Sonntag, 29. Juli 2012

Niko erobert... Paludarium (138)

Und wer sich jetzt fragt, was das zum Henker das sein soll, dem sei gesagt, ich weiß das auch noch nicht allzu lange. Damit ich das nicht erklären muss, verweise ich an dieser Stelle an den beliebten Freund und Helfer Wikipedia.


Niko hat auch gleich eine neue Freundschaft geschlossen, nachdem er im Paludarium Platz genommen hat. Allerdings konnte ich mir den Namen seines Freundes leider nicht merken. Was ich jedoch noch weiß, ist, dass er der Spezies der Rotmaul-Klappschildkröten angehört. Die Freundschaft war jedoch eher einseitiger Natur, die Schildkröte legte nicht allzu viel Wert auf Nikos Anwesenheit. Das Foto der beiden existiert auch nur dank der Serienbildaufnahme, ca. 2 Sekunden später sprang der reptilische Part zurück in Wasser. ;)

Sonntag, 22. Juli 2012

Dreaming on...

Das Märchen geht weiter und ich muss sagen, das Prädikat Wunderstute ist verdient. Ich habe es normalerweise nicht mit Superlativen oder himmelhochjauchzenden Umschreibungen, aber zu Danedream fällt mir nichts anderes mehr ein. Erste deutsche Arc-Siegerin, erste deutsche Siegerin in den King George, erste Stute überhaupt, die jenes Double überhaupt geschafft hat... Gleiches ist von Jockey Andrasch Starke und Trainer Peter Schiergen zu sagen. Ich ziehe einmal mehr meinen symbolischen Hut!



Zum Genießen hier das Video zu den King George VI and Queen Elizabeth Stakes 2012 mit der Siegerin Danedream. Zurücklehnen, anschauen und sich freuen, dass man das erleben durfte.

Sonntag, 15. Juli 2012

Tag der Überraschungen in Hannover: Sir Oscar beschert Toni Potters ersten Gruppesieg

Zum ersten Mal in diesem Jahr sollte es heute auf die Neue Bult gehen. Wir hatten mal vor, das Schlauchboot und die Schwimmflügel, zumindest aber ein Ganzkörperkondom mitzunehmen, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, zumindest manchmal. Die einzigen Regentropfen habe ich heute auf der A2 gesichtet und das nach dem Renntag. Hannover bekam dagegen einen richtig sonnigen Renntag, so sonnig, dass ich es schon bereute, keine kurze Hose angezogen zu haben. Aber der Reihe nach. Heute war gewissermaßen Rollentausch angesagt, Marion kam mit dem Zug nach Rheda und habe sie mit dem Auto eingesammelt. Hatten wir in der Konstellation auch noch nicht. Es sind jedoch bisher keine Beschwerden ob  meines Fahrstils eingegangen ;)
Aufgrund von Zugzeiten usw. waren wir schon um 12 Uhr auf der Bahn, mit meiner Cousine hatten wir auch eine Rennbahndebütantin dabei. Sie durfte sich dann erst einmal eine knapp zweistündige Einführung in den Rennsport von uns anhören. Haben damit allerdings im Auto bereits begonnen. Dann haben wir direkt Torben aufgegabelt – auf seiner Leiter, somit war die Unterhaltung auch gesichert, auch wenn ich in Bezug auf Worthadd anderer Meinung war.

