Samstag, 10. August 2024

Reisebericht: Malerweg/Sächsische Schweiz Teil 2

Samstag, 3. August

Gutes Wetter war angesagt, also hieß es früh aufstehen, Wanderschuhe an die Füße und bei noch recht frischen Temperaturen die S-Bahn um 8:08 Uhr nach Bad Schandau und von dort den Bus nach Hohnstein genommen. Die Busstrecke allein war schon nicht schlecht. Sie führte uns durch enge Straßen und die eine oder andere Serpentine. In Hohnstein setzten wir die dritte Etappe dort fort, wo wir die zweite beendet hatten. Zunächst aber drehten wir eine Runde durch das Gelände der Burg – auch die Burg Hohnstein wurde übrigens nie eingenommen. Ich wiederhole mich, aber dennoch ist dies wenig verwunderlich, so schroff wie die Felsen sind, auf denen die hiesigen Burgen thronen. Dann ging es aber los per pedes, zunächst ein Stück bergab, danach eher bequeme und teilweise breite Schotterwege. Es ging an einer Grotte vorbei, dann erlaubte der sogenannte Brand den ersten spektakulären Blick ins Elbtal. Der Brand ist einer der bekanntesten Ausblicke der Sächsischen Schweiz. Schon im 19. Jahrhundert zog es die Wanderlustigen dorthin, darunter natürlich auch den einen oder anderen Maler oder Kupferstecher, die die ersten Reiseführer (oder vielmehr Karten) fertigten und so Marketing für die Gegend betrieben. 

Der morgendliche Blick aus dem Fesnter offenbarte Nebel

Burg Hohnstein


Letzter Blick auf die Burg, schon von der Strecke aus

Steiler Anstieg im Wald, das kann nur der Weg zu...

... mehr Felsen sein

Gautschgrotte

Danach wurde die Strecke abwechslungsreicher. Es ging treppab in ein Tal und dann halt wieder nicht minder steil hoch. Danach wurde es ruhiger, wir durchquerten ein winziges Dorf, in dem wenig mehr als ein paar Häuser und ein Bahnhof zu finden waren. Der Weg folgte dann der Bahnstrecke, um uns dann noch einmal bergan zu führen, wo wir das Etappenziel Altendorf erreichten. Dort hatten wir noch eine Dreiviertelstunde bis zum Bus, die wir für ein Kaltgetränk am örtlichen Gasthof Zum heiteren Blick nutzten. Von der Terrasse aus konnten wir schon die Schrammsteine sehen – die erwarten uns dann auf der vierten Etappe.


 

 

 

Ausblick vom "Brand" (der seinen Namen kreativerweise aufgrund eines tatsächlichen Brandes trägt. Beliebter Platz für die namensstiftenden Maler


 

Unerwarteter Anblick in Goßdorf, so alte Industriebauten vermutet man nicht mitten in den Bergen

 



 Wir fuhren mit dem Bus zurück. Aus dem Bus erblickten wir ein Auto aus Bremen. Dieses sorgte dafür, dass wir nach drei Tagen in der Sächsischen Schweiz das 16. Bundesland „voll machten“. Autos aus allen Bundesländern hier rumfahren sehen. Ganz Deutschland hat Urlaub, oder so. Zurück in der Ferienwohnung legten wir eine Pause ein, bevor wir abends noch einmal nach Pirna zur dortigen Höfenacht fuhren. Dort gefielen uns besonders die Königsteiner Kasematten Krawallos. Dort verweilten wir eine ganze Weile und teilten uns einen sächsischen Grauburgunder Orange Wine. Wir drehten danach noch eine Runde durch die wirklich schöne Altstadt.

Original und keine Fälschung: Die Meissen zählt zur ersten Schaufelraddampferflotte der Welt - Mississippi kam erst später

 

sehr geschmackvoller Anstrich, wir sind Fans

 

Blick von der Pirnaer Burg

Laufleistung: ca. 16 Kilometer (Runtastic hat uns ein bisschen veräppelt)



 Sonntag, 4. August

Mal wieder Regen angesagt, aber wir hatten ohnehin etwas anderes vor als zu wandern. Renntag in Dresden, dort waren wir schon lange nicht mehr. Gegen 9 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Dresden, bequeme 30 Minuten mit der S-Bahn ohne umsteigen. Wir kamen pünktlich an und blieben bis zum zweiten Rennen trocken. Danach begann es zu regnen, eine halbe Stunde lang, nahezu sintflutartig. Wir hatten schon ein Deja vu – vor Jahresfrist führte ähnliches Wetter zum Abbruch in Düsseldorf nach drei Rennen. In Dresden war man unbeirrt. Irgendwann hörte es auf und es ging nahtlos und ohne Zwischenfälle weiter. Glück gehabt. Das hatten wir beim Wetten weniger, aber Daniel gewann bei der Wettnietenverlosung. Gut, nehmen wir auch 😊 

