Dienstag, 25. März 2014

Revierderby oder wo sind die Blauen?

Wusstet ihr, wie unglaublich wohltuend es ist, wenn der Lärm, der von einem gefühlt auf dem Hausdach stehenden Helikopter ausgeht, nach viel zu langer Zeit endlich weg ist? Dann ist nämlich Anstoß und alle sind hoffentlich da, wo sie hingehören.

In den letzten Jahren bin ich immer geflüchtet, wenn Revierderby in Dortmund anstand. Kann aber auch daran liegen, dass es so selten an einem Dienstag stattfindet. Der besagte Hubschrauber lärmte jedenfalls schon, als ich gegen 16.45 Uhr nach Hause kam. Die Völkerwanderung - okay, die findet jeden zweiten Samstag vor meiner Haustür statt - hatte auch schon langsam aber sicher eingesetzt. Allerdings kann man an einem gewöhnlichen Samstag ein paar Stunden vor dem Spiel noch gemütlich ums Stadion joggen. Heute wäre ich da nicht weit gekommen. Wie "praktisch", dass meine Erkältung mich noch im Griff hat und ein geplantes Laufen ohnehin vereitelt hätte. 

Nun ja, jedenfalls habe ich beschlossen, mal zu gucken, ob sich was Blauweißes im schwarzgelben Meer finden lässt, wenn man einfach mal so unbedarft zum Stadion marschiert. Es sollen immerhin ca. 3.000 Polizisten sowie 1.000 Ordnungskräfte des Vereins unterwegs gewesen sein. Und natürlich sollte möglichst verhindert werden, dass Blauweiß auf Schwarzgelb traf.

Screenshot des "Fanstromableitungsplans"
Bevor ich mich (in grün - leider war kein Bayern-Trikot zur Hand *g*) auf den Weg machte, krakelte es bereits unter meinem Fenster. Merke: Geschrei auf der Straße hat IMMER was mit Fußball zu tun. Weil sich mir dieser Zusammenhang nicht sofort erschlossen hat, habe ich nur die Hälfte von der Eskorte mitbekommen. Dabei weiß ich immer noch nicht so genau, wer da eskortiert wurde. Schalker auf jeden Fall nicht, aber sonderlich viel gelb war auch nicht zu sehen...

Menschenauflauf...

Polizei...

Und noch viel mehr Polizei. Es kamen noch ne ganze Reihe Bullis mehr, aber die passten nicht alle aufs Bild :D
Mit genügendem Sicherheitsabstand bin ich dann auch mal losgezogen. Ich wollte eigentlich nur mal eben kurz hin und schnell wieder zurück, hatte aber den Sicherheitsplan nicht genügend verinnerlicht und daher auch nicht gesehen, dass "meine" Fußgängerbrücke gesperrt war. (Again: gut, dass ich nicht laufen wollte, da führt mich meine Route nämlich auch her.) 

Die Leinwand steht da sonst nicht auf der Kreuzung rum. ;)

Auf der anderen Seite wurden die Schalker hergeleitet. Voll unpraktischer Umweg für mich...
 Also weiter Richtung Stadion, bisher nur Dortmunder zu sehen.

Nix geht mehr.

Ist das etwa blau??? Auf der B1-Brücke sammeln sich derweil die Ordnungshüter

Die Polizei - dein Freund und Geisterfahrer XD
Weiter Richtung Stadion - die letzte Abzweigung. Unter wachsamen Augen rein in die Strobelallee

Da ist es... der Ort des Geschehen. Derweil wurden mit Rasierklingen versehene Anti-Schalke-Aufkleber gemeldet. Ansonsten blieb es friedlich.

Langsam beginne ich mich zu fragen, wie viele Polizeibullis es in NRW gibt und wo die jetzt alle NICHT sind.

Kann mich auch nicht erinnern, schon mal so viel Polizei auf einem Haufen gesehen zu haben. Teilweise mochte man denken, es waren mehr "Grüne" als "Gelbe" anwesend ;)
HA! Da sind sie! Man beachte die "lebendige Trennmauer".