Irgendwann ging es dann auch mal los – da hatten wir schon schön Sonne getankt. Zuerst waren die Babys dran. Und die sahen durch die Bank richtig gut aus. War sehr schwer, sich zu entscheiden. Überdies waren die sieben Starter allesamt sehr ruhig, quasi abgeklärt, obwohl bis auf Gershwin alle zum ersten Mal an einem Rennen  teilnahmen. Von den vielen gutaussehenden Pferdchen kam meinen persönlichen Vorlieben Sewar am nächsten, der mich die ganze Zeit an ein anderes Litex-Pferd erinnerte, ohne dass ich jedoch darauf gekommen wäre, wer. Der bekam mal einen Euro von  mir mit. Global Bang sieht seinem älteren Bruder Global Thrill sehr ähnlich, hat jedoch überhaupt nicht dessen Niedlichkeitsfaktor. Könnte an dem Ansatz zu Fischaugen liegen. Winterzeit gefiel uns ansonsten noch gut, im Gegensatz zur zwei Jahre älteren Wolkenburg ist an ihr schon deutlich mehr dran, ist überhaupt ganz proper für eine zweijährige Stute. Global Bang sollte das Rennen jedoch sehr souverän für sich entscheiden, vor seinem ebenso gut aussehendem Quasi-Kollegen Turfjäger. Typisch Auenquelle. Dahinter kam Winterzeit ebenfalls locker auf einen dritten Platz und es wurde übrigens mal nicht außen gewonnen.
Global Bang
Das war im zweiten Rennen schon wieder anders. Wie so oft in Hannover besaß die Außenseite eine scheinbar unwiderstehliche Anziehungskraft. Nach Führringseindruck würde die Schlenderhanerin Santayana die Konkurrenz pulverisieren, so jedenfalls meine Prophezeiung. Die Stute war eine durchaus imposante Erscheinung, die teilweise durchaus hengstiges Verhalten zeigte. Man hörte sie jedenfalls eine ganze Ecke eher, als dass man sie zu Gesicht bekam. Allerdings konnte sie das beeindruckende Auftreten (noch) nicht in Rennleistung umsetzen, jedenfalls nicht, falls man sich im Hause Schlenderhan im Vorfeld noch etwas in Richtung Diana ausgemalt hatte. Dagegen hatte in erster Linie Diadema etwas, die auch wirklich mal fällig war. Allerdings wächst die rein subjektiv immer weiter. Die war ja noch nie klein, aber mittlerweile dürfte sie  an die 1,70 ranreichen. In neuen Farben am Start kämpfte sie sich mit Lacara die Zielgerade herunter und hatte am Ende das bessere Ende für sich. Da dürfte sich die Distanzumstellung gelohnt haben. Lacara dagegen fuhr den dritten Ehrenplatz in Folge ein. Mal sehen, ob sie in puncto Serie noch Labbezanga gefährlich werden kann, die ja immerhin fünf vierte Plätze in Serie vorzuweisen hat. Wir werden das beobachten. ;)

Diadema
Beim anschließenden Rennen, ebenfalls für Dreijährige, aber dieses Mal über 2000m war ich nicht am Führring. Wir sind stattdessen zur Startstelle gegangen, ist ja immer wieder nett, gerade wenn man Rennbahnneulinge dabei hat. An der Startstelle war auch gleich richtig was los. Audientia war offenbar zwischenzeitlich der Meinung, man könne sich auch ganz gut unter die Maschine legen... Das forderte Herrn Rotering zu sportlichen Einlagen heraus. Immerhin war dann zumindest an der Stelle Ruhe im Karton. Don Winner fand die Startbox aber auch generell eher unattraktiv und hüpfte lieber ein wenig durch die Gegend. Als die Strategen auf der Innenseite dann irgendwann doch verfrachtet waren, ging das Ganze dann aber doch etwas flotter vonstatten, auch wenn es dem Gelächter zufolge den einen oder anderen blöden Spruch hagelte ;) Das Rennen dagegen war dann recht schnell entschieden, Funky Mary machte kurzen Prozess mit ihren Gegnern und bescherte dem Hickst-Stall den zweiten Sieg in Serie.

Start zum dritten Rennen
Funky Mary siegt vo Zalexa und Diska
Dann schon das erste Highlight, ein Listenrennen für Stuten, von denen man die eine oder andere in drei Wochen in Düsseldorf wiedersehen dürfte. Allen voran natürlich die Schlenderhanerin Imagery (vorausgesetzt, sie wird nachgenannt), die bei ihrem erst dritten Start einen vollen Erfolg auf Black Type-Ebene verbuchte. Imagery sah aber auch klasse aus, neben Ouvea die optisch hervorstechendste Stute im Feld, allerdings heute ungleich erfolgreicher als die Hickst-Stute. Waldtraut sah aus, tja, wie Waldtraut eben, irgendwie speziell, wie genau, kann ich gar nicht beschreiben. Die beiden Görlsdorfer Klug-Stuten taten sich ebenfalls nicht viel, fielen beide eher in die Kategorie unauffällig gutaussehend, liefen jedoch beide wirklich gut. Die Enttäuschung des Rennens war wohl Wasimah, die als Sechste eher blass lief, ähnlich wie ihr letztes Abschneiden in Italien auch.
Imagery
Waldtraut
Das folgende Elfmeter-Rennen entpuppte sich als faustdicke Überraschung. Eigentlich diskutierten alle nur, mit wie vielen Längen Vorsprung Durban Thunder die Konkurrenz deklassieren würde. Wie war das noch mit dem anders kommen? Nun ja, erstes Pferd an den Sattelboxen war Next Holy. Und ich sagte noch: Die sieht aber richtig gut aus. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen die Stute als wandelndes Klappergestell daherkam und dafür ist die richtig Pferd geworden – natürlich ist sie immer noch eher ein schmales Hemd, aber sie hat sich echt gemacht. Über einige andere Pferde im Rennen schweige ich mich dagegen lieber mal aus. Quamun sieht allerdings immer noch aus wie ein Derbypferd. Und dann war da noch Durban Thunder und der triefte... Im Ernst, man konnte den Schweißtropfen beim Fallen zusehen. Dabei wirkte der Hengst nicht im Mindesten nervös oder aufgeregt, eigentlich sogar entspannt, aber auswringen konnte man ihn trotzdem. War das sonst auch immer so? Ich hab den auch seit zwei Jahren nicht mehr live gesehen, ich weiß es schlicht nicht mehr. Bis zur Zielgeraden war ich trotzdem der Überzeugung, dass Durban Thunder das Kind schon schaukeln würde, aber dann kam irgendwie außer Next Holy nicht mehr viel... Man könnte ja jetzt die These aufstellen, dass Next Holy einfach so gut ist, aber wenn ich mir den Abstand zu den Pferden dahinter ansehe, glaube ich nicht, dass es daran lag.

