Samstag, 3. August
Gutes Wetter war angesagt, also hieß es früh aufstehen,
Wanderschuhe an die Füße und bei noch recht frischen Temperaturen die S-Bahn um
8:08 Uhr nach Bad Schandau und von dort den Bus nach Hohnstein genommen. Die
Busstrecke allein war schon nicht schlecht. Sie führte uns durch enge Straßen
und die eine oder andere Serpentine. In Hohnstein setzten wir die dritte Etappe
dort fort, wo wir die zweite beendet hatten. Zunächst aber drehten wir eine
Runde durch das Gelände der Burg – auch die Burg Hohnstein wurde übrigens nie
eingenommen. Ich wiederhole mich, aber dennoch ist dies wenig verwunderlich, so
schroff wie die Felsen sind, auf denen die hiesigen Burgen thronen. Dann ging
es aber los per pedes, zunächst ein Stück bergab, danach eher bequeme und
teilweise breite Schotterwege. Es ging an einer Grotte vorbei, dann erlaubte
der sogenannte Brand den ersten spektakulären Blick ins Elbtal. Der Brand ist
einer der bekanntesten Ausblicke der Sächsischen Schweiz. Schon im 19.
Jahrhundert zog es die Wanderlustigen dorthin, darunter natürlich auch den
einen oder anderen Maler oder Kupferstecher, die die ersten Reiseführer (oder
vielmehr Karten) fertigten und so Marketing für die Gegend betrieben.
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Der morgendliche Blick aus dem Fesnter offenbarte Nebel
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Burg Hohnstein
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Letzter Blick auf die Burg, schon von der Strecke aus
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Steiler Anstieg im Wald, das kann nur der Weg zu...
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... mehr Felsen sein
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Gautschgrotte
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Danach wurde die Strecke abwechslungsreicher. Es ging
treppab in ein Tal und dann halt wieder nicht minder steil hoch. Danach wurde
es ruhiger, wir durchquerten ein winziges Dorf, in dem wenig mehr als ein paar
Häuser und ein Bahnhof zu finden waren. Der Weg folgte dann der Bahnstrecke, um
uns dann noch einmal bergan zu führen, wo wir das Etappenziel Altendorf
erreichten. Dort hatten wir noch eine Dreiviertelstunde bis zum Bus, die wir
für ein Kaltgetränk am örtlichen Gasthof Zum heiteren Blick nutzten. Von der
Terrasse aus konnten wir schon die Schrammsteine sehen – die erwarten uns dann
auf der vierten Etappe.



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Ausblick vom "Brand" (der seinen Namen kreativerweise aufgrund eines tatsächlichen Brandes trägt. Beliebter Platz für die namensstiftenden Maler
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Unerwarteter Anblick in Goßdorf, so alte Industriebauten vermutet man nicht mitten in den Bergen
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Wir fuhren mit dem Bus zurück. Aus dem Bus erblickten wir
ein Auto aus Bremen. Dieses sorgte dafür, dass wir nach drei Tagen in der
Sächsischen Schweiz das 16. Bundesland „voll machten“. Autos aus allen
Bundesländern hier rumfahren sehen. Ganz Deutschland hat Urlaub, oder so.
Zurück in der Ferienwohnung legten wir eine Pause ein, bevor wir abends noch
einmal nach Pirna zur dortigen Höfenacht fuhren. Dort gefielen uns besonders
die Königsteiner Kasematten Krawallos. Dort verweilten wir eine ganze Weile und
teilten uns einen sächsischen Grauburgunder Orange Wine. Wir drehten danach
noch eine Runde durch die wirklich schöne Altstadt.
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Original und keine Fälschung: Die Meissen zählt zur ersten Schaufelraddampferflotte der Welt - Mississippi kam erst später
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sehr geschmackvoller Anstrich, wir sind Fans
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Blick von der Pirnaer Burg
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Laufleistung: ca. 16 Kilometer (Runtastic hat uns ein
bisschen veräppelt)
Sonntag, 4. August
Mal wieder Regen angesagt, aber wir hatten ohnehin etwas
anderes vor als zu wandern. Renntag in Dresden, dort waren wir schon lange
nicht mehr. Gegen 9 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Dresden, bequeme 30
Minuten mit der S-Bahn ohne umsteigen. Wir kamen pünktlich an und blieben bis
zum zweiten Rennen trocken. Danach begann es zu regnen, eine halbe Stunde lang,
nahezu sintflutartig. Wir hatten schon ein Deja vu – vor Jahresfrist führte
ähnliches Wetter zum Abbruch in Düsseldorf nach drei Rennen. In Dresden war man
unbeirrt. Irgendwann hörte es auf und es ging nahtlos und ohne Zwischenfälle
weiter. Glück gehabt. Das hatten wir beim Wetten weniger, aber Daniel gewann
bei der Wettnietenverlosung. Gut, nehmen wir auch 😊

