Man sollte
meinen, nach dem Wochenendtrip nach Mannheim und Frankfurt hätte ich eine
Rennbahnpause vertragen können, dem war nicht so. Da ich ohnehin in Dortmund
war, gab es quasi einen WG-Ausflug nach Düsseldorf. Leider haben wir es nicht
geschafft, die Sonne in Dortmund einzufangen und mit nach Düsseldorf zu
bringen. Doch es war trocken und deutlich wärmer als am Wochenende, da wollen
wir mal nicht meckern.
Für meine
sonst üblichen Verhältnisse waren wir recht spät dran, die Starter fürs erste
Rennen kreiselten nämlich schon im Führring, als wir die Rennbahn erreichten.
Allerdings fand ich das erste Rennen auch nicht so unglaublich spannend. Wobei
ich zugeben muss, dass ich mit einem noch deutlicheren Erfolg von Fly First
gerechnet hatte. Doch auch so musste Lennart Hammer-Hansen nicht das Letzte aus
seinem vierbeinigen Partner herausholen. Dabei konnten ihm andere Kandidaten
optisch durchaus das Wasser reichen, in erster Linie sind da - wenig
überraschend Tribal I D und Roger Ramjet zu nennen, auch wenn die Dame, die am
Führring neben mir stand, Fire of Anatolia neben Tribal I D mit Abstand am
schönsten fand. Dem konnte ich nicht unbedingt folgen.
Das zweite
Rennen richtete sich an dreijährige Stuten. Der Name war Programm. Einige der
jungen Damen waren nun ja, entweder extremst umweltorientiert oder spielten
Schaukelpferd. Zur letzteren Kategorie zählte in erster Linie Trigger Twist,
die den gesamten Führring so richtig aufmischte. Möglicherweise wollte sie mit
ihren Eskapaden das eine oder andere überschüssige Kilo abtrainieren, wer weiß.
Mit ihrer Zappelei steckte sie vor allem Kathinka an, die sich zeitweilig dazu
hinreißen ließ, kräftig mitzumachen. Im Gegensatz zu Trigger Twist hielt das
die Münch-Stute allerdings nicht von einem absolut überzeugenden Laufen ab, bei
dem sie die im Führring weitaus ruhiger und fertiger wirkenden Favoritinnen
Patuca und Winterzeit deutlich in die Schranken wies. Zu erwähnen ist
vielleicht noch Bringmetothemoon, neben Winterzeit diejenige, die sich am wenigsten
von Trigger Twist beeindrucken ließ, auch wirklich gut aussah, das Rennen aber
wohl noch benötigte.
Kathinka |
Ohne Worte: Winterzeit ;) |
Der
anschließend gelaufene Ausgleich II war mit nur 5 Startern quantitativ wenig
aufregend besetzt, was sich allerdings durch den gesamten Renntag zog. Aber
schließlich steht auch Baden-Baden vor der Tür. Hinzu kamen die Veranstaltungen
in München und Leipzig am gleichen Tag und dann war da ja auch noch
Wissembourg, irgendwie auch noch ein halb deutscher Renntag. Lord Dubai sah wie
immer nicht sonderlich beeindruckend aus, nichtsdestotrotz sichtlich gut
austrainiert. Little Star stach etwas hervor, noch besser gefiel mir aber
Viscount Vert, der sein Deutschland-Debüt gab. Insgesamt waren alle fünf nicht
weit auseinander.
Knappes Finish mit dem besten Ende für Lord Dubai |
Zum vierten
kann ich nichts sagen, da waren wir Bratwurst essen.
Im fünften
gewann mit Mertesacker eins der beiden schönsten Pferde. Willow ist
selbstverständlich noch schöner ;) aber der hat es ja nicht unbedingt so mit
dem Gewinnen. Manguinho, den ich vom Typ her unheimlich gerne mag, aber nicht
mit der Zange anfassen wollte, kehrte im Führring den Hengst raus. Laufen ist
bei dem ja auch immer so eine Sache, die abhängig davon ist, ob er Bock hat
oder nicht, aber das war heute wohl der Fall. Ante Portas lief dagegen besser
als ihr unscheinbares Äußeres vielleicht vermuten ließ.
