Dienstag, 29. Mai 2012

England strikes again: Caspar Netscher siegt im Mehl-Mülhens-Rennen

Gestern Abend war ich mit Reinfeiern und Grillen beschäftigt, daher habe ich den Renntag um das Mehl-Mülhens-Rennen vernachlässigt. Weil die Zeit zwar knapp ist, ich das Ganze aber doch erwähnt habe möchte, hier mal meine ganz persönlichen Gedanken und Einblicke in Kurzform, so ich es denn schaffe, mich einigermaßen knapp zu halten.

Es war voll in Köln! Und zwar richtig. Aus diversen Gründen konnten wir das verkehrstechnische Chaos dieses Mal leider nicht umgehen und kamen erst 10 Minuten vor dem ersten Rennen in Weidenpesch an. Für uns ist das bekanntlich verdammt spät. Die Parkplatzsuche war jedenfalls spannend, aber für uns mit gutem Ende, sodass wir dann doch schon am Geläuf standen, als sich die Startboxen zum ersten Mal öffneten.

Die ersten beiden Rennen sind schnell zusammengefasst, es gewann der Favorit in beiden Fällen und das, ohne ernsthaft gefährdet zu sein. Aspilan könnte vermutlich morgen direkt wieder starten, so wenig dürfte ihn das Rennen angestrengt haben. Auf Irving musste sich Adrie de Vries danach zumindest ein klein wenig mehr rühren, allerdings könnte das auch daran gelegen haben, dass die 1850 Meter für den Wallach bestimmt 400-500 Meter zu wenig waren. Dürfte ein Steher sein, was bei der Abstammung auch wenig verwunderlich ist. Die Gegner waren kaum mehr als Statisten. Zu erwähnen ist aber eventuell noch Lampio, der seinen ersten Start seit 10 Monaten absolvierte und sich als Dritter achtbar schlug.

Irving
Im dritten Rennen haute mich keiner aus den Schuhen, allenfalls noch Look Out, das aber auch nicht mit überzeugend. Ramira ist zugegebenermaßen noch nie so mein Fall gewesen, daher neige ich auch dazu, sie nicht sonderlich wahrzunehmen. Macht aber nix, sie ließ sich davon jedenfalls nicht beeindrucken und lief stark.

Gleich noch einmal durfte Jan Palik nach dem vierten Rennen zur Siegerehrung, denn nach Ramira ließ er mit Dwayne gleich den zweiten Sieg, ebenfalls für Trainer Schwinn, folgen. Black Powder dahinter düfte in Hamburg wohl wieder interessant werden ;) 

Beim anschließenden Agl. III gefielen mir  vor allem Falakee und die hübsch schwarze Sleepless, aber die mochte ich letztes Jahr auch schon, ist also nix Neues.  An Swift Return kann ich mich nicht mehr so wirklich erinnern, Pennyfox sah ebenfalls gut aus, allerdings waren für den die 1600m eventuell 200m zu lang. Irgendwann auf der Geraden war der Ofen aus. Swift Return und Sleepless lieferten sich dafür einen heißen Kampf bis zur Linie, bei dem es immer so aussah, als könne Sleepless vorbeiziehen, aber Swift Return konnte den Vorsprung behaupten. Ziemlich lustig sah Red Devil mit ihrem Mützchen aus, so, als hätte sie zwei kleine Teufelshörner.

3jährige Stuten, öhmmm, jaaa. Touch Of Honour gehört zur seltenen Spezies der Rappen, also schon mal direkt ein Plus ;) Von den beiden Hickst-Stuten gefiel mir Santillana besser, wenn ich mich recht erinnere. Den Papa sieht man ihr an. Allerdings war mit Optik an diesem Renntag auch nicht viel. Die beiden Asterblüte-Stuten fand ich nicht umwerfend, allerdings war im internen Vergleich Labbezanga vorn. Die war nun - muss man auch erst einmal schaffen - bei allen ihren fünf Starts Vierte. Wobei man dieses Ergebnis ja nicht richtig zählen kann, sie war ja dann doch als Zweite im Ziel, wenn sie auch später disqualifiziert wurde. Motion Of Power - sorry - finde ich abgrundtief hässlich. Hals hat das arme Tier jedenfalls nicht mitbekommen. 

