Donnerstag, 30. September 2010

Nikó conquerit... la préparation du week-end (42)

Das Wochenende nähert sich mit riesigen Schritten, juchu. Daher wurde es heute Nachmittag aber mal allerhöchste Eisenbahn für mich, das Wochenende, genauer gesagt, meinen Paris-Trip zu planen. Abgesehen von der Bestellung der TGV-Tickets und der Hotelbuchung hatte ich daran bis heute noch keinen Handschlag dran getan. In Anbetracht der Tatsache, dass ich mir morgen mal eine Druck-Gelegenheit suchen muss (u.a. um die Buchungsbestätigung zu drucken, wurde es dann doch Zeit. ;-) Niko hat mich fleißig beim Planen unterstützt, naja, zumindest wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, auf meinem Stadtplan herumzulaufen und mir die Sicht zu verdecken, der kleine Schlingel. 


Immerhin, wir waren erfolgreich, der Plan steht, ob ich ihn auch einhalte ist die nächste Frage. Aber da zwei Tage schließlich sehr knapp sind und ich die Hälfte der Zeit ohnehin auf der Rennbahn in Paris-Longchamp zu verbringen gedenke, muss das Sightseeing ziemlich gestrafft ausfallen.

Und so sieht der Plan in etwa aus:

Samstag
9.45Uhr Ankunft in Paris
Sightseeing: Place de Pigalle, Montmartre und Sacré Coeur
falls noch Zeit: zu Fuß Richtung Opéra und Place de la Concorde bis Champs-Elysées
circa 12.30 Uhr: Aufbruch Richtung Longchamp: 14 Uhr Start erstes Rennen, 17.55 Uhr Start letztes Rennen
danach Aufbruch nach La Défense zum Hotel
Besichtigung: La Grande Arche
Nuit Blanche (Zufallstreffer, ich wusste gar nicht, dass das diese Woche ist: Die Nuit Blanche ist ein Kulturfestival in den Straßen, Eintritt frei)
Anschließend sollte ich irgendwann mal schlafen gehen :-D

Sonntag
Früh aufstehen ;-)
Sightseeing: Bastille, Notre Dame, Centre Pompidou, Seine, Invalides, Eifelturm (mal sehen, wie viel ich davon schaffe)
circa 11.30Uhr Aufbruch nach Longchamp: 13.05 Uhr Start erstes Rennen, 16.05 Uhr Prix de l'Arc de Triomphe, 17.35 Uhr Prix de l'Opéra (mein persönliches Highlight mit "meiner" Elle Shadow ;-)), 18.05 Uhr Start letztes Rennen
anschließend ab zum Bahnhof Montparnasse, 21 Uhr Abfahrt des TGVs nach Angers

Dienstag, 28. September 2010

C'est bon à savoir: 4 - Ponctualité et organisation francaise

Gut, dass Franzosen es nicht so genau nehmen mit der Pünktlichkeit ist absolut nichts Neues, aber heute haben sie mich dann doch etwas genervt. 
Tatort: Théâtre du Quai in Angers, 
Uhrzeit: ja, das ist sehr dehnbar, so ungefähr ziemlich genau zwischen 19 Uhr und 19.42 Uhr
Corpus Delicti: Wartezeit, die über meine (deutsche) Toleranzgrenze ging bzw. mangelnde Organisation
Okay, jetzt mal Klartext. Wir hatten über das Celfe (für die Französischkurse verantwortlich, allerdings klappts da auch schon so gar nicht mit der Organisation, aber das ist eine andere Geschichte) Karten für "Le Grand C", eine Show der Artistiktruppe "Compagnie XY" bestellt und auch schon bezahlt. Die klare Ansage war, Treffen um 19 Uhr vor dem Theater. Beginn der (grandiosen) Vorstellung sollte um 19.30 Uhr sein. So weit so gut, wir, und auch die Irinnen, eine weitere Deutsche und ein Chinesin, standen um 19 Uhr vor dem Theater - nur war da sonst keiner... Und das änderte sich auch nicht bis 19.25 Uhr. Und beeilen muss man sich danach ja auch nicht. Egal, ich spare mir die Details der Wartezeit,  es war jedenfalls 19.42 Uhr bis wir im Theater saßen und die Aufführung begann. Wohlgemerkt, in Frankreich scheint man zu warten, bis alle da sind... 