Next Holy
Durban Thunder
International wurde es anschließend, das Gr II-Rennen über die Meile stand an, allerdings ohne den Meilenkönig Alianthus. Die Besetzung konnte sich trotzdem sehen lassen und dennoch blieb das Rennen dem inoffiziellen Tagesmotto „Überraschung“ treu. Ganimed und Gereon waren meine Streicher gewesen, die habe ich einfach mal außen vor gelassen. Von Worthadd war ich nicht überzeugt, der sah aber echt gut aus. Ich war ja absolut für „meinen“ Amarillo, aber den habe seit Düsseldorf eh adoptiert ;) Wer sehr zu gefallen wusste, war Dauerbrenner Neatico, der nun wirklich kein klassisch schönes Pferd ist, aber heute fantastisch aussah. Gleiches galt für Godolphins Hoffnung Sandagiyr, der einen sehr interessanten Nasenpuschel mit sich rumtrug, nämlich mit wohl extra herausgeschnittenem Loch, damit das Ding auch auf Mexikanisches Reithalfter passt – très chic :D Wäre was für einen gewissen Kölner Stall ;) Sir Oscar ist mir, wie ich ehrlicherweise zugeben muss, nicht wirklich aufgefallen. Aber was war das ein geniales Rennen mit einem Adrie de Vries in Höchstform, ein Augenschmaus wie er Worthadd mit den letzten Galoppsprüngen „vernaschte“. Fand ich super, vor allem Toni Potters, der anschließend zum Interview mit Klaus Göntzsche genötigt wurde, hat es uns alle sehr gefreut. Dichtauf wurde mein Amarillo hinter Worthadd Dritter vor einem toll gelaufenen Neatico. Amarillo dürfte jetzt allerdings auch mal dran sein, finde ich ;)
Sir Oscar

Amarillo
Anschließend ging man dann zum Basissport über. Die Kinder-Hutwettbewerbe und sonstigen Späßchen habe ich wie immer gepflegt ignoriert bzw. mich derweil am Führring (K. G.: „Wir sind ja autark.“) aufgehalten. Ich gebe zu, meine Aufmerksamkeit war eher auf meinen Fladen mit Gyros – sehr zu empfehlen – gerichtet, als auf die Pferde. Kann mich dunkel daran erinnern, dass mir Golden Tough und Kidman gefielen. Aber das Rennen war sowieso mal wieder sehr überraschend. Dass die Viererwette nicht getroffen wurde, sagt eigentlich alles.

Das achte Rennen war dann unser Rausschmeißer, wir mussten ja auch noch wieder nach Hause, außerdem wurde der Himmel dann doch so langsam dunkler. Das Beste war eigentlich, dass vier der sechs Pferde veritable Kandidaten für Ellen und meinen geplanten Vierspänner mit vier dunklen Pferden waren. Hat man ja auch nicht jeden Tag. Wir hätten Oklahoma, Lucarelli, Nunzio und Foreign Hill eigentlich auch gleich mitnehmen können. Vier Hengste, das wird ein Spaß :D Vor allem dann, wenn man wie Lucarelli sich seiner guten Stücke nur allzu bewusst ist. Der Herr hatte anscheinend spitzgekriegt, dass eine Stute dabei war und das fünfte Bein dauerhaft ausgefahren. Ich schiebe es mal darauf, dass er „nur“ Zweiter wurde ;)

Danach ging es dann gen Heimat, die letzten zwei Rennen fanden ohne uns statt. Was mein nächster Rennbahnbesuch sein wird, steht noch nicht fest, spätestens aber am 5. August der Diana-Renntag. We’ll see.