Als zweitletztes Rennen der Karte dann endlich die 2000 Guineas. Das Auge war schwer beschäftigt. Wir hatten uns das 6. am Führring angeguckt, um uns eine optimale Guckposition zu sichern. Pastorius finde ich immer wieder zum Niederknien, wunderschönes Pferd, allerdings stand ihm Caspar Netscher kaum nach. Aber zugegebenermaßen ist das jetzt ohnehin Meckern auf sehr hohem Niveau, Grupperennen, ja man merkte es mal wieder. Al Malek gefiel mir von allen noch am wenigsten, aber objektiv sah der auch gut aus, nur halt nicht ganz so gut wie andere. Kolonel war sehr schwitzig, aber ich meine, mich daran erinnern zu können, dass er das bei den letzten Starts auch war. Tja, im Endeffekt war es dann mal wieder so, dass das Rennen nach England ging, Caspar Netscher schlug zu. Das geschah zwar nicht nasebohrenderweise, besonders spannend waren die letzten 200m aber auch nicht mehr. Aus deutscher Sicht am teuersten verkaufte sich der toll laufende Amarillo, der die englische Zweierwette verhinderte. Enttäuschungen waren dagegen Pastorius und vor allem auch Tai Chi.

Caspar Netscher
Amarillo
Das Letzte spare ich mir ;) Kommendes Wochenende bin ich Geburtstag feiern, daher müssen die 1000 Guineas ohne mich auskommen.

Niko erobert... Villers-Ecalles (133)

Ich weiß, ich hänge furchtbar. Und deswegen kommt jetzt ganz schnell die Frankreich-Notiz, bevor es schon wieder Juni ist. 
Streng genommen ist der Titel auch falsch, denn das Niko-Bild ist nicht in Villers-Ecalles entstanden - wie auch, ohne Zugang zum Meer - sondern in Dieppe. Gemacht habe ich das Bild am Samstag, den wir mit unserem Gastfamilien verbracht haben. Wie meistens sind wir zum Meer gefahren ;) 


Tags zuvor waren wir in Paris. Da ich aber gerade zu faul bin zum Bilder bearbeiten gibt es davon keine fotografischen Beweise im Blog. Außerdem war da eh nichts Spektakuläres bei, aus dem Rundfahrtsbus ließ es sich aufgrund der Scheiben aber auch schlecht fotografieren, auch wenn sie nur halbhoch waren. Abgesehen davon, wissen die meisten ja vermutlich schon, wie der Eiffelturm aussieht. ;) 

Stattdessen mache ich euch lieber alle mit meinem Mittagessen vom Samstag neidisch.


Leider war das Ganze wie immer viel zu schnell vorbei, Christi Himmelfahrt plus Wochenende ist einfach zu kurz. Aber schön war's trotzdem, wie immer!

Dienstag, 22. Mai 2012

Niko erobert... den gefühlten Sommer (132)

Den erlebe ich jedenfalls seit Sonntag, obwohl es erst Mai ist... 


Eigentlich kann man sich bei den derzeitigen Temperaturen die langen Hosenbeine auch wegdenken ;) Aktuell zeigt mein Thermometer nämlich noch 27,3°C an, ordentlich für kurz vor 22 Uhr.

Ich hatte nicht vor, so ein banales Thema wie das Wetter in diesem Blogeintrag zu behandeln, aber irgendwie muss ich gestern morgen im Aufbruchschaos meine Kamera in Beelen liegen lassen haben. Auf der Kamera sind natürlich noch die Bilder vom Wochenende, d. h. aus Frankreich. Tja, jetzt muss ich sie wohl nachrreichen, hilft ja nichts. Ist ja nicht so, als wäre ich in letzter Zeit auch nur ansatzweise aktuell mit meinen Nikoeinträgen. Ich hatte auch schon mal mehr Muße für sowas... ;)

Montag, 14. Mai 2012

Kopf-an-Kopf ist Programm / Survey siegt im Schwarzgoldrennen

Das heutige Rennbahnerlebnis war mal wieder eines der etwas anderen Art. Anders in dem Sinne, als dass es von meinem sonstigen Rennbahnverhalten doch mehr oder minder stark abwich. Begonnen hatte das schon mit der Anreise, dieses Mal ausschließlich mit der Bahn, Marion war ja wahlhelfen. Ich hab dafür in Köln Hannah abgeholt, die nach dem Silvesterrenntag 2011 in Neuss zum zweiten Mal auf der Rennbahn war. Zwischendurch hab ich mich noch ein klein wenig verlaufen (wer Straßenschilder lesen kann, ist klar im Vorteil), hab es aber dann doch noch recht schnell gemerkt. Immerhin war ich dem Dortmunder Wahnsinn entkommen. Wenn um 10 Uhr schon die ersten schwarzgelben Männchen krakeelend durch den Bahnhof ziehen, nunja.

