Donnerstag, 29. Mai 2025

Niko erobert... Stadtradelbelohnung (440)

Ich bin zugegebenermaßen meist zu faul, Erdbeerboden zu backen. Meist verschwinden die Erdbeeren nämlich ohne Unterlage in unseren Mündern. Nach dem Genuss des besten Kuchens der Welt beim letzten Beelenbesuch habe ich mir das aber wieder einmal vorgenommen und heute umgesetzt. Wohl oder übel werde ich zeitnah noch einen Erdbeerboden backen müssen, denn es mangelte in unserem Haushalt an Gelatine und an Sahne. Schmeckte auch so super, aber ich gebe mich ohne das I-Tüpfelchen nicht zufrieden. Dafür gelang der Tortenboden vorzüglich. 😋

Wir hatten uns den leckeren Kuchen zuvor aber auch verdient. Aktuell ist mal wieder Stadtradeln in Kelsterbach. Ehrensache, dass wir auch in diesem Jahr fleißig Kilometer sammeln. So nutzten wir den Feiertag für eine ausgedehnte Tour. Start war um kurz vor 8, wir sind ja "leidgeprüft" im Rhein-Main-Gebiet in dem Sinne, dass die meisten Radwege an freien Tagen auch schnell sehr voll werden. Und wir radeln nicht gern langsam. Also: Früh los und freie Fahrt genießen.

Hätten wir uns an unseren Ursprungsplan gehalten, hätte das vollständig geklappt. Die Idee war, unsere "große Flughafenrunde" (Kelsterbach, Mörfelden-Walldorf, Groß Gerau, Nauheim, Rüsselsheim, Ginsheim-Gustavsburg, Mainz-Kostheim, Hochheim, Flörsheim, Eddersheim, Hattersheim, Kelsterbach) zu fahren. Doch wir beschlossen unterwegs, die Route zu verlängern und hängten noch 42 Kilometer (Hattersheim - Hanau) hinten dran. Das bedeutet: einmal durch Frankfurt und Offenbach. Mittags hat man da keine freie Bahn mehr am Mainufer. Es war aber noch ok. In Hanau beendeten wir unsere Tour dann nach 102 Kilometern (sagt der Tacho, nicht der Runtastic-Screenshot) und nahmen die S-Bahn, ein letztes Mal das Deutschlandticket aus dem Urlaub nutzend, zurück nach Hause.

Die Störche nahe Nauheim haben Nachwuchs!


Über die Hanauer Schleuse und auf zum Endspurt

 


Freitag, 16. Mai 2025

Auf Reisen im Spreewald, Berlin und Münsterland Teil 2

 

