Donnerstag, 30. Juli 2015

Frankreich-Revival-Tour Teil 3



Donnerstag, 23. Juli

Da wir, anders als ursprünglich geplant, schon am Mittwoch Wein gekaut hatten, begann der Donnerstag relativ entspannt mit Frühstück und dem anschließenden Aufbruch in Richtung Blois. 150 Kilometer standen auf dem Tagesplan. Der erste Zwischenstopp war aber bereits nach 15 Kilometern in Fontevraud L’Abbaye angesagt. Dort besichtigten wir die Abtei, eine der größten Europas. Wir hatten eine Führung gewählt, das klappte auch auf Französisch ziemlich gut. Als wir Fontevraud verließen, war es dann auch schon mittags. Besonders viele Touristen waren für meine Begriffe nicht unterwegs, das hatte ich anders erwartet. Das zog sich übrigens durch die gesamte Reise. Ich hätte wirklich mit deutlich mehr Touristenaufkommen gerechnet, zumal die Loire an sich eine beliebte Region ist. Auffällig war, das kaum Deutsche zu sehen waren, auch nicht gerade typisch. Aber die Dame vom Weingut hatte schon gesagt, dass der Touristenstrom aus Deutschland vor 2-3 Jahren extrem abgenommen hat. Neben Franzosen waren vor allem Engländer unterwegs, am extremsten in Saumur.






Aber zurück zum Donnerstag. Nach einer Mittagspause fuhren wir 85 Kilometer weiter nach Amboise, wo wir das königliche Schloss, in dem Leonardo da Vinci begraben ist, besichtigten. Dieses Mal hatten wir den Audioguide gewählt, der dann allerdings auf Deutsch, auch mal ganz entspannend zwischendurch. 




Schließlich mussten wir nur noch knapp 40 weitere Kilometer bis nach Blois fahren. Dort wurde es noch einmal spannend, denn Blois stellte sich als eine einzige Einbahnstraße mit grundsätzlich sehr spannendem Straßensystem heraus, in dem ich auch nach einem Tag noch keinerlei Logik entdeckt hatte. Im Endeffekt parkten wir aus akutem Parkplatzmangel fast 900 Meter vom Hotel entfernt und liefen erst einmal dort hin. Es stellte sich heraus, dass wir das Hotel von der Straße aus nicht hatten sehen können, weil noch ein Platz dazwischen lag, wobei Platz eigentlich nicht das richtige Wort ist, aber mir ist das Konzept nach wie vor völlig schleierhaft. Als wir das Hotel dann endlich gefunden hatten, wussten wir auch wo sich der Parkplatz versteckt hatte… war aber wirklich nicht zu sehen. An dieser Stelle sei das Hotel (Anne de Bretagne) mal gelobt, das wirklich sehr liebevoll gestaltet und eingerichtet war. Nach einer Planungspause gingen wir in der Innenstadt noch was essen, bevor wir spätabends noch im Château von Blois „Son et Lumière“, eine Show mit Licht, Musik und ein wenig Geschichte genossen.





Freitag, 24. Juli

Gefühlt war der Freitag schon die erste Etappe der Rückreise. 320 Kilometer legten wir auf dem Weg nach Reims zurück. Doch wir fuhren nicht direkt morgens los. Bevor wir gegen 12 Uhr aufbrachen, besichtigten wir noch das Zaubermuseum. Das Museum ist Robert-Houdin gewidmet, dem „Erfinder“ der modernen Zauberei, wenn man so will. Das Museum liegt direkt gegenüber dem Schloss und ist im Geburtshaus Robert-Houdins untergebracht. 


Nach dem Museumsbesuch rissen wir die 300 Kilometer nach Reims ab, das wir gegen Nachmittag erreichten. Dort standen Einchecken und Auto parken an, bevor wir kurz entschlossen Charles de Casanove, eins der in der Champagne so zahlreichen Champagnerhäuser, besichtigten. Die Wahl fiel auf Charles de Casanove, weil es fußläufig vom Hotel erreichbar war. Dort erwischten wir eine ziemlich lustige Truppe mit Australiern, Engländer, Iren und Südafrikanern, sodass es eine sehr kurzweilige Führung und Verkostung wurde. Bezüglich des Champagners stellten wir jedoch einmal mehr fest, dass er zwar schmeckt, aber auch nicht leckerer ist als Sekt. Anschließend gingen wir noch in die Innenstadt und besuchten die berühmte Kathedrale von Reims, bevor es uns gelang, ein Restaurant zu entdecken, das nicht völlig tourimäßig war.



Samstag, 25. Juli

Rückfahrt. Mal sehen, wann die Weinvorräte aufgetrunken sind und wir wieder hin“müssen“. ;)

Mittwoch, 29. Juli 2015

Frankreich-Revival-Tour Teil 2



Montag, 20. Juli

Der Tag fing entspannt an mit einem sehr guten Frühstück im Hotel. So gestärkt machten wir uns auf zu „unserem“ Château, um dort u.a. das Fotoshooting von vor fünf Jahren zu wiederholen. 2010 waren wir bestimmt 5-6mal dort gewesen, was aber auch damit zu tun hatte, dass wir da noch keine 25 waren und daher auch keinen Eintritt zahlen mussten. Das ist ja nun leider anders. Aber es war trotzdem sehr schön. Die Sonne war an diesem Montag zwar meist von Wolken verdeckt, aber warm war es trotzdem, sodass T-Shirt und kurze Hose die goldrichtige Wahl waren. Das zog sich glücklicherweise durch die ganze Woche, noch nicht mal einen Pullover brauchten wir abends. Nach dem wir uns im Château ausgetobt hatten, gingen wir weiter in die Innenstadt und durchstreiften unsere Lieblingsläden, praktischerweise war schon Sommerschlussverkauf. Danach kauften wir noch Sachen fürs Picknick ein und tranken einen Tee im Salon de Thé Gourmandise, noch so ein Café, in dem wir 2010 recht häufig waren. Leider gab’s meine Apfeltarte nicht mehr, aber die mit Aprikosen war auch lecker.







