Schnell noch ein paar Worte zum
letzten Düsseldorfer Renntag der Saison 2013. Der Renntag war zwar geprägt von
zahlreichen Ausflügen zum Buchmacher, aber für ein paar Notizen zum Geschehen
in der Landeshauptstadt sollte es reichen. Die Bahn war dafür, dass anderswo
der Arc gelaufen wurde, ziemlich gut besucht, auch wenn das eine oder andere
bekannte Gesicht natürlich fehlte. In den letzten paar Jahren war ich am
Arc-Tag aber auch auf keiner deutschen Rennbahn, war so auch mal ganz nett.
2012 wollte ich ja nach Paris, habe aber eine Woche vorher storniert und war
dann – glaube ich – zu Hause. 2011 saß ich ja im Auto *augenverdreh* auf dem
Rückweg von Irland irgendwo auf einer Autobahn in la belle France und 2010 war
ich in Longchamp. Davor weiß ich es auch nicht mehr, aber da hat mich der Arc
auch noch nicht so interessiert wie heute.
Aber kommen wir zurück „in die Niederungen des deutschen
Turfs“ ;) Erste Trainersichtung noch aus dem Auto heraus war Sascha Smrczek –
Kunststück, wir haben auf der Wiese neben dessen Stall geparkt.
Wie so oft zu dieser Jahreszeit ging es mit dem Nachwuchs
los. Ich habe mich etwas sehr stark auf Optik konzentriert und da ging der
Preis definitiv ohne Wenn und Aber an Shazaam. Der stand mit 18 am Toto heftig
kurz, sah aber auch klasse aus. Schön dunkel, kein Brecher, sehr harmonisch
gebaut eigentlich, ABER ein Riesenbaby vor dem Herrn. So richtig ernst nahm der
kleine Hengst die Veranstaltung noch nicht, war mehr mit Spielen und Testen
beschäftigt, was sich dann wohl im Rennen fortsetzte. Dort hatte er noch nichts
zu bestellen, der Start sollte ihm aber ganz gut getan haben. Das gilt auch für
Opera Rock, ebenfalls ein sehr schickes Pferd, der zwar ruhiger war, das
Prinzip Wettrennen allerdings auch noch nicht so ganz drauf hatte. Ein
Babyrennen, wie es im Buche steht. Viele sollten wohl einfach mal eine Rennbahn
sehen. Absolut auszunehmen ist davon Cornettus, der sich das Rennen sehr
souverän sicherte, obwohl am Toto geradezu sträflich vernachlässigt. Gut, da
war mit Nauka eine zweite Starterin aus dem Hause Klug, noch dazu mit Helfenbein
im Sattel, aber 183 o.O ??? Schade, dass uns das nicht vorher auffiel.
Zweites Rennen, das erste Handicap des Tages. Van Tullian gefiel mir, ebenso Seewolf. Italy
gehört zu den Pferden, die wohl nicht gerade viel können, aber dieses durch hübsches
Aussehen kompensieren können. Im Ernst jetzt. Da waren Marion und ich uns mal
sehr einig, was ja auch nicht so oft vorkommt, wenn es um die Optik von
Rennpferden geht. Die ist einfach genau richtig, nicht zu groß, nicht zu klein,
nicht zu dick, nicht zu dünn usw., einfach ein sehr schönes Pferd. Bei einem
anderen Kandidaten wurde der Gesamteindruck doch leider sehr stark durch die
Hufe beeinträchtigt, die mal wieder einen Hufschmied gebrauchen könnten. Das
Abschneiden war entsprechend, auch wenn das vermutlich weniger an der Zehenlänge
sondern eventuell eher an genereller Widersetzlichkeit zumindest am heutigen
Tage lag. Direkt nach dem Rennen folgte der erste Abstecher zum Buchmacher,
Prix Marcel Boussac gucken.
Daher blieb nicht viel Zeit für den Führring übrig. Kann
mich noch daran erinnern, dass Tasmeem ganz schön weiß geworden ist, seit ich
ihn zuletzt gesehen habe. Das Apfelschimmel-Zeitalter ist so gut wie vorbei. Ansonsten
habe ich nicht viel gesehen. Cabanello ist ein ziemlicher Brocken, steht sehr
im Sprintertyp, aber es ging ja auch über 1400m. Ach ja und Sitara mochte ich.
