Freitag, 2. Februar
Das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden, unter diesem
Motto stand das erste Februarwochenende. Von Dienstag bis Freitagmittag war ich
beruflich in der Hauptstadt. Das klingt sehr hochtrabend, dabei war der
offizielle Teil eher langweilig, die Abendgestaltung dafür umso besser.
Berichtenswert ist aber primär die Freizeitgestaltung ab Freitagnachmittag.
Daniel war bereits Donnerstagabend angekommen, durfte sich dann am
Freitagvormittag allein vergnügen, bis ich auch in die Freiheit entlassen war. Dann
war ich allerdings so müde, dass wir erst eine kleine Pause einlegten, bevor
wir uns mit Mama und Papa in der Berliner Arkaden nahe des Potsdamer Platzes
trafen. Nach kurzer Beratschlagung marschierten wir zum Berlin Story Bunker.
Dies erwies sich aus zwei Gründen als gute Entscheidung. Zum einen hatten wir
die ganze Ausstellung – ein Streifzug durch die Berliner Geschichte von der
ersten urkundlichen Erwähnung im 13. Jahrhundert bis heute – für uns ganz
allein und zum anderen war die Ausstellung einfach richtig gut gemacht. Für
eine Stunde konzipiert, mit Audioguide und viel zu schauen. Wir kamen mit der
Stunde natürlich nicht hin und waren erst wenige Minuten vor der abendlichen
Schließung fertig – trotzdem eine absolute Empfehlung. Anschließend aßen wir im
Corrobees im Sony Center zu Abend, dann genehmigten wir uns eine Flasche Weißen
Burgunder aus Sachsen bei Lutter & Wegner im Weinhaus Huth, brachten Mama
und Papa noch zu ihrem Hotel am Gleisdreieck und fielen dann auch ins Bett.
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Berlin Story Bunker |
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Immer wieder sehenswert, das Sony Center |
Samstag, 3. Februar
Neuer Tag, neues Museum, aber nicht gleich als erstes. Nach
dem leckeren Frühstück im Hotel fuhren wir zunächst zum Platz der Luftbrücke,
liefen weiter zum ehemaligen General Aviation Terminal des Flughafens Berlin
Tempelhof und nahmen an einer Führung zum Thema „Verborgene Orte“ teil. In
etwas mehr als zwei Stunden schafften wir nicht einmal ein Fünftel der
Räumlichkeiten dieses riesigen Geländes – und damit sind nur die Gebäude, nicht
das Tempelhofer Feld gemeint. Von den Nationalsozialisten geplant und konzipiert
ist der Flughafen ein Beispiel des Gigantismus: In einer Zeit von 80.000 Fluggästen
jährlich für deren sechs Millionen geplant. Kein Wunder, dass es auch heute
noch flächenmäßig eines der größten Bauwerke Europas ist. Wir sahen vor allem
die unterirdischen Bereiche: Luftschutzräume, Filteranlagen, die Infrastruktur,
den alten ausgebrannten Filmbunker und am Ende natürlich auch noch das Vorfeld.
Am Ende machte die Tour Lust auf mehr. Die zweite Führung hat nämlich die
Bereiche über der Erde zum Fokus, da haben wir also schon einen Programmpunkt
für die nächste Tour nach Berlin.
Nach einer kurzen Mittagspause im Zentrum, liefen wir durchs
Brandenburger Tor und am Reichstag vorbei, bevor wir uns auf den Weg zum
Spionagemuseum machten. Dieses Museum nahe des Potsdamer Platzes nimmt nicht nur
Berlin als Spionagehauptstadt während des Kalten Krieges, sondern auch die
Spionagegeschichte und -methoden seit der Antike in den Blickpunkt. Im
Gegensatz zum Bunker am Vortag war’s hier gut voll, sodass man manchmal Kompromisse
bei der Besuchsreihenfolge eingehen musste, streng chronologisch ist die
Ausstellung aber auch nicht aufgebaut. Vor den Monitoren / Touch Screens mit
weiteren Infos zu Persönlichkeiten staute es sich bisweilen etwas. Aber um
sämtliche Details anzusehen, hätte man auch einen ganzen Tag dort verbringen
müssen. Gut zwei Stunden reichten dann aber auch, mit James Bond bzw. Spionage
in der Filmgeschichte konnten wir auch weniger anfangen als mit den durchweg
interessanteren Fakten.
Abendessen gab es heute beim Inder „Maharaja“ in der Nähe
des Nollendorfplatzes, für den Absacker ging’s nach „Rheinhessen“ bzw. zum
Hans.
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Keine Fluggäste mehr heute, nur Menschen, die mit uns auf den Beginn der Führung warten. |
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Tja, da hat wohl doch wer gezündelt im Filmbunker, Absicht oder nicht, das ist die Frage. |
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Gigantismus lässt grüßen |
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Was aussieht wie ein Parkhaus, ist die Gepäckabfertigung. |
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Blick über die linke Hälfte des Flughafengebäudes Richtung Vorfeld |
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Ein Muss bei jedem Berlinbesuch |
Sonntag, 5. Februar
Für Kultur blieb heute wenig Zeit. Um kurz nach zehn trafen
wir uns beim Alexanderplatz, dieses Mal lautete das Ziel „DDR-Museum“. Auch
hierfür benötigten wir wieder mehr als zwei Stunden, wir wären wohl auch noch
ein wenig länger geblieben, hätten wir kein Anschlussprogramm gehabt. Ab elf
Uhr wurde es auch richtig voll, sodass es am Ende auch gut war, zu gehen. Auch
dieses Museum war sehr ansprechend gemacht, mit vielen unterschiedlichen
Stationen zu verschiedenen Themenschwerpunkten. Spaß machte auch die
Fahrsimulation mit dem Trabi.
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Selfie aus dem Trabi |
Nach einem kurzen Mittagssnack stand dann alles im Zeichen
des Snookers, wir hatten Finalkarten für das German Masters im Tempodrom. Das
Vergnügen sollte allerdings ein relativ kurzes werden, denn der Endstand des
Finales zwischen Mark Williams und Graeme Dott lautete 9:1. Die Pause nach acht
Frames nutzten wir zum Abendessen, die Abendsession war daher schon vor 21 Uhr
beendet. Wir ließen den Abend dann ruhig ausklingen, bevor es Montag nach dem
Frühstück wieder heimwärts ging
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