 

Nach dem Rennen trafen wir uns mit Mama und Papa, die aus dem Münsterland angefahren kamen. Wir stiegen am Tor der Rennbahn zu und fuhren nach Radebeul vor Dresdens Toren. Die Stadt ist eine Zentrale der sächsischen Weinstraße. Dort machten wir einen Spaziergang in die (steilen – what else) Weinberge. In den Berg führtem 450 Treppenstufen. Oben drehten wir eine kleine Spazierrunde und gingen dann schnell wieder runter, da der nächste Regenschauer schon in Anmarsch war. Wir kehrten in einem Weinlokal ein und saßen dort den Schauer bei einem Gläschen Rebensaft aus. Anschließend fuhren wir zurück nach Königstein und genehmigten uns zum Tagesabschluss eine Pizza.


 

 


 Laufleistung: Nicht der Rede wert.

 

Montag, 5. August

Der Wecker klingelte abermals zeitig gegen halb sieben, denn wir wollten zeitig aufbrechen. Die bisher längste Wanderung, Etappe 4 des Malerwegs, stand an. Nach einem stärkenden Müsli starteten wir um kurz vor acht mit dem Fußweg zum Bahnhof, nahmen dann den Bus nach Bad Schandau und weiter den Bus nach Altendorf. Dort stiegen wir am Endpunkt von Samstag wieder ein. Wir liefen ein paar Meter durchs Dorf und warfen einen Blick in schmucke Gärten, bevor wir in den Wald abbogen. Es ging erst einmal ein wenig hinab, bevor wir gewundenen Pfaden in Richtung der Schrammsteine folgten. Den Wegen war der viele Regen des Sonntags noch gut anzusehen. Schon bald erhaschten wir die ersten Blick auf aus dem Wald herausragende Felsen. Wir erreichten zunächst das sogenannte Schrammtor, entschieden uns dann für einen Abstecher, da ein Aussichtspunkt ausgeschildert war. Die Strecke dorthin führte über steile Stiegen und Leitern, doch der 360° Ausblick lohnte die Mühen. 


Für gemütlichere Touren

Erster Blick auf die Schrammsteine







 

Anschließend ging es weiter über einen Gratweg den Kamm der Schrammsteine entlang, der Weg zwischendurch immer wieder gespickt von Leitern und steilen Stegen und Stiegen, meist aber gesichert mit Geländern, Griffen oder eben vom Fels gesäumt. Irgendwann führte der Weg zurück in den Wald, wo wir auf etwa halber Strecke eine Mittagspause einlegten. Danach machten wir uns an den ersten Abstieg, nicht viel weniger steil als der Anstieg, aber alles gut machbar mit nur wenig tückischen, weil feuchten Stellen. Unten angekommen waren wir im Kirnitzschtal angekommen. Wir folgten einige Meter der Straße, kamen dann am Lichtenhainer Wasserfall (berühmt, weil es von dort ein bekanntes Gemälde gibt) zu einem Biergarten, wo wir uns ein alkoholfreies Radler gönnten. Anschließend ging es noch einmal hinauf in die Felsen zum sogenannten Kuhstall, ein rund 11 Meter hohes Felsentor (das zweithöchste der Sächsischen Schweiz insgesamt. Von dort liefen wir zurück ins Kirnitzschtal. Dort wurde es auf dem letzten Kilometer dann noch einmal etwas unwegsamer und anspruchsvoller, weil recht steile und schmale Steinstufen bergab. Um 16 Uhr beendeten wir die 18,5 Kilometer lange Wanderung mit etwa 800 Höhenmetern an der Neumannmühle. Dort warteten wir auf den Wandererbus, der uns zurück nach Königstein brachte. Wir beschlossen den Tag mit Lebensmitteleinkauf, leckerem Essen und gemütlichem Beisammensein.

Auf dem Schrammsteingrat



Am Ende des Gratwegs direkt der nächste Aussichtspunkt




Der Kuhstall


 Laufleistung: mit Einkaufen etwa 20 km 



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