Donnerstag, 15. September 2011

Wir sind mal weg...

... und melden uns für zwei Wochen ab. Danach gibt's frisches Niko- und Pferdefutter und, und, und. Bis dahin ist hier aller Voraussicht nach tote Hose ;)

Bis baaaald!


Samstag, 10. September 2011

Niko erobert... Iffezheim (106)

Ist schon fast wieder eine Woche her, aber man kommt ja mal wieder zu nichts. Die Zeit verfliegt wie sonst was. Aber immerhin habe ich, das sei als Entschuldigung hervrogebracht, diese Woche die zweite Hausarbeit fertig geschrieben.
So kann, kaum dass Iffezheim verdaut ist, ich schwelge immer noch ein bisschen, der nächste Urlaub in Angriff genommen werden.


Dienstag, 6. September 2011

Danedream zaubert im Regen - Großer Preis von Baden

Nach einem tollen Wochenende soll der letzte Meetingstag nicht totgeschwiegen werden, daher haue ich mit einem Tag Verspätung, mussten ja noch nach Hause fahren und heute ein bisschen arbeiten, noch ein paar Zeilen zum Finale der Großen Woche in die Tasten.

War ein Wahnsinnstag in vielerlei Hinsicht. Das Wetter sah anfangs entgegen aller Vorhersagen recht gut aus. Der Himmel war zwar hellgrau, doch das Gewitter war schon in der Nacht niedergegangen und hatte leider auch die Bahn ganz schön aufgeweicht. Bis zum sechsten Rennen sollte die Regenpause auch anhalten, aber dazu später mehr. Nach einem letzten Frühstück in unserer urig-schrillen Pension sind wir gegen 11 Uhr in Iffezheim aufgelaufen und uns ersteinmal ins „Fresszelt“ gesetzt. Dort waren wir fleißig – neben dem Ausschau halten nach dem ersten Jockey und dem ersten Trainer haben wir schon einmal Tipps in Exceltabellen übertragen. Dafür waren die Aktiven Mangelware, nach langem Warten war dann Sascha Smrczek die erste Trainersichtung. Nun ja, das war offensichtlich kein gutes Orakel, aber ich habe ohnehin die These aufgestellt, dass möglicherweise auch Trainer und Jockeys gelten, die man zwar rein physisch betrachtet, sieht, aber nicht wahrnimmt. Oder so.
Wir mussten bis zur Waage laufen, um den ersten Jockey, Eddy Pedroza, zu finden. Der hat ja immerhin gewonnen. Kurz darauf, wurden wir allerdings vom Geschehen im Führring abgelenkt, wo StephanieK mal eben 50 Euro Wettguthaben gewann. ;) Ich hoffe doch, selbiges wurde gewinnbringend eingesetzt.

Netterweise ging es am Sonntag schon um 13 Uhr mit dem ersten Rennen los, in Anbetracht der Rückfahrt war das ganz angenehm, außerdem wäre das letzte Rennen bei einem späteren Veranstaltungsbeginn wohl im Dunklen ausgetragen worden, beim letzten Rennen am Samstag war es beispielsweise schon ziemlich dämmerig.
Im ersten Rennen war die heiße Favoritin Reine Vite Nichtstarterin, wohl aufgrund des aufgeweichten Bodens. Daher fiel Manolito die Favoritenstellung zu. Diese verdiente er allerdings schon aufgrund seines Aussehens. Kirolus kam aus einer Pause seit März, war auch schon relativ nassgeschwitzt und nervös, lief dafür aber mehr als ordentlich und kam fast noch an Manolito heran. Beim nächsten Start könnte er schon fällig sein. Dahinter überraschte Tatort, zumindest wenn man von der Form ausgeht, im Führring hinterließ er einen guten Eindruck. Ansonsten ist noch Arenus positiv zu erwähnen, der Rest fällt unter ferner liefen. Nebenbei bildete das erste Rennen auch den Auftakt unserer Gemeinschafts-Gerade-Ungerade-Schiebewette. Manolito (gerade) bescherte uns da einen guten Einstieg.

