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Niko in Bad Münster am Stein-Ebernburg |
Freitag, 5. Mai
Wir starten gemütlich in den Kurzurlaub, jedenfalls, wenn
man frühmorgendliches Laufen als gemütlich durchgehen lässt. Danach wurde es
aber geruhsamer mit ausgedehntem Frühstück, diversen Erledigungen, bevor wir
gegen kurz nach elf das Auto beluden und lostuckerten. Wir wollten einen
Zwischenstopp einlegen, waren uns aber vorher nicht sicher gewesen, wo das sein
sollte. Letztlich ließen wir Speyer und Worms links liegen und entschieden uns
für Alzey aus dem Grund, weil man da sonst nicht hinkommt. Außerdem war es kurz
vorm Ziel und wir hatten den Großteil der Strecke hinter uns. Wir ließen das
Auto am Straßenrand stehen. Zwei Kinder wollten uns nicht so recht glauben,
dass wir noch nie zuvor in Alzey gewesen waren. Kann ja auch nicht angehen! So
erkundeten wir die Burg, die heute das Amtsgericht beherbergt sowie die
Innenstadt, wo wir uns auch einen Cappuccino in einer Bäckerei genehmigten. Da
ein Hobby von uns darin besteht, die Speisekarten von Restaurants zu studieren –
unabhängig davon, ob wir dort essen gehen wollen oder nicht – fanden wir auch
mal wieder einen wunderhübschen Rechtschreibfehler, fast so gut wie die
hausgemachte Pest in Mainz-Hechtsheim…
Bevor wir die letzten paar Kilometer angingen, fuhren und
liefen wir noch zum Wartbergturm, ein Aussichtsturm etwa einen Kilometer
außerhalb Alzeys. Von dort genossen wir einen tollen Blick über die Gegend,
Frankfurt konnten wir allerdings nicht erblicken, dafür war es leider nicht
klar genug.
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Burg Alzey |
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Der Wartbergturm |
Die übrigen gut zwanzig Kilometer bis Bad Münster am
Stein-Ebernburg ging es über Land und durch kleine Dörfer mit schmalen Straßen.
Im Zielort angekommen hieß es erst einmal herumkurven, bis wir einen Parkplatz
gefunden hatten, war nicht so einfach, bei den vielen sehr engen, kurvenreichen
und kaum einzusehenden Gässchen. Dann bezogen wir schnell das Zimmer. Da die
Rennkuriere fürs Wochenende nicht angekommen waren, mussten wir anschließend
erst zum Rewe und dann zum Altstadt-Kiosk nach Bad Kreuznach, um diese
inakzeptable Lücke zu füllen und nutzten die Gelegenheit, Wasser, Obst und
Haferkekse zu kaufen.
Wieder in Bad Münster am Stein-Ebernburg machten wir uns zu
einem ersten Erkundungsgang auf. Wir liefen hinauf zur Ebernburg, wo wir die
erste von vielen extrem netten und freundlichen Begegnungen dieses Kurzurlaubs
machten. Der Hausmeister war auskunftsfreudig und überdies hobbymäßiger
Ahnenforscher und so hatten wir eine kurzweilige, informative halbe Stunde
inkl. zahlreicher Ausflugstipps, sodass wir anschließend auch keine
Touristeninformation mehr aufsuchen mussten. Wenn ich es mir recht überlege,
war das wahrscheinlich mein erster Urlaub, in dem ich ohne Reiseführer, Karte
oder Touristeninfo ausgekommen bin und nichts davon vermisst habe. Ok, es gab
natürlich etwas Hilfe durchs Internet, zugegeben.
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Schlossherr? ;) |
Abends gab es ein Drei-Gänge-Menü im Hotel (in Ordnung),
bevor es uns in den Kurpark zog, wo anlässlich der Eröffnung des Kultursommers
(haha) Konzerte stattfanden. Bei Weinschorle genossen wir den Auftritt von Mrs
Greenbird, der so klasse war, dass wir erst nach dem Konzert verwundert
feststellten, dass es schon fast 1 Uhr war. Husch ins Bett!
Samstag, 6. Mai
Die Wettervorhersage war verheißungsvoll und prognostizierte
am Vormittag Sonne satt und gegen Mittag 20 Grad. Bestes Wetter für eine
Wanderung und so zogen wir nach dem Frühstück (in Ordnung) los an der Nahe
entlang nach Norheim. Am Ufer genossen wir schon den grandiosen Blick auf die höchste
Felswand nördlich der Alpen (und südlich von Skandinavien). Das hat schon was,
wenn da auf einmal eine gut 200 Meter hohe Felswand aus dem Tal hervorragt. Klar,
dass wir da hinauf wollten. Von Norheim führte uns der Weg an Traisen vorbei
den Rücken des Felsens hinauf. Den Weg säumten zunächst Weinberge, dann wurde es
ganz schön steil bis zu einem Aussichtspunkt auf halber Höhe. Durch den Wald
ging es dann harmloser weiter bis zur Bastei, von der man einen genialen Blick
auf Bad Münster am Stein und die umliegenden Ortschaften hat. Wir sind
allerdings zunächst falsch abgebogen und mussten nochmal einen knappen
Kilometer zurück, sodass die Runtastic-Angabe nicht stimmen kann, da die Route
ohne den Umweg schon mit neun Kilometern angegeben war.
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Route 10 war unsere |
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Die Ebernburg mal wieder |
Nach dem Abstieg
gönnten wir uns eine Winzer-Vesper mit alkoholfreiem Hefeweizen im
Hotel und liehen uns anschließend Schrottkisten Räder aus, um einen
größeren Bogen durch die Gegend zu schlagen. Beim ersten Rad platzte dann
gleich mal der Reifen, weshalb wir einen Austausch vornehmen mussten, bevor wir
loskamen. Wir fuhren dann nach Norheim, von dort weiter nach Nieder- und
Oberhausen. In letztgenannten machten wir eine Pause und entschieden dann, noch
etwas weiter zu fahren. Auf dem Weg nach Schloßböckelheim mussten wir über
einen ca. 20 cm breiten Pfad, der leider an einer Stelle unter Daniels Fahrrad
wegbröckelte, sodass er nur dank des Zäunchens nicht kopfüber in der Nahe
landete. Netterweise verkeilte sich der linke Fuß zwischen Rad und Zaunpfahl,
sodass Daniel kein verfrühtes Bad nahm. Leider gibt’s das nicht in (bewegten)
Bildern. Nach einer 180°Drehung konnten wir dann den Kampf Schrottkiste gegen
Hügel aufnehmen und unsere Runde beenden. Wir waren dann auch reif für die
Dusche. Abends gab es wieder Essen im Hotel (gut) und ein Gläschen Wein in
einer örtlichen Straußwirtschaft. Dort (Gattung) entdeckten wir den Dunkelfelder
(trocken) für uns.
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