Sonntag, 16. November 2025

Niko erobert... Brüssel (443)

Ich muss noch etwas nachreichen. Denn Niko war im Herzen der Europäischen Union oder zumindest direkt daneben.

 

 

Erst einmal vor dem Parlament posieren. Leider reichte die Zeit nicht für einen Blick hinein. Zumindest gibt es eine öffentliche Ausstellung. Da ich beruflich da war, reichte es nur zu einem Fotostopp außen. 





Aber so viel Zeit muss sein: Ohne eine echte Brüsseler Waffel geht's natürlich nicht. Sie war teuer, aber angemessen lecker ;)


 

Sonntag, 9. November 2025

Auf Reisen: Slow down im Altmühltal

 

Mittwoch, 5. November

Ein gemütliches Frühstück daheim war noch drin, bevor wir dieses Mal Kuno bepackten und uns gegen 10 Uhr auf den Weg Richtung Bayern, pardon, Franken machten. Nach gut zweieinhalb Stunden ereignisloser Autofahrt trudelten wir in Gunzenhausen ein. Wir versuchten es auf gut Glück schon einmal im Hotel und konnten tatsächlich auch schon einchecken. Das „regionale Erzeugnis“, das uns als Bestandteil unseres gebuchten Arrangements auf dem Hotelzimmer erwartete, entpuppte sich als Wein – Domina im Bocksbeutel – gut für Daniel, schlecht für mich. Nach kurzer Pinkelpause machten wir uns auf den Weg, das gute Wetter nutzen. Ich hatte bei Komoot eine Runde durch den Ort herausgesucht. Kurz nach dem Start entschlossen wir uns jedoch zu einer Abweichung: mehr Limes und Teufelsmauer, weniger Hauptstraße und kombinierten zwei unterschiedliche Routenvorschläge. Zunächst ging es durch Wiesen und Felder, später schlugen wir dann einen Bogen durch Unterwurmbach und liefen von dort zum Ufer des Altmühlsees. Dort machten wir auf der Hirteninsel Pause und aßen unsere mitgebrachten Schokobrötchen in schönstem Herbstsonnenschein mit Blick auf den See. Anschließend folgten wir der Uferlinie zurück nach Gunzenhausen. Dort machten wir einen Abstecher zum Kaufland, u.a. auf der Suche nach regionalem Honig, allerdings erfolglos, dann kehrten wir nach knapp elf Kilometern zurück durch die Altstadt ins Hotel. Dort testeten wir den Schwimmbad- und Wellnessbereich, aßen später lecker zu Abend und ließen den Abend ruhig ausklingen.

 







Was ist denn da passiert???

Limes gefunden.

Auf der Hirteninsel im Altmühlsee



 

 

Donnerstag, 6. November

Nach dem reichhaltigen Frühstück im Hotel machten wir uns auf den Weg zum örtlichen Wochenmarkt. Dieser wartete mit einem vielfältigen Angebot auf. Wir erstanden Nussecken – vielmehr Nuss-Öttini – und auch den ersehnten regionalen Honig. Ein Abstecher zum örtlichen, sehr gut besuchten Bäcker, bescherte uns noch Proviant, dann machten wir uns auf die geplante Tageswanderung einmal rund um den Altmühlsee. Wir folgten zunächst dem Weg vom Vortag, nur in umgekehrter Richtung. Allerdings war es deutlich kälter als tags zuvor, außerdem neblig, erster Saisoneinsatz für die Winterjacken und Mützen. Den ersten Stopp legten wir an der Steckschachtsperre ein, einem Relikt aus dem Kalten Krieg und einst errichtet, um einen potenziellen Vormarsch sowjetischer Panzer zu stoppen. Den Altmühlsee gab damals übrigens noch nicht. Der Beschluss zum Bau des Sees wurde 1970 gefasst, die Arbeiten 1985 beendet. Der Zweck: ein Überlaufbecken – gemeinsam mit dem ca. zehn Kilometer weiter östlich gelegenen Brombachsee – für die Altmühl zu bilden. Zunächst hatte man nur die technische Machbarkeit im Blick, mit zunehmenden Fortschritt der Planungen bezog man u.a. Naturschutzaspekte mit ein und die Planungen wurden angepasst. So entstanden Ersatzflächen für die wegfallenden Feuchtgebiete und die Vogelinsel im Westteil des Sees. Die Vogelinsel besichtigen wir natürlich auch, als wir die Westseite des Sees auf ungefähr der Hälfte der Strecke erreicht hatten. Dort gibt es einen Aussichtspunkt und allerlei Infotafeln über die örtliche Vogelwelt. Kurz vor Ende der Runde kehrten wir auf einen Glühwein respektive Kakao im Auszeithaus ein. Dann kehrten wir nach 17,5 Kilometern zurück und verzogen uns anschließend wieder in den Wellnessbereich zwecks Entspannungsteil des Tages. 


