toll fand, zu Recht. :D

Beim vierten Rennen war schon vorher klar, wer gewinnen würde. Sowohl Stall Leon als auch Andreas Wöhler waren live und in persona vor Ort. Flash Dance hatte jedenfalls keinerlei Mühe und machte durchaus Lust auf St. Moritz, zumal er mit Keep Cool wohl einen deutlich besseren Gegner locker schlug, als es Salut in der vergangenen Woche tat. Aber noch sind es ja ein paar Wochen.

Keep Cool im Porträt
Flash Dance siegt souverän mit Eduardo Pedroza
Kurz bevor das fünfte Rennen gestartet wurde, musste ich mich schon wieder auf den Rückweg machen, aber ich hatte noch einen Termin. Abgesehen davon, war mir ohnehin schon kalt genug. Aber nett war es trotzdem. Zu guter Letzt möchte ich jedoch noch anmerken, dass Lady Doll sich nicht ihrem Namen entsprechend benimmt ;)

Niko erobert... Mampf (121)

*staubwisch* Ja, es ist schon länger her, aber der Semesterendstress macht sich selbst bei mir bemerkbar. So eine lange Pause ist schon länger her, wenn man mal von Urlauben ohne Internetzugang absieht. 

Ich sollte vielleicht einen neuen Tag anlegen, Essen, oder sowas in der Richtung. Ich habe dieses Wochenende nämlich mal wieder den Gegenbeweis zu der Annahme, Studenten ernährten sich nur von Fertigessen, angetreten ;) Niko hat - wie immer - fleißig mitgeholfen. Wenn der mal beim Joggen genauso fleißig wäre wie beim Essen...

Schokooooooooooooooooo! Die Plätzchen sind selbstverständlich auch selbstgebacken.

Und das Wochenendessen: Schnitzel mit Kartoffelgratin und grünen Bohnen

Montag, 16. Januar 2012

Geht auch im Winter: Zoobesuch in Dortmund

Der Januar ist nicht unbedingt prädestiniert für einen Zoobesuch, schließlich sind die äußeren Bedingungen in der Regel nicht unbedingt einladend, aber zumindest bisher sind wir diesen Winter von klirrender Kälte verschont geblieben und so haben wir dem Dortmunder Zoo am Samstag Nachmittag mal einen Besuch abgestattet. Ich wohne nun schon seit einiger Zeit in Dortmund, aber im hiesigen Zoo war ich noch nicht gewesen. Tja, definitiv etwas verpasst, anders kann ich es nicht zusammenfassen. Denn sonderlich viel erwartet hatte ich nicht, sind die Zoos in Duisburg und dem "bösen" Ort mit G. viel bekannter (und teurer), aber es war richtig gut, vor allem die Pinguine und Robben...

Guter Appetit bei den Dromedaren und hey, die Sonne scheint!

Katze Hexe gehörte mit zu den fotogensten Tieren ;) War zumindest kein Gitter im Weg...

...

Her mit dem Futter!

Er kommt, schnell in Position!

Fütterungszeit = Formationsschwimmen bei den Humboldt-Pinguinen

"Hey, duuuu, jaaaa, du, genau.."

Laaaaaaangweilig!

Die Zwei von der Tankstelle oder auch hier Warten auf den Futtermann

Essen will verdient sein.

Und tschüs!

Sonntag, 15. Januar 2012

Niko spielt... Suppenkaspar (120)

...oder auch: Meine erste selbstgemachte Hühnerbrühe ;)

Es kann losgehen. Das Huhn testet das Wasser schon mal vor. Niko überwacht das Gemüse.

Temperatur war genehm, das Gemüse leistet dem Huhn Gesellschaft.

Die Hühnerbrühe in vollendet und das Huhn in Einzelteilen :D

Das Endresultat: Zwiebelsuppe mit Apfel

Samstag, 14. Januar 2012

Niko erobert... Angrillen (119)

Das Fleisch ist gleich gar, daher mal eben kurz ein Live-Foto ;)


Grillen bei 4°C, aber schließlich kommen nur die Harten in den Garten. Bei uns ist es zumindest schon mal grün auf dem Balkon :D Und lecker wird's gleich sowieso. Anstrengend ist nur, dass Niko versucht, zu helfen. Wir sollten ein Kindergatter rund um den Grill aufbauen.