Das Rennen selbst habe ich beim Buchmacher geguckt, da mir die Zeit zwischen
dem Start in Düsseldorf und Longchamp zu knapp wurde. Ich wurde aber auch sehr stark
von Nadine Ermashev auf Aristocrata abgelenkt, die fast das ganze Rennen über
mit einem rutschenden Sattel zu kämpfen hatte. Das sah zeitweilig ziemlich
gefährlich aus, sie schaffte es aber heile in und durchs Ziel. Für den
Rennverlauf hatte ich daher nicht mehr viel Aufmerksamkeit übrig.
4. Rennen. Wir haben es zumindest zur Kopfseite des
Führrings geschafft. Es stellte sich das altbekannte Agl.II-Problem: „zu“ viele
tolle Pferde, um sich entscheiden zu können. Hatte was von Déjà vu. ;) Laeyos
ist ja absolut meine Kragenweite und zu irgendwas musste es ja nütze sein, wenn
Andrasch Starke schon 53,5 Kilo reitet. War es auch, wie sich später zeigen
sollte. Hier sahen aber wirklich alle gut aus, zumindest alle, an die ich mich
erinnere. Laeyos demonstrierte beim nun dritten Start nach fast einjähriger
Pause, dass er nichts verlernt hat und nach dem Eindruck von heute muss im
Ausgleich II auch noch nicht zwangsläufig Schluss sein.
Ungewohnt früh, aber vermutlich dem Arc geschuldet, folgte
das Hauptrennen als fünfter Punkt der Tagesordnung. Ein interessantes Feld kam zusammen, insgesamt
drei Vertreter des Derbyjahrganges versuchten sich gegen ältere
Konkurrenz. Und insbesondere die drei
Stuten im Feld reisten mit besten Empfehlungen aus Black Type-Rennen an. Im Führring
war richtig was los. Das lag selbstverständlich in erster Linie an Empire
Storm. In diesem speziellen Fall muss man sich allerdings wohl mehr Sorgen
machen, wenn der sich nicht im Führring so aufgeilt, dass er es binnen fünf Minuten
von trocken bis hin zu schaumig-nass schafft, nicht ohne zu demonstrieren, dass
Pferde durchaus in der Lage sind, auf zwei Beinen (den vorderen) zu laufen und
gleichzeitig die Hecke des Führrings unter gezielten Beschuss zu nehmen.
Typisch. Es kamen bisweilen schon besorgte Nachfragen von Rennbahnbesuchern, ob
das immer so zugehe. Ähm, nein, normalerweise nicht, aber bei Empire Storm
doch, ja… Nicht weniger nass war übrigens Akua’da. Aber es waren auch noch
andere ein. Global Thrill sah klasse aus (wäre auch ein Fall für Ellens und
meinen Vierspänner mit Rappen ;) ) Und dann war da auch noch Zazou, der alte
Haudegen, auch seit Mai nicht mehr gelaufen, glänzte dafür aber wie die
sprichwörtliche Speckschwarte. Übrigens lag Zazou voll im Trend. In welchem
Trend? Na, in dem „Altherren“-Trend der letzten Wochen natürlich. Wenn man mal
Neatico (6) als Trendsetter nimmt, schlossen sich dem Zazou (6) und vor allem
auch später Altano (7) aber schön an. Zazou jedenfalls zeigte, dass er nichts
verlernt hat und zauberte mit Alex Pietsch im Sattel ein tolles Finish auf den
Düsseldorfer Rasen. Eng war’s trotzdem, aber am Ende hatte er die glückliche
Nase vorn. Die Sirene sorgte noch für etwas Bangen, allerdings ging es dort um
Si Luna, die Empire Storm weggedrückt hatte. Nachdem das geklärt war, musste
ich aber doch mal schnell wieder zum Buchmacher, schließlich stand der Arc an.
Zum sechsten Rennen kann ich daher nicht viel sagen, außer,
dass ich es gesehen habe und mir der Herr, der hinter mir stand, tierisch auf
die Nüsse ging.
Das siebte Rennen war dann unser Rausschmeißer. Für mich gab’s
eigentlich nur Nocturne in dem Rennen. Die Stute gefiel mir auch optisch besser
als noch vor einigen Monaten. Mittlerweile ist sie doch etwas runder geworden
und nicht mehr ganz so hager wie schon einmal. Dann war da noch All Summer
Long, die Stephie allerdings schöner fand als ich ;) Attalos wurde in der
letzten Woche an Stall Unia verkauft, es zeichnete jedoch noch Wilhelm Giedt
als Trainer verantwortlich. Nocturne siegte am Ende sicher, doch es ging zum
zweiten Mal an diesem Tag die Sirene, da die Siegerin Attalos in die Spur
gelaufen war und das deutlich. Wir hatten erst auf Disqualifikation getippt,
dazu kam es allerdings nicht. Danach ging’s heimwärts.
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