In Anbetracht der Tatsache, dass es jetzt schon spät ist und Klein-Karina morgen früh zur Uni muss, erspare ich der geneigten Leserschaft die Berichterstattung über den ungestümen Ausdruck französischer Beigeisterung zu absolut unpassenden Zeitpunkten :-D und wünsche eine gute Nacht.

Mit Fotos kann ich leider nicht dienen, da man im Theater schließlich nicht fotografieren darf, dafür gibt es einen Link zur Compagnie XY, die eine wirklich atemberaubende Show ablieferte und die anschließenden Standing Ovations wahrlich verdient hatte.
Homepage der Compagnie XY
Und, noch viel anschaulicher, ein Youtube-Video:
Youtube: Le Grand C (Compagnie XY)

Sonntag, 26. September 2010

Nikó conquerit... la promenade du dimanche (41)

Unverhofft  und ungeplant gibt es schon wieder was Neues von Niko - dieses Mal allerdings kein Château, sondern Impressionen von unserem heutigen Sonntagsspaziergang rund um den Etang de Saint Nicholas. Gegen frühen Nachmittag sind wir losgezogen und haben uns am See ein spätes Mittagessen gegönnt. 


Ja, es hat sehr gut geschmeckt ;-) Jetzt weiß ich auch, was ich unbedingt nach Deutschland importieren muss, eingelegte Mini-Champignons. Sehr lecker und absolut zu empfehlen. 

Mittlerweile ist es aber doch auch hier unverkennbar, dass der Herbst begonnen hat. Abgesehen davon, dass es morgens und abends empfindlich kühl wird, fangen die Blätter langsam aber sicher an, sich zu verfärben. Ich hätte zwar am liebsten noch ein bisschen länger Sommer, aber ich freue mich doch so langsam auf einen richtig schönen Herbstspaziergang durch raschelndes Laub ;-)

Sodann noch ein paar Impressionen von heute:






Und noch ein kleiner Nachtrag: 

Nikó conquerit... Nantes (40)

Niko wird langsam aber sicher zum echten Globetrotter. In Frankreich und Deutschland kennt er sich nun schon richtig gut aus. Besonders Châteaux haben es ihm angetan. Daher hat Niko es sich nicht nehmen lassen, auch in Nantes zu posieren. Ich glaube ja immer noch, dass Niko sich seinen künftigen Wohnsitz aussucht ;-)
Ach ja, kleiner Hinweis: Dieser Blog hat eine KOMMENTARFUNKTION. Die ist zum Benutzen da! ;-) Sonst denke ich nachher noch, dass kein Mensch den Blog liest und dann verliere ich vielleicht ja die Lust...

Samstag, 25. September 2010

Nantes, Nuit des Chercheurs, Sport

Schon wieder ist wahnsinnig viel passiert. Ich blogge schon so viel und ich habe trotzdem das Gefühl, nicht hinterher zu kommen. Daher muss ich schon wieder mehrere Themen auf einmal "abarbeiten".

Gestern war mit Abstand der bisher anstrengendste Tag seitdem ich hier bin. Wir sind am frühen Morgen Richtung Nantes aufgebrochen und sind dementsprechend auch den ganzen Tag herumgelaufen. Als erstes war natürlich das Château an der Reihe (das vierte seit der Ankunft ;-) übrigens). Im Château selbst gibt es ein sehr lohnenswertes Museum, in dem die ganze Stadtgeschichte Nantes' von den Anfängen bis heute beleuchtet wird. Allein dort drin haben wir es schon 2 Stunden ausgehalten, und das, obwohl wir noch nicht einmal den Audioguide genommen hatten. War total interessant und richtig gut gemacht. Da das Museum recht neu war, gab es auch sehr viel Multimedia, was auch in den meisten Fällen ziemlich sinnvoll eingesetzt war. 

