Sonntag, 14. Juli 2013

Die 1000. voll: Felician beschert Lennart Hammer-Hansen den Jubiläumssieg im Grupperennen



Kurzbericht aus Krefeld, zum ausführlichen Berichten habe ich gerade keine rechte Lust, daher mach ich es etwas kürzer heute.

Erst einmal das Wichtigste: 

 

Das Ponyrennen sah die üblichen Verdächtigen vorne, Socks hatte mal wieder keinen wirklichen Gegner, nur Montini konnte annähernd mithalten. Die Bahn war gut voll heute, zum Ponyrennen war das bereits abzusehen, spätestens beim zweiten Rennen war die mittlere Tribüne dann auch voll. Ein paar Wettkassen wären nett gewesen, meine Vierwette brachte mich fast ans Ende der Geduld, obwohl ich schon die Wettkasse in der hinterletzten Ecke gewählt hatte. Also habe ich die Wetterei danach auch wieder sein lassen.

Fröhlich wechselte die Favoritenposition vor dem ersten Vollblutrennen zwischen Magaluf, Serienlohn und Karachi hinterher. Am Ende war dann alles „wie immer“ und natürlich gewann der Schlenderhaner Debütant. Der hatte mich vorher allerdings nicht so richtig aus den Schuhen hauen können. Toll fand ich einen anderen Debütanten, Floresco aus dem Hickst-Stall, schickes Pferdchen, sehr wach, sehr adrett. Dass der Vater Santiago ist, muss man allerdings dranschreiben, den habe ich nicht wiedergefunden und das lag nicht nur an der Fuchsfarbe. Serienlohn war bereits im Führring leicht schwitzig, aber da war er bei Weitem nicht der einzige an diesem Tag. Edgar sieht irgendwie nach allem aus, aber nicht nach Rennpferd, der braucht sicher noch ein paar Starts und den nötigen Schliff, groß, massig und noch nicht so richtig formiert, eher ein Vierjähriger vielleicht. Edgar war es auch, der seinem Stallgefährten in der Zielgeraden die Bude zu machte, Serienlohn musste daraufhin außen rum, weswegen es wohl die Überprüfung gab.  Ob er eine Siegchance gehabt hätte, weiß ich nicht, vielleicht ja, vielleicht auch nicht, ein Stopp war es zwar, allerdings gewann Karachi unter Andreas Helfenbein auch sehr sicher.

Karachi siegt vor Indian Lass

Drittes Rennen: Ich war nicht am Führring, keine Ahnung. War zwar zunächst der Meinung, Birthday Lion würde Lennart Hammer-Hansen den 1000. Sieg ermöglichen, doch da war dann ja noch World Cup und ein sehr schöner effektiver Ritt von der Rückkehrerin in den Rennsattel, Cecilia Müller. Die Freude bei allen Beteiligten war natürlich riesig und auch ich habe mich sehr über das erfolgreiche Comeback gefreut.

Vorm Vierten war ich zwar am Führring, aber ohne Programm. Für mich ist Salon Rock einer für die kürzeren Distanzen, nicht wegen der Abstammung, der Typ Pferd schreit – für mich – einfach Sprinter. Mag sein, dass das völlig daneben ist, ich hatte den Gedanken nun aber schon mehrfach.  Kidman eröffnete dafür einen sehr erfolgreichen Renntag für Besitzertrainerin Andrea Wienberg, zwei Starter, zwei Siege. Ich bezweifle, dass ihr das zuvor schon gelungen ist. Lennart Hammer-Hansen belegte einmal mehr den zweiten Platz. Also immer noch 999. 

Kidman im Führring
Fünftes Rennen, erste Viererwette. Die stand unter dem Motto „blau im Dress“. Damanda sah gut aus, Saturin, den ich noch wie wirklich auf dem Radar hatte, überraschte mich ebenfalls sehr positiv. Eastern Flyer kam und kam und kam nicht. Auch als schon alle anderen Pferde den Führring verlassen hatten, stand Alex Pietsch noch mutterseelenallein herum. Wo das Pferd war, wusste auch keiner, die Rennleitung zuckte ebenfalls nur kollektiv mit den Schultern. Irgendwo müssen sie das Tierchen dann aber doch noch aufgetrieben haben. Aus meiner VW wurde er jedenfalls gestrichen. War auch besser so.

