Heute mal ein etwas anderer
Rennbahnbericht. Ich kann heute nicht so unglaublich viel zu den einzelnen
Pferden erzählen, fürchte ich. War nämlich mit einer relativ großen Truppe
inklusive einiger Rennbahndebütanten unterwegs, weshalb ich teilweise etwas abgelenkt
war. Aber es war sehr schön. :) Das Wetter war besser als ich nach der Prognose
zu hoffen gewagt hatte, zwar gab es den einen oder anderen Schauer – u.a.
selbstverständlich pünktlich zum Hauptrennen – aber im Großen und Ganzen haben
wir echt Glück gehabt.
Seit 2011 der erste Sieg für Neatico |
In Anbetracht des anstehenden Derbymeetings waren die Felder
nicht allzu groß, hinzu kamen einige Nichtstarter, so zum Beispiel im ersten
Rennen mit Tipsy Tangerine, die das Rennen durchaus hätte etwas spannender
machen können. So waren es dann nur acht Pferde, auch wenn zwei den Titel nicht
so ganz verdienen. Ich habe schon recht lange richtig schlecht aussehenden
Pferde mehr auf der Bahn gesehen, aber die beiden gelb-grünen gingen überhaupt
gar nicht. Furchtbar. Die beiden liefen auch genauso, war aber nicht wirklich
anders zu erwarten. Die übrigen Pferde waren dagegen ein optischer Hochgenuss,
allen voran Savannah Blue, die mit einer mickrigen Quote von 13:10 an den
Ablauf kam. Secret Affair und Valhillen konnten ebenfalls gefallen. Legend of
Xanandu war extrem nervös und entsprechend nass. In die Startbox war er nicht
zu verfrachten, sodass das Rennen ohne ihn gestartet wurde. Valhillen fühlte
der Klug-Stute allerdings deutlicher auf den Zahn, als es die Favoritenstellung
vermuten ließ, der Sieg Savannah Blues fiel dennoch am Ende sicher aus.
Das Team um Savannah Blue im Absattelring |
Wer mich kennt, weiß, was jetzt kommt. ;) Ich wollte Willow
klauen! Der sah wie immer klasse aus. Auch wenn ich voreingenommen bin, ihm
konnte trotzdem im Führring kein anderer das Wasser reichen. Der Rest war
solide Hausmannskost, wenn man das im übertragenen Sinne mal so nennen kann.
Event Next fand ich noch ganz nett, der war allerdings restlos geschlagen,
nachdem er lange geführt hatte. Andrasch Starke hatte sich anscheinend im
Rennen geirrt und erschien nicht in Replys türkis-roten, sondern in Allianz‘
pinken Farben im Führring. Da musste er sich noch schnell mal umziehen… Reply
war im Führring jedoch noch nasser gewesen als Legend of Xanadu im ersten
Rennen, sodass es nicht wirklich verwunderte, dass die Stute nicht mitmischen
konnte. „Mein“ Willow gewann wie er wollte und bescherte Markus Klug den
perfekten Auftakt.
Dann die Viererwette – die ersten beiden hatte ich auf
meinem Schein, allerdings falsch herum. Aber zwei reichen ja bekanntlich nicht.
Zu den Pferden selbst kann ich nicht wirklich etwas Erhellendes sagen. Ach,
Allianz sah gut aus, war auch sehr hübsch zurechtgemacht, inkl. Eingeflochtenem
Schweif. Ich mag das ja auch nicht unbedingt, aber Allianz stand das richtig
gut. Gäbe es in Dortmund Preise für das am besten herausgebrachte Pferd,
Allianz wäre er sicher gewesen. Champion’s Way war noch ganz schick, aber der
fällt mir immer positiv auf. Den Rest weiß ich nicht mehr. Aber es scheint
einen Grund gehabt zu haben, dass Andrasch lieber den Dress von Allianz
anziehen wollte.
Zum ersten Mal an den Tribünen vorbei... |
Allianz gewinnt mit Andrasch Starke |
Das vierte Rennen richtete sich an den Derbyjahrgang. Favorit
war natürlich Empire Hurricane, der zuletzt nur knapp geschlagen Zweiter war.
Ich war ja der Meinung, der hat schon so oft nicht gewonnen, das muss nicht
zwangsläufig heute klappen. Damit hatte ich zwar Recht, aber meine
Siegalternative war trotzdem nicht besser. Ich hätte mir Arangos Mülheimer Form
mal genauer ansehen sollen. Richtig gut sah er aus. Die anwesenden Männer
fanden ihn natürlich auch gut, umso mehr, nachdem ich erklärt hatte, dass er
wirklich nach dem Fußballer benannt wurde. Asmona war sehr unauffällig,
Osthurry gefiel mir ausnehmend gut. War ja klar, dass Wittekindshof in Dortmund
dabei sein muss. Ich hab auch noch gesagt, einer gewinnt bestimmt, ich hatte
mit Osthurry allerdings die Falsche auf dem Schirm. Für die Ostland-Schwester
dürften es aber wohl gern noch ein paar Meter mehr sein.