Der Eingang


Aussicht vom Château aus
Danach war erstmal Mittag- und Sandwichpause angesagt, bevor wir dann weiter durch die Stadt gelaufen sind. Gestern war auch großer "Kirchentag". Wir haben nämlich genau drei Kirchen sowohl von innen als auch von außen besichtigt. Die eindrucksvollste war dabei die Kathedrale, die in Nantes, eine sehr katholische Stadt mit Bischofssitz, natürlich nicht fehlen darf. Die Kathedrale ist, wenn ich mich richtig erinnere, etwa 60 Meter hoch und 100 Meter lang.

Anschließend sind wir noch ein bisschen durch die Innenstadt gelaufen, haben dabei viele Geschäfte entdeckt, die den "ICH WILL DAS HABEN, ABER JETZT SOFORT"-Reflex ausgelöst haben. Ich hab mir dann mein Namenstagsgeschenk gekauft ;-) Was es ist, wird aber noch nicht verraten, dauert ja noch ein bisschen bis dahin. Und bevor wir uns zum Abschluss einen Cappuccino gegönnt haben, waren wir noch in der Passage Pommeraye, eine Einkaufspassage aus dem 19. Jahrhundert für die damalige reiche Bourgeoisie.


Eigentlich sollte es danach ein ruhiger Abend werden, doch weit gefehlt. Als wir im Zug saßen, gabs einen Anruf und schwuppdiwupp war die Ruhe wieder dahin. Um halb neun gings dann wieder los, dieses Mal zur Nuit des chercheurs im Theater am Kai in Angers. Die Nuit des Chercheurs lässt sich am besten als eine Art Wissenschaftsausstellung beschreiben. War echt interessant, nur ich war soooo müde. Aber irgendwann war dann der tote Punkt überschritten und danach gings wieder. Wir waren auch bis kurz vor Mitternacht da, puh... Danach war ich aber auch echt froh, als ich im Bett lag.

Heute Morgen habe ich nach dem Aufstehen meinen inneren Schweinehund überwunden und war endlich mal wieder laufen. Ich habe dabei per Zufall das absolute Läuferparadies (ein See) gefunden. War nur leider verdammt anstrengend ohne Frühstück... ;-)

C'est bon à savoir: 3 - Little Ireland

Frankreich ist nicht überall Frankreich. Donnerstag Abend haben wir eine irische Enklave mitten in Angers gefunden. Anlass: Guinness hatte Geburtstag. Am 23. September ist Arthur's Day und das heißt, um 17.59 Uhr exakt (denn im Jahr 1759 wurde das Guinness erfunden), erhebt der Ire sein Glas und stößt an. Sehr cooler Brauch. Also haben wir uns zur rechten Zeit mit den Iren und den Engländern im einzigen "richtigen" (sagen zumindest unsere Iren und die müssen es ja wissen) Irish Pub in Angers getroffen und den Arthur's Day zelebriert. 

Im Inishmore - Arthur's Day

Freitag, 24. September 2010

Grüße von Niko-Bert (2) aus Iffezheim

Während Niko und ich uns fernab der Heimat in Frankreich vergnügen, ist Nikos Zwillingsbruder Niko-Bert in der Heimat geblieben. Aber auch dort kann man so einiges erleben.

Niko-Bert am Führring in Iffezheim, nur wenige Minuten vor dem Start zum Großen Preis von Baden-Baden. Ob er wohl den richtigen Riecher hatte und auf Night Magic gesetzt hat?

