Den ganzen
Juli lang gab es nicht einen einzigen Rennbahnbericht von mir, schlimm genug.
Oft unterwegs gewesen, zwischendurch viel Arbeit gehabt und dann auch noch
Freizeitstress, da wurde der Blog sträflich vernachlässigt. Momentan habe ich
Urlaub, wenn also schon keinen Derbybericht, so gibt es nun wenigstens einen
vom Stutenderby aka Preis der Diana.
Wie es in
den letzten Jahren Tradition geworden ist, begannen wir den Tag mit extrem
früher Anreise und vor allem dem Diana-Picknick. Das wird vor allem den Leser
freuen, den ich verdächtige, eine heimliche Statistik über Marion und meinen
Nahrungskonsum auf diversen Rennbahnen zu führen ;) Nur keinen Neid. Wir waren –
das ist selbst für uns Rekord – sage und schreibe drei Stunden vor dem ersten
Rennen in Düsseldorf. Okay, das war etwas sehr pessimistisch im Hinblick
darauf, wie lange man wohl AUF den Berg kommt. Als wir die Bahn betraten,
konnte man noch nicht einmal Eintritt entrichten – dafür war die Einbahnstraße
Grafenberg schon eingerichtet und das Sicherheitspersonal dieses Mal sehr
freundlich und nett. Das hatten wir auch schon mal anders.
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Es ist angerichtet. |
Während des
Picknicks blieb Zeit genug, provisorische Lose zu erstellen und eine Dianawette
auszulosen, die natürlich so auch abgegeben wurden. Ich glaube, bei mir kam 1.
Longina, 2. Ninfea und 3. World’s Dream raus. Marion hatte Ajaxana vorne,
Tanamia irgendwo drin und die Dritte hab ich vergessen. In Anbetracht des
Ergebnisses ist das aber wohl auch nicht weiter erwähnenswert.
Irgendwann
begann der Renntag dann auch mal und das mit einem durchaus interessant
besetzten Rennen für zweijährige Halbstarke. Diese benahmen sich teilweise auch
recht unreif. Die Energie des einen oder anderen Kandidaten entfaltete sich da
noch recht ungehemmt und wenig kanalisiert. Starwood und davon angesteckt
Navigator demonstrierten den Betrachtern vor den Sattelboxen eindrücklich, dass
sie „starke Hengste“ sind und versuchten ihren Betreuern umherspringend auf der
Nase herumzutanzen. Das ahnte man aber wohl in den Quartieren Wöhler und
Schiergen bereits vorher und wählte entsprechendes Personal fürs andere Ende
des Führzügels aus, sodass nichts außer Kontrolle geriet. Bei Starwood hatten
sich die Eskapaden aber recht schnell wieder erledigt. Nach ein paar Runden war
der Drops für ihn gelutscht und die neuen Eindrücke wohl fürs Erste verarbeitet
;) Aber: was ein Pferd, der Starwood! Nachdem alle Kandidaten den Führring
betreten hatten, war’s eigentlich schon klar, an den Ittlinger kam keiner ran.
Ein Kraftpaket, schon sehr harmonisch für einen Zweijährigen, obwohl ich
schätze, dass der über Winter noch einen Wachstumsschub in petto haben könnte.
Der Hengst begriff in der Zielgeraden dann doch recht schnell, worum es geht
und als es dann förmlich sichtbar „Klick“ gemacht hatte, gewann er das Rennen
mehr als sicher. Ausblick zeichnete sich im Führring durch fast schon stoische
Ruhe aus, der Röttgener wirkte fast schon wie ein alter Hase. Ich komme immer
noch nicht darüber hinweg, dass Andraxt eine Stute ist, geht ja mal gar nicht,
eine Stute so zu nennen, das wohl die allermeisten direkt an Hengst denken.
Fast so schlimm wie bei Wanderlust, nur andersrum. (Wobei ich bei Wanderlust
immer noch gerne wissen würde, wie DER Name für einen Hengst bzw. heutigen
Wallach durchgekommen ist…) Andraxt ist natürlich ein Kunstname (zumindest in
der verwendeten Schreibweise), trotzdem… Die so benannte Stute sah ganz gut
aus, allerdings ein ziemliches Schiff und vom Rahmen her könnte da auch
durchaus noch mehr kommen. Sehr deutlicher Rechtecktyp, auch noch nicht so viel
dran, könnte gut sein, dass sie noch ein, zwei Starts braucht. Der Rest fällt
in die Kategorie nett, keine besonderen Vorkommnisse, auch Red Crown, die
Außenseiterin, die jedoch kurz vorm Start zurückgezogen werden musste, gefiel
durchaus. Der extra zur Startstelle gerufene Tierarzt stellte Lahmheit fest,
was auch so durchgesagt wurde, sehr zur Erheiterung einiger Zuschauer… So
richtig konnten wir uns nicht erklären, was an einem lahmenden Pferd witzig
sein soll, wir erklärten uns das dann mit völliger Unkenntnis gepaart mit
semantischen Defiziten, dass Lahmheit womöglich mit Langsamkeit gleichgesetzt
wurde?! Ein in der Nähe stehendes Besitzerehepaar, welches sich später auch
noch über einen Erfolg freuen durfte, fand das Verhalten ähnlich befremdlich.