Nach dem Rennen trafen wir uns mit Mama und Papa, die aus dem Münsterland
angefahren kamen. Wir stiegen am Tor der Rennbahn zu und fuhren nach Radebeul
vor Dresdens Toren. Die Stadt ist eine Zentrale der sächsischen Weinstraße.
Dort machten wir einen Spaziergang in die (steilen – what else) Weinberge. In
den Berg führtem 450 Treppenstufen. Oben drehten wir eine kleine Spazierrunde
und gingen dann schnell wieder runter, da der nächste Regenschauer schon in
Anmarsch war. Wir kehrten in einem Weinlokal ein und saßen dort den Schauer bei
einem Gläschen Rebensaft aus. Anschließend fuhren wir zurück nach Königstein
und genehmigten uns zum Tagesabschluss eine Pizza.

Laufleistung: Nicht der Rede wert.
Montag, 5. August
Der Wecker klingelte abermals zeitig gegen halb sieben, denn
wir wollten zeitig aufbrechen. Die bisher längste Wanderung, Etappe 4 des
Malerwegs, stand an. Nach einem stärkenden Müsli starteten wir um kurz vor acht
mit dem Fußweg zum Bahnhof, nahmen dann den Bus nach Bad Schandau und weiter
den Bus nach Altendorf. Dort stiegen wir am Endpunkt von Samstag wieder ein.
Wir liefen ein paar Meter durchs Dorf und warfen einen Blick in schmucke
Gärten, bevor wir in den Wald abbogen. Es ging erst einmal ein wenig hinab,
bevor wir gewundenen Pfaden in Richtung der Schrammsteine folgten. Den Wegen
war der viele Regen des Sonntags noch gut anzusehen. Schon bald erhaschten wir
die ersten Blick auf aus dem Wald herausragende Felsen. Wir erreichten zunächst
das sogenannte Schrammtor, entschieden uns dann für einen Abstecher, da ein
Aussichtspunkt ausgeschildert war. Die Strecke dorthin führte über steile
Stiegen und Leitern, doch der 360° Ausblick lohnte die Mühen.
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Für gemütlichere Touren
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Erster Blick auf die Schrammsteine
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Anschließend ging
es weiter über einen Gratweg den Kamm der Schrammsteine entlang, der Weg
zwischendurch immer wieder gespickt von Leitern und steilen Stegen und Stiegen,
meist aber gesichert mit Geländern, Griffen oder eben vom Fels gesäumt. Irgendwann
führte der Weg zurück in den Wald, wo wir auf etwa halber Strecke eine
Mittagspause einlegten. Danach machten wir uns an den ersten Abstieg, nicht
viel weniger steil als der Anstieg, aber alles gut machbar mit nur wenig tückischen,
weil feuchten Stellen. Unten angekommen waren wir im Kirnitzschtal angekommen.
Wir folgten einige Meter der Straße, kamen dann am Lichtenhainer Wasserfall
(berühmt, weil es von dort ein bekanntes Gemälde gibt) zu einem Biergarten, wo
wir uns ein alkoholfreies Radler gönnten. Anschließend ging es noch einmal
hinauf in die Felsen zum sogenannten Kuhstall, ein rund 11 Meter hohes Felsentor
(das zweithöchste der Sächsischen Schweiz insgesamt. Von dort liefen wir zurück
ins Kirnitzschtal. Dort wurde es auf dem letzten Kilometer dann noch einmal
etwas unwegsamer und anspruchsvoller, weil recht steile und schmale Steinstufen
bergab. Um 16 Uhr beendeten wir die 18,5 Kilometer lange Wanderung mit etwa 800
Höhenmetern an der Neumannmühle. Dort warteten wir auf den Wandererbus, der uns
zurück nach Königstein brachte. Wir beschlossen den Tag mit
Lebensmitteleinkauf, leckerem Essen und gemütlichem Beisammensein.
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Auf dem Schrammsteingrat
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Am Ende des Gratwegs direkt der nächste Aussichtspunkt
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Der Kuhstall
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Laufleistung: mit Einkaufen etwa 20 km
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