Dann der
Preis der Dreijährigen, leider nur mit vier Startern, Se Gray, den ich
unglaublich gern laufen gesehen hätte, war Nichtstarter. Blieben vier junge
Hengste, reell gesehen drei, denn an Truly Perfect mochte ich nicht glauben.
Der hat zwar schon gewonnen, ob das Rennen jedoch so gut besetzt war, ziehe ich
mal in Zweifel. Mein Favorit nach Frankreich-Form war definitiv Linngaro, auch
wenn der Hengst mich optisch nicht unbedingt vom Hocker riss. Nicht
missverstehen, alle vier sahen gut aus, waren vor allem auch sehr gelassen,
wenn man von den Tänzeleien Mauriacs absieht. Mauriac wäre von der Schwärze her
eigentlich genau meine Kragenweite gewesen, doch irgendwie störte mich die
Hampelei etwas. Quixote fand ich schon beim Jahresdebüt in Köln toll, nicht
schön, gerade auch, weil er einen deutlichen Ansatz von Fischaugen hat, was ja
immer etwas crazy aussieht, aber als Rennpferd bzw. Typ absolut überzeugend.
Und so agierte er auch im Rennen, dass er relativ locker gewann.
Interessanterweise war er zuvor das einzige noch sieglose Pferd im Rennen
gewesen, wenn auch sein zweiter Platz zu Ideal deutlich aufgewertet wurde.
Quixote |
Vor dem
zweiten Fegentri-Rennen waren wir nur kurz am Führring und sind danach auf die
Tribüne zwecks besserer Übersicht gewechselt. Aus dem Nachhinein betrachtet,
hätte ich durchaus auf die bessere Sicht verzichten können, bei der
Springmanier des einen oder anderen Kandidaten konnte einem angst und bange
werden. Aber von vorn. Abgesehen von Rebel Dancer sah es nach Form recht mau
aus. Simone Martini ist für einen Chaser recht klein geraten, wirkte eher wie
ein Sprinter. Mightyrushingwind gehörte eher zu den bulligeren Vertretern,
insgesamt waren sie aber alle völlig okay vom Aussehen her. Beim Probesprung
ging es dann los, Rebel Dancer hoppste wie ein Karnickel drüber, besaß aber
eindeutig genügend Springvermögen, um unpassendes Ankommen am Sprung ausbügeln
zu können, der Rest absolvierte den Sprung ebenfalls, teilweise wenig elegant
aber rüber. Und dann kam Mightyrushingwind, der anscheinend überhaupt keine
Lust hatte, stehenbleiben wollte, in den Sprung reinrutschte und dabei die
Hälfte des Unterbaus zu Kleinholz verarbeitete. Beim zweiten Versuch wollte er
immer noch nicht, sprang dann mehr oder weniger aus dem Stand. Nunja. Das
Rennen ist dann schnell zusammengefasst, Rebel Dancer hatte keinen Gegner,
stiefelte vorweg und war nie mehr gesehen und Ascwin und Nardello balgten sich
eine gefühlte halbe Bahn dahinter um den zweiten Platz, wobei Jamie Flynn
durchaus etwas mehr Engagement hätte zeigen können. MIghtyrushingwind hatte
keine Chance und wurde angehalten, Simone Martini verweigerte in der zweiten
Runde.
Rebel Dancer |
Das achte
Rennen wartete auch nur mit sechs Startern auf, immerhin gab es hier keine
Abmeldungen. Escapada sah am besten aus, wenn Andrasch Starke auf den von
Marion Weber trainierten Pferden sitzt, ist ja sonst auch immer höchste
Aufmerksamkeit angebracht, aber auch das funktioniert bekanntlich nicht immer und
ein solcher Tag war heute. Allerdings waren auch hier am Ende alle recht dicht
beisammen. Dome Rocket ist ja noch nie das beeindruckendste Pferd gewesen, ist aber mittlerweile im Ausgleich
IV angekommen, nachdem er vor einigen Jahren noch zwei Klassen höher unterwegs
war.
Dome Rocket gewinnt mit Eddie Pedroza |
Cooles Bild von Winterzeit! :-)
AntwortenLöschenUnd Kathinka gefällt mir ausgezeichnet!