Links blau, rechts grün, hinten (zuschauend) gelb :D
Formationsstehen mit Zuschauer XD

Die Nervensäge


Als ich schließlich genug geschaut und die Blauen gesichtet hatte, habe ich mich schnell wieder auf den Rückweg gemacht. Wobei "schnell" als relativ dazu zu sehen ist, dass 99 % der Passanten ZUM Stadion wollten und nicht davon weg ;) 

Mittlerweile hat nach dem 0:0 (*gähn*) die Rückreise begonnen. Und ich feiere Meisterschaft :D 

Nachtrag (22.52 Uhr): Die Ruhrnachrichten haben noch ein "paar" Bilder mehr: http://www.ruhrnachrichten.de/sport/bvb/bilder/cme159346,4603878

Sonntag, 23. März 2014

Same Procedure as... Saisonstart in Krefeld!

Heute mit Text größtenteils von Marion, inkl. einiger Ergänzungen meinerseits und Bildern von mir. ("Ich" ist im Folgenden soweit nicht anders vermerkt Marion)


Endlich wieder Gras!!!

Wir waren früh vor Ort und konnten uns so schon zeitig an die Sattelboxen begeben. Der Start in die neue Saison hatte ja durchaus seine Reize. Erstes Pferd im Ring war der ziemlich aufgeregte On y va. Zumindest namenstechnisch passte das ja - denn auf Französisch bedeutet es in etwa "Los geht's". Allerdings kam der vierbeinige On y va für uns optisch nicht in die engere Wahl. Besser gefiel Delicate Delight, aber als Karina mich auf den Vater aufmerksam machte, wurde auch dieses Pferd innerlich gestrichen. So wirklich durchschlagenden Erfolg hat das Zuchtexperiment Kandahar Run bisher nicht. Rosa Rot präsentierte sich sehr lebhaft und wurde im Führring engmaschig überwacht und im Zaum gehalten. Auf dem Papier hatte ich mir die Röttgenerin Wild Step ausgesucht, die mich dann aber vom Aussehen her gar nicht mehr überzeugen konnte. Das gelang schon eher dem schicken German Rules (bei dem ich einen anderen Grund zur Skepsis hatte) und Another Beat, der sich nach Vorformen aus dem letzten Jahr ja auch irgendwie anbot. Auch Forgino konnte gefallen, wurde aber vielleicht nicht aufmerksam genug betrachtet, weil man irgendwie daran gewöhnt ist, dass Jörgensen-Pferde erst fünfjährig im Ausgleich und mit Andre Best im Sattel so richtig interessant werden. :D 

 
Another Beat

Wild Step

Forgino
Rosa Rot

Der erste Saisonsieger wurde dann Another Beat, nachdem Rosa Rot gar nicht mädchenhaft zart zwei Versuche mit der Startbox brauchte. Es war eine schöne Geste, dass der Stall von Sascha Smrczek in der Sport-Welt eine Gedenkanzeige an den kürzlich verstorbenen Besitzer von Another Beat Karlheinz Spieß veröffentlicht hatte. Auch wie der Schimmel sich mit viel Willenskraft innen an den Rails an der scheinbar deutlich führenden Wild Step noch deutlich vorbeikämpfte, war sehenswert. Da konnte Andreas Helfenbein tun was er wollte - gegen Another Beat war kein Kraut gewachsen. Eine weitere positive Überraschung war der ebenfalls stark endende Forgino, den man sich merken sollte.

Im zweiten Rennen waren die gemeinten Pferde allesamt mit Form aus ihren Starts auf Sand (Susamito, Cyrus Sod) oder auf dem See in St. Moritz (Mombasa) versehen. Die Kilos, die Mombasa durch den Ritt von Vinzenz Schiergen herunternehmen konnte, überzeugten mich trotzdem nicht vollständig, denn bei reinen Galopprennen ist die Bona-Stute nicht eben ein Siegertyp. Ich dachte schon eher an Cyrus Sod, der mir optisch auch gefallen konnte. Auch Russian King gefiel mir im Führring gut, doch habe ich ihn wegen der Vorformen offenbar unterschätzt. Er lag lange am Ende des Feldes, das zunächst von Susamito, den aber eventuell zu sehr die Kilos drückten, angeführt wurde, um dann erst im Einlauf zuzulegen. Cyrus Sod gewann das Rennen nach einem schönen Ritt von Steffi Hofer sicher, und zwischen den Platzierten Russian King und Mombasa lag wirklich nicht viel.

Randbemerkung: Es gab ab diesem Rennen übrigens vom inzwischen bemerkenswert zahlreichen Krefelder Publikum jedesmal unaufgeforderten Applaus, wenn die Pferde und Reiter zum ersten Mal die Tribüne passierten! Das erlebt man so auf deutschen Rennbahnen ja auch nicht besonders häufig.

