Kurzbericht aus Krefeld, zum
ausführlichen Berichten habe ich gerade keine rechte Lust, daher mach ich es
etwas kürzer heute.
Erst einmal das Wichtigste:
Das Ponyrennen sah die üblichen Verdächtigen vorne, Socks
hatte mal wieder keinen wirklichen Gegner, nur Montini konnte annähernd
mithalten. Die Bahn war gut voll heute, zum Ponyrennen war das bereits
abzusehen, spätestens beim zweiten Rennen war die mittlere Tribüne dann auch
voll. Ein paar Wettkassen wären nett gewesen, meine Vierwette brachte mich fast
ans Ende der Geduld, obwohl ich schon die Wettkasse in der hinterletzten Ecke
gewählt hatte. Also habe ich die Wetterei danach auch wieder sein lassen.
Fröhlich wechselte die Favoritenposition vor dem ersten
Vollblutrennen zwischen Magaluf, Serienlohn und Karachi hinterher. Am Ende war
dann alles „wie immer“ und natürlich gewann der Schlenderhaner Debütant. Der
hatte mich vorher allerdings nicht so richtig aus den Schuhen hauen können.
Toll fand ich einen anderen Debütanten, Floresco aus dem Hickst-Stall, schickes
Pferdchen, sehr wach, sehr adrett. Dass der Vater Santiago ist, muss man allerdings
dranschreiben, den habe ich nicht wiedergefunden und das lag nicht nur an der
Fuchsfarbe. Serienlohn war bereits im Führring leicht schwitzig, aber da war er
bei Weitem nicht der einzige an diesem Tag. Edgar sieht irgendwie nach allem
aus, aber nicht nach Rennpferd, der braucht sicher noch ein paar Starts und den
nötigen Schliff, groß, massig und noch nicht so richtig formiert, eher ein
Vierjähriger vielleicht. Edgar war es auch, der seinem Stallgefährten in der
Zielgeraden die Bude zu machte, Serienlohn musste daraufhin außen rum, weswegen
es wohl die Überprüfung gab. Ob er eine
Siegchance gehabt hätte, weiß ich nicht, vielleicht ja, vielleicht auch nicht,
ein Stopp war es zwar, allerdings gewann Karachi unter Andreas Helfenbein auch
sehr sicher.
Karachi siegt vor Indian Lass |
Drittes Rennen: Ich war nicht am Führring, keine Ahnung. War
zwar zunächst der Meinung, Birthday Lion würde Lennart Hammer-Hansen den 1000.
Sieg ermöglichen, doch da war dann ja noch World Cup und ein sehr schöner
effektiver Ritt von der Rückkehrerin in den Rennsattel, Cecilia Müller. Die
Freude bei allen Beteiligten war natürlich riesig und auch ich habe mich sehr
über das erfolgreiche Comeback gefreut.
Vorm Vierten war ich zwar am Führring, aber ohne Programm.
Für mich ist Salon Rock einer für die kürzeren Distanzen, nicht wegen der
Abstammung, der Typ Pferd schreit – für mich – einfach Sprinter. Mag sein, dass
das völlig daneben ist, ich hatte den Gedanken nun aber schon mehrfach. Kidman eröffnete dafür einen sehr
erfolgreichen Renntag für Besitzertrainerin Andrea Wienberg, zwei Starter, zwei
Siege. Ich bezweifle, dass ihr das zuvor schon gelungen ist. Lennart
Hammer-Hansen belegte einmal mehr den zweiten Platz. Also immer noch 999.
Kidman im Führring |
Fünftes Rennen, erste Viererwette. Die stand unter dem Motto
„blau im Dress“. Damanda sah gut aus, Saturin, den ich noch wie wirklich auf
dem Radar hatte, überraschte mich ebenfalls sehr positiv. Eastern Flyer kam und
kam und kam nicht. Auch als schon alle anderen Pferde den Führring verlassen
hatten, stand Alex Pietsch noch mutterseelenallein herum. Wo das Pferd war,
wusste auch keiner, die Rennleitung zuckte ebenfalls nur kollektiv mit den
Schultern. Irgendwo müssen sie das Tierchen dann aber doch noch aufgetrieben
haben. Aus meiner VW wurde er jedenfalls gestrichen. War auch besser so.