Sonntag, 8. Januar 2012

Nach dem Ausklang folgt der Auftakt - Dortmund

Wie schon 2011 habe ich auch dieses Jahr wieder dem rennsportlichen Jahresauftakt beigewohnt. Allerdings war die Ausgangslage eine ganz andere, der erste Renntag des Jahres 2011 war damals mein erster Besuch auf einer deutschen Rennbahn seit 5 Monaten gewesen, dieses Mal betrug die Pause lediglich acht Tage. Das Programm war es jedoch nicht, was mich angezogen hätte, jedenfalls nicht nur. Das Wetter war durchwachsen, aber deutlich besser als Silvester in Neuss. Regen, Sonne, alles war dabei, nicht zu kalt, war also schon in Ordnung. Der Besuch war für Sandbahnverhältnisse ohne Highlights wie Championatsehrung sehr ordentlich. Es bildeten sich zwischenzeitlich sogar kleine Schlangen an den Wettkassen, natürlich aber nicht vergleichbar mit der grünen Saison, aber schon ganz beachtlich.

Anders als zunächst angepeilt, war ich doch schon zum ersten Rennen da, der Bus war nämlich pünktlich, sodass ich die U-Bahn auch bekommen habe. Kaum betraten dann die ersten Starter des Jahres den Führring, begann es vom Himmel zu tropfen, was ein Start :D Dafür habe ich mir zur Abwechslung mal intensiv die Pferde angeschaut, sonst bin ich ja oft zu sehr mit quatschen beschäftigt, aber war ja keiner da, von dem ich mich hätte ablenken lassen können, zumindest noch nicht. Okay, Vierbeiner. Meine Favoriten im Führring waren recht langweilig, Sternenwind, Jukebox Hero und Frau Töpfer in erster Linie. Letztere guckte mich so lieb an, dass ich beschloss, die erste Wette des Jahres 2012 auch gleich im ersten Rennen zu tätigen. Gesagt, getan, als kleiner Feigling wettete ich Sieg/Platz, hätte ich mir auch sparen können, ich weiß ja wie das mit den Platzquoten auf Sand ist. Egal, so kann ich immerhin sagen, dass ich die erste Wette des Jahres auch gewonnen habe ;) Kyron fand Satteln ziemlich doof und hüpfte über den halben Platz vor den Sattelboxen. Überhaupt nicht gut fand ich das Herumgereiße im Maul bei dem einen oder anderen, zugegebenermaßen selten, aber es kam vor. Dadurch werden die Pferde auch nicht ruhiger *hrmpf*
Dann der erste Blick aufs Geläuf, heute mal keine Wattwanderung. Boden war natürlich gut nass, es stand aber kein Wasser auf der Bahn. Dass der Boden ordentlich Wasser aufgesogen hatte, wat gut zu hören, als die Pferde zum ersten Mal in der Geraden waren, das hörte sich an wie im Wind flatternde Fahnen und das war laut! Aber Pferde und Reiter bekamen keine Schlammpackung à la Neuss ab, die sahen noch verhältnismäßig manierlich aus.

Sternenwind, der erste Sieger des Jahres

Frau Töpfer im Portät

Schon vor dem Start zum ersten Rennen hatte ich lauscher aufgegabelt, die ich auch schon gefühlte Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte. Somit hatte ich dann auch schon wieder ausreichend Zerstreuung. Der Mumm aufs pinke Pony, die kleine Sandkastenfreundin, war jedenfalls vorhanden ;) Am Führring stießen dann tertullian und Tabari dazu, meine Aufmerksamkeit am Führring ließ entsprechend nach... Sämtliche noch zu vergebende Aufmerksamkeit wurde von einer großen und offenbar sehr fröhlichen (Beelener) Truppe im Führring absorbiert. Die junge Amateurrennreiterin Lara Wöhling absolvierte ihren ersten Ritt und hatte offenbar einen großen Fanclub mitgebracht. Ich vermute, die Fotos reichen, um ein Album zu füllen ;) Es waren jedenfalls alle glücklich und zufrieden.
Was war sonst noch? Rasputin absolvierte den Aufgalopp schon vor Erreichen des Geläufs und zwar auf dem Plattenweg dorthin. Immerhin blieb er da und hüpfte nicht fröhlich durch die Zuschauer, ist ja auch schon vorgekommen in Dortmund. Royal Lunas wartete mit den Spirenzchen bis er auf der Sandbahn war, was insofern nett war, als dass David McCann wenigstens weich landete. Die Führerin entschuldigte sich wortreich, war aber weiter nichts passiert. Atlantis hatte dafür absolut null Bock und drehte sich erst einmal minutenlang im Kreis. Stephie und ich wollten schon Wetten abschließen, ob der die Startmaschine noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen würde, da wurde der Hebel anscheinend umgelegt, auf einmal ging es jedenfalls.

