Es ist schon
spät am Abend und morgen steht Sightseeing auf dem Programm. Wenn ich mich schon mal auf den Weg
nach Hoppegarten mache, dann muss auch noch ein bisschen Zeit für die Hauptstadt bleiben, auch wenn ich schon
das eine oder andere Mal dort war. Allerdings war der Rennbahnbesuch in Hoppegarten
ein Debüt. Zu den Eindrücken aber zu einem anderen Datum an anderer Stelle
mehr.
Die S-Bahn
meinte es zunächst nicht sonderlich gut mit uns, dank Feuerwehreinsatz, stand
die Bahn zwanzig Minuten in Mahlsdorf rum. Witzigerweise saß Heike im gleichen
Zug. Gefunden habe ich sie aber erst auf dem anschließenden Fußmarsch zur Bahn.
Dort war erst einmal Treffen mit Uwe, Ulrike und Anhang angesagt, später
erweiterte sich das Trüppchen noch um diverse TSF-Mitglieder, da Zenturios im
letzten Rennen lief. Erst einmal gabs eine kleine Privatführung von Uwe über
die Bahn. Im Zuge dieser waren die ersten Sichtungen Norman Richter und Andreas
Löwe. Na das war ja mal ne Ansage heute…
Beim ersten
Rennen war meine Aufmerksamkeit ehrlich gesagt noch nicht so ganz bei den
Pferden. Da war die Unterhaltung noch im vollen Gange. Die Füllung der Bahn hielt
sich noch in Grenzen, das wurde zwar zum Hauptrennen hin mehr, aber auf den
Füßen stand man sich den ganzen Tag nicht. Auch Getränke konnte man ohne langes
Anstehen erstehen, das war etwa letzte Woche in Düsseldorf schon durchaus
anstrengend, allerdings war das auch kein Vergleich in puncto Besucherzahlen.
Hoppegarten war gut besucht, aber nicht voll. Vielleicht lag es an den
Sommerferien oder daran, dass 30 Grad vorhergesagt waren. Keine Ahnung…
Das erste
Rennen sorgte schon mal für ordentlich Verspätung. Pascal Werning wurde in der
Startmaschine eingeklemmt, sodass sowohl Amelie Beat und auch später nach
tierärztlicher Begutachtung Shinko Danon aus dem Rennen genommen wurden. Pascal
Werning ritt dann später noch Alpha zum 3.Platz im Listenrennen, danach ging es
dann aber wohl doch zum Röntgen. Im Moment ist ja auch echt wieder mal der Wurm
drin.
Zweites
Rennen, auch da war es mit meiner Aufmerksamkeit noch nicht sonderlich weit
her. Kann mich nur noch dran erinnern, dass mir Glorious Sinndar sehr gut
gefiel. Der Rest… hmm. Zum Start schaffte man es dann auf sensationelle 20
Minuten Verspätung. Das lag zum einen
daran, dass der eine oder andere so gar keine Lust auf Einrücken hatte,
zum anderen an einem glücklicherweise glinpflich ausgegangenen Zwischenfall mit
Lado. Der konnte sich befreien und stolperte ein paar ziemlich lange und bange
Momente dank der Kapuze blind durch den Innenraum und nahm dabei gefühlt jede
Hecke mit. Glücklicherweise konnte er sehr schnell wieder eingefangen werden,
trotzdem wäre es durchaus sinnvoll gewesen, nicht die ganze Zeit voll mit der
Kamera draufzuhalten. Wäre was passiert, wäre es live auf der Leinwand zu sehen
gewesen. Das muss ja auch nicht sein. Ach so, zum Ausgang des Rennens. An einem
Tag vieler enger Entscheidungen war es eins der Rennen mit einem sehr leichten
Sieger. Glorious Sinndar musste sich nicht groß anstrengen, um Hot Like Mexico
abzuschütteln und machte auch danach nicht den Eindruck, als hätte er sich
übermäßig angestrengt. Hot Like Mexico wiederum hatte keine Mühe, Platz zwei zu
verteidigen, dahinter war nicht mehr viel.