Danach wieder die Dreijährigen, kurzer Stopp vor den
Sattelboxen, Cassaia war aus optischen Gesichtspunkten meine klare Favoritin.
Zamfara sah, sehr treffendes Zitat von Marion, so aus, wie „Bona-Stuten halt
aussehen“ – was nicht negativ gemeint ist. Queenie ist mir nicht weiter
aufgefallen, zumindest im Führring nicht, im Rennen dann schon, dort rang sie
Cassaia förmlich nieder und siegte mit Nase. Kanasubigi, den ich sehr schick
finde, schaffte dahinter das Kunststück beim dritten Start zum dritten Mal
Dritter zu werden, auch mal ne Serie.
Queenie |
Zeit fürs Hauptrennen, das erste Gr. II-Rennen in Krefeld
und das mit einem sehr interessanten Starterfeld, wie ich fand. Langsam muss
ich ja zugeben, beschleicht mich ja doch eine gewisse Skepsis die Dreijährigen
betreffend und eigentlich bin ich diejenige, die sich immer weigert, vor
Oktober/November diesbezüglich Einschätzungen vorzunehmen. Die Hauptrennen
heute in Krefeld und München gaben dieser Skepsis allerdings Nahrung, ich
erinnere mich ans letzte Jahr, dort hatte es mit All Shamar bereits Ende Juni
einen dreijährigen Gruppesieger im Rennen gegen die Älteren gegeben. Aber wir
werden sehen, noch ist nicht aller Tage Abend. Zumindest für den heutigen Tag
muss ich Quixote gewissermaßen in Schutz nehmen. Ich mag den Hengst sehr, ist
genau mein Typ Pferd, allerdings war ich schon ziemlich skeptisch, als ich den
Hengst vor den Sattelboxen sah. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt
ein Pferd gesehen habe, das vor dem Satteln SO tropfnass war – ohne Witz, der
tropfte unter dem Bauch wie ein nicht ganz zugedrehter Wasserhahn. Konnte ich
mir ab dem Zeitpunkt nicht mehr so wirklich vorstellen, obwohl der Hengst davon
abgesehen relativ ruhig wirkte. Stallkollege Royal Fox war dagegen noch fast
trocken. Todschick – wie immer – Global Thrill, dunkel, elegant, das
Mädchenpferd schlechthin. Eher eckig ist dagegen ja Gereon, doch lief der
richtig stark und passte sich der Stallform an. Eine noch unglaublichere Form
hat aber der Leve-Stall. Felician, der zuletzt immerhin Neatico geschlagen hatte,
rückte völlig zu Recht als Favorit in die Startbox und ihm ist es auch zu
verdanken, dass Krefeld eine wunderschöne Party erlebte, neben dem ersten
Gruppe II-Sieg fürs Quartier auch – fast möchte man sagen, endlich – den 1000.
Sieg für Lennart Hammer-Hansen. Und der freute sich richtig und aus ganzem
Herzen! Wunderschön. Bei der anschließenden Siegerehrung auf dem Geläuf kamen,
es war beim anschließenden Interview deutlich zu hören, mit den Emotionen auch
die Freudentränen durch, da wurden mir die Augen zugegebenermaßen auch schon
feucht. Hach, sehr schön das alles. Toll auch das schon vorbereitete Transparent,
das LHH von seinem Sohn überreicht bekam.
Gruppesieg und dann auch noch die 1000 voll: Felician und Lennart Hammer-Hansen |
Ein abschließendes Wort zu Rock Rose: Hätte ja sein können,
dass sie im Training Wunderdinge vollbracht hat, aber als Rock Rose dann –
recht spät – in den Führring kam, konnte man diese Vermutungen, sofern man sie
denn hatte, getrost begraben, zumindest trug sie einen Weidebauch spazieren.
Die 41 Längen Rückstand auf den Zweitletzten waren dann nur noch die endgültige
Bestätigung.
Danach ging es nach Hause. Jetzt ist Rennbahnpause,
spätestens zur Diana geht es aber weiter.
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