Manolito
Das zweite Rennen, puh, da muss ich erst einmal überlegen. Auf jeden Fall war es genauso Teil unserer Schiebe. Hier gewann mit Ramblin Shadow zwar kein Favorit, aber immerhin mit der acht die benötigte gerade Nummer. Ich weiß noch, dass ich Hurryboy grandios unterschätzt haben und ihm so gar keine Aufmerksamkeit geschenkt habe, übrigens nicht zum ersten Mal. Gleiches galt auch für den Sieger Ramblin Shadow, hier mag das zum Teil auch an den leicht entstellenden gelben Scheuklappen gelegen haben. Übrigens gefiel mir auch Staying Alive, die Dritte wurde, nicht so richtig, was mal wieder der Beweis dafür ist, dass das schönste Pferd nicht gewinnen muss. Das war nämlich Execution, den ich sowieso mag, aber der war irgendwie weg, auf jeden Fall aber nicht vorne und meine Wette somit auch in den Sand gesetzt. Danach habe ich das Wetten direkt wieder eingestellt.

Ramblin Shadow
Beim ersten Listenrennen bestätigte sich dann das, was sich in den ersten beiden Rennen schon angedeutet hatte, außen ging es besser. Labrice gefiel mir deutlich besser als zuletzt, die Ittlingerin wirkte hellwach und war auch noch trocken, was man von Paragua nicht gerade behaupten konnte. Die Fährhofer Stute war eigentlich meine Favoritin gewesen, zumindest bis zu dem Moment. Bei Night of Dubai konnte ich mich nicht entscheiden, ob sie mir nun gefiel oder nicht. Erst ja, doch mit zunehmender Dauer irgendwie doch nicht mehr. Zudem störte mich die 400 Meter kürzere Distanz als in der Diana ganz massiv. Genau der entgegengesetzte Fall war Dalarna, da fand ich die kürzere Distanz angebracht. Die Stute sah aber auch toll aus. Andrasch Starke betätigte sich im Rennen als Spurensucher, ging im Bogen bis an die Außenrails und musste seine Partnerin eingangs der Geraden nur noch anschieben, der Rest ging locker flockig. Die Stute sorgte für große Freude bei ihren Besitzern, die den ganzen restlichen Tag wie Honigkuchenpferde grinsten.

Dalarna im Führring
Fein gemacht!
Mindestens ebenso locker flockig fiel der Sieg von Hassuna im folgenden Rennen aus. Zu den Startern kann ich aber nichts sagen, wir waren bei Peters (ich ignoriere mal den falschen Apostroph) guter Backstube leckeren Kuchen essen.

Das fünfte Rennen machten die beiden Hickst-Pferde unter sich aus. Der Rest war quasi chancenlos. Hätte ich nicht so deutlich erwartet, Falakee zum Beispiel sah bestechend aus. Das galt aber genauso für die von Waldemar Hickst vorbereiteten Pferde Nafar und Lavallo, die im Partnerlook mit Seitenblendern auf die Reise gingen. Warum sie diese trugen, war deutlich zu sehen. Lavallo machte das, was er immer macht, ging von vorne, wurde in der Geraden nach vorn geschickt und mal wieder knapp abgefangen. Ob das noch mal klappt? Nafar hatte jedenfalls das bessere Ende für sich und schlug seinen Stallgefährten mit einem Kopf, obwohl er, O-Ton Minarik, „hängt wie Hering“. Nafar bescherte uns darüber hinaus den Gewinn der erwähnten Gerade-Ungerade-Wette.

Lavallo
"Hering" Nafar
Im Anschluss stand das zweite Listenrennen für Stuten, diese Mal über 1400 Meter, auf dem Programm. Die frische Siegerin Diatribe gefiel mir sehr gut, die favorisierte Lips Poison, die auch schon recht nass war, dagegen weniger. Jardina sah richtig klasse aus, die hatte ich als recht unscheinbar in Erinnerung, das war sie nicht mehr, sondern vielmehr ein kleines Kraftpaket. Von den drei Ausländerinnen gefiel Etive, Glady Romana bewegt sich prinzipiell außerhalb meiner Aufmerksamkeit, die kann ich sowieso nie einschätzen, tja und Semina, die Diatribe so grandios auf den Zahn fühlte und ihre Nase um ein Haar noch nach vorn bekommen hätte, ist mir gar nicht erst aufgefallen. Eine solche Leistung hätte ich ihr aber nicht zugetraut. Kurz hatten wir noch spekuliert, ob Diatribe wohl disqualifiziert werden würde und Semina wohl sogar zur Listensiegerin aufsteigen würde, aber dem war dann doch nicht so. 