Heimliches Hauptrennen der Tageskarte wird sicher für viele Anwesende die dritte Konkurrenz gewesen sein, in der sich einige bessere Dreijährige präsentierten. Allen voran wurde natürlich Nadelwald aus dem Stall von Peter Schiergen genannt, der nach zwei zweiten Plätzen gegen bessere Konkurrenz im vergangenen Jahr nun wirklich fällig schien. Er präsentierte sich auch optisch als echter Hingucker, ziemlich lebhaft und - leider - bereits am Sattelplatz mit leicht blutigem Maul, wohl weil er sich auf die Zunge gebissen hatte. Im Führring selbst verhielt er sich dann aber ganz brav, was man von einigen der noch unerfahreneren Starter nicht unbedingt behaupten konnte. Vega's Lady ging zu einer sehr hohen Quote an den Start. Mir gefiel sie vorher sehr gut, vielleicht auch weil ich gewisse Ähnlichkeiten zu ihrem Vater Soldier Hollow zu erkennen meinte. Umstritten war unter uns der Eindruck von Hi Finn, der immerhin noch mit einer Derbynennung versehen ist. Mir gefiel er gut, und irgendwie spukt ja da im Hinterkopf auch noch ein gewisser Sir Lando mit. Also nicht unterschätzen, die nordischen Gäste...

Ein richtiger Trümmer von Pferd präsentierte sich an Mon General. Meine Herren! Ich sah ihn imaginär eher in einer Polizeistaffel, wo er sicher ausgesprochen imposant daherkommen würde. Das krasse Gegenteil nach äußerem Eindruck war Schenectady, der erste Start von Trainer Carvalho für Schlenderhan, den ich wegen seines Araberköpfchens und der allgemein grazilen Gestalt zunächst sogar für eine Stute gehalten habe. Insgesamt waren einige der Starter vorab ein wenig schwitzig, obwohl die Außentemperatur bei (noch!) sonnigem Wetter relativ kühl war. 


Nadelwald

Vega's Lady

Mon General

Hi Finn

Der Sieger Lucky Lion und Alex Weis

Nach dem Start war Molly Macho für seine Reiterin im ersten Bogen nur sehr schwer zu kontrollieren und wich so weit nach außen. Ob das zu viel Energie gekostet hat, um im Rennen mitzuspielen? Wer weiß... Schon vor Erreichen des letzten Bogens schien es auf ein Rennen nur eines einzigen Pferdes hinauszulaufen. Zu überlegen schien schon hier Nadelwald, der sich klar nach vorne absetzte und auch im Einlauf lange so wirkte als könne er den Sieg locker nach Hause laufen. Aber... aber dann kam da ein gewisser Lucky Lion, der mit enormem Speed eine furiose Aufholjagd startete und nach einem sehenswerten Ritt von Alexander Weis den sichtbar müder werdenden Nadelwald noch vor dem Zielspiegel abfing. Da war ordentlich Stimmung auf der Rennbahn! Ich muss gestehen, dass ich den späteren Sieger im Führring kaum wahrgenommen hatte. Ein Pferd eben, durchaus ein nettes Pferd, aber ansonsten in keiner Form besonders auffällig. Mal sehen, wie es mit den Dreijährigen aus diesem Rennen, von denen übrigens Hi Finn als Dritter auch eine nette Vorstellung gab, weitergeht!

Viertes Rennen, und auch wenn es nur fünf Starter waren, lag hier doch einige Spannung in der Luft. Es konnte eigentlich nur auf ein Duell zwischen Schulz, den man seit dem Derby im vergangenen Jahr nicht mehr gesehen hatte, und dem gestandenen, aber vielleicht nicht immer ganz einfachen Gruppe-Pferd Technokrat hinauslaufen. Mein Tipp war eher Schulz, der mich im vergangenen Jahr bei seinem Mülheimer Sieg ziemlich beeindruckt hatte. Aber nach so langer Pause... nun ja, mal abwarten.


