Sonntag, 22. Juni 2014

2000 Meter-Tag, Amaron und fotografische Experimente - "Wirtschaftsrenntag" in Dortmund



DER Traditionsrenntag schlechthin – zumindest für mich persönlich. Und auch einer meiner Lieblingsrenntage im Jahr: der Junirenntag in Dortmund rund um den Großen Preis der Wirtschaft. Zugegeben, in den letzten Jahren haben auch immer wieder für mich (und teilweise auch Marion) besondere Lieblinge das Hauptrennen gewonnen. Neatico, mein momentanes Lieblingspferd war dieses Mal auch dabei. Allerdings beschleicht mich langsam der Verdacht,  dass der ohne Andrasch nicht kann/will. Gut, vielleicht war auch 2013 einfach das Jahr des Neatico, er traf es heute ja deutlich schwerer an als vor Jahresfrist, aber ich bin auch eigentlich schon zufrieden, wenn ich ihn anhimmeln kann.

Aaaber, von vorn. Marion und ich feiern am „Wirtschaftsrenntag“ unser x-jähriges. Heute war unser 5. Jahrestag. Da durfte ich mir dann auch wieder anhören, dass ich 2009 ein knatschgrünes Frosch-Shirt anhatte. Aber ich wollte ja auch gefunden werden. Und jetzt wirklich von vorn ;)

Anlässlich des 5-jährigen begannen wir den Tag mit einem gemütlichen Frühstück in Dortmunder Kreuzviertel. Im lil kitchen trafen wir uns. Wir müssen ja noch Lokalitäten für meinen geplanten „Frühstücksführer NRW“ (Yogy, du kriegst ne Extra-Widmung) sammeln. Das lil kitchen hat gute Chancen, in die Topliste aufgenommen zu werden, auch wenn ich das Frühstück Schopäng, äh, Chopin, statt Schopenhauer bekam, was ich eigentlich haben wollte. Machte aber nix, Chopin war auch lecker :D Vielleicht war es auch ein Omen, wofür auch immer.

Extrem optimistisch warf ich mich anschließend in kurze Hose und T-Shirt, um das in Wambel angekommen direkt wieder zu bereuen. Da schob sich nämlich gerade eine bedrohlich graue Wolkenwand über den Himmel, begleitet von ein paar Regentropfen und ziemlich frischem Wind. Zum Glück war das jedoch nicht von allzu langer Dauer und die Sonne ließ doch noch herab, meine Outfitwahl zu rechtfertigen.

Neun Rennen wurden heute geboten und bis auf ein oder zwei Ausnahmen konnte ich allen etwas abgewinnen. Das galt auch für das erste Rennen. Denn wenn man von Rejouissance und Hondo mal absieht, konnten die drei übrigen Pferde in den letzten Formen durchaus gefallen. Insbesondere Strike sorgte in der Vergangenheit durchaus für Aufsehen, auch wenn das vor allem auf sein schlechtes Benehmen an der Startmaschine zurückzuführen ist. Offensichtlich hatte man aber aus den letzten Eskapaden gelernt, denn der Schlenderhaner wurde direkt separiert und in Einzelbehandlung inkl. frühzeitig aufgezogener Kapuze genommen. Das zeigte Wirkung, sodass dieses Mal die Startmannschaft nicht schon vor dem ersten Rennen dezimiert wurde. Strike war aber auch schon im Führring das hervorstechende Pferd gewesen, der Hengst ist ja schon ein schicker Bursche. Execution wusste ebenfalls zu gefallen. Daktani dagegen kam etwas kantiger daher, mit den anderen beiden habe ich mich gar nicht erst befasst. Strike bewies heute, dass er sich nicht nur flegelhaft benehmen, sondern durchaus auch kämpfen kann, denn Execution fühlte im ganz schön auf den Zahn und schien schon vorbeizuziehen, doch Strike konnte sich behaupten.