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Shadow Sadness |
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Ausblick |
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Starwood |
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Starwood |
Zurück zu
den Vierbeinern. Nach den Halbstarken, die immerhin schon auf 1500 Metern unterwegs gewesen waren, ging
es zur Diana-Distanz, wenn auch ein paar Klassen darunter. Fünf Dreijährige
nahmen es im Ausgleich III mit ebenso vielen älteren Pferden auf. Unter den Dreijährigen
befand sich mit Aldo immerhin auch ein Pferd, das kürzlich eine Nennung für das
St. Leger erhalten hat, was wiederum ein gewisses Komikpotenzial hat, denn „Wonneproppen“
beschreibt den Typ Aldos schon ganz gut. Vom Körperbau würde man eher einen
Sprinter vermuten. Rein nach Renneindruck dürfte die Legerdistanz aber doch möglicherweise
passen, kam er mit zunehmender Distanz immer besser ins Rennen. Keine
Opposition gab es jedoch gegenüber Fresh Skyline, der vom einzigen Amateur im
Rennen, Kevin Braye, zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt wurde und nach vorn
stürmte. Dahinter schlug sich der Derbyjahrgang sehr ordentlich und hinterließ
durchaus den Eindruck, dass der eine oder andere auf Dauer etwas mehr kann als
Agl. III. Identity konnte den zweiten Platz knapp vor Aldo behaupten, mit
Island Storm kam ein weiterer Dreijähriger auf Platz vier.
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Wer wird gewinnen? |
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Hutmode wird ausgeführt. |
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Dekorativ, aber definitiv null Bock auf Satteln: Caufield |
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Der doppelte Fresh Skyline ;) Wer findet ihn? |
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In Pose werfen fürs Siegerfoto |
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Der richtige Wassereimer will überlegt ausgewählt werden: Times Ahead |
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Großer HENGST! |
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Oder doch eher Baby? Aldo |
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"Ihr redet doch nicht etwa über mich?" |
Das folgende
Listenrennen über 2100 Meter las sich nach Gewichten wie ein weiteres Handicap.
Immerhin 7 Kilo trug die Nicolosio, der mit der Startnummer 1 ins Rennen ging,
mehr als Virginia Sun mit der Nr. 7. Höllisch knapp wurde es zwischen eben
jenen beiden Pferden trotzdem oder gerade deswegen. Das beste Ende hatte
jedenfalls Virginia Sun für sich, die ihre weiße Weste behielt und den Sprung
von Kat. D auf Listenebene erfolgreich meisterte. Im Führring hatte sie
ebenfalls schon beeindruckt. Die großrahmige Stute war sehr gelassen und konnte
optisch mühelos standhalten, was schon ein Wort ist, wenn ein Quinzieme
Monarque dabei ist, wobei für diesen anzumerken ist, dass er momentan um
Klassen besser aussieht als er läuft. Nicolosio war schon immer hübsch, wenn
auch weniger beeindruckend als besagter Quinzieme Monarque und er nun auch
nicht gerade ein Riese ist. Der Fünfjährige bewies vielmehr Zielwasser in
puncto ausschlagen, allerdings verhinderte der genügend große Abstand zu den
Zuschauern ernsthafte Gefahr. Blues Wave war sehr schwitzig, schäumte schon
vorher deutlich, allerdings wurde es zeitweilig auch schwül.
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Volles Haus in Düsseldorf |
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Virginia Sun |
Vorm vierten
Rennen standen wir am Getränkestand an, sodass ich nicht vom Führring berichten
kann. Immerhin ist anzumerken, dass ich dem Projekt „Viererwette treffen“ so
nah gekommen bin wie schon lange nicht mehr. Verwendetes Kriterium anlässlich
der Diana: Frauen d.h. Trainerinnen in alphabetischer Reihenfolge. Der Sieger
war also schon mal richtig ;) Na gut, Picanta hätte Zweite statt Vierte werden
müssen, Big Moun Dritter statt Zweiter und Mystical Wind Vierter statt Sechster.
Naja, knapp daneben ist bekanntlich auch vorbei, aber ich hab ja noch 29 Jahre
:D
Das
Pritt-Rennen wurde als Agl. I gelaufen und versprach mit formstarken Startern
einiges an Spannung. Der Herr neben mir am Führring ging mir mit seiner
Besserwisserei gegenüber seinen Bekannten etwas auf den Keks. Fiel mir schwer,
den auszublenden. Besonders gut hat es seine Freunde jedenfalls nicht beraten.