Freheit... Royal Lunas

Geht doch: Atlantis doch noch überzeugt


Senara siegt vor Rocket Night

Drittes Rennen, tja... ich war da.... Kingsclere sah ganz nett aus, Russian Affair ist ein richtiger Brecher und stach aus der Gesellschaft schon etwas hervor. Poor Prince hatte nicht gerade Glück mit dem Namen, fand ich. Der England-Import ist Ex-Hürdler, was man ihm aber überhaupt nicht ansah, ist eher klein und schmal und beileibe kein typischer Hürdler. Naja, vielleicht ist er deswegen hier ;) Und dann kam Mariston. Was hat mich dieses Pferd vor zwei Jahren zur Verzweiflung gebracht. Heute habe ich ihn zum ersten Mal wieder getippt und er hat trotzdem gewonnen, unglaublich :D Hätte mir vor zwei Jahren einer prophezeit, ausgerechnet Mariston würde, noch dazu mit einer Nachwuchsreiterin zum Seriensieger avancieren, ich hätte ihn ausgelacht.

Vorm vierten Rennen war ich anderweitig beschäftigt, ich kam aber rechtzeitig zum Geläuf, um dem pinken Pony die Daumen zu drücken. Hat fast geklappt, gegen den Riesenaußenseiter Kepheus war nichts auszurichten, aber toll ist die kleine Stute trotzdem gelaufen. Lauscher war jedenfalls zufrieden, hat sie gesagt, auch mit dem Ritt übrigens ;) Ich auch, denn ich hatte sie gewettet.

Kepheus und Jan Palik

Manöverkritik beim Pinken Pony ;)

Das fünfte Rennen war immerhin ein Ausgleich III, was man auch direkt an den Startern sah. Super Eagle war die reinste Augenweide, aber den mag ich auch einfach. Ebenfalls gut gefiel mir Millyluvstobouggie (schrecklicher Name, zumindest wenn man ihn korrekt schreiben will). Kronerbe hatte ich nicht wirklich auf dem Schirm, der hatte ja schon vor acht Tagen gewonnen und einen Doppelsieg hatte ich ihm nicht zugetraut. Denkste. Jozef Bojko setzte sich durch den zweiten Tagestreffer erst einmal an die Spitze der Jockeystatistik.

Kronerbe siegt vor Super Eagle

Sechstes Rennen, hm, True Pleasure gefiel mir sehr gut, kann aber auch damit zusammenhängen, dass er mein Tipp war. Timm's Pearly brauche ich schon fast nicht mehr zu erwähnen, den fand ich schon immer knuffig, war heute nicht anders. Ansonsten sind vielleicht noch Britt Vryenesse und Noblement zu nennen. Ich habe vorsichtshalber nicht hingehört, was mit dessen Namen mal wieder veranstaltet wurde und bin mit Beate und Stephie zum Fotomachen gezogen. Am Geläuf haben wir den Privatführer von Halliday getroffen. Das Rennpony soll übrigens gewachsen sein, man höre und staune. Das Rennen endete mit einem Sieg des Dauerbrenners Input, ein wirklich tolles Pferd, der bestimmt viel Spaß macht. Übrigens war Input bei seinen 15 Starts im Jahr 2011 nur dreimal schlechter als Dritter und immer im Geld, Hut ab.

Input beim Aufgalopp...

...und beim Siegen

Das letzte Rennen habe ich leider nicht gesehen, ich war wiederum anderweitig beschäftigt. Mal sehen, wann es wieder auf die Bahn geht, der Januar ist relativ verplant, aber es geht sicher nochmal los, bevor der Winter vorbei ist ;)

Freitag, 6. Januar 2012

Olle Kamellen?

Diese Tage hat es mich wieder gepackt. Anlass war das Berlineressen an Neujahr, wenigstens indirekt. Meine Onkel hat nämlich die uralten Fury-Bücher "zurückgefordert", die seit über 10 Jahren in meinem Bücherschrank stehen, denn meine Cousine hat jetzt das richtige Alter dafür. Als ich die alten Schätzchen (Druck Ende der 1950er) aus den Tiefen meines Schrankes hervorgekramt hatte, konnte ich sie natürlich nicht einfach abgeben, nein, die mussten erst einmal wieder gelesen werden.


