Sonntag, 7. Mai
Die Schilderung wird kürzer, denn besonders viel zu
berichten gibt es nicht. Es regnete von morgens bis abends ohne Pause durch.
Und das nicht zu knapp. Also starteten wir ruhig und fuhren nach dem Frühstück
mit dem Bus nach Bad Kreuznach. Dort liefen wir durch die Stadt, tranken dann
einen Cappuccino. Leider wurde die Hoffnung, es möge aufhören, nicht erfüllt,
sodass wir uns gegen eine Tour auf den Kauzenberg und für die Museen
(Römerhalle und Puppenspielmuseum) entschieden. Letztgenanntes besuchten wir
allerdings nur aufgrund des Kombitickets, war aber besser und interessanter als
gedacht. Die Römerhalle war wirklich gut, ich war nur irgendwie erst viel zu
müde, um aufnahmefähig zu sein. Lag bestimmt am Wetter. Anschließend wollten
wir noch ins dritte Museum, wurden jedoch von Google Maps in die Irre geführt
und beschlossen dann, zurückzufahren.
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Alibifoto aus Bad Kreuznach |
Den Nachmittag verbrachten wir dann
mehrheitlich mit Pferderennen. Abends wollten wir erst noch einmal nach Bad
Kreuznach fahren, um dort essen zu gehen, entschieden uns dann aber für einen
örtlichen Italiener, ließen diesen Plan dann aber unterwegs auch wieder fallen
und entschieden uns fürs „Weinaurant“. Und das war richtig gut. Tolles Essen
(Spießbraten bzw. Steak) und klasse Weinempfehlung dazu. Der Tag bekam langsam
Format. Und es sollte noch besser werden. Wir wollten noch ein weiteres Weingut
ausprobieren, fanden außer Gattung aber kein geöffnetes. Ein Mann verwies uns
an das „Alt-Ebernburg“, was von außen den Charme einer 08/15-Kneipe hatte und
mangels Alternativen gingen wir hinein. Der Gastraum sah dann schon sehr
ansprechend aus. Außer uns war nur noch ein Paar da. Die Küche hatte schon
geschlossen, weil so wenig los war. Das machte uns nichts, wir wollten ja nur
ein abschließendes Glas Wein trinken… Im Bett waren wir dann gegen ca. 2.30
Uhr. Der Abend endete mit einer Rechnung von etwas mehr als 11 Euro. Wir hatten
schon bezahlt, hatten die Jacken an und waren auf dem Weg nach draußen und sind
dann mit dem Wirt versackt.
Montag, 8. Mai
Entsprechend brauchten wir etwas Anlaufzeit am Montagmorgen
und beschlossen, nach dem Frühstück nicht direkt nach Niederhausen zu einem
Winzer zu fahren, den Daniel vorher schon recherchiert hatte, sondern erstmal
ein bisschen zu laufen. Ich wollte noch nicht unbedingt direkt wieder
Auto fahren. Das hätte zwar funktioniert, aber man muss das ja nicht ausreizen.
Also sind wir erst einmal zwei Stunden Wandern gegangen. Nett war auch die
Dame, die uns einfach mal aus dem Fenster zurief, ob wir einen Regenschirm
bräuchten und uns einen anbot – nicht, dass es geregnet hätte. Als Optimisten
lehnten wir (zurecht) dankend ab.
Anschließend sind wir dann wirklich zum Weingut Jakob
Schneider Junior aufgebrochen, wo wir gegen kurz vor 13 Uhr aufschlugen. Leider
waren die Öffnungszeiten auf Google falsch, sodass wir in die Mittagspause
hineinplatzten. Ups. Oma Liesel – kein Witz – zeigte sich jedoch in keinster
Weise schockiert, führte uns in den Proberaum und tischte richtig auf. Ich habe
dann freiwillig probiert und gespuckt und dabei festgestellt, dass das
Ausspucken bei Weinproben eine gute Idee ist. Hätte nicht gedacht, dass es den
Probiergenuss tatsächlich null einschränkt. Sinnvolle Erfahrung für die Zukunft
also. Oma Liesel entpuppte sich als wandelndes Weinlexikon und sprudelte nur so
über vor Weinzitaten und -gedichten. Schwuppdiwupp waren fast anderthalb
Stunden um, bis wir dort fertig waren, unseren Wein eingekauft und verladen
hatten. So viel Zeit blieb dann auch nicht mehr bis zu dem vom Hotel
angebotenen Weinprobe, sodass wir dem nahe gelegenen Meisenheim und der
historischen Altstadt nur noch einen recht kurzen Besuch abstatteten. Die
anschließende Weinprobe im Weinhaus Angela Jung war zwar interessant, konnte
aber erwartungsgemäß nicht mit unserer eigenen mithalten. Dennoch ist es immer
wieder auch sehr erhellend, wenn man Weine probiert, die man selbst nicht
auswählen würde.
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Auch den hatte Oma Liesel parat |
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Meisenheim |
Abends gab es wiederum im Hotel Essen (gut). Als sozusagen
letzte Amtshandlung schauten wir dann auf einen letzten Wein noch einmal im
Alt-Ebernburg beim Peter vorbei, quatschten noch ein wenig, kamen aber dieses
Mal mit Anstand zu einer vernünftigen Zeit in einem ebensolchen Zustand ins
Bett.
Dienstag, 9. Mai
Abschied nehmen. Wir kamen früh zum Frühstück und somit auch
früh raus und auf die Straße. Gegen zehn Uhr standen wir daher auch schon im
Weingut Korrell in Bosenheim, das uns wegen des hervorragenden Rieslings
empfohlen worden war. Und das völlig zu Recht! Und so wurde der Kofferraum noch
ein klein wenig voller.
Auf dem Weg nach Beelen machten wir dann noch einen Zwischenstopp
in Boppard, ganz einfach, weil wir ein braunes Schild als Anlass nahmen, die
Autobahn zu verlassen. Das wollte ich schon immer mal machen. Das Wetter meinte
es wieder gut mit uns und so konnten wir Sonne und Wasser nochmal genießen!
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Boppard |
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Und der Rhein |
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