Montag, 26. Juli 2021

Harz 2021 - ein kleier Reisebericht

Dienstag, 20. Juli

Aufbruch in den wohlverdienten Kurzurlaub. Dieser startete allerdings mit Hindernissen. Wir brachen zwar wie geplant um 8.30 Uhr auf, kamen jedoch erst einmal nicht besonders weit. Wir gerade auf der Autobahn, als eine Kontrollleuchte im Auto wild zu blinken begann. Ein kurzer Blick in die Bedienungsanleitung ließ Ungemach vermuten: Suchen Sie umgehend eine Werkstatt auf. Also wieder runter von der Autobahn. Ein Neustart des Autos sorgte leider nicht für Abhilfe, also leisteten wir dem Gebot der Stunde Folge und hielten bei der nächsten Werkstatt – in Frankfurt übrigens. Konsequenz: 15 Kilometer gefahren und erstmal Pause. Eine Stunde verging bis zur Fehleranalyse, vier weitere Stunden, bis die benötigten Ersatzteile vor Ort und eingebaut waren. Wir kennen den Frankfurter Brentanopark jetzt ziemlich gut. 

Leider noch kein Harz, aber der Frankfurter Brentanopark ist auch ganz schön...
 

Gegen 14 Uhr war alles behoben, Kuno hat eine neue Zündspule und wir konnten Versuch Nummer 2 starten. Dieser war ungleich erfolgreicher, wir kamen gut durch und erreichten Goslar um 17.30 Uhr – zwar fünfeinhalb Stunden später als gedacht, aber besser spät als nie.

Nach dem Einchecken in der Unterkunft zog es uns in die Goslarer Altstadt. Wir kamen unwissentlich genau passend zum abendlichen Glockenspiel um 18 Uhr am historischen Marktplatz an. Das Glockenspiel ist allerdings nichts Historisches, sondern ein 1968 von der Preussag AG gestiftetes Stück zum (vermeintlichen) 1000jährigem Jubiläum des Bergbaus in Goslar. Also eher Spektakel und Historismus, aber ganz witzig anzusehen. Danach gingen wir erst einmal bei Nathans Curryhaus hervorragend indisch essen, schlenderten anschließend noch ein wenig durch die Altstadt und ließen den Abend anschließend bei einem Gläschen Wein ausklingen.

 

Spotted: Der Dukatenscheißer

Das Rathaus - gerade finden letzte Renovierungsarbeiten statt

Marktplatz

Glockenspiel von 1968: Das Pferd des Kaisers findet Erz und begründet den Bergbau - ist natürlich Quatsch mit Soße, lässt sich aber nett darstellen.
Skulptur "Love and Hate" - Na, wer findet's?

Kuschelnde Fachwerkhäuser?

 

Mittwoch, 21. Juli

Wir begannen den Tag gegen 8 Uhr mit dem Frühstück in der Unterkunft. Dann zogen wir los, um rechtzeitig um 10 Uhr am Marktplatz zu sein, wo wir uns für eine Stadtführung durch die Altstadt angemeldet hatten. Zwei Stunden lang wurden wir äußerst sachkundig von einer Bauforscherin durch Goslar geführt. Wir lernten allerlei über Baustile, Fachwerk, wobei auch einige populäre Irrtümer aufgeklärt wurden. Von zentraler Bedeutung für Goslar sind vor allem die Lage am Hellweg verbunden mit der langen Tradition des Bergbaus, vor allem am Rammelsberg. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug, ich hätte nicht gedacht, dass Goslar historisch und architektonisch so spannend und vielfältig ist. 

Sehr typisch: die hohen Fenster wie das rechts zeigen die frühere hohe Dielenhöhe an, gleichzeitig gab es in anderen Gebäudeteilen auch schon Zwischendecken, wie man an den Fenstern links sieht.

Hause der Bäckerinnung

Fachwerkhaus in repräsentativ

Fachwerkhaus für Normalsterbliche

Siemenshaus

Schieferarten und Herkunftsorte bzw. -länder

Kaiserpfalz


 

Im Anschluss machten wir im Marktcafé eine kurze Pause und marschierten dann die etwa 2 Kilometer bis zum Bergbaumuseum Rammelsberg, ebenso wie die Altstadt und das Harzer Wasserregal übrigens seit 1992 Weltkulturerbe. Am Nachmittag fuhren wir mit der Grubenbahn in den Berg hinein und besichtigten einen Stollen sowie anschließend noch das Museum auf dem Gelände. Hier hatten wir übrigens auch ein wenig Glück, denn eigentlich hatten wir die Führung für den Dienstagnachmittag gebucht. Aus bekannten Gründen hat das nicht funktioniert, doch zwei Telefonate später konnten wir freundlicherweise auf Mittwoch „umbuchen“.