Start im Nebel

Doch noch eine zweite Karriere in Planung?

Da geht's rum.


Fußgängerbrücke zur Vogelinsel

(Noch) keine ganze Arbeit geleistet





 

Freitag, 7. November

Frühstück gegen kurz nach acht im Hotel. Wie schon am Vortag gab es neben lokalen Infos zu Sehenswürdigkeiten und der Wettervorhersage auch den Bestellzettel für das Abendessen, dieses Mal etwas herausfordernder, da ich Zutaten aussortieren musste. Ursprünglich hatten wir uns für diesen Tag eine zweite Seeumwanderung (Kleiner Brombachsee) vorgenommen, doch wurde dieser Plan von unserem Massagetermin am Mittag gewissermaßen vereitelt. Also planten wir um und fuhren stattdessen vormittags ins nahegelegene Spalt. Auf dem Weg dorthin bekamen wir die Hügeligkeit der Region dann auch zu Gesicht. Gunzenhausen liegt sehr flach und eben, doch nur wenige Kilometer weiter wird es hügelig – irgendwo muss der Begriff Altmühltal ja herkommen, so weit, so logisch. In Spalt besichtigten wir das Brauerei- und Hopfenmuseum. Im Gegensatz zum Hallertauer war uns der Spalter Hopfen vorher noch nicht bekannt. Doch das sollte sich ändern. Schon bei der Anfahrt begrüßten uns die ersten Hopfengärten. Pünktlich um 10 Uhr Öffnungszeit erreichten wir das Museum, das in einem alten Korn- und späteren Hopfenspeicher eingerichtet ist. Darüber hinaus beherbergt das Gebäude die örtliche Touristeninformation. Die gibt es im Altmühltal generell an jeder besseren Milchkanne, sprich in jedem noch so kleinen Örtchen. Spalt mit seiner Altstadt und großem Selbstverständnis als Hopfenproduzent machte da natürlich keine Ausnahme. Wir hatten zwei Stunden Zeit und die benötigten wir auch für das offensichtlich noch recht neu gestaltete Museum mit vielen interaktiven Elementen. Sehr abwechslungsreich gestaltet, viel zu lesen, viel zu schauen, dazwischen mal ein Memoryspiel mit alten Gaststätten oder die Möglichkeit, per virtuellem Tischdecken zu erfahren, wohin weltweit der Spalter Hopfen geliefert und welches Bier damit produziert wird, sind nur einige Beispiele.

 

Das Museum von außen

... und innen




 

Um kurz vor zwölf Uhr beschlossen wir den Museumsbesuch mit einem ProBierBier und kauften auch noch ein wenig ein. Das ProBierglas gab’s gratis zum Mitnehmen. Anschließend ging’s zurück zum Hotel und ab zur Massage: Hot Stone-Rückenmassage für Daniel, Gesicht und Nacken für mich. Bevor wir erneut aufbrachen, gönnten wir uns die Nuss-Öttinis vom Vortag als Mittagssnack (hervorragend!) und zogen erneut los, dieses Mal nach Ellingen, wo es viele Barockbauten geben sollte. Wir drehten eine Runde durchs Dorf und folgten der vorgeschlagenen Barocktour. Auch gibt es in Ellingen eine fürstliche Residenz, die wir uns aber nur von außen ansahen. Dem Shop der gegenüberliegenden Fürst-Carl-Brauerei statteten wir dagegen einen Besuch ab, die Brauerei selbst hatte leider Betriebsurlaub (bayerische Herbstferien). Auch schön: Die Fahrradreparaturstation vor der Brauerei ist passenderweise mit einem Flaschenöffner ausgestattet. Ich kann jetzt behaupten, das dargebotene Werkzeug schon mal benutzt zu haben :D 