Semina
Diatribe
Schon vor dem Listenrennen hatte es angefangen zu tröpfeln und der Blick zum Himmel versprach nichts Gutes. Wie sollte es anders sein, der Regen kam pünktlich zum Hauptrennen. Mit Schirm bewaffnet, stapfte ich natürlich trotzdem zum Führring, die Regejacke lag, genau wie ein gewisser anderer Schirm, im Auto. Egal. Die Pferde ließen dafür ganz schön auf sich warten, dabei werden die doch vor den Sattelboxen auch nass. Da war dann aber die Tatsache förderlich, dass im Großen Preis von Baden nur sechs Starter an den Ablauf kamen, so blieb noch Zeit, alle Starter zu mustern. Tja, das Rennen war mal wieder der Beweis dafür, dass man mit Optik keine Rennen gewinnt. Danedream sieht jedenfalls nicht beeindruckend aus. Das letzte Mal hatte ich die Stute vor 11 Monaten in Longchamp gesehen, ich sag mal so, viel mehr ist da nicht drangekommen. ;) Gut sah sie schon aus, nur eben nicht sonderlich beeindruckend. Beeindruckend war Silvaner, aber der sieht ohnehin aus wie ein Kracher. Ähnlich imposant kamen Waldpark und Joshua Tree daher. Night Magic war durch die Nässe so dunkel, dass ich sie fast nicht erkannt hätte :D
Über das Rennen selbst brauche ich ja nicht mehr viele Worte zu verlieren, das dürften die meisten gesehen haben. Es war schon sehr beeindruckend, wie Danedream ihre Gegner im Morast geradezu stehen ließ und dem Ziel entgegen stiefelte. Sehr respektabel verabschiedete sich Night Magic mit ihrem zweiten Platz. Schön, dass die Stute ihre Rennkarriere mit einer so guten Leistung beenden kann. Hat mich gefreut. Am Absattelring war die Party bei den Teams der beiden Stuten dementsprechend groß. Heiko Volz bedankte sich bei Karoly Kerekes lautstark fürs Tempo, danach gab es Gruppenkuscheln mit der patschenassen Stute und dem mindestens genauso durchnässten Jockey. Die Siegerehrung war aufgrund des Regens in den Absattelring verlegt worden, war ganz praktisch, so konnte ich mir das noch angucken, bevor ich den einsame Schirm aus dem Auto holen ging. Alles sehr schön, sehr emotional, nur halt nass :D
Weniger glücklich sah nachvollziehbarer Weise Andreas Wöhler aus, der an Waldparks schlechtem Laufen sichtlich zu Knabbern hatte. Ich hoffe sehr, dass sich der Hengst wieder berappelt.


Danedream
Goodbye Night Magic!



Hab ich schon erwähnt, dass es geregnet hat?
Durch die Schirmhol-Aktion verpasste ich leider Nevis im Führring und war erst wieder auf der Bahn, als die Starter des anschließenden Ausgleich IV auf die Bahn gingen. Da ich eh schon klatschnass war, habe ich mir Nevis' Rennen am Geläuf angesehen. Wollte eigentlich den Einlauf fotografieren, hatte dabei allerdings nicht bedacht, dass das Feld wohl nach außen tendieren würde. Weil mir irgendein Kind zudem noch die Kamera vor die Nase hielt, habe ich mich ganz schön erschrocken als Late Mute vorbeigeschossen kam.

Iffezheimer Acker nach dem Gr I Rennen
Und der "Late Mute-Unfall": Konnte ja nur unscharf werden :D
Vorm neunten Rennen waren wir auch nicht am Führring, wir haben uns stattdessen dem Abendessen gewidmet bevor wir den Rausschmeißer noch mitgenommen haben. Hier bescherte der Iffezheimer Flatley Filip Minarik den zweiten Tagestreffer, nachdem Terry Hellier drei und Andrasch Starke vier Mal erfolgreich waren. Meetingschampionatsehrungen gab es leider nicht, die wurden aufs Sales and Racing Festival verschoben, vermutlich weil man dachte, Andreas Suborics wäre ohnehin nicht mehr einzuholen gewesen. Tja, Pustekuchen. War aber auch nicht weiter schlimm, wir hatten einen schönen Tag und sind alle auf unsere Kosten gekommen, also ein gelungener Abschluss.

