Mittwoch, 12. Juli 2017

På gensyn København - Reisebericht Teil 3



Freitag, 7. Juli


Simon, Werner und ich überwanden uns morgens um 7 wieder und gingen ein weiteres Mal laufen. Die Motivation war quasi nicht vorhanden, Simon bedankte sich hinterher fürs „Zwingen“, aber wenn ich dann schon aus dem Bett bin, will ich auch los. Dann gibt’s kein Zurück mehr. War auch dann eine recht runde Sache und das Frühstück schmeckte natürlich besonders gut. Beim Laufen fiel uns einmal mehr auf, dass es sehr wenig dicke Dänen gibt. Ob das nur am vielen Radfahren liegt, weiß ich allerdings nicht. Nach dem Frühstück wollten wir ins dänische Nationalmuseum, allerdings war unser Navigator heute nicht ganz so fit, er ging nämlich statt von Wissen von Annahmen aus und so fanden wir uns am falschen Gebäude, nämlich dem Nationalhistorischen Museum ein. Das bedeutete einen Umweg von knapp zwei Kilometern, aber man gönnt sich ja sonst nichts und irgendwie musste das viele Eis ja auch abgearbeitet werden. Als wir dann angekommen waren, widmeten wir uns erst einmal der Prähistorie, genauer gesagt von Steinzeit bis zu den Wikingern, wobei letztere enttäuschend kurz kamen. Das hätten wir uns alle etwas ausführlicher gewünscht, da wir gern weniger europäisch Allgemeines und mehr spezifisch Skandinavisches erfahren hätten. Aber davon abgesehen war die Prähistorie wirklich gut gemacht. Danach gönnten wir uns eine kurze Pause vor dem Museum, bevor wir uns das Mittelalter vornahmen. Das war leider sehr enttäuschend, bestand quasi ausschließlich aus Sakralkunst, Geschichte war leider Fehlanzeige. Der Museumsteil kam aber auch sehr altbacken daher. Besser wurde es dann in der Neuzeit ab 1660, der Teil war wieder richtig gut, sodass wir uns dort deutlich länger aufhielten und so einige Lücken im Wissen über die dänische Historie, seine Könige usw. schließen konnten.

Auf dem (richtigen) Weg zum Museum durchqueren wir den Park rund um das...

... Schloss Rosenborg


Mittagspause


Anschließend wollten wir alle nur noch sitzen. Bevor wir ein Café auftrieben, mussten wir allerdings noch ein paar Meter zurücklegen, der Kaffee schmeckte dafür dann aber umso besser. Die Männer probierten noch ein dänisches Dessert mit Buttermilch, Keksen und Früchten. Anschließend war Jazz dran, denn an diesem Tag begann das Copenhagen Jazz Festival in der Stadt. Uns verschlug es mit zwei Weinflaschen wieder einmal nach Nyhavn. Leider mussten wir die erste Flasche im Regen leeren, aber gemütlich war es trotzdem. Nachdem wir die geleert, dem Jazz gelauscht und auch noch Nachschub organisiert hatten, gingen wir gemeinsam im Hafen essen, was natürlich teuer, aber auch lecker war. Zum Nachtisch ging es dann noch einmal in „unsere“ Eisdiele. Wir beschlossen den Abend mit Eis, Jazz und ein wenig Abschlusswein.

Laufleistung: circa 11 Kilometer (geschätzt, nicht gemessen)

Kunsthalle Charlottenborg in Nyhavn mit Installation von Ai Weiwei

Jazz im Regen

Man darf sich nur nicht stören lassen

Geht doch wieder!

Lammkeule

Damit ist eigentlich alles gesagt.

"Nebenkonzert"




Samstag, 8. Juni


Leider schon wieder der Abreisetag. Nach dem Frühstück hieß es auf- und ausräumen, da wir die Wohnung um 10 Uhr verlassen mussten. Papa fuhr Daniel und mich dann noch zum Bahnhof, die anderen drei machten sich dann mit dem Auto auf den Heimweg. Daniel und ich hatten noch etwas Zeit, sodass wir unser Gepäck am Bahnhof einschlossen und uns zu Fuß noch einmal auf zum Hafen machten und dort das Danish Architecture Center besuchten. Der Wunsch war tatsächlich erst im Laufe der Woche entstanden, nachdem uns mehr und mehr klar wurde, wie innovativ und durchdachte viele Gebäude in der Stadt sind. Das Zentrum war auch entsprechend interessant und lehrreich. Zum vollendeten Glück fehlten mir nur noch ein paar Informationen über bereits stehende Bauwerke und die Geschichte(n) dahinter.

Danach war nur noch Zeit für Kaffee und einen Hotdog mit rotem Knacker, bevor wir uns dann auch auf den Weg zum Flughafen und über Köln zurück nach Hause begaben. 