Schulz

Beim Satteln standen zwei Pferde dann ganz klar heraus - der enorm imposante, wenn auch alles andere als schöne Schulz und der eine ganze Etage kleinere, aber optisch auch sehr ansprechende Technokrat, der die Ruhe selbst war. Allerdings ließ bereits die Beinlänge vermuten, dass das Rennen so ausgehen würde wie es dann auch kam. Im Prinzip hätte man sich den gesamten Rennverlauf bis zur Zielgeraden und die anderen drei Pferde auch sparen können, denn aufregend war das bis dahin nicht. Technokrat startete einen fürs Auge durchaus sehenswerten Angriff, bei dem ihm vielleicht, weil er in der Mitte der Bahn in einigem Abstand zu dem innen laufenden Schulz gebracht wurde, die Anlehnung etwas gefehlt haben könnte, aber als er näher kam, musste Andreas Helfenbein sein Pferd nur einmal ein wenig auffordern, und Schulz lief das Rennen dann prompt sehr souverän nach Hause. Auch Technokrat wurde nicht unnötig verausgabt, so dass er nun ordentlich Kondition für die kommenden Starts getankt haben dürfte. Die übrigen drei waren reine Statisten, von denen die doch extrem zierlich wirkende Forever Beauty noch am besten lief.


Vor dem fünften Rennen war nur Karina am Führring. Wirklich gefallen hat mir außer Fly First keiner, anscheinend wurde die Ansprüche mit dem Dreijährigen schon zu hoch geschraubt ;) Fly First, der aber auch erst bei 80 % sein soll, lief hinter der souveränen Sinfonie gut, während Premier Choice, für den ich mich nach langem gedanklichem Hin und Her im Tippspiel entschieden hatte, seine prima Form von der Sandbahn auf Gras nicht umsetzen konnte. Worldwide ist und bleibt mir hingegen ein Rätsel.

Unser letztes Rennen live an diesem Renntag war dann das Viererwettenrennen. Kiowa und Anarchie waren meine optischen Favoriten, und beide brachten ja auch ordentliche Vorformen mit. Red River Canyon hatte ich noch etwas höher eingeschätzt, doch fiel er mir beim Satteln weder positiv, noch negativ besonders auf. Leider lief er nur auf den undankbaren vierten Platz. So richtig ausgeschlossen hatte ich vorher nur Obvious Star (wohl eher kein Rennpferd) und Lantino, und Red Dynamite wirkte mir beim Satteln zu nervös. Auf Kiowa zeigte Lena-Marie Mattes mal wieder eine ausgezeichnete Leistung, und auch Kevin Braye kam mit Bayonero noch mächtig auf. Bayonero machte mir (Karina) kurzzeitig Hoffnung auf einen möglichen Erfolg in der Viererwette, aber um die BERG-Wette erfolgreich zu gestalten, hätte er schon (vor Exotic Rose, Red Dynamite und Geladi) gewinnen müssen.

Ausgerechnet vor diesem Rennen war das bislang trockene Wetter ein wenig umgeschlagen und hatte uns mit einem - allerdings noch gemäßigten - Hagelschauer bedacht. Für den ersten Grasbahnrenntag hatten wir danach genug und machten uns dann auf den Heimweg. Mal sehen, ob wir in der kommenden Woche auch nach Düsseldorf fahren. Das hängt noch ein wenig vom Programm ab. Aber Köln in zwei Wochen ist jetzt schon fest eingeplant!

Dienstag, 11. März 2014

Ab jetzt ist Schluss mit Sandbahn...

...zumindest für mich in dieser Wintersaison. Bei tollem Wetter stand für mich der letzte Ausflug zur Sandbahn nach Wambel an. Eigentlich war es sogar Grasbahnwetter. Aber die anderthalb Wochen halte ich das auch noch aus. 

Weil auch tolles Fotowetter war, werfe ich mal ein paar Bilder hier rein, allerdings dieses Mal unbearbeitet, ich bin nämlich gerade mit Fußballgucken beschäftigt. Deswegen gibts auch nur ein paar kurze Kommentare. Wenn die Grasbahnsaison beginnt, gibts auch wieder richtige Berichte. Auf der Sandbahn sind ja doch immer wieder die gleichen Pferde unterwegs. ;) Außerdem war ich nur fünf Rennen lang da.

Los geht's, das erste Rennen der Karte, bereits sehr offen, wie so viele Rennen an diesem Tag. Ich hatte mich unter anderem auf Pagan Warrior gefreut. Der wurde nur Letzter. Hab das Video noch nicht wieder gesehen, daher kann ich nicht viel zu möglichen Gründen dafür sagen. Bin Manduro ist ein extrem schmales, zierliches Pferdchen, gefiel mir nicht. Tasci ist dagegen einfach ein sehr hübsches Pferd, der optische Rausgucker im Feld.