Fly First konnte leider nicht ganz von seinem niedrigen Gewicht profitieren, da
Cameron Hardie mit seinen 3 Kilo Nachlass nicht anwesend war. Daher durfte
Mirco Demuro ran, was aber 52 statt 49 Kilo bedeutete. Ob er damit gewonnen
hätte, ist zumindest über die Abstände gerechnet, aber trotzdem fraglich. Schick
herausgeputzt war er, aber das trifft ja immer und grundsätzlich auf alle
Leve-Pferde zu. Bei Paris Rose fiel mir in erster Linie der fahle Braunton auf,
den man nicht so häufig antrifft. Laeyos ist einfach ein schönes Pferd, das
sich nun auch wieder besser in Form zeigt. So ganz durchschlagend war er dieses
Jahr aber noch nicht erfolgreich. Das trifft im besonderen Maße auf Koffi Angel
zu, die in Bezug auf ihre Marke vorerst am Ende der Fahnenstange zu sein
scheint. Nach den sieben Siegen im letzten Jahr, kam 2014 noch nicht wirklich
was herum, dabei sah auch sie optisch hervorragend aus. Den Sieger Flamingo
Star hatte ich etwas unterschätzt, hatte es aber auch versäumt, die
Frankreichformen nachzuschlagen. Der siegte dann aber nach einem gut
eingeteilten Rennen problemlos von der Spitze aus. Den wird man über kurz oder
lang sicher auch mal wieder in Black Type-Rennen sehen. Mit dem Siegaufgewicht
von gestern wird es anderswo auch schwieriger.
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Keinen Bock mehr... ;) |
Dann der
Tageshöhepunkt, der Preis der Diana. Die Nachfolgerin von Penelopa wurde
gesucht. Und alles sprach von Wunder, Ajaxana, Longina und Diamond Dove – nach Vorformen
natürlich völlig zu Recht. Ich hatte mich im Vorfeld auf Ajaxana eingeschossen,
die zuletzt immerhin Amaron geschlagen und zwischenzeitlich mit Gr. I-Nennung
in England ausgestattet war. Wunder war mir zu langweilig, Favoritin halt ;)
Optisch betrachtet führte dagegen kein Weg an Longina vorbei, die, wenn sie
vorbeimarschierte durchaus für das eine oder andere bewundernde Raunen am
proppenvollen Führring sorgte. Aber andere standen ihr nicht viel nach,
darunter natürlich auch die auffällige Wunder oder Diamond Dove, die zuvor mehrfach
nicht den glücklichsten Rennverlauf gehabt hatte. Dass nun ausgerechnet sie dieses
Mal Kegeln spielte, ist fast schon skurril. Aber dazu später mehr. Was noch?
Eher niedlich, gerade gegenüber der großen Stallkameradin kam Ninas Terz daher.
Papagena Star, die uns in Hamburg gut gefallen hatte, fiel in dieser Konkurrenz,
optisch betrachtet, etwas ab. Oriental Magic gefiel mir noch. Feodora habe ich
zur Kenntnis genommen ;) Aber da ich auf die im Leben nicht gekommen wäre, habe
ich mich auch nicht sonderlich mit ihr aufgehalten. Das hielt sie aber
natürlich nicht von einem Sieg ab, an dem meiner Meinung nach vor allem die
Deutlichkeit verblüffte. Klar, Außenseitersiege gibt’s immer mal, aber das ging
schon sehr locker, auch wenn sie natürlich davon profitierte, dass da innen
eine Lücke aufging. Glück braucht’s halt auch und so wurde Feodora dann Lord of
Englands erste Gruppe I-Siegerin. Pech hatte dagegen nicht nur Wunder, die von
Diamond Dove behindert wurde. Ähnlich heftig erwischte es – auch hier war
Diamond Dove Auslöserin – Ajaxana, die danach keine Chance mehr hatte. Es ist
natürlich müßig zu spekulieren, wo Wunder oder Ajaxana gelandet wären, hätte es
da keine Karambolagen gegeben, aber schade ist’s natürlich trotzdem. Positiv
hervorzuheben sind noch der dritte Platz der lange führenden Longina sowie
Lacy, die auf den letzten Metern noch auf Platz vier nach vorn lief und den
Eindruck hinterließ, als würden ihr ein paar Meter mehr auch nicht schaden.
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Feodora an Rennprogramm |
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Diamond Dove |
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Longina |
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So sehen Sieger aus! |
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Ehrenrunde für Feodora und Mirco Demuro, an der Startmaschine wird fleißig gefilmt. |
Das „Rauswerfprogramm“
bei plötzlich gefühlt fast entleerter Bahn begann mit einem Ausgleich II über
1700 Meter. Zum Führring sind wir nicht gekommen, wir waren Rennvideo schauen,
wenn ich mich recht erinnere. Und ich habe noch geunkt, Dorado würde gewinnen
wegen der Bad Karma – Good Karma-Logik. So viel zu dem Thema…
Zu guter
Letzt nochmal die Dreijährigen, einmal Kat. D. über die Meile. Ich glaube, wir
waren am Führring, kann mich aber irgendwie nicht dran erinnern, was genau ich
da gesehen habe. Oder nicht? Egal, zumindest hab ich Rennbilder. ;)
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Precious Pommes Promise siegt mit Pascal Werning... |
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... vor Zephyros, Lacoper und Mi Senora |
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