Samstag, 9. November 2013

Saisonrausschmeißer? Tag der vollen Felder in Köln



Nach einem Monat mehr oder weniger freiwilliger bzw. geplanter Rennbahnabstinenz ging es heute endlich mal wieder los. Wird ja auch Zeit, allzu viele Veranstaltungen sind es nicht mehr, bevor der Vorhang für die Grasbahnsaison 2013 fällt. Und Sandbahn ist dann doch für mich nur Ersatzdroge, um den Winter zu überbrücken. Das muss selbst ich dann nicht jede Woche hin. Wobei ich das Konzept der PMU-Veranstaltungen am Dienstag bzw. Mittwoch ja gar nicht unpraktisch finde, zumindest für mich persönlich. So nach der Arbeit mal eben nach Wambel auf die Bahn fallen, gar nicht schlecht. Werde ich sicher mal machen.

Aber noch ist es nicht so weit und noch stehen vier Renntage auf Gras an. Den fünftletzten veranstaltete heute Köln und für so einen Zusatzrenntag ohne offensichtliche sportliche Highlights fand ich das Programm doch sehr ansprechend. Mein Höhepunkt war allerdings schon das erste Rennen der Karte. Und das hätten wir mit ein wenig Pech noch fast verpasst, da auf der A3 ein Unfall war und wir in den daraus resultierenden Rückstau gerieten. Dieser löste sich dann aber noch für uns rechtzeitig aus, pünktlich um 12.15 Uhr betraten wir die Bahn und konnten sogar noch einen Blick auf die Youngster im Führring werfen. Leider war die mutmaßlich erste Farbe aus dem Schiergen-Stall abgemeldet worden, sodass sich das Starterfeld auf 8 Debütanten reduzierte. Dem Rennen hätte auch der Titel Versuchsrennen gut gestanden, die meisten sollten wohl in erster Linie mal die Rennbahn gezeigt bekommen. Auch dürfte es nicht überraschen, wenn man einen Großteil der Namen in spätestens zwei Wochen unter den Derbynennungen wiederfindet. Der haushohe Favorit war natürlich trotzdem Suracon, immerhin Bruder von u.a. Seismos. Besonders begeistert hat mich der Hengst allerdings nicht. Was auffiel, war, dass sehr viele große, noch recht unfertig wirkende Pferde dabei waren. Aber wie schon gesagt, sollte man das Laufen des einen oder anderen am heutigen Tage nicht überbewerten. Swacadelic gefiel mir, allerdings sollte Adlerflug seinen Sieger erst ein paar Stunden später in Saint-Cloud stellen. Als Dritter debütierte er aber ordentlich. Gleiches gilt natürlich für den Sieger Andoyas, der aber auch deutlich fertiger als die meisten daherkam. Ansonsten mochte ich Firestorm in den Farben des Derbysiegers sehr und dann noch Sonixs, der, obwohl recht stark gewettet, noch nicht viel zu bestellen hatte. An dieser Stelle vielleicht noch ein Wort zum Boden, der sicher auch ein Faktor am heutigen Tage war und gerade die Zweijährigen vor keine leichte Aufgabe stellte. Das Geläuf an sich präsentierte sich in sattem Grün und dafür, dass der Boden schwer war, flogen die Brocken recht wenig. Das schmatzende Geräusch sprach allerdings Bände. So war es dann auch kein Wunder, dass man ab dem 6. Rennen  die Startmaschine Startmaschine sein ließ.

Andoyas


Firestorm

Swacadelic



Danach kam das Ausgleich IV/Verkaufsrennen. Man merkte, es ist Herbst. Im Führring tummelte sich eine bunte Mischung in Bezug auf den Fortschritt beim Fellwechsel. Von Hochglanz-Sommerfell bis hin zu einem Bären neidisch machenden Teddypelz war alles dabei. Kann mich dunkel erinnern, dass mir Rosennähe und Mandachic rein optisch gefielen. Aber darüber hinaus weiß ich nicht mehr viel. Im Rennen ging die Recke-Stute Panesidora von vorn und verabschiedete sich in der Geraden auf mehrere Längen, doch war der Fluchtversuch doch wohl etwas früh, am Ende wurde sie von Timmothy und Rule Britannia noch leicht abgefangen.

Dreijährige Stuten waren im nächsten Rennen gefragt. Um diese Jahreszeit sieht man nur selten spätere Cracks in solchen Rennen. Das dürfte heute nicht anders gewesen sein. Ich war aber auch am Führring eher mit meinem Essen beschäftigt. Die Schlenderhaner Debütantin Itschou fiel in die Kategorie niedlich, aber harmlos. So lief sie dann auch. Ähnlichkeit mit dem großen Bruder Ibicenco habe ich nicht wirklich gesehen. Dann war da noch Sandra. Ulli Potofski wurde auch nicht müde, sie wieder und wieder zu erwähnen. Mir ging es am Ende schon auf den Keks, auch wenn er recht hatte und die Stute die schwächere Leistung aus Hannover umgehend mit einen Sieg korrigierte.

Irgendwie hätte man drauf kommen können und ich meine nicht wegen der (nicht vorhandenen Form). Es ist November, schwerer Boden und ein Blau-Pferd steht weit über 400 am Toto UND wir haben noch drüber gesprochen. Zumindest der Distanzwechsel hätte ein kleiner Hinweis sein können. Aber wir waren natürlich genauso überrascht wie die meisten.

5. Rennen, ein Ausgleich IV über  1850m und wie meist an diesem Tag viele, viele Starter. Im Gegensatz zum Rennen davor, war mit Breido einer der Favoriten vorn. Der Wallach ging mit niedlichen 48 Kilo ins Rennen, immerhin brachte sein Reiter Angelo Citti 5 Kilo Erlaubnis mit. Immerhin gab es dank Orfleur, die bis zur Linie kämpfte, den engsten Endkampf des Tages. Platz drei ging an den treuen Erlian, der wieder mal Malika Fehr im Sattel hatte.

Das kleinste Feld des Tages mit sechs Pferden gab es im zweiten D-Altersgewichtsrennen des Tages. Nach ihrem 23 Längen-Sieg war Halinara natürlich haushohe Favoritin. Zwar löste sie dieses Vertrauen ein, jedoch fiel ihr Sieg mit nur zwei Längen Vorsprung weniger deutlich aus als zuletzt. Die einzige Debütantin, Delightful Lady aus dem Löwe-Stall, hatte uns zuvor am Führring mit ihren Zungenspielchen bestens unterhalten, verabschiedete sich im Rennen nach langer Führungsarbeit relativ grußlos nach hinten. Für Andreas Löwe lief heute aber auch generell nicht viel zusammen. 

Delightful Lady ;)

Das siebte Rennen war das letzte, welches wir uns auf der Bahn ansahen. Aber die zweite Viererwette des Tages musste natürlich noch mitgenommen werden. Auswahlkriterium heute: die Pferde, deren Name mit einem anderen Buchstaben beginnt als der der Mutter, sortiert „Schönheit“ der Dresse von okay bis hässlich ® Belle Zorro – Aunt Ger (weil schwarz-gelb ja nur Zweiter sein darf) – Penny Pitcher – Golden Rose (kann ja nix werden mit Pudel :D ). Okay, es gewann dann Lee Rocket, aber der hatte dafür auch einfach den schönsten Pony :D

Mal sehen, ob ich eventuell noch am  23. nach Krefeld fahre. Sonst: next stop Dortmund-Wambel.

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