Exakt um 13.30 Uhr betraten wir die Weidenpescher Bahn. Mein persönliches Highlight stand dann auch gleich schon an, Salon Soldier. Ehrensache, dass es direkt zum Führring ging. Salon Soldier sah wieder sehr schick aus, wobei ich zugeben muss, dass in puncto Wow-Effekt der Stallgefährte Cascavel die Nase vorn hatte. Der war aber noch ein ziemliches Baby, wäre aber durchaus was für unseren „Rappen-Vierspänner“ ;) Zur Siegquote von Salon Soldier sage ich mal gar nichts, im Endeffekt gewann er locker ohne Peitsche, aber 11:10, nun gut, Köln und Schiergen (der war wohl in Bremen) und Starke, was will man da erwarten. Manager hatte es nicht so mit der Startbox, verglichen mit anderen Kandidaten war das aber noch gar nichts. Cloud lief brav, konnte Salon Soldier, 2400m dürften für den das Problem nicht sein, jedoch nicht gefährden, etwas spannender war der Kampf um Platz drei, den Casco  gegenüber Cascavel, der den Start definitiv noch brauchte, knapp für sich entschied. Anzumerken sei noch, dass die Videoleinwand einwandfrei und ohne jegliche Ausfälle auch während des ersten Rennens funktionierte. Sehen konnte man zwar nicht viel, weil den ganzen Tag die Sonne voll drauf stand, aber hey, sie funktionierte! ;)

Salon Soldier schlägt Cloud
Das Amateurrennen, ich glaub, ich war nicht am Führring, oder doch? Hm, muss wohl da gewesen sein, erinnere mich an Crespo, aber ich glaube, ich hab ziemlich viel gequatscht. Egal, Geedaly war mir jedenfalls nicht aufgefallen. Wir waren aber auch nicht allzu lange da, wir wollten ja wieder zum Geläuf. Heute war nämlich Fototag. Ich glaube, ich habe a) noch nie alle Rennen eines Renntages an den Rails gesehen und b) noch nie so viele rennende Pferde fotografiert.

Geedaly (rechts) ringt Winnipeg nieder
Anschließend ging es für den weiblichen Teil des Derbyjahrgangs über 1400m. Hannah hatte Fotoaufträge für Emiglia und Eastside Gallery. Immerhin hatte ich mit meiner Prophezeiung Recht, dass von den beiden nur Eastside Gallery, die richtig, richtig gut aussah, Siegchancen besäße. Favoritin Dalida gefiel mir im Führring auch ziemlich gut. Sie und Emiglia sehen sich übrigens ziemlich ähnlich, könnten fast als Zwillinge durchgehen. Funtum La hat immer noch ein kleines Bäuchlein, ja, und Kirschenkönigin hab ich im Führring gar nicht gesehen, glaube ich. Wahrscheinlich waren wir schon auf dem Weg zur Bahn. Das Finish war wirklich sehenswert, knappe und spannende Einläufe gab es ohnehin heute einige zu bewundern. Einen (hübschen) Kopf Vorsprung hatte Kirschenkönigin im Ziel, eine kleine Kämpferin wie ihr Reiter hinterher angetan sagen sollte. Finde ich gut, so kommt „unser“ angepeilter Kirschenbrutalo immerhin aus einer Siegermutter :D

Kopf an Kopf, was sonst. Kirschenkönigin gewinnt gegen Eastside Gallery
Das Kat. E-Rennen danach, oh Mann... Immerhin waren die Gemeinten (zumindest meine) vorn zu finden. Sexxan sah mal wieder aus wie ein Gruppekracher, aber das sage ich eh schon, seitdem ich den zweijährig beim Debüt in Düsseldorf gesehen habe. Ich mag den, auch wenn sein Können überschaubar ist. Bella Sue ist ein bisschen spillerig, aber durchaus noch im Rahmen. Zaubergirl war nicht so mein Fall, ganz anders dagegen Awakahn, der ist wirklich schick. Leider habe ich eben erst gesehen, wie der am Toto stand, sonst hätte ich vielleicht doch echt eine Wette riskiert, aber mit 456 hätte ich definitiv nicht gerechnet. Und dann war da noch ein Pferd... Who. Nachdem das andere Pudel-Pferd Golden Rose im Rennen davor schon (bei mir) negativ durch mangelnde Händelbarkeit beim Aufgalopp aufgefallen war, knüpfte der nahtlos daran an und schlug um sich wie ein Derwisch, als man ihn an seinen Startplatz verfrachten wollte. Es kam, wie es kommen musste, er wurde vom Start verwiesen. Bella Sue erledigte dann alles sehr souverän und bescherte dem Mann der letzten Wochen, Adrie de Vries, seinen ersten und heute mal einzigen Tagessieg.