Dreijährige Stuten nahmen im zweiten Rennen die 2000 Meter in Angriff. 2000 Meter waren überhaupt die Standarddistanz an diesem Tag – warum auch die Startmaschine durch die Gegend fahren ;) Von den sechs Damen waren immerhin die Hälfte Debütantinnen, auch nicht unbedingt mehr typisch für die Jahreszeit. Keine der Debütantinnen ist jedoch mit höheren Nennungen ausgestattet, nicht einmal die Ittlingerin Lilly Belle aus dem Schiergen-Stall. Lilly Belle, offiziell dunkelbraun, ist in ihrem Farbwechsel schon so weit fortgeschritten, dass die Schimmelfarbe offensichtlich ist, bei Dalakhani ja auch nicht wirklich ein Wunder. Auffällig fand ich an nur die extrem steile Kruppe, ansonsten ist sie eher ein Mäuschen. Das kann man von Lingolana (eher das Modell Ausziehtisch, dabei aber durchaus ansprechend) dagegen nicht behaupten. Am besten gefiel mir North Mum, die auch mit den scheinbar besten Vorformen anreiste. Keira trug dagegen noch ein Bäuchlein spazieren und braucht sicherlich noch ein paar Rennkilometer. Elesara war ganz nett und Nelke – nun ja – die fand ich hässlich. :D Irgendwie setzt sich das fort mit den Röttgenerinnen. Von diesem Phänomen war ja schon mal in einem Düsseldorf-Bericht die Rede. Natürlich gewann Nelke dann auch und zwar nicht irgendwie, sondern sehr, sehr leicht. Eddie Pedroza, der Parter der zweitplatzierten North Mum hatte dazu auch nur einen Kommentar übrig: „Nicht gut genug.“ Also gab es 2014 keinen Heimsieg für Herrn Miebach. 2013 hatte das noch besser geklappt. Damals gewann Osthurry, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt. Lingolana konnte dahinter knapp vor Lilly Belle Platz drei erringen.

Warnung: Es gibt fast nur Mitzieher oder versuchte Mitzieher heute. Nächstes Mal wird wieder ernsthaft fotografiert.


Rennen drei spare ich mir mal, das war eins der Rennen, die mir ziemlich egal waren. Am Ende gewann mit der Handicap-Debütantin Holly Golightly eins von immerhin drei Beelener Pferden ;) Schon ganz ordentlich: Vier von zehn Pferden kamen aus Kreis Warendorf angereist. Okay, Dortmund ist auch die nächstgelegene Bahn. 

Ich habs gesagt... Holly Golightly und Vinzenz Schiergen (blöd belichtet, aber ich hab halt mal rumgespielt)


Weiter ging’s mit einem Ausgleich II, selbstverständlich über 2000 Meter. Am stärksten gewettet wurde die Wöhler-Stute Quiania, die immerhin auf dieser Ebene zuletzt zweimal platziert war. Die Fährhoferin gefiel mir neben Quadrille auch am besten. Queenie ist noch zu nennen. Besondere Ausreißer gab es jedoch nicht. Einzig Neapel war gegenüber einigen anderen dann doch eine ziemlich halbe Portion. Die Führung wechselte auf der Geraden häufig, Quiania war möglicherweise etwas früh vorn, wurde schließlich überrannt und Letzte. Besser machte es vor allem Dorado, der Elkantino im letzten Moment noch den Sieg entriss. 
Dorado (verdeckt) gewinnt vor Elkantino und Queenie
Dann wieder Dreijährige, dieses Mal allerdings „nur“ 1750 Meter. Eine stattliche Erscheinung ist Cash the Cheque, ein wunderschönes Pferd, Typ Kraftpaket bzw. Muskelprotz, allerdings auch der Typ Pferd, der Zeit und vielleicht den einen oder anderen Start braucht. Dafür lief er als Fünfter aber ziemlich ordentlich. Ebenfalls schick, aber eher zierlich kam die Schlenderhanerin Fata Morgana daher. Nach optischem Eindruck ein Pferd, das einiges versprach. Sie wurde auch gleich zur Favoritin gemacht. Anders als Fata Morgana noch mit Diananennung ausgestattet ist die Ittlingerin Global Wand, die anders als die meisten Ostermann-Pferde nicht in Köln, sondern in Mülheim von Jens Hirschberger trainiert wird. Selbiger konnte einen sehr erfolgreichen Tag feiern, schließlich gewann Amazonit in Bremen auch noch das letzte Derby Trial. Die Zweierwette mit den beiden Stuten zahlte übrigens grandiose 40:10 :D (Bis zur Diana kann dann der eine oder andere vielleicht noch mal das Wort „wand“ in einem englischen Wörterbuch nachschlagen, dann heißt es nächstes Mal auch korrekt /wɒnd/ 

