Relativ
spontan ging es heute schon wieder los auf die Rennbahn, aber natürlich erst,
nachdem ich heute Morgen um kurz nach acht meine Bürgerpflicht erledigt und
meine vier Kreuzchen gesetzt hatte. Der erste Stutenklassiker des Jahres fand
bei äußerlich noch einen Ticken besseren Bedingungen statt als wir sie gestern
genießen durften. Die erste Trainersichtung gelang uns schon beim Abstellen des
Autos. Für „heimatliche“ Autokennzeichen habe ich immer einen Blick (sprich GT
und WAF) und so stellten wir beim Aussteigen fest, neben Andreas Wöhler geparkt
zu haben. Wie sich später herausstellen sollte, funktionierte die
Trainersichtung jedoch eher für Hoppegarten, allerdings kam in Düsseldorf auch
lediglich Tanamia an den Ablauf.
Bereits das
erste Rennen richtete sich an die Dreijährigen. Unter den neun Startern, die
sich an der Startstelle aufgrund der mangelnden Kooperation Northern Suns auf
acht dezimieren sollten, befanden sich mit Another Beat, Bear Power,
Macchiavelli und Sharin gleich vier Pferde, die bereits gewonnen hatten und
drei Kilo Aufgewicht mit sich herumschleppen mussten. Another Beat hatte beim
letzten Start wohl nur aufgrund eines Schlenkers in die Hecke auf den letzten
Metern nicht gewonnen, sodass er die Favoritenposition einnahm. Bella Valentina
präsentierte sich recht unruhig und ziemlich schwitzig, auch Bear Power war
nicht unbedingt mehr knochentrocken. Machhiavelli fiel mir nicht weiter auf,
was aber bei durchweg gut aussehenden Pferden im Feld nicht weiter
verwunderlich war. Ich persönlich habe aus für mich selbst nicht ganz
nachvollziehbaren Gründen einen absoluten Narren an Okeanos gefressen. Bitte nicht
lachen. Ich mag den einfach, auch wenn der vermutlich noch 20 Starts braucht. Sehr
leicht fiel am Ende Macchiavellis Sieg aus.
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Macchiavelli vor dem Rennen... |
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...und beim Siegen |
Die Damen waren
im nächsten Rennen gefragt, auch wenn sich die eine oder andere vor dem Satteln
alles andere als damenhaft präsentierte. Ei, was war das teilweise ein
Gequietsche, Gehüpfe und Getrete im Führring. Rein optisch war es noch einmal
im Gesamteindruck eine Nummer mehr als im ersten Rennen. Kein Wunder, Tanamia,
Elegant Shadow und Russian Maria Star sind immerhin potenzielle
Dianakandidatinnen, die sich heute schon einmal auf dem Grafenberg übten. Ich
habe mich sofort unsterblich in Elegant Shadow verliebt, die zwischendurch auch
mal als Elle Shadow bezeichnet wurde, wenn ich mich nicht verhört habe. Sie
kann ihre Familie jedenfalls nicht verleugnen. Vielleicht eine Nummer kleiner
als die eng verwandte Elle Shadow (gleicher Vater, Mutter von Galileo - Elle
Danzig, Züchterherz, was willst du mehr?) und auch eine anders geformte Blesse,
aber das gleiche Dunkelbraun und auch vom Typ her ist die Ähnlichkeit durchaus
vorhanden. Bei Röttgen scheint dieses Jahr ein hässlicher bzw. uneleganter Kopf
unbedingte Voraussetzung für Erfolg zu sein. Aber davon abgesehen, gefiel mir die
groß gewachsene Alaskakönigin durchaus. Für den Rest blieb da nicht mehr so
viel Aufmerksamkeit. Tanamia und A Night Like This sahen ebenfalls sehr gut und
durchtrainiert aus. Besondere Würze hielt das Rennen durch das Comeback von
Eugen Frank, nachdem sein Ritt gestern in Mülheim Nichtstarter war. Wenn das
mal nicht gelungen war. Elegant Shadow und Alaskakönigin teilten sich den Sieg.