Bella Sue und Sexxan
Noch einmal waren die dreijährigen Stuten gefragt. Ich muss gestehen, ich war nicht ganz so aufmerksam, ich hab nämlich das siebte Pferd gesucht, das wollte und wollte nicht auftauchen. Quiana drehte dann auch ganz schnell nur eine Runde und entschwand in Richtung Geläuf. Allerdings hat die anscheinend nicht ein einziges Bein ihres Halbbruders mitbekommen. Das mit den Rennen scheint nicht ihrs zu sein, leider, dabei hat sie doch vier weiße Beine ;) Vielleicht geht das aber auch erst mit vier, man frage mal Quijano. Nee, im Ernst, das war so gar nichts, aber das hatte sich ja auch schon abgezeichnet. Wanda’s Girl lief überraschend stark und fühlte Turfflamme – schön ist was anderes – ordentlich auf den Zahn und schlug somit als Zweite auch die allgemein als stärker eingeschätzte Motion Of Power. Ebenfalls eher enttäuschend war Mandachic vor der bereits erwähnten Quiana. Quo Colonia war an der Startmaschine relativ zickig und Li Zora hatte mir im Führring schon nicht sonderlich gefallen, eher vom Typ graue Maus.

Runde 1
Turfflamme
Auenquelle, Ostmann, Tylicki zum Zweiten hieß es im folgenden Ausgleich III, in dem The Call als frischer Sieger zum ersten Mal im Handicap antrat. Somit dürfte der Call Me Big-Sohn einer der ersten (wenn nicht der erste?) dreijährige Handicapsieger des Jahres sein. Und er siegte sehr überzeugend, sah vorher aber auch blendend aus. Der lange führende Historic Occasion konnte immerhin den zweiten Platz behaupten. Mack Summerland wurde standesgemäß Letzter und dürfte sich somit die optimale Vorbereitung für Baden-Baden abgeholt haben. Hatte der eigentlich schon immer einen Taktfehler hinten rechts im Schritt?

Tylicki zum Zweiten, dieses Mal mit The Call
Das siebte Rennen war das Schwarzgoldrennen. Andreas Suborics war übrigens auch da, hatte die Sperre in HK für einen Heimaturlaub genutzt und musste erst einmal das Grupperennen tippen. Warum er statt Survey Enjoy The Life neben Paraisa und Ilena mit reinnahm, hab ich nicht verstanden, sonst hätte er ja echt gut gelegen. Optisch stach Paraisa raus, todschickes Pferdchen. Survey sah noch nie sonderlich beeindruckend aus, aber dass das nichts aussagt, wusste ich ja schon. Tolle Stute und eine kleine Kampfsau, das sah gut aus, wie sie noch einmal anpackte, als sie eigentlich schon passiert war. Da wurde übrigens auch das Düsseldorfer Listenrennen mit dem Sieger Amarillo noch einmal ordentlich aufgewertet.

Hab vergessen, die Kamera umzustellen... Betrachtet es als Kunst :D
Die frischgebackene Siegerin im Schwarzgoldrennen: Survey mit Terry Hellier
Anschließend bin ich im grünen Gras sitzen geblieben und habe den Führring Führring sein lassen. Zu dem Rennen fällt mir aber auch nicht wirklich was ein. 

Air Dream
Das letzte fand ich da schon deutlich spannender, was sich beim Herzschlagfinish durchaus bestätigen sollte. Nach zwei Niederlagen drehte Daring Rudolph den Spieß gegenüber Golden Tough um und kam unter Jadey Pietrasiewicz mit dem Lieblingsvorsprung des Tages, einem Kopf, als erster über die Ziellinie. Noch so ein sehenswertes Finish. Danach ging’s dann heimwärts und für mich zurück in die Hochburg der Verrückten. Allerdings war ich dann doch etwas enttäuscht, als ich wieder in Dortmund war. Irgendwie war doch nicht so viel los. Wird anscheinend doch Zeit, dass mal wieder jemand anderes Meister wird :P ;) 

Dieses Mal ist außen vorn: Daring Rudolph gewinnt vor Golden Tough

Montag, 7. Mai 2012

Ronnie rules...