Niko-Bert bei der Jährlingsauktion, ebenfalls im Rahmen der Großen Woche in Iffezheim. Ich befürchte allerdings, der Fährhofer im Hintergrund dürfte für Niko-Bert zu teuer gewesen sein. Ich glaube nicht, dass sein Taschengeld dafür ausreicht. Naja, vielleicht zu Weihnachten ;-)

Vielen Dank an Marion und Beate für die Fotos!

Donnerstag, 23. September 2010

C'est bon à savoir: 2 - Manifestations et grèves

Mal wieder hat sich ein Vorurteil bestätigt, Franzosen lieben es zu streiken und zu demonstrieren. Ich würde sagen, grêves sind tatsächlich Volkssport Nummer 1 - okay, neben Fußball vielleicht. Aber streiken können sie definitiv besser als Fußball spielen :-P Heute ist die dritte Demo in Angers seitdem wir hier sind (wobei es bestimmt noch mehr waren, davon habe ich dann aber nichts mitbekommen). Heute morgen hatte ich schon Befürchtungen, ob ich überhaupt in die Uni gelassen werde ;-) Heute ist nämlich "une grêve nationale". Es geht natürlich mal wieder um die Rentenreform. A propos, bisher habe ich noch keinen Franzosen getroffen, der Sarko(t)zy gut findet...

Mittwoch, 22. September 2010

C'est bon à savoir: 1 - Police

Französische Polizeiautos sind so gut wie immer voll besetzt - im Gegensatz zu denen in Deutschland. Wenn ich Polizeiautos in Deutschland sehe, sitzen dort selten mehr als zwei Beamte drin. In Frankreich habe ich bisher noch keins gesehen, in dem weniger als 3 Polizisten gesessen haben.

Vox Campus - Singen auf Französisch ;-)

Gestern Abend haben wir uns zum öminösen Universitätschor VOX CAMPUS getraut. ;-) Warum getraut, nun, 2 1/2 Stunden Chorprobe sind allein schon mal nicht ohne und dann auch noch Mozart singen, wie uns der vermeintliche Chorleiter beim Empfang in der ersten Woche erklärt hatte, ist schon was.

Es war dann aber doch ganz anders :-D - irgendwie. Erster Schock, die Alterskonstellationen. Bei einem Unichor habe ich dann doch eher jüngere Sänger vermutet. Weit gefehlt, die Studenten kann man an zwei Händen abzählen, die Mehrzahl der Sänger dürfte zwischen 45 und 65 sein. Naja, das kenne ich ja schon von früher. 

Nächster Unterschied: Der "richtige" Chorleiter (der übrigens auch aussieht wie ein Musiker lol) meinte dann auch noch, sich die Neuen anhören zu müssen *augenverdreh* Ich war schwer begeistert... (Ich hab so ungefähr keinen Ton getroffen, aber ich hab auch ne Ausrede: Wie soll man bitte Töne von einer beknackten Blockflöte abnehmen?) Jedenfalls habe ich das gekriegt was ich wollte, Alt nämlich. Aber das hab ich ihm sicherheitshalber auch schon vorher gesagt ;-) 

Dritter Unterschied: Aufbau der Probe. Okay, erstmal einsingen ist ja klar, aber das machen wir, falls ich es richtig verstanden habe, eine halbe Stunde lang. Dann wirds lustig, die einzelnen Stimmen proben alleine, sprich jede Stimme geht in einen Hörsaal und ab gehts... Zum Abschluss, ich hab vergessen, ob es eine halbe oder eine ganze Stunde vor Schluss ist, trifft sich dann der ganze Chor und das Erlernte wird dann gleich mal eben mit allen vier Stimmen zusammen gesungen. Aber... wow... :-D Mit fast 70 Leuten ist das schon G.E.I.L. ein Crescendo zu singen *fettesgrins* 

Mir tuts jetzt schon wieder leid, dass ich im Dezember wieder wegmuss, ich verpasse dann nämlich die - Achtung, jetzt kommts - Auslandstournee des Chores. Alles klar... Natürlich mit dem Orchester zusammen. Ich bin gerade so ein bisschen neidisch.