Sonntag, 4. September 2011

Vive la France: Nach England kommt Frankreich und Djumama wieder Zweite

Warm war es, warm aber schön. Nach dem etwas anderen Programm gestern waren heute mal wieder Rennen an der Reihe. Die Bahn war auch schon deutlich gefüllter als am Donnerstag, ein schattiges Plätzchen am Führring war aber bei geschickter Planung dennoch im Bereich des Möglichen. Zum Glück war es zwar warm bis heiß, aber nicht schwül, sodass es gut auszuhalten war. Endlich mal Sommer. Dem einen oder anderen zwei- und vierbeinigen Protagonisten passte das Wetter aber augenscheinlich nicht ganz so. Es gab triefende Pferde, aber auch einige Menschen, die das gleiche Schicksal ereilt hatte.

Die Starterinnen im ersten Rennen betraf das jedoch noch nicht. Das war für mich so ein Rennen, bei dem ich gar nicht wusste, wen ich tippen sollte. Global Magic jedenfalls nicht, die hatte mir zu lange gebraucht, um überhaupt zu gewinnen, dass die zur Seriensiegerin avancieren würde, hielt ich dann doch für unwahrscheinlich. Im meiner Verzweiflung hatte ich mich dann für die Außenseiterin Miss Martillo entschieden. Selbige sah auch ganz ordentlich aus, auch wenn das, das sei fairerweise gesagt, auf alle Kandidatinnen zutraf. Paulaya gefiel vor allem wegen ihrer drei weißen Beine. Miss Martillo passte es offenbar gar nicht in den Kram, dass sie im Führring die Position wechseln sollte. In Baden-Baden wird schließlich nach Nummern sortiert. Die Stute fand es ziemlich doof und quittierte dieses mit einer sehenswerten Bockeinlage.
Paulayas Sieg vor Miss Martillo kann man im Übrigen getrost als eine Kopie ihres ersten Sieges auf gleicher Bahn bezeichnen.

Im Anschluss folgte gleich noch ein Rennen für die Dreijährigen, welches mal wieder unter Beweis stellte, dass man Schlenderhander nie unterschätzen darf, selbst wenn die Stallform bescheiden ist. Ich fand das Rennen ziemlich offen. Breezy Hawk sah beispielsweise toll aus wie immer. Ich weiß noch, dass wir uns über Hoseo unterhalten haben, kann mich allerdings nicht erinnern, wie er aussah. Auffällig ist nur, dass der seit dem Derby rein gar nichts mehr gezeigt hat. Ob der sich noch mal wieder berappelt? Was ich nicht so ganz verstehen konnte, war die herausragende Favoritenstellung von Naseeh, ich fand nämlich das andere van der Meulen-Pferd Informed Award viel interessanter. Immerhin sollte ich da recht behalten, Informed Award war als Dritter genau einen Rang vor Naseeh. Arlington gefiel mir nicht, der Rest war in Ordnung.

In der ersten Wettchance des Tages erschien die Favoritin Tesey gar nicht erst. Warum sie plötzlich Nichtstarterin wurde, war weder zu hören noch zu sehen. Ich machs mal kurz. Barosch und Turgenjew trieften geradezu vor Nässe und waren dementsprechend später auch geschlagen. Überhaupt war die Nässe ein recht guter Indikator, so gut wie alle klatschnassen Pferde hatten ihr Pulver bereits vor dem Rennen verschossen. An den späteren Sieger Times Ahead kann ich mich nicht mehr so richtig erinnern. Meine optischen Lieblinge waren Guardian Angel und Sprite Rock. Ansonsten fühlte ich mich noch bestätigt, als meiner Ansage gemäß Drax deutlich vor seinem Stallgefährten Nokov ins Ziel kam und wer weiß, ob Drax nicht sogar um den Sieg mitgekämpft hätte, wenn er nicht am Start schon knappe zehn Längen verloren hätte.