... oder Totgesagte leben länger! 
Ich hab schon lange nicht mehr so viel Snooker geschaut wie in den vergangenen 17 Tagen und es hat sich verdammt noch mal gelohnt, Ronnie O'Sullivan ist zum vierten Mal Weltmeister, yee-ha!
Ronnie O'Sullivan PHC 2011-1

Und da der Herr "nur" Pause macht und nicht zurücktritt, kann ich mich, wie es scheint, noch eine Weile am "most naturally gifted player ever" erfreuen! Danke für diese geniale WM!

Dienstag, 1. Mai 2012

Kein Obstsalat in Düsseldorf

Zum Titel kommen wir später. Nur so viel, er spielt aufs Hauptrennen an. Der Besuch auf dem Grafenberg war sehr ordentlich, kein Vergleich zum letzten Renntag, wo es doch arg leer war. Dieses Mal war die Anzahl der Leute, die mir im Weg rumliefen schon wieder gestiegen, was bei mir immer ein sehr guter Gradmesser ist, ich kann es nämlich nicht besonders gut leiden, wenn ich nicht im flotten Gehtempo zum Führring laufen kann. Aber ich stehe auch nicht auf Fußgängerzonen, da sind auch alle im Wege, vom Autofahren mal ganz zu schweigen, doch es geht ja um Pferderennen.

Ich konnte mich schon im ersten Rennen nicht so richtig entscheiden. Zuerst jedenfalls nicht. Glam Rock sah sehr ordentlich aus, allerdings gefiel mir auch Anna Greta, wobei ich mich allerdings nicht erinnern kann, dass sie mir schon einmal aufgefallen wäre. Spätestens als Limitless seine Runden drehte, habe ich mich dann jedoch neu orientiert, der gefiel  mir richtig gut. Pallina und Jagm waren dagegen weniger mein Fall. Limitless bestätigte die These, wonach ein Ausflug ins Grüne gut für die Chancen ist. Sehr geistesgegenwärtig war man beim Stoppen des entfleuchten Fuchses, sodass keine Verspätung aufkam. Die hätte Jagm allerdings im Alleingang wieder aufgeholt, so legte der los. Keine Ahnung wo der und Tamas Nagy hinwollten und ob das Höllentempo Absicht war, im Schlussbogen war jedenfalls – wie das Wort schon sagt – Schluss. Limitless hatte sehr leichtes Spiel und Glam Rock als Zweiter bestätigte den guten ersten Eindruck der Harley-Pferde. 

Ohne Worte...

Limitless
Das folgende Stutenrennen war bereits im Führring entschieden. Keine konnte Kelida Dancer das Wasser reichen. Ich fände es ja persönlich schöner, wenn Kelida Dancer nicht ganz so lang geraten wäre (wie war das noch letztes Jahr mit dem Schlenderhaner Ausziehtisch?), aber man kann nicht alles haben. Ansonsten gefiel Isolo, die übrigens eine sehr spannende Färbung hat, eigentlich Fuchs, aber mit ganz vielen weißen Stichelhaaren, besonders am Bauch und in der Flankenregion. Später habe ich noch den recht großen weißen Fleck in der Gurtlage entdeckt, ist also strenggenommen ein Schecke, die Gute. Bei Sing Hallelujah waren wir uns nicht wirklich einig, mir gefiel sie nicht so, zu wenig Substanz, den anderen beiden schon. Letztlich war es eine ziemlich klare Angelegenheit, wobei der dritte Platz von Helga ein wenig für Erheiterung sorgte, allerdings ob des Namens.
Kelida Dancer
Auf besonderen Wunsch: Helga
Danach waren wir Waffeln essen statt Führring. Für Belustigung hatte im Vorfeld unwissentlich der belgische Fegentrireiter Patrick Deno gesorgt, der mit seinem Beruf ein wenig aus der Riege der Assistenztrainer, Studenten und Co. herausstach, als Fliesenleger. Aber warum nicht. Einer der Herren hatte übrigens schwarze Boxershorts unter der Reithose :D Okay, ich werde unseriös... Tja, alles schien gut, doch dann kam Poquito. Dem hatte man zum ersten Mal Scheuklappen angelegt und ja, sagen wir mal, sie haben ihren Zweck insofern erfüllt, als dass Poquito definitiv extrem fokussiert war. Dumm nur, dass er das Rennen ohne Reiter aufnahm. Und dann halt mal einer ein Pferd mit Scheuklappen an... Ging super, nämlich gar nicht. Poquito lief und lief und lief und lief und lief und lief... Genauer gesagt legte er viereinhalb Runden zurück und eingesprungen war er hinterher auch, denn offensichtlich waren die Düsseldorfer Sprünge ziemlich einladend. Nach viereinhalb Runden als alles schon dachte, Poquito würde nie mehr stehen bleiben, siegte dann offenbar doch die Erschöpfung und Herr Pferd unternahm eine Golfplatzerkundung. Und irgendwann hatten sie ihn dann doch dingfest gemacht. Es gab sogar Szenenapplaus! Zugegebenermaßen war das fast interessanter als das Rennen, wo der Favorit White River sang- und klanglos unterging und Black Powder seinem neuen Trainer Bruce Hellier einen optimalen Einstand verschaffte.