Sonntag, 19. September 2010

Nikó conquerit... Saumur (39)

Damit der Blog nicht zum reinen Frankreich-Tagebuch "verkommt", mal wieder ein kleines Update vom eigentlichen Hauptdarsteller dieses Blogs ;-)


Niko war natürlich auch in Saumur!

Samstag, 18. September 2010

Lauferei, Saumur, Vin

Ich würde gern mal wissen, wie viele Kilometer ich an den letzten beiden Tagen zu Fuß zurückgelegt habe - es waren auf jeden Fall so einige. Gestern sind wir den halben Tag durch "unsere" Innenstadt gelaufen. Falls jemand ein Hotel oder eine Ferienwohnung in Angers benötigen sollte, fragt mich, ich kenne seit gestern mehr Übernachtungsmöglichkeiten in Angers als sonst irgendwo. ;-) Am späten Nachmittag haben wir dann die bereits angekündigte Fotosession auf bzw. im Château gemacht. Das Wetter hat mal wieder super mitgespielt (an Petrus: Das darf gern so bleiben, bitte!) und so sind eine ganze Menge tolle Fotos entstanden. 


Beweisfoto: Ich bin tatsächlich auch da ;-)

Nachdem dann heute das Wochenende auch offiziell begonnen hatte, ging es früh am Morgen los zum Bahnhof und dann mit dem Zug weiter nach Saumur. Kleine Randnotiz: Die Sitze in französischen Regionalzügen sind weitaus bequemer als in den deutschen Pendants! 
Ebenfalls deutlich besser schneiden die hiesigen Züge in puncto Komfortabilität beim Fahrradtransport ab.
Aber kommen wir zum eigentlichen Thema zurück, Saumur. Sehr schöne Stadt, so viel steht fest, zumindest was die Altstadt und vor allem den Markt betrifft. Ansonsten wars da ein wenig ausgestorben und das obwohl heute Tag des Denkmals war, aber dazu später mehr. Unser Weg führte uns zunächst zum Château. Ich glaube mittlerweile, für eine französische Stadt an der Loire gehört es zum Pflichtangebot, mindestens ein Château vorweisen zu können. Nun gut, das Château war jetzt schon das dritte seit der Ankunft. Leider kann man die Saumurer Ausgabe derzeit nur von außen bewundern, da es seit 2004 renoviert wird. Mittlerweile wurden sensationelle 24 Millionen Euro für die Restauration ausgegeben. Aber immerhin ist es sogar UNESCO-Weltkulturerbe. Die Aussicht auf die Loire war übrigens grandios.

Saumur an der Loire

Château de Saumur - der Anstieg war übrigens anstrengend!
Anschließend sind wir dann ein wenig durch die Stadt gewandert, haben hier und da mal Halt gemacht und uns unter anderem das einverleibt:

Mittagspause im "Au Cadre Noir" - Für alle Nicht-Pferdeinteressierten: Der Cadre Noir ist quasi die französische Hofreitschule, also das Zentrum der klassischen französischen Reitkunst, das sich auch in Saumur befindet. Ich wär auch hingegangen, aber das war zu weit ab vom Schuss...
Aber Saumur ist ein bisschen komisch. Über Mittag hatte einfach alles zu, ob Museum, Likördestillerie oder sonstwas. Komischer Ort. Wir mussten dann irgendwie die Mittagspause rumkriegen, bevor wir uns dann um kurz vor 14 Uhr einen Bus gesucht haben, der uns zu den Caves au Vin brachte. Hehe. In dem Stadtteil war irgendwie nur total tote Hose. Bei der ersten Cave war nichts los und sonderlich besucherfreundlich waren sie da auch nicht. Um 14.30 Uhr sollte eine Führung stattfinden, doch nachdem man uns dann noch mal 20 Minuten hat warten lassen (und stattdessen nichts besseres zu tun hatte, als miteinander zu quatschen), hatten wir die Schnauze voll und sind wieder gegangen. Pech gehabt, dabei hätten wir mit Sicherheit auch was gekauft. Aber wer nicht will... Ich rate hiermit offiziell vom Kauf eines Veuve Amiot ab. Beim zweiten Versuch hatten wir dann mehr Glück. Bei Bouvet-Ladubay wollte man uns rumführen. ;-) War sehr interessant, vor allem die unterirdischen Gänge (schlappe 8 Kilometer). Zum Schluss gab es natürlich auch eine Verköstigung. Vier verschiedene Sorten gab es zu probieren. Das nächste Mal esse ich vorher was *hicks* ;-) Nein, so schlimm wars dann doch nicht. 

