Sonntag, 23. Juni 2013

Rot-weiß gewinnt bei Schwarz-gelb: Was der FCB kann, kann Neatico auch



Heute mal ein etwas anderer Rennbahnbericht. Ich kann heute nicht so unglaublich viel zu den einzelnen Pferden erzählen, fürchte ich. War nämlich mit einer relativ großen Truppe inklusive einiger Rennbahndebütanten unterwegs, weshalb ich teilweise etwas abgelenkt war. Aber es war sehr schön. :) Das Wetter war besser als ich nach der Prognose zu hoffen gewagt hatte, zwar gab es den einen oder anderen Schauer – u.a. selbstverständlich pünktlich zum Hauptrennen – aber im Großen und Ganzen haben wir echt Glück gehabt.

Seit 2011 der erste Sieg für Neatico

In Anbetracht des anstehenden Derbymeetings waren die Felder nicht allzu groß, hinzu kamen einige Nichtstarter, so zum Beispiel im ersten Rennen mit Tipsy Tangerine, die das Rennen durchaus hätte etwas spannender machen können. So waren es dann nur acht Pferde, auch wenn zwei den Titel nicht so ganz verdienen. Ich habe schon recht lange richtig schlecht aussehenden Pferde mehr auf der Bahn gesehen, aber die beiden gelb-grünen gingen überhaupt gar nicht. Furchtbar. Die beiden liefen auch genauso, war aber nicht wirklich anders zu erwarten. Die übrigen Pferde waren dagegen ein optischer Hochgenuss, allen voran Savannah Blue, die mit einer mickrigen Quote von 13:10 an den Ablauf kam. Secret Affair und Valhillen konnten ebenfalls gefallen. Legend of Xanandu war extrem nervös und entsprechend nass. In die Startbox war er nicht zu verfrachten, sodass das Rennen ohne ihn gestartet wurde. Valhillen fühlte der Klug-Stute allerdings deutlicher auf den Zahn, als es die Favoritenstellung vermuten ließ, der Sieg Savannah Blues fiel dennoch am Ende sicher aus.

Das Team um Savannah Blue im Absattelring

Wer mich kennt, weiß, was jetzt kommt. ;) Ich wollte Willow klauen! Der sah wie immer klasse aus. Auch wenn ich voreingenommen bin, ihm konnte trotzdem im Führring kein anderer das Wasser reichen. Der Rest war solide Hausmannskost, wenn man das im übertragenen Sinne mal so nennen kann. Event Next fand ich noch ganz nett, der war allerdings restlos geschlagen, nachdem er lange geführt hatte. Andrasch Starke hatte sich anscheinend im Rennen geirrt und erschien nicht in Replys türkis-roten, sondern in Allianz‘ pinken Farben im Führring. Da musste er sich noch schnell mal umziehen… Reply war im Führring jedoch noch nasser gewesen als Legend of Xanadu im ersten Rennen, sodass es nicht wirklich verwunderte, dass die Stute nicht mitmischen konnte. „Mein“ Willow gewann wie er wollte und bescherte Markus Klug den perfekten Auftakt.

Dann die Viererwette – die ersten beiden hatte ich auf meinem Schein, allerdings falsch herum. Aber zwei reichen ja bekanntlich nicht. Zu den Pferden selbst kann ich nicht wirklich etwas Erhellendes sagen. Ach, Allianz sah gut aus, war auch sehr hübsch zurechtgemacht, inkl. Eingeflochtenem Schweif. Ich mag das ja auch nicht unbedingt, aber Allianz stand das richtig gut. Gäbe es in Dortmund Preise für das am besten herausgebrachte Pferd, Allianz wäre er sicher gewesen. Champion’s Way war noch ganz schick, aber der fällt mir immer positiv auf. Den Rest weiß ich nicht mehr. Aber es scheint einen Grund gehabt zu haben, dass Andrasch lieber den Dress von Allianz anziehen wollte.

Zum ersten Mal an den Tribünen vorbei...

Allianz gewinnt mit Andrasch Starke

Das vierte Rennen richtete sich an den Derbyjahrgang. Favorit war natürlich Empire Hurricane, der zuletzt nur knapp geschlagen Zweiter war. Ich war ja der Meinung, der hat schon so oft nicht gewonnen, das muss nicht zwangsläufig heute klappen. Damit hatte ich zwar Recht, aber meine Siegalternative war trotzdem nicht besser. Ich hätte mir Arangos Mülheimer Form mal genauer ansehen sollen. Richtig gut sah er aus. Die anwesenden Männer fanden ihn natürlich auch gut, umso mehr, nachdem ich erklärt hatte, dass er wirklich nach dem Fußballer benannt wurde. Asmona war sehr unauffällig, Osthurry gefiel mir ausnehmend gut. War ja klar, dass Wittekindshof in Dortmund dabei sein muss. Ich hab auch noch gesagt, einer gewinnt bestimmt, ich hatte mit Osthurry allerdings die Falsche auf dem Schirm. Für die Ostland-Schwester dürften es aber wohl gern noch ein paar Meter mehr sein.