Tja, dafür lag ich beim Ausgleich I falsch, aber sowas von. Bei den 3 Hofertieren mit jeweils 51 Kilo hatte ich es mehr auf Ideology abgesehen, normalerweise sitzt Steffi Hofer da ja tendenziell schon auf dem richtigen. Heute nicht. Dafür sah Primera Vista ziemlich verboten aus, immerhin, das ist aber auch so ziemlich das einzige auf der Habenseite, war der Wallach trocken. Schwarz wie die Nacht kam der Tscheche Iryklon daher, Keep Cool sah gut aus, allerdings missfiel mir der deutliche Unterhals. Lyssio mochte ich lieber als sonst, bei Sindaco triefte im wahrsten Sinne des Wortes, Amazing Beauty hab ich nicht als negativ oder positiv in Erinnerung.

Relativ spät kam als fünftes das Zweijährigenrennen. Nachdem ich mich tagelang auf die Quijano-Schwester Quiana gefreut hatte, wurde die natürlich Nichtstarterin. Hrmpf. Fand ich total doof, war mein heimliches Highlight, und musste das erst einmal jeden wissen lassen. Von den verbliebenen neun Kandidatinnen entschied ich mich für Dalida. Die hatte jedoch 200 Meter vor dem Ziel schon genug. Hm. Ansonsten mochte ich Ivy League, der Rest war zwar nicht schlecht, aber auch nicht wow. Lights On Me hatte sich in meinen Augen sowieso schon durch die knallpinke Trense disqualifiziert, geht gar nicht, wir sind doch nicht im Zirkus oder hab ich was verpasst? Die Behinderung der hinter dem Zirkuspferd zweitplatzierten Wafiyah ging voll in Ordnung, die hatte Namera nämlich gleich zweimal deutlich weggedrängt.

Das sechste Rennen haben wir mit wenig Aufmerksamkeit am Führring verfolgt, nachdem wir leider keinen Stream aus der Türkei gefunden hatten.

Danach stand das Grupperennen an. Djumama fand doch tatsächlich schon wieder eine Ausländerin, die besser war. Die Stute ist eigentlich mal wieder mehr als dran. Am Aussehen lag es jedenfalls nicht, da war sie, wie immer, vorne mit dabei. Die Konkurrentinnen ließen sich da zum Großteil aber auch sehen. Die beiden Französinnen sahen toll aus, wobei ich Vertana aber noch lieber mochte als die späte Siegerin February Sun. Aigrette Garzette beschränkte sich leider aufs gute Aussehen, so langsam aber sicher beginnt sie, mich zu nerven. Da ging heute rein gar nichts. Naja. Umso mehr ging dafür bei Stallgefährtin Nicea, die sehr gute Dritte wurde. Die Schlenderhanerin Indian Breeze war übrigens die Ausnahme von der Regel, dass nassgeschwitzte Pferde schlecht liefen, als Vierte verkaufte sie sich sehr ordentlich.

Zwei Rennen kamen dann noch. Glad Royal sah im achten toll aus wie immer, leider war 150 Meter vor der Linie Schluss, umso mehr ging da noch bei der großrahmigen aber unglaublich beständigen Keydream, die förmlich nach Hause stiefelte. Hätte nicht gedacht, dass das nochmal geht. Aber auch Esters Speed konnte sie nicht mehr gefährden, sodass die Siegerin schon 100 Meter vor der Linie feststand.

Im letzten Rennen sorgte schließlich Lordsbury Pride für die erste und vermutlich auch einzige Serie von fünf Siegen in Folge in diesem Jahr in Deutschland, nachdem Alianthus und Marolo eben jenes Kunststück nicht gelungen war. Der Wallach profitierte aber auch von einem guten Ritt. Lulea, die rein optisch überhaupt nichts hermacht, musste mal wieder mit einer Platzierung Vorlieb nehmen. Überhaupt muss ich sagen, für einen Rausschmeißer der unteren Handicap-Kategorie waren da echt viele gut aussehende Pferde bei, hat echt Spaß gemacht.

Morgen Abend gibt es wohl eher keinen Bericht, wir müssen ja noch gen Heimat fahren.