Samstag, 14. Juli 2012

Niko... in preparation (137)


Auch wenn es morgen in Hannover erst einmal auf die Meile geht, große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus ;) In drei Wochen geht es für die dreijährigen Stuten um die Wurst, wenn in Düsseldorf die diesjährige Diana-Siegerin erlaufen wird. 
Niko hat Blut geleckt und trainiert schon einmal, natürlich mit niemand geringerem als Enora, der Diana-Siegerin von 2010. Vielleicht bucht ihn ja ein Trainer für die Diana, Gewichtsprobleme hat Niko nicht! 

 

Dienstag, 3. Juli 2012

Das Derby geht nach Krefeld

Text von diesem Mal von frewen, Bilder von mir 

Na, dann versuche ich es nach drei insgesamt wirklich wieder schönen Tagen beim Derby in Hamburg mal mit einem Rennbahnbericht über den Derby-Tag. Der ist ja immerhin das Highlight gewesen und hielt in seiner Dramaturgie alles, was er vorab versprach - vielleicht sogar ein wenig mehr.

1. Rennen: Eigentlich konnte es hier ja nur einen Favoriten geben. Klar, Hathras, der neulich in Köln (zu Recht) disqualifiziert worden war. Wer sollte gegen diesen auch wirklich sehr gut aussehenden Fährhofer ankommen? Überhaupt sah es ja nach einem idealen Tag für Eddie Pedroza aus, der jede Menge versprechender Ritte mit mindestens zwei Elfmetern ohne Torwart zu haben schien. Naja... schien. Das wurde nämlich nichts, und so behielt A Magicman Recht, der uns schon vorab prophezeit hatte, dass der Wöhler-Stalljockey nicht gerade einen Freudentag erleben würde. Gegen Redesert, den ich im Führring gar nicht wahrgenommen hatte, der aber zuvor schon einmal ganz ansprechend gelaufen war, langte es zu keinem Zeitpunkt, und so gelang Uwe Stoltefuß (meistens leicht an seinem üblichen Standort zu finden ;)) zum dritten Mal der Auftakttreffer an ebensovielen Derby-Meetingstagen. Hält diese Serie, gewinnt morgen Coya das erste Rennen. Mal darauf achten...
Redesert
2. Rennen: In unserer Gruppe wurde vor allem von der Hoppegartener Fraktion Maximool gepriesen, den ich wirklich sträflich unterschätzt habe. Gut aussehen tat er ja, aber irgendwie konnte ich mir einen Sieg nicht vorstellen. Vielleicht waren es diese bunten Führzügel, die mich häufig dazu verleiten, ein Pferd nicht ganz ernst zu nehmen. Also ging ich mit Kazzio, zwar ohne das genau begründen zu können, landete damit aber auf der Nase. Wie Maximool gewann, machte schon Eindruck, denn das ging sehr leicht und locker. Außerdem bestätigte sich wieder einmal die These, dass Trainer Roland Dzubasz und Hamburg einfach optimal zusammenpassten. Es sollte ja nicht der einzige Tagessieg für die Pferde aus Hoppegarten bleiben. Im Gegenteil! In unserer Nähe stand noch William Mongil, der seine zweite Starterin in Deutschland, Touch of Honour, beobachtete und von vielen Menschen herzlich begrüßt wurde. Natürlich mit Küsschen auf die Wangen... :) Ich war auch deshalb auf das Abschneiden der Stute gespannt, weil sie ja Werner Baltromeis letzte Siegerin war und damals in Köln (für mich) sehr leicht gewonnen hatte. Bildschön ist sie außerdem auch noch, aber ihr Laufen konnte dem optischen Eindruck nicht entsprechen, und so landete Touch of Honour nur ziemlich klar geschlagen auf Rang 7. Positiv überrascht hat mich noch Ramblin Shadow, ein Pferd, das andere Mitglieder unserer Gruppe mit ihrem sehenswerten Kampfgeist und Speed mitriss. Für den Volltreffer hat es nicht ganz gereicht, aber dieses Pferd werde ich mir sicher auch merken.

