Montag, 10. Juli 2017

Goddag København - Reisebericht Teil 1



Sonntag, 2. Juli

Zählt noch nicht richtig, weil Anreisetag. Mama, Papa und Simon kamen mit dem Auto und waren deutlich vor uns da – so gegen Nachmittag. Sie nutzten den ersten halben Tag, um die Ferienwohnung zu beziehen und eine Runde mit geliehenen Rädern durch die Stadt zu drehen. Daniel und ich waren erst noch beim Derbymeeting in Hamburg. Dort machten wir uns abends auf den Weg mit dem Zug nach Kopenhagen. Mit der Fähre setzte der Zug über, sodass wir Dänemarks Hauptstadt um 0.28 Uhr erreichten. Dort wurden wir am Bahnhof eingesammelt, tranken noch einen Urlaubseröffnungswein und fielen dann allesamt todmüde ins Bett.

Bahnhof


Montag, 3. Juli

Besonders früh standen wir entsprechend auch nicht auf. Daniel und ich schafften es dann auch nur im Schlafanzug zum Frühstück und erst danach ins Bad. Die Ferienwohnung ist übrigens eine Privatwohnung, deren Besitzer gerade verreist waren und die Wohnung in der Zeit über eine Agentur vermieteten. Beim Frühstück konnten wir schon einmal feststellen, dass die Dänen Brötchen backen können. Das ist auf jeden Fall schon mal ein Pluspunkt. Danach mussten wir uns erst einmal informieren. Wir waren dieses Mal nicht sonderlich gut vorbereitet, ich zumindest hatte es noch nicht geschafft, den – extra für die Fahrt gekauften – Reiseführer aufzublättern. Also ging es zur Touristeninformation, zu Fuß natürlich, um erste Informationen einzuholen. Dort buchten wir dann für Dienstag eine Bootstour und fassten den Plan für eine Stadtführung ebenfalls am Dienstag. Als wir loswollten, regnete es leider erst ein wenig, aber zum Glück nicht sonderlich lange. Wir erkundeten die Stadt also zunächst auf eigene Faust, darunter als erste Station das Rathaus. 
Rathaus

Das sieht noch nicht so freundlich aus...

Anschließend liefen wir Richtung Hafen, um die Sehenswürdigkeiten der Stadtführung auszusparen. Zwischendurch testeten wir einen weiteren Bäcker – sie können es wirklich, die Dänen – und saßen einen weiteren Schauer aus. Dann wollten wir auf die Erlöserkirche mit ihrer außen um den Turm gehenden Wendeltreppe, doch war der Turm leider wegen Nässe geschlossen. Stattdessen überzeugten wir uns davon, dass das dänische Eis wirklich so gut ist wie sein Ruf. Ich hatte Schaumkuss- und Waldbeereis – wahnsinnig lecker. Dann führte es uns in das autonome Stadtviertel Christiania, wo wir einmal durch die Pusher Street liefen (keine Macht den Drogen und so) und uns anschließend den Weg durch das Viertel und um den See oder Kanal bahnten. Anschließend liefen wir an der Oper und den Hafenbecken zurück Richtung Erlöserkirche, tranken unterwegs noch einen Kaffee. Der Turm der Erlöserkirche war danach immer noch geschlossen, daher machten wir uns auf den Weg zurück, kauften noch ein und kochten abends in der Wohnung: Fisch, Kartoffeln und Ofengemüse.
Zurückgelegte Strecke zu Fuß: 13 km


Auf dem Weg zum Hafen

Das Schloss Amalienborg, Stadtresidenz der Königin,  von irgendwo mittendrin aus

Objekt der Begierde: die Erlöserkirche


Dienstag, 4. Juli: der Tag der pinken Drecksoma

Früh um 7.17 Uhr klingelte der Wecker, dieses Mal hatten wir ja schon Pläne. Nach dem Frühstück machten wir uns direkt auf Richtung Nyhavn, wo unsere Bootstour um 10 Uhr startete. Immerhin waren das gut 40 Minuten Fußmarsch. Aber wir waren pünktlich und fuhren eine Stunde lang durch den Kopenhagener Hafen, eine sehr informative und kurzweilige Tour mit Erklärungen auf Dänisch, Englisch und auch Deutsch. 


Nyhavn

Bisschen eng...

An Christiania vorbei, klar, was sonst?


Anschließend hatten wir noch Zeit bis zur Stadtführung. Wir schlenderten durch den Hafen, wo wir der den Tag betitelnden pinken Drecksoma begegneten. Sie verdiente sich den Titel einzig und allein durch permanentes und nervtötendes Fahrradklingeln. So viel zum Off topic. Was die Stadterkundung anbetrifft. lso gaben wir der Erlöserkirche eine weitere Chance und hatten dieses Mal auch endlich Glück und durften auf den Turm. Der Aufstieg bestand auf 400 Stufen, die meisten innen, die letzten dann, wie erwähnt, außen um das Gebäude herum. Die Treppen waren recht eng, erinnerten teilweise an eine Hühnerleiter, Gegenverkehr als logistische Herausforderung inklusive. Der Blick von oben war wie so oft ein besonderer, sodass wir es recht lange dort aushielten.

Auf dem Weg zur Erlöserkirche noch einmal an Christiania vorbei. Innen ist das Fotografieren verboten.

Auf dem Weg hoch hinaus

Kopenhagen inkl. Müllverbrennungsanlage - bald mit Skipiste - und der Öresundbrücke rechts im Hintergrund

Als wir wieder unten waren, wurden die mitgebrachten Brötchen verspeist. Mama, Papa und ich gönnten uns noch einen Crêpe, bevor wir uns wieder aufmachten Richtung Rathaus. Dort gönnten sich die Herren eine rote Knackwurst und dann war es auch schon Zeit für die Stadtführung. Treffpunkt war die Touristeninfo, wir hatten Ourway-Tours in der Hoffnung, eine deutsche Führung (für Mama) zu ergattern ausgesucht. Das klappte zwar nicht, aber dafür bekamen wir eine Privatführung, da wir fünf die einzigen waren, die mitwollten. So wurden wir die nächsten gute zweieinhalb Stunden von Laurence aus Montreal (aber verheiratet mit einem Dänen und seit zwei Jahren im Land) durch die Stadt geführt – eine rundum lohnende Tour. Sie führte uns durch Historie, Kultur, Kulinarisches, am Ende waren wir viel schlauer, aber auch völlig fertig. Erst einmal mussten wir Wasser kaufen, bevor wir in der Lage waren, uns noch die Mamorkathedrale anzusehen. Danach belohnten wir uns mit einem Eis, beim besten Eismann der Stadt (laut Laurence), dann machten wir uns auf den Rückweg, kauften noch fürs Abendessen ein und ließen den Tag ausklingen.
Bilanz: 18 km zu Fuß plus 6 mit dem Boot 

Früher Telefonhäuschen, heute Kaffeebar

Der "Runde Turm"

Oper

Schloss Amalienborg mit Frederikskirche

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