Als wir mit Grube und Museum durch waren, war der Nachmittag auch schon vorbei. Wir wollten eigentlich Burger essen, doch es gab keinen freien Tisch mehr, sodass wir beim Griechen landeten. Das war auch gut, außerdem gab’s dort Harzer Bier. Zurück im Gästehaus mussten wir feststellen, dass Daniels Sport Welt (mal wieder) nicht angekommen war, also drehten wir noch eine Runde zum Rewe, wo wir glücklicherweise doch noch fündig wurden. 

 

Auf zur Schicht






Die Grubenbahn mit der wir in den Berg fuhren, führt quasi "ebenerdig" in den Berg hinein, runter ging's dann erst mit dem Aufzug


Donnerstag, 22. Juli

Der erste Renntag des Bad Harzburger Meetings seit 2019 und das ist der Hauptgrund für unsere Tour in den Harz, denn ohne Pferde kann man zwar auch leben, es macht aber deutlich weniger Spaß. Die erste Tageshälfte verlief allerdings noch unpferdisch, denn der Renntag begann erst am Nachmittag. Also folgten wir einer Empfehlung für eine Wanderung im Harz und fuhren ins ca. 35 Kilometer von Goslar entfernte Blankenburg. Dort parkten wir das Auto auf einem Wanderparkplatz und machten uns auf in den Wald. Wir waren routentechnisch etwas planlos, also folgten wir zunächst dem Rundwanderweg Nr. 6, der uns zu den Sandsteinhöhlen – Anlass der Empfehlung – führen sollte. Weil ich dann aber einen Wegweiser direkt zu den Ruinen der Festung Regenstein und ebenso zu den großen Höhlen entdeckte, wichen wir recht schnell davon ab. Wir wurden schnell fündig. Das sieht schon spektakulär aus, mitten im Wald eine Lichtung aus feinstem Sandboden und mittendrin in der Kuhle mehrere imposante Sandsteinhöhlen. Danach folgten wir der Route 6 wieder eine Weile über schöne Waldwege, an einer Kaserne vorbei und trafen erfreulich wenige andere Menschen, fühlte sich sehr nach Urlaub an. Nach circa 4 Kilometern entschieden wir uns dann, von der Route abzuweichen, die uns in einem großen Bogen durch den Wald und irgendwann vermutlich wieder zurück zum Parkplatz geführt hätte. Stattdessen bogen wir Richtung Blankenburg ab und marschierten etwa 3,5 Kilometer bis zum der Stadt namensgebenden Schloss. Schlösser baut man nach Möglichkeit nicht in die Ebene, sondern an den Hang, und so erklommen wir noch zahlreiche Stufen bzw. einen steilen Weg bis zum Aussichtspunkt vor den Toren des Schlosses. Die Zeit reichte jedoch nicht mehr für einen Besuch von innen und so genossen wir nur den Blick ins Tal und machten uns anschließend auf den Weg zum Auto. Dieser führte uns zunächst durchs Städtchen, danach aber durch Wildblumenwiesen, wo die verschiedensten Schmetterlinge eine wilde Nektarparty feierten. Den einen oder anderen mussten wir googlen, ein Kleiner Perlmuttfalter zum Beispiel war uns vorher noch nicht untergekommen.

Reste der Festung Regenstein

Sandhöhlen




Blankenburg von oben

Schloss Blankenburg von außen

Und aus der Ferne

 






Exakt 11,11 Kilometer

Zurück am Auto, ging es dann direkt nach Bad Harzburg zur Rennbahn, der erste von drei Renntagen stand an. Das Besondere an Tag 1, es gab gleich drei der mittlerweile in Deutschland selten gewordenen Hindernisrennen. Diese gingen übrigens allesamt an in Tschechien trainierte Pferde, wenig verwunderlich, denn in Osteuropa spielen Hindernisrennen eine viel größere Rolle. Ungeplant schloss ich flüchtige Bekanntschaft mit einer lebenden Legende, dem ehemaligen Jockey und jetzigem Trainer Josef Vana, der übrigens auch zwei der drei erwähnten Hindernisrennen für sich entschied. Ein sehr freundlicher Kontakt übrigens, der gern für ein kurzes Interview bereitstand.