Abends zogen wir dann zum Etang de St. Nicholas. Im Auslandssemester haben wir dort sonntags manchmal gepicknickt, dieses Mal taten wir das abends und machten die Heerscharen an Joggern neidisch. 

Dienstag, 21. Juli

Am frühen Morgen machte ich es den Joggern nach und ging selbst laufen, natürlich u.a. auch um den Etang de St. Nicholas. Nach dem Frühstück stand dann der Tag im Zeichen der Pferde. Ganz ohne geht’s natürlich nicht. In Le Lion d’Angers fanden an diesem sonnigen Dienstag Rennen statt, der Höhepunkt des Programms war ein Listenrennen für Dreijährige. Leider kam kein in Deutschland trainiertes Pferd. Ich hatte auf Mister Universum gehofft, der aber bei der Starterangabe herausgenommen wurde. Erst einmal mussten wir jedoch die 25 Kilometer nach Le Lion hinter uns bringen, was nicht ganz so einfach war, weil das Navi versuchte, uns an der Nase herumzuführen. Wir kamen aber trotzdem an und das auch pünktlich. Die Rennbahn an sich war sehr süß, der Eintritt frei und die Bahn für französische Verhältnisse sogar recht gut besucht, was sicherlich auch an den Sommerferien lag. Neben den Flachrennen gab es auch eine Steeplechase und ein Cross Country-Rennen. Letzteres ist schon etwas verrückt, hatte ich live auch noch nie zuvor gesehen. Dass die alle den Weg finden und sich nicht verreiten bei diesem Gekurve ist schon erstaunlich. Im Hauptrennen „adoptierte“ ich mangels bekannter Pferde die vom Gestüt Etzean gezogene Morgenlicht, die allerdings letzte Außenseiterin im Sechserfeld war. Chancen auf den Sieg hatte sie nicht, sah aber gut aus und wurde ordentliche Vierte. Nur einen Platz weiter vorn landete der haushohe Favorit Zafiro aus dem Rouget-Quartier. Der zweitlängste Außenseiter Royal Dolois entschied das Rennen nach langem Ringen mit Pretorio, dem zweiten Schimmel im Feld, für sich.

Cool Raise gewinnt das 1. Rennen

Die Kirche dominiert den Hintergrund

Royal Dolois siegt vor Pretorio im Grand Prix du Lion d'Angers, L.

Morgenlicht


Cross Country Steeplechase

Die Sieger: Neofito und David Cottin
Auf dem Rückweg von der Rennbahn bogen wir spontan noch von der Schnellstraße ab, um ein weiteres Loire-Schloss abhaken zu können. Wir kamen genau richtig in Plessis-Macé an, um noch an der Führung teilnehmen zu können. Wir beschlossen den Tag mit der Einlösung meines Weihnachts(?)-Geschenks, nämlich Crêpesessen in der Crêperie du Château in Angers.






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Mittwoch, 22. Juli


Wir verließen Angers und machten und auf den Weg die Loire in östlicher Richtung entlang. Wir brachen schon gegen acht Uhr auf, hatten nämlich ein strammes Programm vor uns. Die erste Station hieß Saint-Georges-sur-Layon, ein kleines Örtchen zwischen Angers und Saumur und Heimat der Domaine de Varannes, dem Weingut von  Françoise und Pierre-Damien Guichoux, eine der Empfehlungen von Serge. Den Hof zu finden, erwies sich als nicht ganz so einfach. Das Navi kannte die Adresse nicht, sodass wir ein paarmal um den Pudding fahren mussten, ehe wir nach einer Tour über die Schotterpisten doch noch fündig wurden. Tja und dann hatten wir die Hausherren fast noch aus dem Bett geworfen, denn abends zuvor hatte es im Ort ein Fest gegeben und dann standen unerwartet morgens um neun zwei Deutsche vor der Tür… Nun ja, wir wurden dann bestens unterhalten und verbrachten ganze zwei Stunden dort, probierten Wein (was gibt es besseres am frühen Morgen *g*), quatschten über dieses und jenes und luden am Ende den Kofferraum voll.

Dann fuhren wir weiter nach Saumur, um dort direkt beim unserem geliebten Bouvet haltzumachen und den Kofferraum mit Sekt noch voller machten. Dann waren wir aber fertig mit der Getränkekultur und widmeten uns Ess- statt Trinkbarem, indem wir das Champignonmuseum zwei Kilometer weiter besichtigten. Danach war dann Mittag durch und wir fuhren zum Hotel, um einzuchecken. Den Nachmittag verbrachten wir mit dem Besuch des Châteaus, das, anders als vor fünf Jahren, nicht mehr nur noch Baustelle, sondern auch wieder von innen zu besichtigen war, was wir somit nachholten. Besonders viel zu sehen gibt es da jedoch (noch) nicht. Der letzte Programmpunkt war Combier, ein Pendant zu Cointreau, wo wir auch noch eine Führung machten. Danach machten wir noch eine kurze Pause, bevor wir abends essen gingen und noch einen Spaziergang durch Saumur anschlossen.