 So gewann er dann auch. Steffi Hofer konnte ihn da schon vor dem Ziel loben. 


Im zweiten Rennen gewann dafür das Pferd mit dem dicksten Winterfell. An Ring of Fire wäre auch ein Teddy verloren gegangen. Aber wir haben ja auch erst Anfang März, da lässt man sich doch leicht blenden von den Kollegen, die schon in Hochglanz daherspazieren. Keine Ahnung, ob die 270:10 mit dem Teddyfell zu tun hatten, so aus der Welt fand ich den nicht. 
 


Das dritte und vierte Rennen haben wir uns nicht am Geläuf angesehen, deswegen gibts auch keine Fotos. 

Für das fünfte Rennen mit Vierwette haben Lena und ich uns dann möglichst bescheuerte Viererwetten ausgedacht: die MOPS-Wette (Molina - Obvious Star - Pythonga - Scapa) für Lena und die CARO-Wette (Cyrus - Amor Fati - Red Dynamite - Obvious Star) für mich ;) Okay, war ein nicht wirklich ernstgemeinter Versuch, aber ziemlich lustig. Wir waren aber zu faul hinterher feststellen zu wollen, wer weniger schlecht war... Gewonnen hat auch einer, Walkabout, der war auch mal wieder überfällig.
 
 

Niko erobert... Frühlingsfahrrad (178)

Wenn ich mir es recht überlege, hätte ich eigentlich bis zum Grasbahnauftakt warten müssen ;)



Andererseits haben es die Blümchen bei dem Wetter auch echt verdient, ihrer Bestimmung zugeführt zu werden. Mit Dank an Annika fürs schicke Geburtstagsgeschenk!

Sonntag, 9. März 2014

Die hohe Kunst des Bankraubs... Buchtipp

Heute mal wieder etwas für die doch sehr darbende Kategorie "Futter für Bücherwürmer", aber wenn sich das folgende Buch nicht dafür qualifiziert, weiß ich es auch nicht.


Vielleicht als erstes ein kurzer Kommentar dazu, wie ich auf "Die hohe Kunst des Bankraubs" aufmerksam geworden bin: Es war beim Frustshoppen in der Buchhandlung, als mir das Cover auffiel, den Klappentext fand ich witzig und so wurde es ohne großes Überlegen mitgenommen, ohne groß auf den Autoren (Christopher Bookmyre) oder Originalsprache (Englisch natürlich) zu achten. Nach zwei Seiten wusste ich spätestens, dass ich gern das Original gehabt hätte, aber auch die deutsche Übersetzung ist urkomisch und sprachlich hervorragend, auch wenn ich mir denken kann, das der Übersetzer manches Mal geflucht haben dürfte. Wie auch immer, da sich offensichtlich noch nicht sonderlich weit herumgesprochen hat, wie GUT Bookmyre schreibt, gibt es erst zwei seiner Bücher auf Deutsch. Deswegen habe ich jetzt auch direkt die nächsten zwei Bücher aus dem UK geordert, sodass ich demnächst (dauert ja immer eine ganze Weile, bis die Bücher herübergeschippert sind, wenn man sich mal nicht des Monopolisten bedient) in den Genuss von Bookmyre-Büchern auf Englisch - oder vielleicht doch eher Schottisch - kommen werde. Ich freue mich, auch wenn das vorläufige Lieferdatum weit im April liegt.

Madness' One Step Beyond hat für die Bankräuber eine besondere Bedeutung

Aber kommen wir zurück zum Bankraub oder "The Sacred Art of Stealing". Allein mein Verhalten während des Lesens gepaart mit einigen Zitaten hat den Rest meiner Familie derartig angefixt, dass sie mir das Buch nun förmlich aus den Händen reißen. "Die hohe Kunst des Bankraubes" bescherte mir förmlich im Minutentakt Kicheranfälle, die auch meine Mitreisenden letzten Donnerstag im Zug genießen durften. Seitdem habe ich das Buch zweimal direkt hintereinander durchgelesen. Kann mich nicht erinnern, dass mir so etwas schon mal passiert ist. Ich lese ja durchaus gute Bücher zwei-, drei- oder sogar viermal, aber üblicherweise nicht direkt hintereinander. Die "Hohe Kunst des Bankraubs" ist eine große Illusion: Mitten am hellichten Tag, einem Dezembermorgen, wirbeln fünf Clowns durch die Buchanan Street in Glasgow, ziehen die Blicke der Passanten auf sich, tanzen in eine Bank und erleichtern diese anschließend um eine knappe Million Pfund - nicht ohne dabei die Glasgower Polizei dumm dastehen zu lassen, sechzehn Geiseln zu nehmen, diesen - ausgerechnet - mit Warten auf Godot die Zeit zu verkürzen und schließlich mithilfe argloser Rangers-Fans zu entschwinden. Doch das war nur der Auftakt für ganz andere Ereignisse viel größeren Ausmaß. 