Der Rest des Tages verlief schön urlaubsentspannt. Zum Ausklang nach dem Renntag waren wir dann noch bei einem Harzburger Italiener, Firenze, angepriesen als Harzburger Institution und das Essen wurde diesem auch gerecht. Zurück im Hotel hieß es Tipps fürs Wochenende ausarbeiten…

Freitag, 23. Juli

Nach dem Frühstück schlossen wir nahtlos an das Ausarbeiten der Tipps an. Dann hieß es auch schon Durchstarten zur Rennbahn, denn die Rennen begannen bereits um kurz vor 11 Uhr. In Bad Harzburg angekommen trafen wir schnell auf Stephie und Barbara. Am Freitag standen 8 Flachrennen bei bestem Rennbahnwetter um die 22 Grad. Abends waren wir noch zu viert in Goslar bei der Butterhanne essen – dieses Mal gutbürgerlich. Dabei wurden natürlich auch Tipps für den finalen Renntag mit nicht weniger als 5 Superhandicaps verglichen.


 
Windbeutel XL für Daniel zum Nachtisch

Samstag, 24. Juli

Eine Mammutkarte mit 12 Rennen, darunter die erwähnten 5 Superhandicaps mit 10.000 Euro für den Sieger und entsprechend vollen Feldern und ein Auktionsrennen. Daher startete der Renntag auch schon um kurz vor elf. Wir frühstückten daher nur, packten unsere Sachen zusammen und fuhren mehr oder minder direkt nach Bad Harzburg. Um halb zehn kamen wir auf der Bahn an, das passiert sonst auch maximal am Derbysonntag. Aber so fanden wir eine Bank im Schatten und konnten erst einmal die ganzen Wettscheine ausfüllen. Es war ordentlich warm, doch zum Glück blieb es bis nach dem letzten Rennen trocken. Erst als wir schon im Auto saßen und Richtung Autobahn unterwegs waren, kam der Wolkenbruch. Bei der Rückfahrt machte sich der frühe Beginn des Renntags positiv bemerkbar, denn wir waren dadurch schon um 20:30 Uhr wieder zu Hause und eine halbe Stunde später gemütlich auf der Couch.


 

Sonntag, 25. Juli 2021

Niko erobert... Goslar (383)

Ausflug in den Harz und natürlich war Niko mit am Start. Der Hauptort unserer Erkundungen war Goslar und so gibt es Niko auch an zwei dortigen Schauplätzen zu sehen. 

Station 1 in Goslar "downtown": zwei Skulpturen am Rosentor


Und Station 2 ganz im Süden der Stadt: Das ehemalige Bergwerk Rammelsberg


 Mehr zu Goslar und Co. gibt's dann morgen im Reisebericht

Montag, 19. Juli 2021

Immer wieder Sauerteig: Waffeln

Urlaub heißt auch Zeit zum Austoben in der Küche. Am Wochenende stand mal wieder ein Blind Wine Tasting an. Wir treffen uns dazu so alle 6-8 Wochen abwechselnd bei Julia und David bzw. bei uns. Die Besucher bringen Apéritif und Nachtisch mit, die Gastgeber sind für Wein, Vorspeise und Hauptgang zuständig. Dieses Mal waren wir bei uns. Schon lange wollte ich mal ein Rosétasting machen. Es scheiterte immer wieder daran, dass ich Roséweine meist verzichtbar finde, aber dieses Mal haben wir es durchgezogen und sogar einen sehr leckeren Rosé gefunden, den ich wieder kaufen würde, den Lumia Rosado 2020

Ein Bild gibt es allerdings nur von der Aperitifbegleitung und vom Hauptgang.

Ich habe ausprobiert, ob selbstgebackene Cracker ein lohnenswertes Backprojekt sind. Die Antwort ist ein klares Ja. Als Rezept habe ich hierauf zurückgegriffen und neben Salz noch frisch vom Balkon geernteten Rosmarin darauf gestreut. 