Weiter ging
es mit einem Ausgleich II über 2200 Meter. Moscatello, Alito und Bella Ducchessa
waren die bei uns favorisierten Pferde, wobei es gar nicht leicht war, einen
Blick auf Alito zu werfen. Der kam SEHR spät direkt aus dem Stall und drehte
erst gar keine Runde im Führring. Schien aber auch keinen zu interessieren,
dass er es hätte tun müssen. Besondere Nervosität oder ein anderer Grund war
auch nicht zu erkennen. So beschränkten sich die bewundernden Blicke in erster
Linie auf Moscatello. Von Bella Duchessa kann man ja nun nicht behaupten, dass
sie aufgrund von Schönheit besonders hervorstäche. Die Leute, die eingangs der
Zielgeraden ihre Wettscheine schon zerrissen hatten, werden sich geärgert
haben, denn Moscatello zeigte wie zuletzt seinen gewaltigen Speed und fing Bint
Nayef noch ab. Einfach unglaublich, was Andreas Löwe dieses Jahr im Stall hat
und der Tag war ja noch nicht zu Ende.
Es ging mal
wieder auf die gerade Bahn, das Sprintrennen auf Listenebene stand an. Es wurde
international und genauso sollte auch das Rennergebnis später aussehen:
Schweden, Tschechien und Deutschland in der genannten Reihenfolge. Alcohuaz
stach aber auch schon optisch heraus. Alpah ist noch zu nennen, weniger gut
gefielen mir dagegen Baiadera und Birtday Prince. Toll sahen auch die beiden Harley-Pferde
aus, die gingen aber sang- und klanglos unter.
Das fünfte
überspringe ich mal, das Bett ruft…
Der
Ausgleich I sah eine ganze Menge Pferde, übrigens das dritte Rennen an diesem Tag
auf der geraden Bahn. Royal Fox sieht ja einfach klasse aus, allerdings
verspielte der Wallach sämtliche Chancen am Start. Da war dann kein
Blumentopf mehr zu gewinnen. Lord of
Leitrim sah toll aus, ansonsten eigentlich durch die Bank positiv. Stark Danon
habe ich nicht gesehen. Woran das lag, kann ich nicht sagen. Jedenfalls ging
das doch sehr, sehr leicht für Stark Danon und so konnte Guido Schmitt auch mal
wieder einen Sieg feiern, wobei ihm das ja gerade in Hoppegarten des Öfteren
mal gelingt.
Anschließend
stand das Highlight an, der Große Preis von Berlin, nun schon das vierte Jahr
in Hoppegarten ausgetragen. Es wurde also der Nachfolger von Danedream, Méandre
und Nymphea gesucht. Dem Gesetz der Serie zufolge hätte ja dieses Mal wieder
ein Franzose gewinnen müssen, aber es war ja keiner da, na gut, dann ging der
Sieg halt wieder mal nach Köln. Die Görlsdorfer zog mal wieder eine Show ab,
hatten gelbe Ortsschilder mit der Aufschrift „Berlin, wir fahren nach Berlin“
mitgebracht – sehr kreativ. Trainer Klug verdrückte sich auffallend schnell.
Wir stellten später die These auf, dass die Stute schon Brandenburg Brandenburg
hätte heißen müssen, so konnte das ja nix werden mit dem Sieg ;) Lucky Speed
sieht irgendwie noch genauso aus wie als Dreijähriger, war aber mit großem
Abstand das ruhigste und konzentrierteste Pferd. Dazwischen wurde doch stark
geschwitzt, allen voran Earl of Tinsdal. Der Schwede Hurricane Red kam sehr
spät in den Fühhring, der gefiel mir aber ganz gut. Noch viel später kam der
Einheimische Open Your Heart. Das war so spät, dass es schon an der Grenze zu
frech war. Dann war da noch der Sirius, den ich sowieso schick finde, auch wenn
man da wegen der Scheuklappen immer zweimal hinsehen muss. Der Vollständigkeit
der gutaussehenden Pferde halber sei Iniciar noch genannt, der Rest war nicht
der Rede wert. Sirius sorgte nicht nur für das I-Tüpfelchen für Trainer Andreas
Löwe, dem momentan fast alles gelingt, er bescherte auch Jockey Stephen Hellyn
den zweiten Gruppe I-Sieg, über den er sich sichtlich ganz doll freute ;)
Sirius auf der Überholspur. Berlin Berlin wird in Brandenburg (!) Zweite, dahinter wird Lucky Speed Dritter, Earl of Tinsdal Vierter, |
Via Triumphalis |
Das letzte
Rennen bot noch einmal Alltagskost sozusagen – gewürzt mit Zenturios. Immerhin
hatte man die ganze Verspätung zum letzten Rennen aufgeholt, was bei zwanzig
Minuten ja auch schon eine Leistung ist. Kann ich aber sonst nicht viel zu
sagen. Außerdem muss ich jetzt ins Bett. Fotos gibt’s die Tage.
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