3. Rennen: Schulepov zum ersten! Das war sehenswert, auch wenn sich der Reiter des Gröschel-Pferdes ziemlich robust Platz verschaffte. Der Kraftakt lohnte sich aber. Und auch hier sollte es nicht bei dem einen Tagestreffer bleiben. Toll gelaufen ist auch erneut Songan, selbst wenn das sicher sehr gut gezogene Pferd nach wie vor nach sehr wenig aussieht. Naja, dass Können und Optik nicht immer Hand in Hand gehen, bewies Wellkanto, auf den ich bei seinem Debüt spekuliert hatte, weil er ja lange noch im Derbyfeld genannt war. Allerdings muss der Röttgener wohl noch viel lernen und auch ruhiger und reifer werden, denn gerade die Startmaschine bereitete dem vorher schon ziemlich zappeligen Hengst enorme Probleme. Er regte sich, einmal in der Box, wahnsinnig auf und stand dermaßen schief, dass es schon unnatürlich aussah und wir befürchteten, er müsse sich verletzt haben. Wirklich kein schöner Anblick, wie tief er mit dem einen Bein unter die Nachbarbox gerutscht war. Nie hätte ich gedacht, dass der heil aus der Maschine kommt, aber zum Glück lag ich da falsch. Mal abwarten, wie Wellkanto sich in Zukunft entwickeln wird. Und sonst? Ach ja, Alberto Hawaii... ich sage einfach mal: Hindernispferd. Himmel, was hat der ein eckiges Gesäß und prominente Hüftknochen!
Blazing Star
4. Rennen: Ein toll besetzter Ausgleich II wartete auf uns. Willow ist und bleibt eine fantastische Erscheinung! Was für ein wunderschönes Pferd! Aber auch Steel Blade konnte mir gefallen, und in etwas weniger attraktiver Konkurrenz wäre sicher Dabbitse ebenso ein beeindruckender Vierbeiner. Wieder einmal ausgeblendet habe ich die Gröschel-Starter, aber diesmal liefen sie auch nicht in die Platzierung. Das gelang einem Pferd, das ich aufgrund seiner Vorleistungen absolut nicht auf der Rechnung hatte: Freemason. Es war ein sehenswerter Ritt von Steffi Hofer, und erneut kam man nicht umhin, die perfekte Passung von Dzubasz-Pferden und Hamburg-Horn zu bewundern. Dahinter lieferten sich Steel Blade, der sich positiv gemacht hat und vor einer guten Zukunft stehen dürfte, auch wenn es für die Derby-Klasse nicht reichte, und Attiko einen sehenswerten Endkampf um den zweiten Platz. Wir konnten uns nicht richtig einigen, wer denn wohl vorne war, aber das Zielfoto zeigte schließlich, dass dies auch gar nicht möglich war. Totes Rennen!