Der Falschspieler mit Karoass, ein Gemälde von Georges de la Tour, spielt auch eine wichtige Rolle. (Quelle: Wikipedia, Bibi Saint-Pol, frei verfügbar)

Im Mittelpunkt der Handlung stehen Angelique de Xavia, Polizistin einer Antiterroreinheit (ebenfalls Hauptcharakter im chronolgisch davor spielenden "A Big Boy Did it and Ran Away"), und Zal Innez, der Anführer des  FAC (Failed Artists Collective). Beide Charaktere tauchen übrigens noch in "A Snowball in Hell" auf. Klar, dass ich genau die beiden Bücher heute bestellt habe. Mehr von der Handlung wird aber nicht verraten. Ich muss aber noch eine Warnung an etwaige Leser loswerden: Lest das Buch langsam und in aller Ruhe, dann reicht vielleicht ein Durchgang, um den wilden Handlungssprüngen zu folgen ohne zwischenzeitlich den Anschluss zu verpassen. Ich habe mich in meiner nächtlichen Lesesession, in der ich das Buch UNBEDINGT zu Ende lesen MUSSTE, natürlich selbst überholt, aber der zweite Durchgang war auch alles andere als eine Strafe ;) Und das Ende habe ich ehrlich gesagt auch erst beim zweiten Mal so richtig verstanden *hust*.


Wenn ein Buch so anfängt (Prolog: Dienstleistungen), kann es auch nur gut sein:

"Wurde auf dieser oberflächlichen Globalkonzern-Tall-Skinny-Latte-Kiddy-Meal-mit-Spielzeug-United-Colors-of-Fuck-You-too-Plastikwelt irgendetwas so unterschätzt wie ein guter alter gekaufter Blowjob ohne Extras? Der gehörte zu den letzten Transaktionen überhaupt, bei denen der Kunde noch genau das bekam, wofür er bezahlt hatte, nicht mehr und nicht weniger. Keine Verpackung, kein Marketing, kein aufgesetztes Lächeln, kein Empfangskomitee, kein Prestige-Versprechen; nichts als zuverlässiges, leidenschaftsloses Schwanzlutschen zum vorher vereinbarten Pauschalpreis."
Sagt Harry. Und wer das ist, könnt ihr selber lesen ;)

Profunde Musik-, Kunst- und Popart-Kulturkenntnisse helfen übrigens beträchtlich beim Verständnis zahlreicher Witze und ironischer Bemerkungen. Ich habe sicher auch nicht alles verstanden. Und ohne meinen Bruder wäre mir die Anspielung von "All Your Bank are Belong to Me" ganz sicher entgangen - aber sie ist so unglaublich passend :D 

Montag, 3. März 2014

Berliner backen nach Omas Art - Tutorial

Rosenmontag... aufmerksame Blogleser werden es wissen: Ich feiere an diesem Tag traditionell keinen Karneval (okay, das tue ich sowieso nicht), sondern backe Berliner. Oder, um es korrekt auszudrücken, helfe meiner Oma dieses zu tun. Normalerweise. Aus verschiedenen Gründen war ich heute jedoch auf mich allein gestellt. Das Berlineressen abzusagen kam jedenfalls nicht infrage. 



Selbst ist die Frau und so. Heute morgen kam mir in der Vorbereitung dann die Idee, eine Anleitung zu basteln. Heraus gekommen ist bei diesem Ansinnen ein ganzes Video-Tutorial. Die Motivation dazu stammt aus der gestern gehörten Frage, wie denn die Marmelade wohl in die Berliner komme...

Seht selbst, aber achtet bitte nicht auf die dilettantische Art und Weise des Filmens und des Zusammenschneides, ich habe erstens das noch nie gemacht und zweitens mit irgendeiner Software gearbeitet, ohne künstlerischen Anspruch ;)