Samstag, 3. September 2011

Von Rosentoren, Fußballerfrauen und Hunderttausendern

Bevor es dann heute mit den Rennen in Baden-Baden weitergeht, was bestimmt auch wieder genügend Stoff für einen Bericht geben wird, stand gestern mit der Jährlingsauktion mal ein etwas anderer Programmpunkt an. Für mich, es ist ja auch dieses Mal mein Baden-Baden-Debüt, war es dementsprechend auch der erste Besuch auf einer Vollblutauktion. Bereits die Tatsache, dass wir es fast zwölf Stunden auf der Auktion ausgehalten haben, spricht dafür, dass es definitiv alles andere als langweilig war. Wir haben uns relativ früh auf die Socken gemacht und waren bereits kurz nach Beginn vor Ort. Schon um diese frühe Zeit war es, wie ich mir habe sagen lassen, gut besucht. Alles was Rang und Namen hatte, war schon anwesend. 

Am liebsten hätte ich natürlich mindestens zwanzig Pferde, eher noch mehr gekauft. Und das waren keineswegs nur diejenigen, die ich mir nach Durchsicht des Auktionskataloges angekreuzt hatte. Da waren durchaus auch Pferde dabei, die nach Pedigree recht uninteressant schienen, aber optisch eine ganze andere Hausnummer waren. Mein erster Hingucker war diesbezüglich King Goofi, deren ältere Geschwister zwar eher solide Handicapper sind, der aber dennoch einiges hermachte. Er kostete auch nur 9000 Euro, möglicherweise hat da einer ein gutes Geschäft gemacht. Ungefähr zur Lotnummer 20, Kastillo, sind wir dann mal in die Halle gegangen. Der Röttgener gefiel mir auch recht gut, der Sinndar-Sohn sorgte dann auch für das zweite fünfstellige Ergebnis, das auch zugeschlagen wurde und kein Rückkauf war.

