Sonntag, 4. September 2011

Vive la France: Nach England kommt Frankreich und Djumama wieder Zweite

Warm war es, warm aber schön. Nach dem etwas anderen Programm gestern waren heute mal wieder Rennen an der Reihe. Die Bahn war auch schon deutlich gefüllter als am Donnerstag, ein schattiges Plätzchen am Führring war aber bei geschickter Planung dennoch im Bereich des Möglichen. Zum Glück war es zwar warm bis heiß, aber nicht schwül, sodass es gut auszuhalten war. Endlich mal Sommer. Dem einen oder anderen zwei- und vierbeinigen Protagonisten passte das Wetter aber augenscheinlich nicht ganz so. Es gab triefende Pferde, aber auch einige Menschen, die das gleiche Schicksal ereilt hatte.

Die Starterinnen im ersten Rennen betraf das jedoch noch nicht. Das war für mich so ein Rennen, bei dem ich gar nicht wusste, wen ich tippen sollte. Global Magic jedenfalls nicht, die hatte mir zu lange gebraucht, um überhaupt zu gewinnen, dass die zur Seriensiegerin avancieren würde, hielt ich dann doch für unwahrscheinlich. Im meiner Verzweiflung hatte ich mich dann für die Außenseiterin Miss Martillo entschieden. Selbige sah auch ganz ordentlich aus, auch wenn das, das sei fairerweise gesagt, auf alle Kandidatinnen zutraf. Paulaya gefiel vor allem wegen ihrer drei weißen Beine. Miss Martillo passte es offenbar gar nicht in den Kram, dass sie im Führring die Position wechseln sollte. In Baden-Baden wird schließlich nach Nummern sortiert. Die Stute fand es ziemlich doof und quittierte dieses mit einer sehenswerten Bockeinlage.
Paulayas Sieg vor Miss Martillo kann man im Übrigen getrost als eine Kopie ihres ersten Sieges auf gleicher Bahn bezeichnen.

Im Anschluss folgte gleich noch ein Rennen für die Dreijährigen, welches mal wieder unter Beweis stellte, dass man Schlenderhander nie unterschätzen darf, selbst wenn die Stallform bescheiden ist. Ich fand das Rennen ziemlich offen. Breezy Hawk sah beispielsweise toll aus wie immer. Ich weiß noch, dass wir uns über Hoseo unterhalten haben, kann mich allerdings nicht erinnern, wie er aussah. Auffällig ist nur, dass der seit dem Derby rein gar nichts mehr gezeigt hat. Ob der sich noch mal wieder berappelt? Was ich nicht so ganz verstehen konnte, war die herausragende Favoritenstellung von Naseeh, ich fand nämlich das andere van der Meulen-Pferd Informed Award viel interessanter. Immerhin sollte ich da recht behalten, Informed Award war als Dritter genau einen Rang vor Naseeh. Arlington gefiel mir nicht, der Rest war in Ordnung.

In der ersten Wettchance des Tages erschien die Favoritin Tesey gar nicht erst. Warum sie plötzlich Nichtstarterin wurde, war weder zu hören noch zu sehen. Ich machs mal kurz. Barosch und Turgenjew trieften geradezu vor Nässe und waren dementsprechend später auch geschlagen. Überhaupt war die Nässe ein recht guter Indikator, so gut wie alle klatschnassen Pferde hatten ihr Pulver bereits vor dem Rennen verschossen. An den späteren Sieger Times Ahead kann ich mich nicht mehr so richtig erinnern. Meine optischen Lieblinge waren Guardian Angel und Sprite Rock. Ansonsten fühlte ich mich noch bestätigt, als meiner Ansage gemäß Drax deutlich vor seinem Stallgefährten Nokov ins Ziel kam und wer weiß, ob Drax nicht sogar um den Sieg mitgekämpft hätte, wenn er nicht am Start schon knappe zehn Längen verloren hätte.