Ansonsten bin ich jetzt Besitzerin einer Flasche Bouvet Rubis Excellence. Anschließend gings zurück nach Angers.

Donnerstag, 16. September 2010

Pläne, Accroche-Coeurs, Fotos

Ich muss noch etwas "nacharbeiten". Da ich ja anfangs kein Internet hatte, konnte ich in den ersten Tagen nicht viel schreiben und habe so einiges, was ich hier schon erlebt habe, unterschlagen. Aufgrund des anhaltenden Stundenplanchaoses habe ich nämlich Donnerstags nur bis mittags Uni. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, "Histoire de la Langue" zu machen, aber das entpuppte sich vorhin dann doch mal wieder als französische Sprachgeschichte ;-) und das bringt mir rein gar nichts.


Aber wer beschwert sich denn schon über Freizeit? Ich jedenfalls nicht. Statt mir mittelalterliches Französisch anzuhören, habe ich die Zeit sinnvoll genutzt und ein Hotel in Paris gebucht, yay. By the way, es sind nur noch schlappe 16 Tage bis zum Arc! Das wird ein Spaß *freu*


Am letzten Wochenende war in Angers richtig was los, nämlich das "Accroche Coeur". Das ist, ich weiß nicht genau, wie ich es nennen soll, ich sage mal eine Art Kleinkunstfestival, das von Freitag bis Sonntag dauerte. Die ganze Innenstadt war voll mit Leuten und das quasi rund um die Uhr. Es gab Theaterstücke, Comedy, Musik, Tanz, Artisten, Kutschen, freilaufende Camarque-Pferde, Wein - selbstverständlich aus dem Anjou (also von hier) - und, und, und... 






Mein persönliches Highlight, der Fassadenkletterer nachts an der Kathedrale:


Und damit ihr auch alle wisst, in was für einer schönen Stadt ich derzeit wohne, noch ein paar zusätzliche Impressionen ;-)


Blick von der Pont de Verdun auf die Maine und den Stadtteil La Doutre.


Die Kathedrale tagsüber in einfarbig - fotografiert vom anderen Flussufer. 


Der Eingang vom Château. Allerdings habe ich noch nicht sonderlich viele gute Bilder vom Château, aber für morgen ist ohnehin eine Fotosession geplant. 


Und last but not least, ein Blick vom Hügel (auf dem auch das Château steht) auf die Maine bei Nacht.

Mittwoch, 15. September 2010

Urlaub vorbei, Alltag kehrt ein

Ich habe heute morgen mit Erschrecken festgestellt, dass ich schon seit genau 14 Tagen in Angers bin. Puh... ich hab nicht gelogen, wenn ich gesagt habe "Bald ist Weihnachten". Und ich weiß auch jetzt schon, dass ich hinterher ganz bestimmt noch bleiben will... Und das liegt nicht nur am Wetter. ;-)