Global Wand

Okay, zwischenzeitlich mal ein paar halbwegs vernünftige Bilder ;)

Vorm sechsten war ich nicht am Führring, wird übersprungen. Und die Bilder sind so schlimm, dass darüber der Mantel des Schweigens gebreitet wird ;)

Dann das Hauptrennen. Ich hatte vorher schon geunkt, Doppelsiege gibt’s hier sehr selten. Okay, das betrifft nur die Pferde, da war War Blade der Letzte, bei den Jockeys hat Andrasch Starke zuletzt eine Viererserie hingelegt, aber der ist ja derzeit indisponiert. Also schon zwei Gründe, die gegen „meinen“ Neatico sprachen. Nein, Aberglaube ist mir völlig fremd :D Im Ernst: Eigentlich sprach wenig gegen Amaron, zumal der auch noch zwei Kilo weniger trug, aber sicher nicht schlechter ist als Neatico. Guckt man sich im Nachhinein mal die Abstände zwischen den ersten sechs an, lagen diese zwei Kilo/Längen auch witzigerweise im Ziel ziemlich genau zwischen den beiden. Ein grandioses Rennen lief Simba, der Andreas Wöhler den zweiten Silberrang im Großen Preis der Wirtschaft in Folge bescherte. Der Mäder-Neuzugang Red Dubawi bestätigte seinen Listensieg als Dritter eindrucksvoll. Peace at Last und Szoff reihten sich mit jeweils einem Hals dahinter ein. Hinter Neatico klaffte dann eine Lücke: King’s Hall und Nadelwald hatten nichts zu melden. 
Amaron





Weil ich noch auf Fotojagd war, habe ich die letzten beiden Rennen noch mitgenommen, wenn auch das Interesse rapide nachließ, zumindest leerte sich die Bahn recht schnell, aber das ist ja meist so nach dem Hauptrennen. Zaunkönig hatte ich überhaupt nicht auf der Rechnung in diesem achten Rennen. Ich kann auch nicht behaupten, in im Führring bewusst gesehen zu haben. Dreijährig noch für Bona von Peter Schiergen trainiert, hat man Zaunkönig offenbar zuletzt günstig im Handicap stationiert, sodass er beim zweiten Start im Ausgleich die Konkurrenz narren konnte. Offenbar war er heute auch auf passender Distanz unterwegs. Der Favorit Breido – im Führring auch die beeindruckendste, weil imposanteste – Erscheinung, musste mit Platz vier Vorlieb nehmen.

Wir sind wieder am experimentieren... Zaunkönig

Und weils so schön ist ein halbwegs gelungener Mitzieher - natürlich einer, den ich zwar auch beabsichtigt habe, aber die Mitzieher in der favorisierten Perspektive sind natürlich alle schlechter...

Das letzte Rennen, ein Altersgewichtsrennen, markierte den Rückweg auf die geliebten zwei Kilometer. Viel war nicht drin im Rennen, die Favoritenpositionen auf Katalea und Pas de deux klar verteilt. Letzterer kam aus deutlich schwereren Rennen in Frankreich. Das Rennen war eine andere Nummer und überhaupt kein Problem für den Vierjährigen, auf dem Stephen Hellyn der dritte Tagestreffer gelang. Überarbeiten musste er sich dabei nicht. Zwölf Längen trennten ihn am Ende vom gut debütierenden Risalto. Katalea fügte ihre Platzierungssammlung einen weiteren Platz hinzu. Sie wurde Dritte. Vor dem Rennen hatte Pia Marie sich redlich bemüht, den Führring bzw. dessen Begrenzung zu zertrümmern. Die Dame muss ihre Energie noch besser kanalisieren lernen ;)

Das Finale: Pas de deux

Danach ging’s nach Hause. Next stop: Hamburg – DERBY!