Ungeplantes Selbstporträt im Architekturzentrum



Zum Abschluss noch eine rød pølse



Dienstag, 11. Juli 2017

Mehr aus Kopenhagen - Reisebericht Teil 2



Mittwoch, 5. Juli

Der Tag startete mit Frühsport. Um 7 gingen Papa, Simon und ich auf die Piste. Wir umrundeten einige der Kanalbecken, in der Regel doppelt, und zogen uns so erst einmal knapp zwölf allerdings nicht rekordverdächtige Kilometer auf den Tacho. Auf dem Rückweg kauften wir noch schnell fürs Frühstück beim Bäcker ein. In der Ferienwohnung hatten die anderen das Frühstück schon vorbereitet. Wir beschlossen dann, heute etwas „fauler“ zu sein und nicht wieder 15 Kilometer oder mehr zu Fuß zurückzulegen. Gegen zehn Uhr machten wir uns auf den Weg und nahmen dieses Mal das Auto. Der Weg führte uns aus Kopenhagen hinaus und zunächst ins 30 Minuten entfernte Hillerød. Dort besuchten wir das Schloss Frederiksbørg. Drei Stunden nahmen wir aufs Parkticket, ein Zeitraum, der gut passte. Wir begannen mit einer etwa einstündigen Führung durch das Schloss. Ebenso wie die Stadt Kopenhagen brannte auch das Wasserschloss, immerhin eins der bedeutendsten Bauwerke der nordischen Renaissance, 1859 zu einem Großteil aus. Der Aufbau wurde vom Carlsberg-Gründer finanziell unterstützt. Seit dem Wiederaufbau ist Frederiksbørg vor allem ein Museum, es beherbergt neben einem Schlossmuseum vor allem auch das dänische nationalhistorische Museum. Uns gefiel das Schloss ausnehmend gut, sehr hell und durchaus nicht ohne den Gemütlichkeitsgedanken eingerichtet. Nur das Spielen mit dem Feuer sollten die Dänen vielleicht besser lassen, das können sie scheinbar nicht. Sehr gepflegt und schön präsentierte sich auch der Schlosspark, den wir ebenfalls noch durchschlenderten, bevor uns Hunger und der ablaufende Parkschein zurück zum Auto trieben. 



Die Kapelle im Schloss

Orden: Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es zwei Sorten, Kreuz und Elefant.


Blick in den sehr gepflegten Park





Wir waren auch alle schon wieder müde, ein wenig steckten uns wohl auch noch die beiden vorherigen Tage in den Knochen. So setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren etwa dreißig Minuten weiter an die Küste und den Strand von Tisvilde am Kattegat. Dort gönnten wir uns jeder einen Kaffee und eine Waffel bzw. ein Eis und dann gings für die nächsten paar Stunden an den Strand und ans Meer, sehr entspannend. Abends kauften wir auf dem Rückweg noch schnell ein. Es gab dann Lachs aus dem Ofen, Reis und buntes Asiagemüse, zum Nachtisch Erdbeeren.
Kilometer wurden heute nicht aufgezeichnet. 

Das Wasser war kalt... sehr kalt


Lachs aus dem Backofen mit Gemüse


Donnerstag, 6. Juli

Für mich wars heute zu früh, warum weiß ich auch nicht, so früh war es nämlich nicht. Ich war auch schon wach gewesen, aber selbst zum Lesen zu müde. Beim Frühstück war ich auch noch nicht so richtig dabei. 

Deutsch-dänische Brötchenfreundschaft


Gegen 9 Uhr irgendwas zogen wir dann jedoch los in die Stadt, selbstverständlich per pedes. Unterwegs hielten wir noch an einem Kiosk an, um ein Parkticket für das abgestellte Auto zu lösen. Das stellte den Mann im Kiosk vor schier unlösbare Probleme, die schließlich nur ein Anruf beim Chef und fröhliches Diskutieren lösten. Dabei war‘s eigentlich ganz einfach, denn alles hatte geklappt, bis auf den Druck der Quittung. Erstes Etappenziel war heute der Runde Turm, bzw. Rundetårn auf Dänisch. Für 25 Kronen Eintritt konnte man ihn erklimmen. Erst ging es eine Rampe hoch – ist ja auch viel bequemer, wenn man sich von Pferd oder Wagen hinaufbefördern lassen kann als selbst Treppen zu steigen – zum Schluss war es dann trotzdem eine steile Wendeltreppe für das letzte kurze Stück. König Christian IV ließ ihn im 17. Jahrhundert errichten, nachdem er zu Anfang seiner Regentschaft noch zwei andere Observatorien in Dänemark hatte zerstören lassen, aber offenbar hatte man ihn dann doch von der Nützlichkeit der Astronomie überzeugt. Der Blick über Kopenhagen war zwar nicht so spektakulär wie von der Erlöserkirche aus, aber keineswegs zu verachten. Außerdem konnte man sich gut in die Sonne setzen. 

Im Runden Turm, Außensicht siehe hier.

Der geografische "Nullpunkt", von dem die erste Vermessung der Stadt ausging.

Dieses Mal in die andere Richtung geschaut

Wieder unten angekommen machten wir uns auf zu Sømods Bolcher, dem königlichen Hoflieferanten, was Bonbons anbetrifft. Dort hatten wir Glück, denn wir kamen rechtzeitig, um bei der Produktion (alles Handarbeit) zuschauen zu können. Und das war wahrlich beeindruckend wie aus einem Zuckersee dreifarbige Lakritzbonbons mit dem Schriftzug „Far“ (Papa) wurden. Sie schmeckten übrigens auch super! Anschließend probierten wir endlich die berühmten Smørrebrøds in verschiedenster Ausführung – allesamt hervorragend. Das hätte ich bei uns auch gern öfters. Wir dehnten die Mittagspause anschließend mit Wein und Keksen im Botanischen Garten noch etwas aus, bevor wir weiter zum Kastell, zur Meerjungfrau und durch den Hafen bei Maersk vorbeimarschierten. Zum Abschluss gab‘s noch das obligatorische Eis, dann den Rückmarsch inkl. Einkauf, Abholung der nunmehr gedruckten Quittung und Pizza in der Fewo.
Zurückgelegte Kilometer: 12,5 

Auf zu den Bonbons!


Drei Mann in der Endproduktion, hier werden die Bonbonstangen schon "gezogen"


"Papa"

Smørrebrød!!

Genial, oder? Schmeckte aus so gut, wie es aussah!

Ein Schlückchen zur Stärkung im Botanischen Garten

Kastell


Es gibt definitiv hässlichere Müllverbrennungsanlagen...

Historisches Segelboot im Hafen

Handgemachte Eiswaffeln!