Freitag, 9. Mai 2025

Einen Sicherheitswecker hatten wir für 7:42 Uhr programmiert, aber wir waren natürlich schon weit vorher wach. Es bleibt dabei, sobald es hell wird, bin ich am Start. Und wenn dann das Schlafzimmerfenster noch gen Osten zeigt und die Morgensonne aufgeht, ist es sowieso vorbei. Wir blieben trotzdem bis zum Weckerklingeln liegen, ist ja trotzdem gemütlich im Bett. Dann Kaffee und Frühstück, heute gab es zur Abwechslung Haferflocken. Danach hieß es: Noch einmal die Karten studieren und versuchen, den Weg einzuprägen. Da stand schließlich noch eine Kajaktour aus. Wir hatten uns den Klassiker vorgenommen: Mit dem Kajak durch die Fließe nach und durch Lehde, ein Spreewaldtour quasi im Wasser und wieder zurück. Die beste Tageszeit dafür ist entweder morgens vor 11 Uhr oder nachmittags nach 16 Uhr, dazwischen ist zu viel Bootsverkehr. Das bedeutet: Einbahnstraßenverkehr und teilweise Durchfahrtsverbot für Sportboote. Das wollten wir vermeiden. Und so paddelten wir um kurz vor neun los. Das Einsteigen lief schon besser als beim ersten Versuch, das Lenken grundsätzlich auch, allerdings ist da nach wie vor Luft nach oben. So richtig synchron gelang uns die Paddelei noch nicht. Wir waren mutmaßlich des Öfteren zu schnell für unsere geplanten Kurven und dotzten dann das eine oder andere Mal an. Zwischendurch gelang es uns aber auch. Und dann mussten wir ja auch noch die richtigen Abzweige nehmen. Ich hatte dann zwischendurch keine Lust mehr, Daniel überredete mich dann zum Glück aber doch zum Weiterpaddeln. Die Passage der Bootsrolle gelang uns gut, wenngleich das Ein- und Aussteigen nach wie vor etwas wacklig war. Zwischendurch wurden wir netterweise noch belehrt, dass wir die Paddel falsch rum hielten. Jo, hätte man drauf kommen können. Wir hatten im Eifer des Gefechts schlicht nicht darauf geachtet. Besser lenken konnten wir dann aber trotzdem nicht. Bis Lehde hatten wir uns trotzdem einigermaßen eingegroovt. Die Fahrt an den Wassergrundstücken (teilweise ohne Straßenanbindung) hatte schon was. Wir durchfuhren unter anderem den Suezkanal. Hat schon was, so Anschrift mit diesem Straßennamen. Nachdem wir Lehde durchquert und uns nicht verfahren hatten, kehrten wir über das Bürgerfließ zurück nach Lübbenau. Zuerst mussten wir durch eine Schleuse. Mein Studium von Youtube-Videos am Vorabend, um herauszufinden, wie man eine Schleuse bedient, erwies sich als unnötig, denn beide Schleusen, die wir passierten, waren mit Schleusenwärtern besetzt. Ein Glück, dass ich Kleingeld eingesteckt hatte, so konnten wir ordnungsgemäß den Schleusengroschen entrichten. Das Bürgerfließ war schön breit – machte die Lenkung einfacher – und wir hatten es auch weitgehend für uns. Besonderes Highlight: ein Eisvogel, der gleich mehrfach vor uns herflog und mutmaßlich Beute im Wasser suchte. Ebenfalls am Start: zahlreiche Libellen und ein Nutria. Nach knapp acht Kilometern und knapp drei Stunden kamen wir schließlich wieder an unserer Ferienwohnung an und machten erst einmal eine kleine Siesta. 

Der morgendliche Gruß kam dieses Mal von den Alpakas auf dem Weg zum Kajak

Pamela und wir sind bereit

Ob das was wird?

Durchfahrt Lehde: Das ist quasi eine der Hauptstraßen. Bis heute sind viele Grundstücke nur auf dem Wasserweg ereichbar

Schleuseneinfahrt

Auf dem Bürgerfließ


Eisvogelsuchbild. Der blaue Kreis macht es nicht wirklich leichter, zu erkennen ist nur ein Pixelfleck. Ein besseres Beweisfoto gibt's aber nicht ;)

Geschafft!


Danach beschlossen wir, Lehde nochmals per pedes zu erkunden und liefen auf dem Landweg die ca. 2 Kilometer noch einmal dorthin. Wir kehrten unter der 250jährigen Eiche auf eine Gurkenlimo/ein Bier und eine Hefeplinse ein, spazierten dann wieder nach Lübbenau, um gleich darauf noch einmal auf eine dritte Art nach Lehde aufzubrechen: dieses Mal dann per Kahn, also quasi eine Stadtführung per Boot. Hier konnte ich dann alle Fragen loswerden, die mir in den letzten Tagen so zum Spreewald gekommen waren. Danach entschieden wir dann: Feierabend und zurück in die Ferienwohnung zum Resteessen. 

 

Der Lübbenauer Hafen

Auf dem Fußweg nach Lehde

Einmal Plinse mit Apfelmus bitte

Frühlingsidylle im Biergarten



Und noch ein drittes Mal nach Lehde, dieses Mal im Kahn

Ob ihr es glaubt oder nicht: Das war nicht ich!