Und so kommt es, dass ich 2012 schon mehr Bücher durchgelesen habe, als das Jahr bisher Tage hatte. :D Auf die 6 Fury-Bücher kommen nämlich noch 1,5 andere drauf. Dieser Schnitt wird, ob leider oder glücklicherweise sei mal dahingestellt, jedoch nicht zu halten sein, nächste Woche ist ja auch wieder Uni. Aber schön war es, die Bücher mal wieder zu lesen, obwohl ich die in meinen jüngeren Jahren bestimmt 8mal gelesen habe, mindestens. Was ich absolut toll fand, ist, dass die im Nachhinein gar nicht so enttäuschend waren, wie es oft bei Kinderbüchern der Fall ist, wenn man sie Jahre später wieder liest. Das geht zumindest mir so, wenn man dann feststellen kann, dass die eigene Fantasie deutlich besser war als die Vorlage. ;) Klar, natürlich ist Fury alles andere als realistisch, aber toll ist es trotzdem, ich weiß noch, warum ich es immer so toll fand und mein damaliger Lieblingsband (6) hat diesen Status auch heute noch. Ich empfehle also allen Ex-Fury-Lesern die erneute Lektüre.

Montag, 2. Januar 2012

Niko erobert... Matschepampe (118)

Was Netteres als Matschepampe fällt mir dazu auch nicht ein ;)


Ich war jedenfalls vorgestern ziemlich froh, kein Rennpferd zu sein und mir keine Schlammpackung abholen zu müssen. Der Sand in Deauville heute in meinem Stream sah deutlich einladender aus. Fand Niko auch, der hatte nämlich schon Angst, in der Neusser Pampe zu versacken ;)

Sonntag, 1. Januar 2012

Nasser Neusser Jahresausklang

Erst einmal allen ein frohes neues Jahr 2012 von Niko und mir. Den Jahresausklang haben wir zum ersten Mal rennsportlich begangen. Aber einmal ist bekanntlich immer das erste Mal und da Marion, Stephie und ich Silvester eh zusammen feiern wollten, bot sich der Neusser Silvesterrenntag an. Außerdem war der letzte Rennbahnbesuch ohnehin schon wieder viel zu lange her, aber das ist ja keine neue Klage von meiner Seite. Gut, im Winter treten wir immer etwas kürzer, aber so ganz ohne Rennbahn geht es dann doch nie, auch wenn es „nur“ Sandbahn ist. Jedoch stand der gestrige Renntag im Zeichen der Championatskämpfe, sodass für Spannung gesorgt war. Wenig championtauglich präsentierte sich das Wetter, die meiste Zeit nässte es von oben, doch trotzdem waren ganz schön viele Leute da. Die beiden Wetthallen waren jedenfalls richtig gut voll, für meinen Geschmack schon fast zu voll, Hut ab, den Neusser schien das wenig gemütliche Wetter nicht abhalten zu können.

Da ich noch viele Nebel- bzw. Dunstfotos bearbeiten muss bzw. will, mopse ich mal bei Marion, die heute Nachmittag schon fleißig war und Bericht geschrieben hat, anstatt sich wie ich den Bauch mit selbstgebackenen Berlinern vollzuschlagen.

Wir hatten vorher spekuliert, wieviele Nicht-Aktive sich wohl an jenem Tag bei diesem Sauwetter (ja, es nieselte wieder stärker und war doch arg feucht-kühl) auf die Bahn verirren würden. Ich hatte auf 60 getippt und war sehr erstaunt, als diese Zahl schon anderthalb Stunden vor dem ersten Start erreicht war. Wir waren übrigens so früh, weil Flumu noch ein bisschen "arbeiten" durfte und zwei wichtige Termine vereinbart hatte. Kleiner Blick in die Wetthalle, die - man traut sich kaum, es zu schreiben - sogar so etwas Ähnliches wie gemütlich war. Sie ist durch Entfernung der ollen Sitzecke nach vorne Richtung Führring heller geworden und wirkte geputzt! Dazu standen auf den Bierzeltgarnituren Teelichter, und auch sonst wirkte es irgendwie freundlich. Kaffee wurde zu Beginn sogar am Tisch serviert und schmeckte (!), und während sich Flumu auf die Socken machte, ganz neue Einblicke erhielt und viel Interessantes erfuhr, warteten tertullian und ich, dass es im Führring losging.