Die Freude bei Eugen Frank und Anhang war nachvollziehbarerweise groß und so
gab es einen Sonderapplaus für ihn bei der Siegerehrung.
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Alaskakönigin |
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Elegant Shadow |
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Am Ziel vorbei... |
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...und ins Ziel hinein... |
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Totes Rennen! |
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Streicheleinheiten am Absattelring |
Rennen Nr. 3
hab ich nicht gesehen, da war ich irgendwo anders.
Anschließend
ging es wieder zum Führring, Zenturios gucken. Der sah wirklich gut aus, fand
nur leider einmal mehr einen Bezwinger, dieses Mal in Form von Baguss, der
allerdings auch zwei Etagen höher ist. Zenturios‘ Trainer hatte im Führring
maßgeblichen Anteil daran gehabt, dass überhaupt ein Sattel auf Baguss‘ Rücken
geschwungen und festgezurrt wurde. Der war davon alles andere als begeistert.
So kann’s gehen…
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Zenturios und Baguss |
Der
Ausgleich I war das vorletzte Rennen für uns, Marion musste abends noch Stimmen
zählen. Turfjäger war schon im Führring nicht gerade handzahm. Die
Widersetzlichkeit setzte sich an der Maschine fort, indem Turfjäger versuchte,
Strike nachzuahmen. Zum Einrücken war er nicht zu bewegen und so fand das
Rennen mit vier Pferden statt. Von den übrigen war Maningrey zweifellos der
Größte, hat sich aber auch gemacht, seit ich ihn zuletzt live gesehen habe, was
aber auch schon eine ganze Weile her ist. Maningrey fand den Weg gleich
mehrfach versperrt von Precious Fire, der bewies, dass Trainer Wolfgang Figge
den weiten Weg aus München nicht ohne Grund gemacht hatte. Der fast immer gut
aufgelegte König Arte wurde Zweiter.
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Precious Fire siegt vor König Arte und Maningrey |
Das Pech des
Hickst-Quartiers aus dem fünften Rennen wurde dann im Hauptrennen, den 1000
Guineas, quasi umgekehrt. Hier bestätigte Ajaxana die hohe Meinung, die man von
ihr hatte und gewann den Stutenklassiker am Ende sehr sicher vor dem Löwe-Duo
bestehend aus Indian Rainbow (ja, Torben, ich hab sie gewettet) und der letztjährigen Winterkönigin Diamond Dove.
Dahinter kamen die englische Gaststute Evita Peron und die Wittekindshoferin
Ninas Terz nicht weit weg auf Platz vier und fünf. Etwas enttäuschend war
Artwork Genie, die meine Wahl im Führring gewesen war, zumindest, was Aussehen
und Ausstrahlung anbetraf. Grundsätzlich gab es kaum was zu meckern, toll
herausgebrachte Stuten allenthalben. Einzig Filaga fiel etwas ab. Ajaxana und
Team mussten noch einen Protest überstehen, bevor die Siegerin endgültig
feststand und die Siegerehrung durchgeführt werden konnte. Wir haben dann
festgestellt, dass die gleichen Schimmel wie im letzten Jahr Spalier bilden
sollten. Das hat – wie letztes Jahr – nicht geklappt. Keine Ahnung, was das
soll. Der eine (Warmblut mit Kalbluteinschlag) stand keine 10 Sekunden still,
der andere so weit weg, dass sich der Sinn der Anwesenheit nicht erschloss.
Ajaxana, die hinterher wieder dazu kam, benahm sich besser als beide Schimmel
zusammen.
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Ajaxana |
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Indian Rainbow für Torben |
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Ajaxana stiefelt vorweg... |
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... und siegt mit Anthony Crastus |
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Hickst "jubelt" :D |
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