Arango

Lockerer Sieg für Arango und Andreas Helfenbein

Im fünften Rennen hätte ich mal auf mich selbst hören und wetten sollen. Eigentlich war ich der Meinung, das Rennen sei eins für Nice Fellow, verlegte mich dann im Führring aber auf Dynamite Cat, aber irgendwie war mir dann die Quote zu schlecht. Naja, wer nicht will, der hat schon ;) Die beiden Genannten sahen sehr ordentlich aus, sonst weiß ich nix mehr.

Neun Stuten betraten fürs sechste Rennen den Führring, acht davon bestritten später das Rennen, ausgerechnet Klaerchen war nicht vom Betreten der Startbox zu überzeugen, dabei weiß ich doch aufgrund meiner umfassenden Süderhof-Bildung, dass Klaerchen gewinnt ;) Nein, das habe ich natürlich nicht im Ernst geglaubt, wäre aber witzig gewesen. Gitana, die beim letzten Mal ja ziemliches Pech hatte und nach Schubser reiterlos wurde, ging tatsächlich als Favoritin an den Start. Eine wirklich eindeutige Favoritin gab es aber nicht. Optisch am besten gefiel mir die Brümmerhoferin Glee Club, ein kleines, leichtes Modell, die sich aber sehr abgeklärt und aufmerksam im Führring präsentierte. Auch wenn ich die falsche Wittekindshoferin favorisiert hatte, muss ich zu meiner Ehrenrettung aber anmerken, dass ich Salonshuffle zumindest als chancenreich erwähnt habe, die Wahl einer 450 Meter kürzeren Distanz gegenüber zum Debüt zahlte sich eindeutig aus. Andrasch Starke fuhr mit der Wittekindshoferin seinen bereits dritten Tagessieg ein. Gitana wurde dahinter verdiente Zweite vor Rosanna, die langsam auch zur Kategorie der Dauerplatzierten zählt.

Salonshuffle

Salonshuffle schlägt Gitana

Als siebtes Rennen war dann endlich das Hauptrennen dran. Das Vertrauen in den Ittlinger Neatico nach mittlerweile sechs zweiten und dritten Plätzen war enorm, zeitweise stand der mittlerweile auch schon sechs Jahre alte Hengst bei 18:10. Neatico sah aber auch umwerfend aus. Ich mag den ja eh, fand den schon als Zweijährigen toll, aber das lag jetzt nicht nur an meiner subjektiven Wahrnehmung. Kein nasses Haar, sehr konzentriert, ruhig und muskulös. Von Neatico abgesehen war ich jedoch auf Global Thrill sehr gespannt. Auch der gefiel mir ausnehmend gut. Allerdings merkte man am Führring auch wirklich, dass Grupperennen angesagt war. Schlecht sah keiner aus, Samba Brazil und Saratino waren jetzt nicht so meins, aber das mögen persönliche Vorlieben sein. Als wir auf den Start warteten, habe ich noch einen Blick auf die Vorjahressieger (hatte ausnahmsweise eine SportWelt, allerdings habe ich den redaktionellen Teil direkt ungelesen verschenkt…) geworfen und dann war ja eigentlich klar, dass der Sieger nur Neatico heißen kann – die Starke-Serie im Preis der Wirtschaft ist ja fast schon unheimlich ;) Ich hab mich jedenfalls sehr gefreut, dass Neatico seinen ersten Sieg seit 2011 einfahren konnte.

Ittlinger Sieg im Großen Preis der Wirtschaft durch Neatico

Ehrenrunde für Neatico und Andrasch Starke

Den Rausschmeißer haben wir dann auch noch mitgenommen, auch wenn ich den keinem der Starter so richtig etwas abgewinnen konnte. Konnte mich auch als ich nach Tipps gefragt wurde, so gar nicht entscheiden. Optisch fand ich Damanda ganz nett, aber sonst, naja. War auch ganz gut, Lampio wäre nämlich nicht meine erste Wahl gewesen ;) Aber so gab es am Ende dann wenigstens einen Dortmunder Heimsieg, auch wenn ja eigentlich Little Man vorne war ;) Andrea Glomba ist zum Glück nichts passiert.

Danach ging’s nach Hause. Ich mache nächste Woche rennfrei und dann geht’s zum Derby!

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