Mittwoch, 10. Mai 2017

Niko erobert... Naheurlaub Teil 1 (222)



Niko in Bad Münster am Stein-Ebernburg

 

Freitag, 5. Mai

Wir starten gemütlich in den Kurzurlaub, jedenfalls, wenn man frühmorgendliches Laufen als gemütlich durchgehen lässt. Danach wurde es aber geruhsamer mit ausgedehntem Frühstück, diversen Erledigungen, bevor wir gegen kurz nach elf das Auto beluden und lostuckerten. Wir wollten einen Zwischenstopp einlegen, waren uns aber vorher nicht sicher gewesen, wo das sein sollte. Letztlich ließen wir Speyer und Worms links liegen und entschieden uns für Alzey aus dem Grund, weil man da sonst nicht hinkommt. Außerdem war es kurz vorm Ziel und wir hatten den Großteil der Strecke hinter uns. Wir ließen das Auto am Straßenrand stehen. Zwei Kinder wollten uns nicht so recht glauben, dass wir noch nie zuvor in Alzey gewesen waren. Kann ja auch nicht angehen! So erkundeten wir die Burg, die heute das Amtsgericht beherbergt sowie die Innenstadt, wo wir uns auch einen Cappuccino in einer Bäckerei genehmigten. Da ein Hobby von uns darin besteht, die Speisekarten von Restaurants zu studieren – unabhängig davon, ob wir dort essen gehen wollen oder nicht – fanden wir auch mal wieder einen wunderhübschen Rechtschreibfehler, fast so gut wie die hausgemachte Pest in Mainz-Hechtsheim…
Bevor wir die letzten paar Kilometer angingen, fuhren und liefen wir noch zum Wartbergturm, ein Aussichtsturm etwa einen Kilometer außerhalb Alzeys. Von dort genossen wir einen tollen Blick über die Gegend, Frankfurt konnten wir allerdings nicht erblicken, dafür war es leider nicht klar genug.
Burg Alzey



Der Wartbergturm


Die übrigen gut zwanzig Kilometer bis Bad Münster am Stein-Ebernburg ging es über Land und durch kleine Dörfer mit schmalen Straßen. Im Zielort angekommen hieß es erst einmal herumkurven, bis wir einen Parkplatz gefunden hatten, war nicht so einfach, bei den vielen sehr engen, kurvenreichen und kaum einzusehenden Gässchen. Dann bezogen wir schnell das Zimmer. Da die Rennkuriere fürs Wochenende nicht angekommen waren, mussten wir anschließend erst zum Rewe und dann zum Altstadt-Kiosk nach Bad Kreuznach, um diese inakzeptable Lücke zu füllen und nutzten die Gelegenheit, Wasser, Obst und Haferkekse zu kaufen.
Wieder in Bad Münster am Stein-Ebernburg machten wir uns zu einem ersten Erkundungsgang auf. Wir liefen hinauf zur Ebernburg, wo wir die erste von vielen extrem netten und freundlichen Begegnungen dieses Kurzurlaubs machten. Der Hausmeister war auskunftsfreudig und überdies hobbymäßiger Ahnenforscher und so hatten wir eine kurzweilige, informative halbe Stunde inkl. zahlreicher Ausflugstipps, sodass wir anschließend auch keine Touristeninformation mehr aufsuchen mussten. Wenn ich es mir recht überlege, war das wahrscheinlich mein erster Urlaub, in dem ich ohne Reiseführer, Karte oder Touristeninfo ausgekommen bin und nichts davon vermisst habe. Ok, es gab natürlich etwas Hilfe durchs Internet, zugegeben. 



Schlossherr? ;)




Abends gab es ein Drei-Gänge-Menü im Hotel (in Ordnung), bevor es uns in den Kurpark zog, wo anlässlich der Eröffnung des Kultursommers (haha) Konzerte stattfanden. Bei Weinschorle genossen wir den Auftritt von Mrs Greenbird, der so klasse war, dass wir erst nach dem Konzert verwundert feststellten, dass es schon fast 1 Uhr war. Husch ins Bett!

Samstag, 6. Mai

Die Wettervorhersage war verheißungsvoll und prognostizierte am Vormittag Sonne satt und gegen Mittag 20 Grad. Bestes Wetter für eine Wanderung und so zogen wir nach dem Frühstück (in Ordnung) los an der Nahe entlang nach Norheim. Am Ufer genossen wir schon den grandiosen Blick auf die höchste Felswand nördlich der Alpen (und südlich von Skandinavien). Das hat schon was, wenn da auf einmal eine gut 200 Meter hohe Felswand aus dem Tal hervorragt. Klar, dass wir da hinauf wollten. Von Norheim führte uns der Weg an Traisen vorbei den Rücken des Felsens hinauf. Den Weg säumten zunächst Weinberge, dann wurde es ganz schön steil bis zu einem Aussichtspunkt auf halber Höhe. Durch den Wald ging es dann harmloser weiter bis zur Bastei, von der man einen genialen Blick auf Bad Münster am Stein und die umliegenden Ortschaften hat. Wir sind allerdings zunächst falsch abgebogen und mussten nochmal einen knappen Kilometer zurück, sodass die Runtastic-Angabe nicht stimmen kann, da die Route ohne den Umweg schon mit neun Kilometern angegeben war. 

Route 10 war unsere





Die Ebernburg mal wieder


Nach dem Abstieg gönnten wir uns eine Winzer-Vesper mit alkoholfreiem Hefeweizen im Hotel und liehen uns anschließend Schrottkisten Räder aus, um einen größeren Bogen durch die Gegend zu schlagen. Beim ersten Rad platzte dann gleich mal der Reifen, weshalb wir einen Austausch vornehmen mussten, bevor wir loskamen. Wir fuhren dann nach Norheim, von dort weiter nach Nieder- und Oberhausen. In letztgenannten machten wir eine Pause und entschieden dann, noch etwas weiter zu fahren. Auf dem Weg nach Schloßböckelheim mussten wir über einen ca. 20 cm breiten Pfad, der leider an einer Stelle unter Daniels Fahrrad wegbröckelte, sodass er nur dank des Zäunchens nicht kopfüber in der Nahe landete. Netterweise verkeilte sich der linke Fuß zwischen Rad und Zaunpfahl, sodass Daniel kein verfrühtes Bad nahm. Leider gibt’s das nicht in (bewegten) Bildern. Nach einer 180°Drehung konnten wir dann den Kampf Schrottkiste gegen Hügel aufnehmen und unsere Runde beenden. Wir waren dann auch reif für die Dusche. Abends gab es wieder Essen im Hotel (gut) und ein Gläschen Wein in einer örtlichen Straußwirtschaft. Dort (Gattung) entdeckten wir den Dunkelfelder (trocken) für uns.


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