Arango |
Lockerer Sieg für Arango und Andreas Helfenbein |
Im fünften Rennen hätte ich mal auf mich selbst hören und
wetten sollen. Eigentlich war ich der Meinung, das Rennen sei eins für Nice
Fellow, verlegte mich dann im Führring aber auf Dynamite Cat, aber irgendwie
war mir dann die Quote zu schlecht. Naja, wer nicht will, der hat schon ;) Die
beiden Genannten sahen sehr ordentlich aus, sonst weiß ich nix mehr.
Neun Stuten betraten fürs sechste Rennen den Führring, acht
davon bestritten später das Rennen, ausgerechnet Klaerchen war nicht vom
Betreten der Startbox zu überzeugen, dabei weiß ich doch aufgrund meiner
umfassenden Süderhof-Bildung, dass Klaerchen gewinnt ;) Nein, das habe ich
natürlich nicht im Ernst geglaubt, wäre aber witzig gewesen. Gitana, die beim
letzten Mal ja ziemliches Pech hatte und nach Schubser reiterlos wurde, ging
tatsächlich als Favoritin an den Start. Eine wirklich eindeutige Favoritin gab
es aber nicht. Optisch am besten gefiel mir die Brümmerhoferin Glee Club, ein
kleines, leichtes Modell, die sich aber sehr abgeklärt und aufmerksam im
Führring präsentierte. Auch wenn ich die falsche Wittekindshoferin favorisiert
hatte, muss ich zu meiner Ehrenrettung aber anmerken, dass ich Salonshuffle
zumindest als chancenreich erwähnt habe, die Wahl einer 450 Meter kürzeren
Distanz gegenüber zum Debüt zahlte sich eindeutig aus. Andrasch Starke fuhr mit
der Wittekindshoferin seinen bereits dritten Tagessieg ein. Gitana wurde
dahinter verdiente Zweite vor Rosanna, die langsam auch zur Kategorie der
Dauerplatzierten zählt.
Salonshuffle |
Salonshuffle schlägt Gitana |
Als siebtes Rennen war dann endlich das Hauptrennen dran.
Das Vertrauen in den Ittlinger Neatico nach mittlerweile sechs zweiten und
dritten Plätzen war enorm, zeitweise stand der mittlerweile auch schon sechs
Jahre alte Hengst bei 18:10. Neatico sah aber auch umwerfend aus. Ich mag den
ja eh, fand den schon als Zweijährigen toll, aber das lag jetzt nicht nur an
meiner subjektiven Wahrnehmung. Kein nasses Haar, sehr konzentriert, ruhig und muskulös.
Von Neatico abgesehen war ich jedoch auf Global Thrill sehr gespannt. Auch der
gefiel mir ausnehmend gut. Allerdings merkte man am Führring auch wirklich,
dass Grupperennen angesagt war. Schlecht sah keiner aus, Samba Brazil und
Saratino waren jetzt nicht so meins, aber das mögen persönliche Vorlieben sein.
Als wir auf den Start warteten, habe ich noch einen Blick auf die
Vorjahressieger (hatte ausnahmsweise eine SportWelt, allerdings habe ich den
redaktionellen Teil direkt ungelesen verschenkt…) geworfen und dann war ja
eigentlich klar, dass der Sieger nur Neatico heißen kann – die Starke-Serie im
Preis der Wirtschaft ist ja fast schon unheimlich ;) Ich hab mich jedenfalls
sehr gefreut, dass Neatico seinen ersten Sieg seit 2011 einfahren konnte.
Ittlinger Sieg im Großen Preis der Wirtschaft durch Neatico |
Ehrenrunde für Neatico und Andrasch Starke |
Den Rausschmeißer haben wir dann auch noch mitgenommen, auch
wenn ich den keinem der Starter so richtig etwas abgewinnen konnte. Konnte mich
auch als ich nach Tipps gefragt wurde, so gar nicht entscheiden. Optisch fand
ich Damanda ganz nett, aber sonst, naja. War auch ganz gut, Lampio wäre nämlich
nicht meine erste Wahl gewesen ;) Aber so gab es am Ende dann wenigstens einen
Dortmunder Heimsieg, auch wenn ja eigentlich Little Man vorne war ;) Andrea
Glomba ist zum Glück nichts passiert.
Danach ging’s nach Hause. Ich mache nächste Woche rennfrei
und dann geht’s zum Derby!
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