 
Barocke Bauten in Ellingen

Residenz von der Seite


und von vorn

Nicht minder herrschaftlich: die Brauerei

Residenzgarten

 

 

Nach einer guten Stunde fuhren wir weiter ins nur 3 Kilometer entfernte, deutlich größere Weißenburg, um dort auch noch einen kleinen Erkundungsgang durch die Altstadt zu machen. Ein besonderes Ziel hatten wir nicht, die Zeit war schon etwas zu vorangeschritten, um beispielsweise noch das dortige Römermuseum in Angriff zu nehmen. Wir parkten kostenlos in einem Parkhaus außerhalb der Altstadt und liefen dann kreuz und quer durch die sehr lebendige, mit vielen Läden ausgestattete Innenstadt. Zwischendurch kehrten wir auf einen Kuchen und ein Heißgetränk beim Bäcker ein. Wir fanden auch noch eine örtliche Metzgerei und erstanden eine Wurst auf die Hand. Mit Einsetzen der Abenddämmerung machten wir uns schließlich auf den Rückweg nach Gunzenhausen.

Blick aufs Rathaus und den halben Marktplatz

jetzt der ganze...



Klar, ohne Postamtfoto geht's nicht ;)

Auch in Franken darf's mal Luther sein.


 

 

Samstag, 8. November

Der Wecker klingelte deutlich früher: Nämlich so, dass wir kurz nach sieben Uhr beim Frühstück sitzen konnten. Denn wir hatten noch ein Zwischenziel auf dem Rückweg, der letzte Galopprenntag in München inkl. des letzten Gr. I-Rennens der Saison. Zugegeben, München liegt so überhaupt nicht auf dem Weg, aber zumindest waren wir schon auf halber Hinwegstrecke. So machten wir uns um kurz nach acht auf den Weg weiter in den Süden, bei knapp über null Grad, aber immerhin sollte es, vom Nebel abgesehen, trocken von oben bleiben. Wir fuhren los und das erst einmal eine gute Dreiviertelstunde über Land, bis wir zur Autobahn kamen. Ich bin ja 25 Minuten Fahrt bis zur A2-Auffahrt durchaus gewöhnt, aber 45-50 Minuten über zig Dörfer und Landstraßen war dann doch neu. Einmal auf der A9 – immerhin nur drei Traktoren bis dorthin vor uns – kamen wir fluffig nach München und waren frühzeitig auf der Rennbahn. Der einzige Wermutstropfen war die Außentemperatur von maximal 4 Grad, etwas frisch, aber aushaltbar. Trotzdem machten wir uns nach acht von neun Rennen auf den Rückweg, denn bis nach Hause waren es knapp 4 Stunden Autofahrt, immerhin kamen wir staufrei und reibungslos durch. Zuvor erlebten wir einen tollen Renntag, lange waren wir nicht mehr in München auf der Bahn gewesen, mit vielen Startern, überraschenden und weniger überraschenden Siegern und vor allem auch einem spannenden Gr. I-Rennen. Insbesondere für Adrie de Vries als Siegreiter schloss sich möglicherweise ein Kreis, sollten sich die Anzeichen verdichten, dass dies sein letzter Auftritt als Jockey in Deutschland gewesen sein sollte. Besser kann man kaum aufhören. 

Charleston, Sieger im Zweijährigenrennen über 1400m. 

Laminaria siegt bei den Dreijährigen.

Bay City Roller im Pre-Parade-Ring

Mit Adrie de Vries im Sattel

Und beim Sieg im GP von Bayern (Gr. I)