Dienstag, 6. März 2018

Niko erobert... Trier (252)




Von einem etwas ungeplanten und untypischen Kurztrip möchte ich nun berichten. Es fing damit an, dass das Reiseziel nach Verfügbarkeit ausgewählt wurde, normalerweise so gar nicht unsere Vorgehensweise. Aber wir waren auf einem Hotelgutschein, den wir eigentlich verschenken wollten, mehr oder minder sitzen geblieben, Daniel hatte sowieso Urlaub und ich muss bis Ende März ja noch ein paar Urlaubstage verbraten. Wäre ja schade, wenn sie verfielen. Auf Trier fiel die Wahl dann, weil es uns, abgesehen von der Fahrt mit dem Lateinkurs in der achten Klasse, relativ unbekannt war und weniger weit weg vom geplanten Weg (Stuppach – Dortmund – Beelen – Münster – Kelsterbach) lag als beispielsweise Nürnberg. Und dann bin ich zum allerersten Mal über meinen Geburtstag weggefahren statt zu feiern, dabei war es ja sogar ein runder!
Bevor Missverständnisse entstehen, ich bin nicht weggefahren, um der Feierei des bösen 30. Zu umgehen, denn gefeiert wird selbstverständlich, aber erst im Sommer.


Mittwoch, 28. Februar


So ein kalter Start...


Juchu, endlich erwachsen! Okay, nein, das stimmt natürlich nicht, im Kopf werde ich in diesem Leben wohl eher nicht mehr erwachsen, aber das ist auch gut so. Wir waren vor dem Wecker wach, starteten aber dennoch sehr gemütlich in den Tag mit einem dekadenten Frühstück und dem Auspacken der ersten Geschenke. Der Tag sollte nicht nur wegen meines Geburtstags, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass es der kälteste Tag des Winters war (-13,6 am Morgen) denkwürdig werden. Anschließend erledigten wir noch dieses und jenes und machten uns dann gegen 10.30 Uhr auf den Weg westwärts. Daniel war so lieb und übernahm den ganzen Weg am Steuer, obwohl er in „Kuno“ nicht so optimal sitzt, aber er wollte mich an meinem Geburtstag kutschieren. (Dazu sei gesagt, dass im Normalfall ich ca. 75 % der Strecken fahre und natürlich auch dazu noch, wenn wir nicht gemeinsam unterwegs sind). Ich weiß gar nicht mehr genau, wann wir da waren, es muss aber gegen kurz vor 14 Uhr gewesen sein. Wir bezogen erst einmal unser Hotelzimmer, ich heimste einen Strauß Rosen ein, die ziemlich schockgefrostet ankamen, aber dafür haben sie doch ganz gut gehalten. Nach einer kleinen Pause machten wir uns dann auf einen Erkundungsgang. Wir waren nicht wirklich gut vorbereitet, also liefen wir einfach in die Richtung, in der es nach alten Steinen aussah. Okay, dann hätten wir auch gleich im Hotel bleiben können, das war nämlich im Alten Posthof, auch schon sehr schick. Aber gegen Römersteine kam der natürlich nicht an. Die Konstantinbasilika war das, was wir als erstes fanden. Wir hatten auch Glück, sie war geöffnet, also schnell rein, war auch in Rheinland-Pfalz nicht viel wärmer und absolutes lange-Unterhosen-Wetter. Wir liefen noch kurz durch den Garten, danach hatte ich Geburtstagskuchen-Hunger und wir kehrten beim Bäcker ein. Anschließend ging es weiter durch die Innenstadt, die wirklich gut bestückt war für eine Stadt mit 108.000 Einwohnern, allerdings ist drumherum ja auch rein gar nichts, sieht man einmal von Luxemburg ab. 

Geburtstagsblumen in Quasi-Vase

Alter Posthof

Konstantin Basilika


Kurfürstliches Palais


Wir zogen weiter kreuz und quer durch die Stadt, über den Hauptmarkt, in den Dom und zur Porta Nigra natürlich. Dann liefen wir noch zur Mosel runter, von der Kaiser-Wilhelm-Brücke zur Römerbrücke und danach waren wir so durchfroren, dass wir zurück zum Hotel gingen und eine Aufwärmpause einlegten. Anschließend ging es in Das Weinhaus vorzüglich gut essen (Tafelspitz und Korianderlachs) und auch ein Gläschen Wein trinken. Dann gings zurück ins Hotel, Snooker gucken und als letzte Geburtstagsüberraschung gab’s noch eine Flasche Sekt! Toller Tag 😊
Hauptmarkt mit Marktbrunnen

Dom und Liebfrauenkirche

Im Dom


Wer kennt sie nicht, die Porta Nigra?