Nach Feldsalat, Räucherlach und Apfel-Bratkartoffeln zur Vorspeise gab es Fried Chicken mit Sauerteigwaffeln und Cole Slaw (natürlich alles selbst gemacht). Übrigens sind die Sauerteigwaffeln eine super Möglichkeit die Reste des Sauerteigs nach dem Auffrischen loszuwerden, wenn man mal kein neues Paniermehl benötigt. Die Waffeln schmecken aber auch mit Ahornsirups oder zum Frühstück mit Spiegelei hervorragend. Die eigentliche kulinarische Entdeckung ist aber tatsächlich das frittierte Hähnchen: außen knusprig, innen superzart und dank der Marinade mit einer frischen Limettennote. Super!



Sonntag, 18. Juli 2021

Niko erobert... Schweben im Wasser (382)

Endlich Urlaub. Damit der Start in die freien Tage möglichst entspannt gelingen konnte, gönnten wir uns am Mittwoch etwas Wellness. Vor Corona hatte Daniel mir zu Weihnachten einen Gutschein fürs Floating im Schwebebad Oberursel geschenkt. Dann kam die Pandemie und wir nicht zum Einlösen. Jetzt aber war es so weit, das Wetter angemessen usselig und so testeten wir das Schwebebad mal aus.

 
Es ist angerichtet fürs 60minütige Schweben wie im Toten Meer. Wir empfehlen die Verwendung des Nackenhörnchens und vielleicht auch die Verwendung der Ohrenstöpsel, denn sonst schwappts in die Ohren. 

Wir fanden es sehr entspannend, eine(r) von uns ist sogar eingeschlafen ;) Im nächsten Urlaub werden wir es wiederholen, eventuell dann noch mit Massage. 

Sonntag, 11. Juli 2021

Immer wieder sonntags: Roggen-Schrot-Brot (51)

Ich habe mich an einem neuen Brot mit Schrot und Roggenmehl probiert, ich wollte eine Alternative zu diesem. Nachdem ich beim ersten Versuch in der vergangenen Woche noch nicht ganz zufrieden war, das Brot war mir nicht genügend aufgegangen, habe ich es diese Woche noch einmal probiert und empfinde dieses Rezept (Gehzeit verändert) nun als bloggenswert. Wer ein sehr kräftiges, schweres Brot mag, dem sei das Nachbacken empfohlen.



 
Zutaten
Sauerteig 
200 g Roggenschrot
200 g Wasser
40 g Anstellgut
4 g Salz 
 
Brühstück 
80 g Sonnenblumenkerne 
40 g Wasser siedend 
 4 g Salz 
 
Hauptteig
Sauerteig 
200 g Roggenschrot
200g Roggen(vollkorn)mehl
150 g Wasser
Brühstück 
15 g Zuckerrübensirup
10 g Roggenmalz 
6 g Salz 
 

 
Zubereitung 
Sauerteig: Das Anstellgut, falls nötig, vorab auffrischen. Anstellgut, Roggenschrot, Wasser und Salz verrühren und ca.  12-16 Stunden reifen lassen. 
 
Brühstück: Sonnenblumenkerne anrösten. Salz und kochendes Wasser dazugeben und  mindestens 2-4 Stunden quellen lassen. 
 
Hauptteig: Alle Zutaten in eine Schüssel geben und am besten mit der Küchenmaschine etwa 15 Minuten kneten. Je nach Fabrikat der Küchenmaschine empfiehlt es sich statt des Knethakens den Flexi-Rührer zu verwenden. Bei meiner KitchenAid ist das hilfreich, da der Teig sehr zäh ist und durch den Rührer auch die Reste am Schüsselboden mit eingearbeitet werden.
 
Den Teig in eine Schüssel mit Deckel füllen und 8-12 Stunden, am besten über Nacht, im Kühlschrank gehen lassen. Nach der Ruhezeit Mehl auf die Arbeitsfläche geben und den Teig zu einem Laib formen. In einen gut bemehlten Gärkorb geben und nochmals mindestens drei Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen. Danach für 15-30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lass 
 
Den Backofen rechtzeitig auf 240°C Ober-/ Unterhitze aufheizen, dabei einen gusseisernen Topf mit erhitzen. Den Laib in den Topf geben, Deckel aufsetzen und in den Ofen stellen. Nach 15 Minuten die Temperatur auf 180 °C reduzieren. Insgesamt ca. 55-60 Minuten (ohne Schwaden) backen, etwa 20 Minuten vor Ende der Backzeit den Deckel entfernen. 


Rezept (abgewandelt) von: Cookie und Co