Während ich wartete, klärte sich dann auch das in der Woche vieldiskutierte „Problem“ bezüglich der Rittangabe auf Petit Filou. Der Mann mit Hut berichtete, Olga Laznovska habe den Ritt nicht bestätigt, weshalb es zu einem Reiterwechsel kommen würde. Gut, war das also auch geklärt.

Rechtzeitig zum ersten Rennen war bin ich wieder zu den anderen am Führring gestoßen. Schnuffelchen Rendimiento drehte schon seine Runden. Eigentlich ist der ja nicht gerade eine Schönheit, aber ich finde den trotzdem knuffig, warum, weiß ich selbst nie so genau. Rendimiento trug eine Decke in „Tarnfarben“, hellgelbe und taubenblaue Karos, also genau die gleichen Farben wie sein Fell :D Mit der Neusser Schlammpackung wurde die Ähnlichkeit dann noch größer.
Rendimiento
Im Rennen selbst gab es dann einen Ausgang mit Seltenheitswert für die Neusser Bahn zu bewundern, auf der ja ziemlich oft gilt: Wer einmal vorne ist, bleibt auch vorne. Im spritzenden Matsch, der vor allem Redimiento endgültig komplett in ockergelb einfärbte, gab es tatsächlich einen Speederfolg, der die vagen Chancen von Mario Hofer vernichtete, eventuell doch noch das Trainerchampionat zu erringen. Dazu hätte Mishtaaq schon gewinnen müssen, aber auf der Zielgeraden hatte er zwar zunächst vorne gelegen, konnte jedoch dann gegen Kronerbes unwiderstehlichen Antritt nicht gegenhalten. Später erfuhr man vom Rennbahnsprecher, dass Mishtaaq Nasenbluten bekommen hatte - insofern eine Erklärung. Ich finde es übrigens wirklich gut, dass solche Bekanntmachungen in letzten Zeit öfter mal zu hören sind.

In Spexard konnte man also langsam schon einmal die Sektgläser entstauben, und auch für einen anderen noch möglichen Titelaspiranten wurde es nun eng. Dennis Schiergen, der ja drei Treffer hätte landen müssen, landete mit Call for Liberty nur abgeschlagen im Ziel. Auch die Rivalen um das Jockeychampionat schafften es nicht nach vorne oder auf die Plätze - dort war also alles weiterhin auf dem alten Stand.
Vor dem zweiten Rennen musste ich dann nochmal kurz verschwinden, sodass ich die Starter im Führring nicht zu Gesicht bekam. Anders als im ersten Rennen gab es hier jedoch auch keine Überraschung, Beacon Hill gewann so ungefährdet wie bei seinen letzten Starts und auch dahinter geschah wenig Überraschendes.

Das sah dann im dritten Rennen ganz anders aus, Dirakh Shan ausgerechnet. Nach wenig aufregenden Vorleistungen hängte er die, zumindest von mir, deutlich höher gehandelte Konkurrenz locker ab. Ich hatte mir das Rennen am Geläuf angesehen, um ein paar Bilder zu schießen und habe bei der Gelegenheit morwen aus dem Reitforum kennengelernt, die zum ersten Mal Rennbahnluft schnupperte. Ich hoffe, es hat ihr so gut gefallen, dass sie wiederkommt ;) Die Tatsache, dass sich Los Cantos spontan auf Abwege begab, gab uns zumindest mehr Zeit zum quatschen ;)

König Shuttle mit Alex Pietsch beim Aufgalopp
Dirakh Shan siegt vor Lordsbury Pride und anderen Schlammbepackten ;)
Danach flohen wir für eine Weile vorm Neusser Nieselregen in die Wetthalle, wo ich dann auch noch einen Kaffee bekam, vor dem ersten Rennen konnte ich ja nicht mittrinken. Der Führring musste daher ohne uns auskommen.

Im fünften Rennen hatte dann Alex Pietsch, der vor dem Renntag recht optimistisch gewesen war, seine letzte Chance aufs Championat. Allerdings hätte die letzten drei Rennen allesamt gewinnen müssen und Secundus, sein Ritt, kam aus einer 9monatigen Pause. Drängte sich nicht sonderlich auf, ich hatte mehr Knock Out im Visier, zu Recht, auch wenn es knapper wurde, als ich gedacht hätte, Zerzura blieb ihm bis ins Ziel auf den Fersen. Etwas enttäuschend lief nach seinem lockeren Sieg Zweigelt und Secundus war ganz weit weg und damit das Jockeychampionat entschieden. Party für Filip Minarik.