Aber damit mir keiner vorwirft, ich machte ja nur Urlaub, muss ich betonen, dass die Uni am Montag begonnen hat und das ist bisher alles andere als stressfrei. Ich renne quasi seit drei Tagen mehr oder weniger planlos durch die Gegend, quatsche Leute voll und versuche, mir einen Stundenplan zusammenzubasteln, der eingermaßen mit meiner PO (Prüfungsordnung) übereinstimmt. Okay, das ist sowieso unmöglich, wie ich schon feststellen durfte. Es ist ohnehin schon schwierig genug, Englischkurse zu finden, Linguistik ist quasi unmöglich. Die Grammatik- und Phonologierkurse sind der absolute Oberhammer (und ich hatte mich schon gefreut). Wir machen zwar englische Grammatik und Phonologie, aber nicht AUF Englisch, sondern auf Französisch :-D Ich dachte echt, ich bin im falschen Film. Die wollen doch Englisch lernen, oder??? Naja, für mich ist das eigentlich gar nicht mal so schlecht, ich will ja eh meine Französischkenntnisse verbessern, also mache ich jetzt englische Phonologie auf Französisch, hihi.

Versuch Stundenplan Nummer 1 

Nr 1 war schon nach einem Tag reif für den Papierkorb, also musste Nummer 2 her.


Der war auch nicht länger aktuell. Aber ich habe keine Lust jeden Tag einen neuen zu schreiben ;-) Der muss jetzt noch bis zum Wochenende halten, auch wenn ich selbst schon die Übersicht verloren habe...

Aber auch sonst gibt es so einige spaßige Sachen hier. Die Französisch-Sprachkurse, die in den nächsten Wochen noch dazukommen, drohen, mir meinen mühsam erarbeiteten Stundenplan zu pulverisieren... Mal sehen was das noch so gibt. 

What else? Gut, Spaß haben wir auch. ;-) Sonntag haben wir mal wieder einen faulen Tag eingelegt und waren einmal mehr am Lac de Maine und haben uns die warme (!) französische Sommer(!)sonne auf den Pelz scheinen lassen :-P Wenn alles so klappt, wie ich mir das vorgenommen habe, werde ich auch in meinem 7. Semester nicht damit anfangen, Freitags in die Uni zu gehen - na gut, allerhöchstens morgens einen Kurs, wenns nicht anders geht. Mal abwarten. Für Samstag planen wir einen Besuch in Saumur, die Stadt soll auch sehr schön sein. Selbstverständlich hat sie auch ein Château.

Dienstag, 14. September 2010

Kleiner Rückblick: Je suis arrivée

Da ich ja eine Woche lang kein Internet hatte, konnte ich nicht wirklich eher berichten, wie es mir so ergeht. Ich war aber nicht nur faul, und habe am zweiten Tag eine Art "Anreisebericht" geschrieben, den ich euch nicht vorenthalten will.

Mittwoch, 1. September

Anreisetag. Morgens um 8.54 Uhr ging es los mit dem ICE von Hamm nach Köln. Das Wetter machte den Abschied jedenfalls nicht schwerer als notwendig. Viel zu grau, viel zu kalt und viel zu regnerisch. Glücklicherweise strapazierte auch die Deutsche Bahn meine Nerven ausnahmsweise nicht mehr als unbedingt notwendig. Der Zug kam doch tatsächlich auf die Minute pünktlich in Köln an. Unglaublich, warum funktioniert das sonst so selten? Das Glück sollte uns treu bleiben an diesem Tag. Blöd war nur die Kofferschlepperei. Von einem Gleis aufs nächste wie in Köln war ja noch erträglich. Nach kurzer Wartezeit rollte der Thalys dann auch schon ein. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir eine Zugfahrt jemals so kurz vorgekommen ist – in Abhängigkeit zur Fahrzeit natürlich. Wie fast vier Stunden kam es mir ganz und gar nicht vor. Schon um 13.59 Uhr (auf die Minute pünktlich!) trafen wir nach Stopps in Aachen, Lüttich und Brüssel am Pariser Gare du Nord ein. Dann kam der abenteuerlichste Teil der Fahrt, die Tour mit Métro vom Gare du Nord nach Paris Montparnasse, wo unser TGV abfahren sollte. Ich wüsste mal gerne, warum es keinen zentralen Bahnhof in Paris gibt. Die Métrofahrt, immerhin 14 Stationen, ging noch, allerdings ist der Gare Montparnasse, um es mal vorsichtig zu formulieren, recht weitläufig. Mit anderen Worten, es war eine ätzende Schlepperei, zumal die Franzosen auch nicht gerade an Treppen gespart haben. Als wir ankamen, waren wir nass geschwitzt. Glücklicherweise waren wir so schlau, bereits im Thalys Tickets für die Métro zu kaufen. Die Schlangen vor den Automaten waren so enorm lang, dass wir vermutlich den TGV verpasst hätten, hätten wir uns dort anstellen müssen. 