5. Rennen: Neben dem Derby für mich das ganz große Highlight des Tages, denn hier waren dermaßen viele vielversprechende Dreijährige am Start, dass das Auktionsrennen schon quasi als Trost-Derby gelten konnte. Wie sollte man sich da entscheiden? Cascavel sah erneut bombastisch aus, aber Lochnagar, der Bruder von "meinem" Lindentree (leider nicht mehr aktiv), stand ihm da kaum nach. Tolles Pferd, das, wie Flumu richtig kommentierte, besser aussah als der im Vergleich etwas mickerigere Wilson aus dem gleichen Stall. Wobei das allerdings Jammern auf hohem Niveau ist... ;) Traumprinz, tja... Traumprinz, der spaltete die Geister. Ich fand ihn damals als Jährling auf Fotos unglaublich imposant, und während er immer noch ein tolles Rennpferd ist, wirkt er auf mich nicht mehr ganz so beeindruckend. An meine beiden Favoriten kam er jedenfalls nicht heran. Das galt auch für Santarius, der allerdings auch gut aussah. Ihn hatte ich vor allem auf der Rechnung, und damit sollte ich nicht falsch liegen. Terry Hellier, DER Mann des Tages, musste dafür aber einige Register ziehen. Ich war hin- und hergerissen, denn eigentlich hatte ich doch den spitze laufenden Lochnagar vorne haben wollen, wenn Wilson (der mich etwas enttäuschte) schon nicht mithalten konnte. Bedford sagte es zeitig an, ich wollte es nicht wahrhaben (logisch!), aber am Ende hatte er dann doch Recht und Santarius lief noch minimal vorbei. Sollte ich mich freuen (über die Punkte im Tippspiel) oder bedauern, dass es offenbar wirklich nicht der große Eddie-Tag war, auf den man spekuliert hatte? Manchmal kann einen Pferderennen schon vor ziemliche Konflikte stellen. Besser als gedacht lief vor allem der Rubber Duck-Bruder Red Ghost, und auch der knuffige El Cid schnitt ganz ordentlich ab.
Santarius
Lochnagar
6. Rennen: Sprinter! Für mich war das Rennen vorab weniger interessant, zumal ja alle Welt auf der Bahn und am Führring (schon zwei Tage vorher!) Cratos sang. Unverlierbar sei der, so hieß es. Ja... wäre er auch gewesen, wenn er da nicht einem Konkurrenten namens Sharp Bullet ins Gehege gekommen wäre. Das sah man im Rennfilm schon ganz gut, auch wenn die Behinderung deutlich weniger eklatant war als jene mit Mr Xzero am Vortag. Prompt kam dann auch die Überprüfung, und da Sharp Bullet knapp nur auf dem vierten Rang gelandet war, war die Disqualifikation dann auch folgerichtig, denn der Jockey hatte Sharp Bullet kurz aufnehmen müssen, und so war die Chance auf den dritten Platz weg. Alpha kam also kampflos zum Sieg. Naja... Ich denke mal, so wie Cratos grundsätzlich gelaufen ist und gewonnen hat, dürfte beim nächsten Start der volle Treffer nachgeholt werden.
Es füllt sich, das Derby naht
7. Rennen: Ein Ausgleich I, und wieder einmal hätte ich vor Begeisterung über das tolle Aussehen der präsentierten Pferde am liebsten den Führring gestürmt. Praktisch ein Kandidat schöner als der andere! Quinindo: super! Keep Cool: toll! Pain Perdu: ebenfalls ansprechend! Zaungast: tolles Pferd, optisch sonst nicht unbedingt mein Fall, aber gestern eine echte Augenweide! Und dann war da noch Ever Strong - so etwas von verlockend positioniert mit dem leichten Gewicht, und wenn ich gestern ein Pferd in Hamburg gerne geklaut hätte, dann wäre er es gewesen. Was für ein Traumpferd! Jozef Bojko war ja meine erste Jockeysichtung des Tages vor dem Waagegebäude gewesen, und auch wenn ich nicht glaube, dass das wirklich Aussagekraft hat, gehört ein wenig Aberglaube ja zum Rennsport dazu. Und so habe ich mich über den Erfolg von Ever Strong sehr gefreut, ebenso aber auch das tolle Laufen von Zaungast, der über sich selbst hinauswuchs.
Ever Strong
8. Rennen: Gröschel-Schulepov zum zweiten! Das hätte ich nicht erwartet, aber Bedford hatte mit seiner Jockey-des-Tages-Wahl allen Grund zur Freude. Ich hatte auf Lezar gehofft, der ja in Dortmund unter Höchstgewicht gut gelaufen war. In dem großen Feld hier in Horn zeigte sich der Ittlinger aber noch deutlich überfordert und unreif, lief sehr unruhig und kopfschief. Weiter üben, dann wird das hoffentlich demnächst mal. Potential hat das Pferd sicher. Total positiv überrascht hat mich Red Cat, auf der Rene Piechulek zum wiederholten Mal in Hamburg eine tolle reiterliche Leistung zeigte.

9. Rennen: Nur noch eins bis zum Derby! So langsam näherte sich wie jedes Jahr die Spannung dem Höhepunkt. Gesehen habe ich das Rennen trotzdem nicht, weil irgendwann im Verlauf des Renntages mal die Idee aufkam, stattdessen hoch auf den Hügel am Führring zu gehen und das Satteln der Derbykandidaten in den Boxen hinterm Wall von den allerbesten Plätzen zu verfolgen. Das hatte mir im letzten Jahr so richtig gut gefallen, und ich erinnere mich noch, wie Black Panther damals dort als Erster auftauchte und gehätschelt wurde. Das wollte ich gerne wieder miterleben, also los, sobald das achte Rennen vorbei war. Irgendwie war ich der irrigen Meinung, man müsste auch von dort oben auf einer Videoleinwand das Rennen sehen können. Das war nicht so. Blöd. Rein von der Optik her konnte die Entscheidung nur zwischen Collodi, der sich so toll gemacht hat, meinem Mumm Global Thrill und Admiral Lord liegen. Den finde ich zwar äußerlich nicht so ansprechend, aber er ist eine echte Kampfsau, wie er schon mehrfach bewiesen hat. Wir haben das Rennen ja nur gehört, aber direkt danach kommentierte ich zu Flumu, dass heute offenbar ein Hellier-Tag sei. Dummerweise hatte ich ihn als Jockey des Tages gehabt und dann morgens noch gegen Pedroza ausgetauscht. :roll: Tja... manchmal sollte man nicht zweimal nachdenken, wie ich dann wenige Minuten später erneut bewies.