Schiefstand

Blick von der Kaiser-Wilhelm-Brücke auf die Mosel

Römerbrücke

Geburtstagsessen :)

Und Geburtstagsgetränk!


Donnerstag, 1. März

Auch wenn ich nicht mehr das Geburtstagskind war, ging es nicht minder schön weiter. Wir standen halbwegs zeitig auf, frühstückten gut und machten uns erneut auf. Eigentlich wollten wir auf relativ direktem Wege zum Stadtmuseum Simeonstift, aber da es spannender war, mal anderen Pfaden zu folgen, liefen wir erst einmal auf fremden Wegen durch die Stadt. Dadurch entdeckten wir u.a. eine Kerzenmanufaktur und die Kirche St. Paulin. Dann gings zurück zur Porta Nigra und wir verschwanden schnell im warmen Museum. Dort stand die Geschichte der Stadt Trier vom römischen Beginn bis heute im Mittelpunkt. Besonderer Höhepunkt war die Gründungslegende. Man denkt sich einfach was Abgefahrenes aus und begründet darauf Tributpflichten anderer konkurrierender Städte an einen selbst. Läuft. 


St. Paulin von innen...

...und außen

Das Marktkreuz von 958

Kreuzgang

Um 13.30 Uhr waren wir mit dem Museum noch nicht ganz durch, mussten uns aber sputen, da wir eine Stadtführung „Trier kurz und bündig“ gebucht hatten. Bei der Eiseskälte waren wir nur acht Leute, aber das war sehr angenehm. Unser ostwestfälischer Führer war in Plauderlaune und so wurden aus den 75 gebuchten Minuten mal eben 120. Das war zwar hochinteressant, aber zum Ende hin auch grenzwertig kalt, obwohl wir noch einmal im Dom und der Basilika einkehrten. Hinterher waren wir entsprechend durchfroren und um kurz vor drei auch entsprechend ausgehungert. Neue Energie gab es in der „Kiste“, ein Restaurant mit Fokus auf Kartoffeln. Sehr gut und dringend nötig. Danach kehrten wir noch einmal ins Hotel zurück, u.a. weil Turf-Times noch auf mich wartete, bevor wir abends noch im örtlichen Jacques‘ Weindepot eine Burgunderprobe mitnahmen und einen Gutschein einlösten. Der Rest des Abends verlief ruhig.

Das Drei-Königen-Haus: Man beachte die Tür rechts auf halber Höhe, die früher die Eingangstür war. Sie lag in der Höhe, um sich vor Einbrechern zu schützen.



Freitag, 2. März

Schon wieder der letzte Tag des Kurztrips, zumindest in Trier selbst, anschließend ging es in bekannten Gefilden weiter. Nach dem Frühstück packten wir unserer Siebensachen zusammen, beluden das Auto und zogen dann noch einmal in die Stadt. Wir hatten und Amphitheater und Kaiserthermen vorgenommen. Auf dem Fußmarsch zum Amphitheater setzte dann Regen ein, auf dem kalt gefrorenen Boden natürlich nicht gerade das, was man braucht. Aber wir hatten in doppelter Hinsicht Glück; einmal, weil wir das Amphitheater für uns allein hatten und einmal, weil wir überhaupt hineinkamen. Wir waren keine fünf Minuten drin, als das Amphitheater aufgrund der Witterungsbedingungen geschlossen wurde, nur wir waren ja schon drin. Schwein gehabt. Also konnten wir uns nach Herzenslust austoben und Fotos ohne andere Leute darauf machen. Die Stufen wurden allerdings auch wirklich mit zunehmender Dauer des Regens glatt, aber wir waren ja vorsichtig. 

Der Frankenturm, der älteste Wohnturm Triers im gleichen Prinzip wie das Drei-Königen-Haus

Auf in den Kampf!?



Tanzendes Eis


Die Kaiserthermen hatten dann ebenso geschlossen, aber wir hatten fürs erste auch genügend alte Steine gesehen. Stattdessen klapperten wir noch ein paar Wein- und Geschenkeläden ab, wir brauchten da nämlich noch ein Mitbringsel. Daniel stärkte sich anschließend noch mit einem Gemüsedöner, bevor wir dann vor dem nunmehr einsetzenden Schneefall flohen und uns Richtung Dortmund begaben.
Besinnliches zum Schluss: die Liebfrauenkirche von innen

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