Der TGV nach Angers, ohne Zwischenhalt in anderthalb Stunden übrigens, war der dritte pünktliche Zug an diesem Tag, fast schon zu schön um wahr zu sein. Trotzdem waren wir mehr als froh, als wir um 16.29 Uhr in Angers aus dem Zug steigen durften. Entgegen anderslautender Ankündigungen war da nichts und niemand, der so aussah, als wollte er uns abholen, sodass wir uns dann selber ein Taxi gesucht haben. Wo wir hinmussten, wussten wir auch nicht so genau, also sind wir erstmal zur Uni gefahren, was natürlich falsch war. Aber wir waren ja schon trainiert im Kofferziehen und die 500 Meter zur cité universitaire haben wir dann auch noch geschafft. Dort waren dann auch Leute, die uns gesagt haben, was wir tun müssen, haufenweise Formulare ausfüllen nämlich. Aber immerhin hat Steeve sogar unsere Koffer geschleppt. Das Zimmer (immerhin erster und nicht vierter Stock) erinnert von der Größe eher an eine Sardinenbüchse und war im ersten Moment sehr gewöhnungsbedürftig, aber so mit dem Abstand des zweiten Tages betrachtet, ist es doch vollkommen in Ordnung. Das Bad hat sowohl von der „Geräumigkeit“ als auch vom Plastikanteil sehr viel Ähnlichkeit mit einer Zugtoilette, ist aber verblüffend funktional. Hier kann man es auf jeden Fall ein Semester lang aushalten.

Worunter alle ausländischen Studenten momentan doch sehr leiden, ist, dass wir bisher kein Internet haben. Ich denke auch, dass das mit Sicherheit noch zwei Wochen dauert, sofern alles planmäßig läuft. Erstens benötigt man nämlich den Studentenausweis und einen Login, den ich erst nächste Woche Mittwoch bekommen werde. Danach soll es auf jeden Fall noch einmal eine Woche dauern, bis der Internetzugang freigeschaltet ist. Mal sehen, ob das klappt. 

Gegen 19 Uhr hatten wir uns so weit eingerichtet, dass wir zum nächsten Supermarkt losgezogen sind. Die Öffnungszeiten sind ähnlich wie zu Hause. Der Supermarkt in Wohnheimnähe (circa 300m, sehr praktisch) hat von Montags bis Donnerstags sogar „nur“ bis 19.30 Uhr auf, an Freitagen und Samstagen bis 20 Uhr. Die Zeit reichte so gerade noch für die nötigsten Einkäufe, sprich Wasser, Toilettenpapier, Müsli und Milch. Um 20 Uhr haben wir uns dann mit einer ganzen Truppe von Erasmus- und ISEP-Studenten getroffen und sind gemeinsam in eine Bar in der Stadt gefahren.

Sonntag, 12. September 2010

Nikó conquerit... des châteaux (38)

Niko vor dem Château de Brissac, nette kleine Wohnung, oder?

Und da wohnen wir zur Zeit. Okay, nicht im Château d'Angers, aber immerhin in dieser Stadt ;-) 

Später gibts dann mal mehr!