Tja, dafür lag ich beim Ausgleich I falsch, aber sowas von. Bei den 3 Hofertieren mit jeweils 51 Kilo hatte ich es mehr auf Ideology abgesehen, normalerweise sitzt Steffi Hofer da ja tendenziell schon auf dem richtigen. Heute nicht. Dafür sah Primera Vista ziemlich verboten aus, immerhin, das ist aber auch so ziemlich das einzige auf der Habenseite, war der Wallach trocken. Schwarz wie die Nacht kam der Tscheche Iryklon daher, Keep Cool sah gut aus, allerdings missfiel mir der deutliche Unterhals. Lyssio mochte ich lieber als sonst, bei Sindaco triefte im wahrsten Sinne des Wortes, Amazing Beauty hab ich nicht als negativ oder positiv in Erinnerung.

Relativ spät kam als fünftes das Zweijährigenrennen. Nachdem ich mich tagelang auf die Quijano-Schwester Quiana gefreut hatte, wurde die natürlich Nichtstarterin. Hrmpf. Fand ich total doof, war mein heimliches Highlight, und musste das erst einmal jeden wissen lassen. Von den verbliebenen neun Kandidatinnen entschied ich mich für Dalida. Die hatte jedoch 200 Meter vor dem Ziel schon genug. Hm. Ansonsten mochte ich Ivy League, der Rest war zwar nicht schlecht, aber auch nicht wow. Lights On Me hatte sich in meinen Augen sowieso schon durch die knallpinke Trense disqualifiziert, geht gar nicht, wir sind doch nicht im Zirkus oder hab ich was verpasst? Die Behinderung der hinter dem Zirkuspferd zweitplatzierten Wafiyah ging voll in Ordnung, die hatte Namera nämlich gleich zweimal deutlich weggedrängt.

Das sechste Rennen haben wir mit wenig Aufmerksamkeit am Führring verfolgt, nachdem wir leider keinen Stream aus der Türkei gefunden hatten.

Danach stand das Grupperennen an. Djumama fand doch tatsächlich schon wieder eine Ausländerin, die besser war. Die Stute ist eigentlich mal wieder mehr als dran. Am Aussehen lag es jedenfalls nicht, da war sie, wie immer, vorne mit dabei. Die Konkurrentinnen ließen sich da zum Großteil aber auch sehen. Die beiden Französinnen sahen toll aus, wobei ich Vertana aber noch lieber mochte als die späte Siegerin February Sun. Aigrette Garzette beschränkte sich leider aufs gute Aussehen, so langsam aber sicher beginnt sie, mich zu nerven. Da ging heute rein gar nichts. Naja. Umso mehr ging dafür bei Stallgefährtin Nicea, die sehr gute Dritte wurde. Die Schlenderhanerin Indian Breeze war übrigens die Ausnahme von der Regel, dass nassgeschwitzte Pferde schlecht liefen, als Vierte verkaufte sie sich sehr ordentlich.

Zwei Rennen kamen dann noch. Glad Royal sah im achten toll aus wie immer, leider war 150 Meter vor der Linie Schluss, umso mehr ging da noch bei der großrahmigen aber unglaublich beständigen Keydream, die förmlich nach Hause stiefelte. Hätte nicht gedacht, dass das nochmal geht. Aber auch Esters Speed konnte sie nicht mehr gefährden, sodass die Siegerin schon 100 Meter vor der Linie feststand.

Im letzten Rennen sorgte schließlich Lordsbury Pride für die erste und vermutlich auch einzige Serie von fünf Siegen in Folge in diesem Jahr in Deutschland, nachdem Alianthus und Marolo eben jenes Kunststück nicht gelungen war. Der Wallach profitierte aber auch von einem guten Ritt. Lulea, die rein optisch überhaupt nichts hermacht, musste mal wieder mit einer Platzierung Vorlieb nehmen. Überhaupt muss ich sagen, für einen Rausschmeißer der unteren Handicap-Kategorie waren da echt viele gut aussehende Pferde bei, hat echt Spaß gemacht.

Morgen Abend gibt es wohl eher keinen Bericht, wir müssen ja noch gen Heimat fahren.

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