Admiral Lord
Collodi
10. Rennen. DERBY!!! :D Leider sah man an den Sattelboxen in dieser Auflage nur relativ wenige Starter. Girolamo war da, Feuerblitz, noch ein paar andere, aber die Mehrzahl der Pferde kam direkt gesattelt in den Ring, so dass wir die Blickrichtung ändern mussten. Jetzt war so richtig Andrang am Führring, innendrin wirkte es aber ruhiger als im Vorjahr, aber es war ja auch kein englischer Fußballstar anwesend. Nur zwei deutsche Exemplare... ;)

Wer stach ins Auge? Natürlich Black Arrow - ein tolles Pferd! Dann war da noch Girolamo, den ja viele Leute sangen. Mir gefiel er diesmal zumindest von vorne sehr gut. Seitlich finde ich ihn wenig imposant. Aber er war sehr aufgeweckt und munter, ebenso wie Baltic Rock, der mich optisch überraschte und überzeugte. Sollte da doch etwas gehen?

Novellist kam, der natürlich klare Favorit, und irgendwie war ich, auch im Vergleich zu Köln, nicht so angetan von ihm. Er schwitzte sichtbar, aber Flumu meinte, das sei beim letzten Mal auch so gewesen. Er sah nun nicht schlecht aus, nur eben nicht so besonders wie es seine Vorleistungen hätten vermuten lassen. Ein bisschen zu munter fand ich Anakin Skywalker, aber den hatte ich eh ausgeklammert. Mein ursprünglicher Mumm vom Vorjahr, Salon Soldier, sah aus wie... naja, wie ein nettes Pferd. Innerlich hatte ich mich da von meiner Wette verabschiedet, während ein anderer Kandidat vorbeikam, der mich im Vergleich zu meinen praktisch nicht existenten Vorerwartungen spontan sehr beeindruckte: Russian Song! Wirklich ein schöner Hengst, der mir deutlich besser gefällt als sein Bruder Russian Tango. Ich hoffe, er hat sich gestern nichts Ernstes getan.

Tja, und dann war da auf einmal noch Pastorius. Der gefällt mir doch schon so lange, und immer habe ich bei seinen paar letzten nicht so überzeugenden Leistungen gehofft, dass er sich wieder fängt. Sogar diese Lando-Vergleiche habe ich bedacht, aber dass ich ihn spontan so mögen würde, hatte ich nicht erwartet. Pastorius sah klasse aus: selbstbewusst, kraftvoll, ruhig, aber wach. Und ich habe das nur wahrgenommen, aber nicht danach gehandelt. Schade, das hätte sich echt gelohnt.

Wieder vor der Videoleinwand angekommen, wo es rappelvoll war und wie direkt hinter dem Hillis-Clan standen, machte sich dann dieses spezielle wohlige Kribbeln breit. Spaaaaanneeeeend! :D

Los ging's, und wie immer absolut imponierend dieser Derby-Roar, wenn das Feld zum ersten Mal an der Tribüne vorbeikommt. Toll, wenn man das live miterleben kann! Auf der Leinwand ging es hin und wieder her, irgendwann kurz vor der Kurve beschlich mich Skepsis, ob das heute mit Novellist gehen würde, aber im Hinterkopf hatte man natürlich vor allem sein imposantes Kölner Laufen, und mit der Form, die er damals zeigte, wäre ein Sieg sicher null Problem gewesen. Aber ich denke, aus welchem Grund auch immer, dass er diese Form gestern nicht abrufen konnte. Das ist halt manchmal so, und dennoch hätte es fast gelangt, denn das Pferd lief ein bravouröses Rennen. Dass er doch eine heftige Menge Schläge bekam, habe ich im Eifer des Gefechts so nicht wahrgenommen, wohl aber, dass auf einmal viele um mich herum Girolamo zum Sieg schreien wollte. Und auch der Hillis-Clan vor uns flippte fast aus, weil Baltic Rock ja ebenfalls toll lief. Es wurde ganz klar spannend, aber dann tauchte da noch ein weiteres Pferd außen auf, und die Farben kannte ich doch: PASTORIUS!!! Da habe ich dann (glaube ich) einfach mal mitgeschrien, und ein Stück vor dem Ziel war es klar: Der gewinnt das! Terry Hellier hat es schon wieder getan, und er sichert sich so den wohl wichtigsten Sieg seiner Karriere. Ich finde ihn als Jockey sehr sympathisch, und so hat mich das natürlich riesig gefreut, wobei es mir auch gleichzeitig sehr leid tat für das Novellist-Team, den gerade seinem Besitzer hätte ich den erträumten Derbysieg sehr gegönnt. Super und extrem fair übrigens die Glückwünsche an das Siegerteam noch direkt auf dem Geläuf. Das zeigt echte Größe!