Kastillo
Mandayef war mit der Nummer 32 das erste Angebot des Gestüts Wittekindshof, das ja sowieso immer im besonderen Maße in meinem Fokus liegt. Der Hengst, dessen Vater kaum überraschend Nayef ist, sah zwar schick aus, hatte sich aber anscheinend das linke Vorderbein oberhalb des Vordefußwurzelgelenks angehauen, das dementsprechend verbunden und auch etwas dick war. Dieser Umstand war wohl nicht besonders zuträglich, sodass Hugo Miebach seinen Hengst zurückkaufte. Erwartungsgemäß gingen die meisten anderen Wittekindshofer zu relativ hohen Preisen weg. Nur drei wurden zurückgekauft.
Für meiner Meinung nach relativ schlappe 20000 Euro ging eine Schwester von Manipura an den Stall Schloss Berg. Die nächste Markierung in meinem Katalog gehörte dem vom Gestüt am Schlossgarten gezogenen Samum-Sohn Nurit, der schon der dritte blonde Fuchs unter den ersten 40 angebotenen war. 22000 Euro kostete er und reihte sich damit nahtlos in den Samum-Reigen ein, da die „Samums“, wenn sie denn verkauft wurden, mit einer Ausnahme alle im mittelpreisigen Bereich zwischen 12000 und 40000 Euro lagen.
Mit der Nummer 46, Rosentor, kam ein Halbbruder der von mir sehr geschätzten Rosenreihe in den Ring. Der sah gut aus, allerdings ist der Hengst jedoch, wie auch seine älteren Geschwister eher unscheinbar, was aber, wie Rosenreihe 2008 in der Diana zeigte, nicht viel heißen muss. Die 40000 Euro fand ich recht wenig, ich hatte auch erst den Eindruck, der Hengst sei zurückgekauft worden, allerdings ist bei der BBAG Werner Heinz, der später auch noch Löwenthal erwarb, als Käufer vermerkt. Danach ging es erst Schlag auf Schlag. Die Halle hatte sich schon vorher merklich gefüllt. Eckhard Sauren und Mario Hofer liefen auf, was, wie ich schnell bemerkte, ein Anzeichen dafür war, dass es in, zumindest für mich, schwindelerregende Höhen gehen würde. Es wurde dann auch gleich ein Doppelschlag, bei dem neben zwei Pferden mal eben 290000 Euro den Besitzer wechselten. Das Geld konnten Gestüt Fährhof, deren noch namenlose Stute, eine Vollschwester von Querari, für 100000 Euro und das Gestüt Wittekindshof, das mit Saldenchapter einen Bruder von Saltas anbot und für den Sauren 1900000 Euro hinblättern musste, einstreichen. Überhaupt, Saldenchapter, der war das erste Pferd, bei dem ich in Comicsprache (*sabber*) verfiel. Tolles Pferd, der neben Saltas ja durchaus noch so einige Geschwister aufweisen kann, die Gruppesiege und -platzierungen wie andere Leute Briefmarken gesammelt haben. Darüber hinaus macht der auch echt was her, Saltas ist dagegen unscheinbar.
Danach war erst einmal durchatmen angesagt. Die Lotnummer 56 Tesia dann, kann ihren Bruder Theo Danon nicht verleugnen, sie sieht genauso aus, nur mehr nach Stute und nicht ganz so bullig wie ihr Bruder. Für 85000 Euro ging sie nach Frankreich. Eine Schwester von Alianthus bot das Gestüt Karlshof mit American Peony an. Die Stute habe ich leider nicht mehr im Gedächtnis, zumindest weiß ich nicht mehr, ob sie mir gefiel. Die 38000 Euro empfand ich jedoch nicht als zu viel. Bei der Antara-Schwester Andarta hätte ich vermutet, dass sie ins Ausland gehen würde, zumal sie ja sogar eine rechte Schwester ist. Hier ging es wieder über die 100000er Schallgrenze, bei 105000 Euro fiel der Hammer. Der RP nach zur urteilen, wird sie jedoch in Deutschland ins Training gehen.
Nach diesen Highlights leerte sich die Halle etwas und auch wir strebten nach draußen, Guckpause. Dummerweise habe ich dadurch den Erstling von Avanti Polonia verpasst, die ich unbedingt sehen wollte. Machte aber auch nicht so viel, da Ebbesloh laut RP Bericht den Mitbesitzer auszahlte und die Stute somit behält.
Kurze Zeit später begann es zu tröpfeln, also sind wir wieder reingegangen und haben uns das Pferd mit dem bescheuerten Namen Footballers wife angesehen. Die 3000 Euro, für die die Samum-Tochter, der Ausreißer nach unten, verkauft wurde, fand ich deutlich zu wenig, da die Stute echt gut aussah. Noch viel besser gefiel mir aber Friedrich Wilhelm, den hätte ich auch wohl mitgenommen. Da auch dieser für 850000 in Ausland ging, werde ich den wohl leider nicht mehr zu Gesicht bekommen. Ganz enttäuschend fand ich, dass anscheinend keiner Issachar, das erste Fohlen von Ianapourna haben wollte, mit 3500 Euro war auch er nicht weit über dem Mindestgebot. Allerdings waren wir schon sehr neugierig, für wen Piotr Krowicki ihn wohl ersteigert haben mag.
Footballers wife
Friedrich Wilhelm
Anschließend waren wir was essen, die erste Krachergruppe war ohnehin vorbei. Als wir danach wieder am Ring vor der Halle standen, hörten wir mit einem Ohr, wie Peter Schiergen einen Fährhofer Manduro-Sohn für 100000 Euro, zum ersten Mal seit einiger Zeit wurde damit wieder eins sechsstelliger Betrag erreicht, kaufte. Ich tippe mal ganz stark, das der Hengst in den Besitz von Margot Herbert geht, abgesehen von der Farbe (Fuchs) passt der nämlich genau in ihr Beuteschema ;) Selbstverständlich waren wir bei der Nummer 140, ein Sohn von Wurfspiel, wieder in der Halle. W-Familie, da war Marion natürlich dabei. Wir konnten uns aber so gerade noch zurückhalten, 40000 Euro hätten die Portokasse dann doch gesprengt ;) Aus Wunderbar, der Lotnummer 141, wird in Zukunft wohl Wühndärbaar, denn Jean-Claude Rouget sicherte sich den Silvano-Hengst für 38000 Euro. Keinen Käufer fand überraschenderweise Arrango, immerhin ein Halbbruder von Askar Tau.
Sasool ging für 16000 Euro an Sascha Smrczek.