Samstag, 10. Mai 2025

Ortswechsel war angesagt. Da wir die Ferienwohnung erst bis 10 Uhr räumen mussten, konnte ich das frühe Aufwachen für eine Laufrunde nutzen. Ich wählte aus Bequemlichkeitsgründen die gleiche Route wie zwei Tage zuvor. Auf dem Rückweg stoppte ich beim Bäcker für frische Brötchen zum Frühstück. Anschließend standen die Zeichen dann wirklich auf Aufbruch. Schnell alles Verbliebene zusammen- und aufräumen, die Ferienwohnung ordentlich verlassen, den Störchen und den Alpakas Tschüs sagen und Abmarsch zum Bahnhof. Gegen 10:30 Uhr verließen wir, wieder mit dem RE, Lübbenau gen Berlin. Wir stiegen am Ostbahnhof aus, wo wir uns ein für unsere Zwecke verkehrsgünstig gelegenes Hotel ausgesucht hatten. Fürs direkte Zimmerbeziehen waren wir erwartungsgemäß zu früh dran, hatten damit jedoch gerechnet. Also schlossen wir unsere – im Spreewald auf wundersame Weise deutlich schwerer gewordenen – Koffer dort ein. Dieses Unterfangen war ein wenig hürdenreich. Eigentlich gab es einen Gepäckraum mit Schließfächern, allerdings erwies sich das Kartenlesegerät als nicht funktionsfähig. Das war unser Glück, konnten wir die Koffer dann ohne zusätzlich Gebühr an anderer Stelle einschließen. 


Letzte Spreewaldeindrücke

Belohnung nach dem Frühsport

Tschüs Lübbenau

 Ums Gepäck erleichtert, machten wir uns via S-Bahn auf nach Berlin-Steglitz. Der Plan: erst den Botanischen Garten zu besuchen und dann auf ein in Steglitz stattfindendes Weinfest zu gehen. Sagen wir so: Wir liefen zumindest zum Botanischen Garten, entschieden uns dann angesichts der Größe des Areals gegen den Besuch. Die Zeit hätte schlicht nicht gereicht, ohne hinten heraus in Stress zu geraten, denn wir hatten noch ein Abendprogramm. Also drehten wir eine Erkundungsrunde durchs Kiez und besuchten dann einfach das Weinfest. Es gab Weine aus verschiedenen deutschen Anbaugebieten, aber auch aus Italien, Österreich und Georgien: mal was anderes als die übliche regionale bedingte Tendenz zum Rheingau und zu Rheinhessen. Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel, aßen noch etwas beim Asiaimbiss und warfen uns dann in die sprichwörtliche Schale, bevor wir erneut aufbrachen und nach Charlottenburg fuhren. Ein Opernbesuch stand an: Verdis Nabucco in der Deutschen Oper. Nachdem wir Ende Februar gemeinsam mit den anderen Opernkursteilnehmern der Musikschule Kelsterbach den Fliegenden Holländer in Wiesbaden besucht hatten, wobei es sich um eine sehr freie Interpretation der Vorlage handelte, brauchten wir gewissermaßen noch ein Gegengewicht. Und das bekamen wir mit der Berliner Inszenierung von Nabucco auch. Danach machten wir nur noch einen Abstecher in den Rewe nebenan und dann ging’s auch zurück und mehr oder minder direkt ins Bett. 

Zumindest von außen ein Blick auf den Botanischen Garten

Rathaus Steglitz






Gute Nacht.

 

