Sonntag, 29. März 2015

Schlammschlacht zum Auftakt

Saisonauftakt für mich, nachdem ich in der vergangenen Woche noch im Urlaub im sonnigen Süden war. Größer hätte das Kontrastprogramm kaum sein können. Wäre es „irgendein“ Renntag mitten in der Saison gewesen, wäre ich vermutlich kaum gefahren, aber im März sind die Entzugserscheinungen noch groß und die Toleranz- oder Schmerzgrenze noch deutlich höher. Regen begrüßte uns auf dem Grafenberg und sollte uns auch später wieder verabschieden, mein unerschütterlicher, zwischenzeitlich überbordender Optimismus wurde vom Wettergott schlichtweg ignoriert. 

Matsch im Düsseldorfer Führring. Es gibt heute nur ein paar vereinzelte Fotos, war zu nass...

Das aus meiner Sicht spannendste Rennen stand gleich zu Beginn an, dreijährige Stuten über 1500 Meter. Immerhin zwei der Ladys, Attitude und Full Rose, waren mit 1000 Guineas-Nennungen ausgestattet, erstere sogar zusätzlich mit einer für die Diana. Die Jaber-Stute Full Rose aus dem Wöhler-Quartiert war der Hingucker, eine großrahmige, aufmerksame Fuchsstute, die, wie sich später zeigen sollte, völlig zu Recht favorisiert wurde. 20:10 zahlte die Stute, die der zusehends schwerer werdende Boden nicht beeindruckte. Souverän stiefelte die Stute den Gegnerinnen davon. Der Kölner „Angriff“ von Noble Colonia schlug somit fehl, allerdings konnte Noble Colonia nach langer Führung den zweiten Platz vor der Schlenderhanerin Attitude leicht verteidigen. Dahinter wurden die Abstände noch größer. Isla Blanca hatte schon im Führring rumgetobt und überschüssige Energie abgelassen, ansonsten gab es keine besonderen Vorkommnisse. 


Full Rose
Noble Colonia

Das zweite Rennen war durch einen Nichtstarter auf fünf Pferde geschrumpft, die Chancen dafür, zumindest den Quoten nach zu urteilen, noch relativ ausgeglichen, bewegten sich zwischen 23 für die Favoritin Anarchie und 50 für die beiden „Außenseiter“ Elsie’s Indian und Larsen Bay. Mit Takeda Shingen gewann dann ausgerechnet ein Pferd, das zwei Kilo Aufgewicht mit sich herumtrug. Dem Eindruck nach zu urteilen muss das auch nicht der letzte Sieg gewesen sein, auch wenn die Bodenverhältnisse eine gewisse Vorsicht nahelegen.

Drittes Rennen… viele nasse Pferde ;) Fushun finde ich immer toll, Western Queen gefiel mir, aber das muss heute echt nicht viel heißen, zumal die meisten Vierbeiner nachvollziehbarerweise unter Regendecken versteckt waren… Die Nummer mit dem Mehrgewicht setzte sich dafür nahtlos fort, wobei die Story von Narita zugegebenermaßen schon wirklich gut ist. Letzter Start im Handicap vor zweieinhalb Jahren, dann ein missglückter Versuch in der Zucht, dreimal auf Sand fürs Handicap gelaufen und beim ersten Grasbahnstart im Handicap direkt zugeschlagen. Auch das sah nicht so aus, als sei das Ende der Fahnenstange erreicht, aber Narita hat zu ihrer Marke von früher ja auch noch 22 Kilo Luft, zumindest hatte sie das vor dem heutigen Sieg.

Danach erwarteten uns mit Foolproof und El Zagal alte Kumpels, die beide über den Winter ihre Männlichkeit lassen mussten, aber anders als so manch anderer Ex-Hengst haben beide nichts von ihrer Optik eingebüßt, insbesondere Foolproof kann die Verwandtschaft zu seinem mittlerweile verrenteten Halbbruder For Pro nicht leugnen. Layer Cake hatte ich nicht so wirklich auf der Rechnung, das hinderte den nunmehr Neunjährigen jedoch nicht daran, zu gewinnen. Volany komplettierte die niederländische Zweierwette.

Das fünfte Rennen wurde durch einen zusätzlichen Nichtstarter dezimiert, sodass aus dem Rohne-Trio ein Duo wurde. Das Rennen war komisch, Are You Ready sprang schlecht ab, lief mit Estrella meilenweit hinterher. Die beiden schienen völlig chancenlos, belegten am Ende noch die Plätze fünf und vier vor den völlig abbauenden Selma Louise, die lange Führungsarbeit geleistet hatte sowie Silver Songstress und Cheruska. Vorn konnte Bombelli nach zwei zweiten Plätzen den ersten Sieg einfahren und schlug die favorisierte Flamingo Rose.

Das sechste Rennen war das letzte für uns. Der Regen nahm deutlich zu und so langsam wurde es ungemütlich. Den Ausgleich II konnten wir uns aber natürlich nicht entgehen lassen. Sowohl Lingolana als auch Ephraim haben über Winter optisch deutlich gewonnen, beide sind von drei- auf vierjährig sehr viel harmonischer geworden, wobei Lingolana auch als Dreijährige kein hässliches Entlein war. Ansonsten hab ich nicht viel gesehen, ich konnte die beiden Smrczek-Pferde nicht recht auseinander halten, hatten beide Decken drauf, in Anbetracht der Tatsache, dass der vermeintlich schwächere hinter Lingolana Zweiter wurde, war das vielleicht aber auch gar nicht so wichtig ;) Manolito konnte seine Siegesserie aus Mons gegen die stärkere Konkurrenz nicht fortsetzen und von Lingolana dürften wir in den kommenden Wochen und Monaten sicher noch etwas zu sehen bekommen, über kurz oder lang wird sie sicherlich auch in Black Type-Rennen auftauchen.

Lingolana

Ostermontag geht’s weiter.

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