Samstag, 21. Juni 2014

Niko erobert... RN: Vorschau Dortmund (187)

Morgen ist es wieder so weit: Einer meiner liebsten Renntage im Jahr :) Die RuhrNachrichten berichten auch.


Am besten gefällt mir eindeutig der Kommentar zu Nadelwald: "Er ist recht konstant [...]." :D Kommt hin...

Dienstag, 17. Juni 2014

Menorca Reisebericht Teil 4



Donnerstag, 12. Juni

Leider schon der letzte Tag. Der begann auch gleich mal mit zeitigem Aufstehen, denn wir hatten noch was vor. Deshalb waren wir auch schon um acht Uhr beim Frühstück, was den positiven Nebeneffekt hatte, dass wir einen Tisch auf der Terrasse bekamen, von wo aus man einen herrlichen Blick auf die Cala Santandria und ganz in der Ferne die mallorquinischen Berge genießen konnte. Nach einem schnellen Frühstück checkten wir direkt aus und verstauten unsere Sachen im Gepäckraum des Hotels. Nach kurzem Warten draußen wurden wir dann auch schon abgeholt und es ging einmal mehr nach Fornells, dieses Mal allerdings nicht zum Sightseeing, sondern zum Katamaran fahren. Mit zwei weiteren Deutschen und einer (lustigen) spanischen Mädelstruppe aus Valencia sowie unserer Besatzung bestehend aus Bernard und William (den ich leider vergessen habe zu fragen, wie er als Spanier zu dem Namen kommt) ging es los auf eine circa dreistündige Bootstour entlang der menorquinischen Nordküste mit seinen teilweise spektakulären Felsen, die immer wieder überraschend Einschnitte und wunderschöne Buchten mit einsamen Stränden verbergen. Zwei Zwischenstopps legten wir in solchen Buchten ein. Der erste Halt diente in erster Linie dem Badevergnügen. Derweil hatten die Mädels aus Valencia bereits den Biervorrat an Bord verputzt und begannen, Pomada auszuschenken. Stopp Nummer zwei war dann noch viel besser, denn an der Stelle gab es ganz viele Fische, die nicht nur sofort zum Boot kamen, sondern mit denen man auch super schwimmen konnte. Zum Glück waren genügend Taucherbrillen und Schnorchel an Bord. Richtig toll, auch wenn ich das mit der Atemtechnik erst noch ein wenig üben musste :D Allzu viel Salzwasser habe ich aber nicht geschluckt, bevor ich den Dreh dann raus hatte.
Nach drei Stunden war die Fahrt dann leider schon wieder vorbei. Die Eingebung, Sonnencreme mit Schutzfaktor 50 für diese Tour zu kaufen, erwies sich aber als eine gute Idee. So kamen wir ungeschoren von Bord und konnten die restlichen Stunden bis zur Abreise mit einem letzten Gang zum Pool verbringen. 


Kläglicher Versuch, die Fische zu fotografieren

Schnorcheln mit Fischen





Gegen viertel vor sechs hieß es dann aber Abschied nehmen von Sa Caleta und der Cala Santandria. Der Abflug gestaltete sich dann deutlich entspannter als der Hinflug, keine anderthalb Stunden Anstehen am Check in. Da blieb dann glücklicherweise noch genügend Zeit für ein belegtes Baguette als erste richtige Nahrungsaufnahme nach dem Frühstück, wenn man von ein wenig Obst zwischendurch mal absieht. Der Abflug erfolgte dann sogar überpünktlich. In Düsseldorf angekommen, mussten sie mir aber noch ein bisschen auf den Keks gehen, weil natürlich mein Rucksack zunächst nicht zu finden war. Nach der Aktion von Hinflug kam ich dann aber noch relativ schnell auf die Idee, beim Sondergepäck zu gucken… Da war er dann auch. Keine Ahnung, was das soll. Wo unterscheidet sich der bitte großartig von einer Reisetasche? Zumal war der in Menorca auch nicht als Sondergepäck aufgegeben worden, woher soll man da bitte wissen, dass die das woanders umschichten müssen. Hab ich nicht so recht verstanden, aber egal. Toll war’s! J