Danach wieder die Dreijährigen, kurzer Stopp vor den Sattelboxen, Cassaia war aus optischen Gesichtspunkten meine klare Favoritin. Zamfara sah, sehr treffendes Zitat von Marion, so aus, wie „Bona-Stuten halt aussehen“ – was nicht negativ gemeint ist. Queenie ist mir nicht weiter aufgefallen, zumindest im Führring nicht, im Rennen dann schon, dort rang sie Cassaia förmlich nieder und siegte mit Nase. Kanasubigi, den ich sehr schick finde, schaffte dahinter das Kunststück beim dritten Start zum dritten Mal Dritter zu werden, auch mal ne Serie.

Queenie
Zeit fürs Hauptrennen, das erste Gr. II-Rennen in Krefeld und das mit einem sehr interessanten Starterfeld, wie ich fand. Langsam muss ich ja zugeben, beschleicht mich ja doch eine gewisse Skepsis die Dreijährigen betreffend und eigentlich bin ich diejenige, die sich immer weigert, vor Oktober/November diesbezüglich Einschätzungen vorzunehmen. Die Hauptrennen heute in Krefeld und München gaben dieser Skepsis allerdings Nahrung, ich erinnere mich ans letzte Jahr, dort hatte es mit All Shamar bereits Ende Juni einen dreijährigen Gruppesieger im Rennen gegen die Älteren gegeben. Aber wir werden sehen, noch ist nicht aller Tage Abend. Zumindest für den heutigen Tag muss ich Quixote gewissermaßen in Schutz nehmen. Ich mag den Hengst sehr, ist genau mein Typ Pferd, allerdings war ich schon ziemlich skeptisch, als ich den Hengst vor den Sattelboxen sah. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt ein Pferd gesehen habe, das vor dem Satteln SO tropfnass war – ohne Witz, der tropfte unter dem Bauch wie ein nicht ganz zugedrehter Wasserhahn. Konnte ich mir ab dem Zeitpunkt nicht mehr so wirklich vorstellen, obwohl der Hengst davon abgesehen relativ ruhig wirkte. Stallkollege Royal Fox war dagegen noch fast trocken. Todschick – wie immer – Global Thrill, dunkel, elegant, das Mädchenpferd schlechthin. Eher eckig ist dagegen ja Gereon, doch lief der richtig stark und passte sich der Stallform an. Eine noch unglaublichere Form hat aber der Leve-Stall. Felician, der zuletzt immerhin Neatico geschlagen hatte, rückte völlig zu Recht als Favorit in die Startbox und ihm ist es auch zu verdanken, dass Krefeld eine wunderschöne Party erlebte, neben dem ersten Gruppe II-Sieg fürs Quartier auch – fast möchte man sagen, endlich – den 1000. Sieg für Lennart Hammer-Hansen. Und der freute sich richtig und aus ganzem Herzen! Wunderschön. Bei der anschließenden Siegerehrung auf dem Geläuf kamen, es war beim anschließenden Interview deutlich zu hören, mit den Emotionen auch die Freudentränen durch, da wurden mir die Augen zugegebenermaßen auch schon feucht. Hach, sehr schön das alles. Toll auch das schon vorbereitete Transparent, das LHH von seinem Sohn überreicht bekam.

Gruppesieg und dann auch noch die 1000 voll: Felician und Lennart Hammer-Hansen




Ein abschließendes Wort zu Rock Rose: Hätte ja sein können, dass sie im Training Wunderdinge vollbracht hat, aber als Rock Rose dann – recht spät – in den Führring kam, konnte man diese Vermutungen, sofern man sie denn hatte, getrost begraben, zumindest trug sie einen Weidebauch spazieren. Die 41 Längen Rückstand auf den Zweitletzten waren dann nur noch die endgültige Bestätigung.

Danach ging es nach Hause. Jetzt ist Rennbahnpause, spätestens zur Diana geht es aber weiter.

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