Sonntag, 25. Mai 2014

Klassische Ehren für Ajaxana - 1000 Guineas in Düsseldorf



Relativ spontan ging es heute schon wieder los auf die Rennbahn, aber natürlich erst, nachdem ich heute Morgen um kurz nach acht meine Bürgerpflicht erledigt und meine vier Kreuzchen gesetzt hatte. Der erste Stutenklassiker des Jahres fand bei äußerlich noch einen Ticken besseren Bedingungen statt als wir sie gestern genießen durften. Die erste Trainersichtung gelang uns schon beim Abstellen des Autos. Für „heimatliche“ Autokennzeichen habe ich immer einen Blick (sprich GT und WAF) und so stellten wir beim Aussteigen fest, neben Andreas Wöhler geparkt zu haben. Wie sich später herausstellen sollte, funktionierte die Trainersichtung jedoch eher für Hoppegarten, allerdings kam in Düsseldorf auch lediglich Tanamia an den Ablauf.

Bereits das erste Rennen richtete sich an die Dreijährigen. Unter den neun Startern, die sich an der Startstelle aufgrund der mangelnden Kooperation Northern Suns auf acht dezimieren sollten, befanden sich mit Another Beat, Bear Power, Macchiavelli und Sharin gleich vier Pferde, die bereits gewonnen hatten und drei Kilo Aufgewicht mit sich herumschleppen mussten. Another Beat hatte beim letzten Start wohl nur aufgrund eines Schlenkers in die Hecke auf den letzten Metern nicht gewonnen, sodass er die Favoritenposition einnahm. Bella Valentina präsentierte sich recht unruhig und ziemlich schwitzig, auch Bear Power war nicht unbedingt mehr knochentrocken. Machhiavelli fiel mir nicht weiter auf, was aber bei durchweg gut aussehenden Pferden im Feld nicht weiter verwunderlich war. Ich persönlich habe aus für mich selbst nicht ganz nachvollziehbaren Gründen einen absoluten Narren an Okeanos gefressen. Bitte nicht lachen. Ich mag den einfach, auch wenn der vermutlich noch 20 Starts braucht. Sehr leicht fiel am Ende Macchiavellis Sieg aus.

Macchiavelli vor dem Rennen...

...und beim Siegen

Die Damen waren im nächsten Rennen gefragt, auch wenn sich die eine oder andere vor dem Satteln alles andere als damenhaft präsentierte. Ei, was war das teilweise ein Gequietsche, Gehüpfe und Getrete im Führring. Rein optisch war es noch einmal im Gesamteindruck eine Nummer mehr als im ersten Rennen. Kein Wunder, Tanamia, Elegant Shadow und Russian Maria Star sind immerhin potenzielle Dianakandidatinnen, die sich heute schon einmal auf dem Grafenberg übten. Ich habe mich sofort unsterblich in Elegant Shadow verliebt, die zwischendurch auch mal als Elle Shadow bezeichnet wurde, wenn ich mich nicht verhört habe. Sie kann ihre Familie jedenfalls nicht verleugnen. Vielleicht eine Nummer kleiner als die eng verwandte Elle Shadow (gleicher Vater, Mutter von Galileo - Elle Danzig, Züchterherz, was willst du mehr?) und auch eine anders geformte Blesse, aber das gleiche Dunkelbraun und auch vom Typ her ist die Ähnlichkeit durchaus vorhanden. Bei Röttgen scheint dieses Jahr ein hässlicher bzw. uneleganter Kopf unbedingte Voraussetzung für Erfolg zu sein. Aber davon abgesehen, gefiel mir die groß gewachsene Alaskakönigin durchaus. Für den Rest blieb da nicht mehr so viel Aufmerksamkeit. Tanamia und A Night Like This sahen ebenfalls sehr gut und durchtrainiert aus. Besondere Würze hielt das Rennen durch das Comeback von Eugen Frank, nachdem sein Ritt gestern in Mülheim Nichtstarter war. Wenn das mal nicht gelungen war. Elegant Shadow und Alaskakönigin teilten sich den Sieg. Die Freude bei Eugen Frank und Anhang war nachvollziehbarerweise groß und so gab es einen Sonderapplaus für ihn bei der Siegerehrung.

Alaskakönigin

Elegant Shadow

Am Ziel vorbei...

...und ins Ziel hinein...

Totes Rennen!

Streicheleinheiten am Absattelring

Rennen Nr. 3 hab ich nicht gesehen, da war ich irgendwo anders.

Anschließend ging es wieder zum Führring, Zenturios gucken. Der sah wirklich gut aus, fand nur leider einmal mehr einen Bezwinger, dieses Mal in Form von Baguss, der allerdings auch zwei Etagen höher ist. Zenturios‘ Trainer hatte im Führring maßgeblichen Anteil daran gehabt, dass überhaupt ein Sattel auf Baguss‘ Rücken geschwungen und festgezurrt wurde. Der war davon alles andere als begeistert. So kann’s gehen…

Zenturios und Baguss


Der Ausgleich I war das vorletzte Rennen für uns, Marion musste abends noch Stimmen zählen. Turfjäger war schon im Führring nicht gerade handzahm. Die Widersetzlichkeit setzte sich an der Maschine fort, indem Turfjäger versuchte, Strike nachzuahmen. Zum Einrücken war er nicht zu bewegen und so fand das Rennen mit vier Pferden statt. Von den übrigen war Maningrey zweifellos der Größte, hat sich aber auch gemacht, seit ich ihn zuletzt live gesehen habe, was aber auch schon eine ganze Weile her ist. Maningrey fand den Weg gleich mehrfach versperrt von Precious Fire, der bewies, dass Trainer Wolfgang Figge den weiten Weg aus München nicht ohne Grund gemacht hatte. Der fast immer gut aufgelegte König Arte wurde Zweiter.

Precious Fire siegt vor König Arte und Maningrey

Das Pech des Hickst-Quartiers aus dem fünften Rennen wurde dann im Hauptrennen, den 1000 Guineas, quasi umgekehrt. Hier bestätigte Ajaxana die hohe Meinung, die man von ihr hatte und gewann den Stutenklassiker am Ende sehr sicher vor dem Löwe-Duo bestehend aus Indian Rainbow (ja, Torben, ich hab sie gewettet) und  der letztjährigen Winterkönigin Diamond Dove. Dahinter kamen die englische Gaststute Evita Peron und die Wittekindshoferin Ninas Terz nicht weit weg auf Platz vier und fünf. Etwas enttäuschend war Artwork Genie, die meine Wahl im Führring gewesen war, zumindest, was Aussehen und Ausstrahlung anbetraf. Grundsätzlich gab es kaum was zu meckern, toll herausgebrachte Stuten allenthalben. Einzig Filaga fiel etwas ab. Ajaxana und Team mussten noch einen Protest überstehen, bevor die Siegerin endgültig feststand und die Siegerehrung durchgeführt werden konnte. Wir haben dann festgestellt, dass die gleichen Schimmel wie im letzten Jahr Spalier bilden sollten. Das hat – wie letztes Jahr – nicht geklappt. Keine Ahnung, was das soll. Der eine (Warmblut mit Kalbluteinschlag) stand keine 10 Sekunden still, der andere so weit weg, dass sich der Sinn der Anwesenheit nicht erschloss. Ajaxana, die hinterher wieder dazu kam, benahm sich besser als beide Schimmel zusammen. 
Ajaxana

Indian Rainbow für Torben

Ajaxana stiefelt vorweg...

... und siegt mit Anthony Crastus


Hickst "jubelt" :D

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