Schöne Bilder lieferte das Auscantern und anschließende Einmarschieren in den Absattelring, wo der siegreiche Jockey dieses Rennens, Eduardo Pedroza, seinen Freund Filip Minarik eskortierte. Wirklich eine sehr nette Geste, und Filip Minarik waren Erleichterung und Freude deutlich anzumerken. Da können viele Leute sagen, so ein Championat sei ja nichts wert - die Reaktion der Reiter gestern sprach ganz deutlich eine andere Sprache. Für diese Jockeys, die das ganze Jahr über enorm fleißig waren und ihr Bestes gegeben haben, bedeutet der Titel eine Menge! Meinen Respekt, meine Anerkennung und meinen Dank!


Knock Out

und ein "erleuchteter" Sascha Smrczek
6. Rennen: So kann es gehen - eben noch gefeiert als neuer Champion, und dann steht man da an den Sattelboxen und vermisst sein Pferd. Filip Minarik erlebte dies vor dem vorletzten Rennen, denn es hatte mit Atlantis wohl Probleme gegeben, so dass er kurzfristig Nichtstarter wurde.
Eine relativ enge Kiste wurde das Rennen dann zwischen Sternenwind und Tiago, wobei letzterer das bessere Ende hatte. Im Anschluss war dann die Championatsehrung angesagt. Das war, hätte ich gar nicht mal in dem Maße mit gerechnet, eine echt nette Angelegenheit. Filip Minarik freute sich dabei definitiv am extrovertiertesten, dicht gefolgt vom mitjubelnden Hein Bollow ;) A propos, dieser hatte übrigens vor dem ersten Rennen verkündet, er sei noch frei und stünde für Ritte zur Verfügung :D

Unda mit Schlammpackung

und gleich noch einmal

Rennanalyse: Pascal van de Keere

Der neue Jockeychampion Filip Minarik und Hein Bollow

Champions 2011

Dermaßen gesättigt an Eindrücken war es Zeit für das Finale der Saison 2011 - noch ein letztes Rennen auf der Neusser... ne, Sandbahn trifft es nicht. Matschpiste... irgendwie so. Jedenfalls war es bei weiter anhaltendem Nieselregen nun inzwischen absolut bäh. Und trotzdem blieben fast alle Zuschauer bis zum Schluss vor Ort. Wir auch, klar - und wir bekamen noch einen richtig runden Abschluss geboten, denn wir konnten miterleben, wie sich der Ex-Besitzer von Omkareshwar, den wir in den letzten Monaten bei diversen Rennbahnbegegnungen etwas kennenlernen konnten, wie ein kleiner Junge über den Sieg seines früheren Schützlings freute. Der hat es natürlich mit seinem neuen Betreuer Christian Peterschmitt ziemlich optimal angetroffen, und mit der federleichten Cecilia Müller im Sattel flog Omkareshwar geradezu über die symbolische Ziellinie 2011.

Die letzten Sieger des Jahres: Omkareshwar und Cecilia Müller
Licht- und Dampfspiele: Keine Ahnung, wer das ist :)
Nun konnten wir uns auch mit Wünschen hier und dort für einen guten Rutsch auf die Socken und zur anschließenden Silvesterfeier in Mülheim machen. Das Auto war erfreulicherweise nicht abgesoffen, und sogar meine Füße waren trocken geblieben. Auf dem Weg zum Parkplatz überholte uns noch unser aller Lieblingsrennpony Halliday mit seinem Privatführer und sah uns bettelnd aus seinen unglaublich sympathischen Augen in diesem völlig verschlammten Gesicht (auch das restliche Pferdchen war von Ohr bis Huf komplett eingematscht - lecker!) an:

"Na, magst du mich putzen? Bitteeeee?!?"

Nö, das haben wir dann doch mal lieber dem Privatpersonal überlassen, aber tertullian durfte ein bisschen kraulen und sich eine kleine Fango-Packung an den Fingern holen.

Das war es für 2011 - vielleicht geht es schon nächste Woche in Dortmund weiter. Aber da müssen wir mal schauen, was die Woche so bringt.