Sonntag, 11. Mai 2025

Es zeigte sich direkt ein Effekt davon, dass unser Fenster nicht Richtung Osten zeigte. Wir wachten zwar beide halbwegs zeitig auf, schliefen oder zumindest dösten auch wieder ein. Die letzten Morgen war ich jeweils spätestens um 6 Uhr auf Sendung gewesen. War zur Abwechslung auch mal sehr gemütlich, außerdem hatten wir an diesem Morgen ein wenig Zeit. Nach dem ordentlichen Hotelfrühstück zogen wir uns rennbahntauglich an und nahmen die S-Bahn nach Hoppegarten. Frei nach dem Motto: Ein Urlaub ohne Pferderennen ist zwar möglich, aber sinnlos. Wir trafen Daniels Onkel und seine Tante vor Ort und verbrachten einen vergnüglichen Tag bei nach wie vor allerbestem Urlaubswetter vor den Toren Berlins. Die Bahn war sehr gut besucht, das Publikum vergleichsweise jung und hip. Wir sahen mutmaßlich guten Nachwuchs für die wichtigen Rennen der noch jungen Saison (Pasand, Innora), Seriensieger, die auf ihrer Erfolgswelle weiterschwammen (Company Keeping, Switsch) und bekamen im Hauptrennen, dem Oleander-Rennen, mit Flatten the Curve den erhofften und erwarteten heimischen Sieger. Allerdings fiel der Erfolg etwas knapper als vielleicht gedacht aus. Nach neun Rennen war Schluss.


Flatten the Curve

Wir fuhren zurück in die Hauptstadt, wechselten aber nur die Sportart. Wir hatten uns in den Tagen zuvor in den Kopf gesetzt, wir könnten uns ja das Eintracht Frankfurt-Spiel in einer Kneipe ansehen, hatten es uns aber einfacher vorgestellt, eine Lokalität zu finden, die auch gesichert das Eintracht-Spiel und nicht irgendein Spiel einer für uns uninteressanten europäischen Liga zeigen würde. Schließlich fand ich über ein Frankfurter Forum eine Eintracht-Kneipe, die sogar für uns auf dem Weg lag. Also ab zur „Glühlampe“. Dabei handelte es sich dann auch um eine Eckkneipe, wie man sich das so vorstellt. Offenbar schon etwas länger als Eintracht-Kneipe betrieben, ließ die Inneneinrichtung auch darauf schließen, dass die Kneipe in mutmaßlich grauer Vorzeit schon mal eine andere Ausrichtung hatte. Das Spiel als solches war streckenweise begrenzt unterhaltsam, das Ergebnis (2:2) nicht komplett zufriedenstellend, aber das war ja ohnehin nicht von uns beeinflussbar. Das Erlebnis und die Atmosphäre, wegen derer wir gekommen waren, bekamen wir und somit hatte sich der Ausflug auch gelohnt. Danach machten wir Feierabend, holten uns am Ostbahnhof bei den Pommesfreunden ein Nachtmahl und ließen den Abend damit und mit dem am Vortag mitgenommenen georgischen Wein ausklingen. 



Spaziergang durch Friedrichshain

Kann losgehen

Berlin Warschauer Straße

Blick mal wieder auf die Spree, dieses Mal vom Hotelzimmer aus

Montag, 12. Mai 2025

Ein letztes, frühes Frühstück im Hotel, dann hieß es erneut Aufbruch, dieses Mal in Richtung meiner alten Heimat: ein paar Tage das Münsterland genießen, bevor es zurück geht. Hiermit beende ich dann auch den Reisebericht. Ein To Do fürs nächste Mal, wenn wir wieder Kajaks in Reichweite haben: mehr Paddeln. Denn wenn man den Dreh zumindest einigermaßen raus hat, macht’s auch mir Spaß 😉

Die stehen wohl schon länger da...

Auf zur letzten Etappe: Berlin Ostbahnhof

Welcher Bahnhof in Deutschland hat schon solchen Schmuck? Bielefeld Hbf

Und was sonst noch so war:

Anschließend verbrachten wir inkl. dem Montag noch ein paar Tage in Beelen. Diese gestalteten wir abwechslungsreich bzw. wurden gestaltet. Wir kamen ohne konkrete Pläne und passten uns dann quasi an die Rahmenbedingungen an: Vom Arbeitseinsatz (Erde auffüllen, Löcher und Gräben buddeln und wieder zuschütten, Radfahren, Eis essen und schon wieder Schiff fahren war alles dabei.  

Arbeitseinsatz


Radtour


Unterwegs mit der MS Günther: Frühstück auf dem Boot
 
Einmal von Münster Downtown nach Hiltrup und zurück