Das vierte Rennen wurde von uns kurzerhand in „Wasserspaß“ umgetauft, siehe Wellenspiel und Aloahe. Anscheinend gibt es da auch Seerosen, an der Optik lag es jedenfalls nicht, dass Mon Rose Zweite wurde. Die war wie immer schwitzig und unruhig, weshalb ich sie auch – wie immer – nicht richtig für voll genommen hatte. Wellenspiel hat über den Winter deutlich zugelegt, im positiven Sinne, allerdings haute sie mich nach wie vor nicht aus den Schuhen, wie ich gestehen muss. Ganz anders dagegen Magnolie, die ihren Papa Shirocco nicht verleugnen kann. Magnolie war aber auch das Gegenbeispiel zu Mon Rose, die sieht nämlich aus als gehörte sie in bessere Gesellschaft, was man von ihrer Rennleistung dann allerdings nicht mehr sagen konnte. Vielleicht stehen Magnolien aber auch einfach nicht auf Wasserspaß!? 

Der Ausgleich II sollte an das Fliegengewicht Urgestein mit Sabrina Wandt nach einem tollen Ritt gehen. Am Führring hatte ich meine Picadilly-Circus-Brille auf, weswegen ich nicht alle gleich viel beachtet habe. Kahoon sah mal wieder toll aus, allerdings reichte es auch dieses Mal nicht zum Sieg. Ausgenommen Zaphira – recht nervös und schon nass – gefielen mir ohnehin alle. 

Vorm 1700m Rennen für Dreijährige konzentrierte sich meine Aufmerksamkeit auf zwei Pferde, Zutero und Collodi, wobei die beiden mal abgesehen von der Farbe unterschiedlicher kaum sein könnten. Auf der einen Seite der elegante, hochbeinige, sehr schmale Zutero, auf der anderen der ziemlich kleine, aber kompakte Collodi. Ein sehr lustiges Duo. Ich muss sagen, ich hätte mit Zutero gerechnet und weniger mit Collodi, der vorher immer mindestens einen gefunden hatte, der vor ihm landete. Doch ich muss sagen, Collodi machte das sehr überzeugend. 
Collodi siegt mit Dennis Schiergen
Im Anschluss dann der Obstsalat, bzw. eben nicht. Denn eigentlich hieß es bei uns vorher, entweder gewinnt Obstsalat, d. h. CHERRY Danon, Tipsy, TANGERINE, Waldtraut aus der WALDBEERE oder es gibt Musik, Destiny’s Child oder Britney. Kapitala passte leider so gar nicht ins Schema und Dessau war (Osten) der Gegenentwurf des Obstsalates, denn da gabs früher ja auch keine Bananen. Und nein, wir haben nichts getrunken, wir waren nüchtern und vollkommen unalkoholisch unterwegs trotz des 1. Mais. So, mal im Ernst, hier war übrigens durchaus das gute Aussehen vorn, denn Dessau und Cherry Danon gehörten zu den am besten aussehenden Damen. Dass mir die schwarze Kirsche (Tollkirsche?) am besten gefiel, bräuchte ich wahrscheinlich nicht unbedingt zu erwähnen. Aber sauspannend wars, Dessau und Cherry Danon schenkten sich wirklich nichts, da haben wir vermutlich zwei tolle Stuten gesehen. Bei Cherry Danon könnte ich mir auf jeden Fall vorstellen, dass sie die Diana-Distanz schafft, aber bis dahin ist es ja noch ein Weilchen. 

Dessau
Cherry Danon
Das Letzte... ja, endlich gab es Jockeypunkte für mich ;) Ich hatte zwar nach den Eindrücken vorher mit Luigio gerechnet, aber Little Star war auch wirklich mal wieder fällig, sodass der Sieg keine Überraschung war.