Pastorius

Novellist

Girolamo
Zwiespältige Gedanken also, aber die Mitfreude und der Rausch nach diesem spannenden Adrenalin-Kick überwogen eindeutig.

Klatschen war Ehrensache, dazu etwas zielloses Taumeln über die menschenübersäte Wiese vor der Leinwand, und auch wenn Waldparks Sieg für mich im vergangenen Jahr noch ein größeres, bewegenderes Erlebnis war, kann ich A Magicman nur beipflichten: "Alter, war das geil!" Ja, war es! :mrgreen:

Ich hoffe, dass sich Novellist wieder fängt und die Niederlage, die ja wirklich nur sehr knapp war, weder physisch nocht psychisch übel nimmt. Für Pastorius hoffe ich auf eine erfolgreiche Fortsetzung der Karriere, und überhaupt hat auch Flumu Recht, die am Bahnhof meinte, dass das Tolle an diesem Ergebnis die Tatsache ist, dass nun in diesem eigentlich so langweilig aussehenden Jahrgang jede Menge Musik drin ist. Es wird doch spannend werden zu schauen, wie sich die vorderen Pferde weiter entwickeln. Da ist so viel Potential!

Ach ja, und Soldier Hollow, den ich als Rennpferd und als Deckhengst derart genial finde, hätte natürlich mit seinem ersten Jahrgang kaum einen besseren Start hinlegen können. Möge das so weitergehen. Der Hengst hat da ja noch ein paar andere Nachkommen. ;)

Bis zum Zug blieb uns noch ein wenig Zeit, also beschlossen wir, den Rausschmeißer auch noch mitzunehmen. Die Stimmung abends NACH erledigtem Derby ist ja auch immer sehr nett. Und ein gewisser Halliday war dabei, der ja dieses Rennen an letzter Stelle der Derby-Tageskarte vor zwei Jahren gewinnen konnte. Über eine mögliche Wiederholung wurde bei Bratwurst und Fischbrötchen (extra für Yogy erwähnt - ja, wir haben in Hamburg auch gegessen :lol:) ordentlich gewitzelt, aber dass der kleine Renner es fast schaffen würde, hätten wir ernsthaft nicht geglaubt. Leider, leider wurde das Rennen mit dem begeisternden Sieg von Weißheit durch das fies anzusehende Unglück des armen Whispering Stern getrübt. Sehr schade, dass der ansonsten so tolle Renntag derart endete.

Aber wie gesagt: Wir sind uns einig - bis nächstes Jahr in Hamburg am Führring!

Niko orakelt... die Derby-DW (136)

Wir üben fleißig weiter, so könnte man es nennen, denn auch im dritten Jahr gelang Niko kein Volltreffer bei der Derby-Dreierwette. Allerdings war es definitiv nicht so schlecht wie beim letzten Mal ;) Es ist also durchaus ein Lerneffekt feststellbar? Vielleicht.


Leider war mein persönlicher Mumm - sieht man mal von Novellist ab - Munic Boy dann Nichtstarter, sodass zum ersten Mal das extra gezogenene Ersatzpferd, in Nikos Fall Russian Song, zum Einsatz kam. Der zerstörte die Ausbeute dann etwas, denn mit Girolamo und Black Arrow waren zumindest der Dritte und Fünfte des Derby in Nikos DW. Auf ein Neues in 2013 würde ich da mal sagen.

Auf jeden Fall war das Orakeln beim Derbydinner eine tolle Sache, das machen wir nächstes Jahr wieder! Neben Nikos Orakel haben nämlich alle Anwesenden ihre DW gezogen und in den meisten Fällen auch gespielt (ich hab meine nicht gespielt, aber dafür Nikos). Und da wir ja einen Sieger küren wollten, mache ich das mal an dieser Stelle:

Niko: 3. Girolamo, 5. Black Arrow, 13. Russian Song = 21 (3+5+13)
Sus.: 1. Pastorius, 6. Andolini, 12. Milord = 19
Bedford: 2. Novellist, 7. Salon Soldier, 13. Russian Song = 22
Turffreund & U.: 1. Pastorius, 2. Novellist, 7. Salon Soldier = 10
tertullian: 1. Pastorius, 7. Salon Soldier, 13. Russian Song = 21
Jür.: 8. Nostro Amico, 12. Milord, 13. Russian Song = 33
frewen: 1. Pastorius, 6. Andolini, 11. Macao = 18
ich: 9. Anakin Skywalker, 8. Nostro Amico, 11. Macao = 28


Ich würde sagen, wir haben einen eindeutigen Sieger: Turffreund & U. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Jetzt brauchen wir nur noch einen Pokal ;)