133 NN v. Shirocco-Samara, fand ich auch toll, ging für 30000 Euro ebenfalls an Sascha Smrczek
Richtig spannend wurde es dann wieder ab Nummer 153, die zweite Runde der Spitzenspreise wurde eingeläutet. Der noch namenlose Hengst aus der Paarung von Boccassini und Teofilo war mir zugegebenermaßen beim ersten Durchblättern des Kataloges nicht aufgefallen, dafür dann aber am Freitagmorgen. Dafür, dass ich eigentlich überhaupt keine Ahnung habe, fand ich mich generell ziemlich gut beim Preise tippen. Der Teofilo-Sohn sah aber auch klasse aus, war definitiv unter meinen Top drei, wobei sich meine Rangliste aber auch deckungsgleich mit den drei teuersten Pferden ist, kam wohl nicht von ungefähr. 220000 Euro musste Darley hinblättern, aber Darley dürfte das ja wohl locker hinlegen können. Wenn Darley einen wollte, konnte der Rest sowieso einpacken.
Wenig später kam mit Lucumon Lindenthalers kleiner Bruder in den Ring. Für 85000 Euro verabschiedet sich der kleine Hengst wohl nach England, den John Ferguson hatte den längsten Atem. Den hatte er auch beim nächsten Angebot, einem Fährhofer von Dubawi, der bei 95000 Euro an der 100000er Grenze kratzte. Schon ein Pferd später wurde selbige schon wieder überschritten. War allerdings kein Wunder, denn eine kleine Tochter von Shamardal wurde angeboten. Auch hier kam der Vater richtig durch, auch wenn die Blesse, wir haben ja am Freitag die These aufgestellt, dass Shamardal seine Blesse vererbt, nicht ganz übereinstimmte. Im Anschluss wurde es ein wenig ruhiger, wobei die meisten Preis immer noch im höheren fünfstelligen Bereich lagen. Und dann kam Night Wish. Wir hatten vermutet, dass es hier noch höher hinaus gehen könnte als bei der 153. Das war zwar nicht der Fall, aber mit 200000 Euro war es nicht weit davon entfernt. Sieger des Bieterduells war fast erwartungsgemäß Herr Wernicke, der den Bruder seiner Night Magic ganz offensichtlich unbedingt haben wollte. Das war aber auch nachvollziehbar, denn bei dem Hengst war wirklich kaum zu glauben, dass er ein Jährling ist. Das in Pose werfen braucht der jedenfalls nicht mehr zu üben, der wirkte schon wie ein Deckhengst.Wenn der jetzt auch noch laufen kann...

Direkt danach war wieder Sauren-Time. Notre Galoppier war sein zweiter Kauf vom Gestüt Wittekindshof. Mit 140000 Euro war er auch nur unwesentlich günstiger als der erste.

Anschließend haben wir noch eine längere Pause eingelegt und sind erst am Ende noch einmal in die Halle gegangen. Die meisten hochpreisigen Angebote waren da auch schon weg. Einen, den ich unbedingt noch sehen wollte, habe ich dann aber noch aufgetan, allerdings mehr durch Zufall, weil ich die Box gesehen habe und mir damit der Name Singspiel ins Auge fiel. Das Fährhofer Angebot war zwar „nur“ ein Fuchs, sah aber trotzdem toll aus, was offenbar auch Darley so empfand. Hatte beim Teofilo-Sohn Andreas Löwe den Kürzeren gezogen, so war es dieses Mal Peter Schiergen, sodass der Hengst für 180000 Euro ins Ausland geht. Wir blieben noch bis zur Lotnummer 244, weil wir den kleinen Bruder von Sommernachtstraum sehen wollten, was sich jedoch nicht wirklich lohnte, für schlappe 11000 Euro wurde der Hengst von Dai Jin zurückgekauft.

Danach hing uns der Magen in den Kniekehlen, außerdem war es auch schon fast 21 Uhr, da war das Essen dann doch wichtiger als die letzten Jährlinge. Aber schön war's!

Donnerstag, 1. September 2011

Niko erobert... auf nach Iffezheim (105)

Wir haben keine Zeit, wir müssen los, die Pferde warten bekanntlich nicht. Aber die Zeit für die allerwichtigsten Vorbereitungen muss natürlich sein, schließlich soll ein weiß befesselter vierbeiniger Freund nicht leer ausgehen!