Sonntag, 2. Juli
Zählt noch nicht richtig, weil Anreisetag. Mama, Papa und
Simon kamen mit dem Auto und waren deutlich vor uns da – so gegen Nachmittag.
Sie nutzten den ersten halben Tag, um die Ferienwohnung zu beziehen und eine
Runde mit geliehenen Rädern durch die Stadt zu drehen. Daniel und ich waren
erst noch beim Derbymeeting in Hamburg. Dort machten wir uns abends auf den Weg
mit dem Zug nach Kopenhagen. Mit der Fähre setzte der Zug über, sodass wir
Dänemarks Hauptstadt um 0.28 Uhr erreichten. Dort wurden wir am Bahnhof
eingesammelt, tranken noch einen Urlaubseröffnungswein und fielen dann allesamt
todmüde ins Bett.
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Bahnhof |
Montag, 3. Juli
Besonders früh standen wir entsprechend auch nicht auf.
Daniel und ich schafften es dann auch nur im Schlafanzug zum Frühstück und erst
danach ins Bad. Die Ferienwohnung ist übrigens eine Privatwohnung, deren
Besitzer gerade verreist waren und die Wohnung in der Zeit über eine Agentur
vermieteten. Beim Frühstück konnten wir schon einmal feststellen, dass die
Dänen Brötchen backen können. Das ist auf jeden Fall schon mal ein Pluspunkt. Danach
mussten wir uns erst einmal informieren. Wir waren dieses Mal nicht sonderlich
gut vorbereitet, ich zumindest hatte es noch nicht geschafft, den – extra für
die Fahrt gekauften – Reiseführer aufzublättern. Also ging es zur
Touristeninformation, zu Fuß natürlich, um erste Informationen einzuholen. Dort
buchten wir dann für Dienstag eine Bootstour und fassten den Plan für eine
Stadtführung ebenfalls am Dienstag. Als wir loswollten, regnete es leider erst
ein wenig, aber zum Glück nicht sonderlich lange. Wir erkundeten die Stadt also
zunächst auf eigene Faust, darunter als erste Station das Rathaus.
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Rathaus |
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Das sieht noch nicht so freundlich aus... |
Anschließend
liefen wir Richtung Hafen, um die Sehenswürdigkeiten der Stadtführung
auszusparen. Zwischendurch testeten wir einen weiteren Bäcker – sie können es
wirklich, die Dänen – und saßen einen weiteren Schauer aus. Dann wollten wir
auf die Erlöserkirche mit ihrer außen um den Turm gehenden Wendeltreppe, doch war
der Turm leider wegen Nässe geschlossen. Stattdessen überzeugten wir uns davon,
dass das dänische Eis wirklich so gut ist wie sein Ruf. Ich hatte Schaumkuss-
und Waldbeereis – wahnsinnig lecker. Dann führte es uns in das autonome
Stadtviertel Christiania, wo wir einmal durch die Pusher Street liefen (keine
Macht den Drogen und so) und uns anschließend den Weg durch das Viertel und um
den See oder Kanal bahnten. Anschließend liefen wir an der Oper und den
Hafenbecken zurück Richtung Erlöserkirche, tranken unterwegs noch einen Kaffee.
Der Turm der Erlöserkirche war danach immer noch geschlossen, daher machten wir
uns auf den Weg zurück, kauften noch ein und kochten abends in der Wohnung:
Fisch, Kartoffeln und Ofengemüse.
Zurückgelegte Strecke zu Fuß: 13 km
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Auf dem Weg zum Hafen |
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Das Schloss Amalienborg, Stadtresidenz der Königin, von irgendwo mittendrin aus |
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Objekt der Begierde: die Erlöserkirche |
Dienstag, 4. Juli: der Tag der pinken Drecksoma
Früh um 7.17 Uhr klingelte der Wecker, dieses Mal hatten wir
ja schon Pläne. Nach dem Frühstück machten wir uns direkt auf Richtung Nyhavn,
wo unsere Bootstour um 10 Uhr startete. Immerhin waren das gut 40 Minuten
Fußmarsch. Aber wir waren pünktlich und fuhren eine Stunde lang durch den
Kopenhagener Hafen, eine sehr informative und kurzweilige Tour mit Erklärungen
auf Dänisch, Englisch und auch Deutsch.
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Nyhavn |
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Bisschen eng... |
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An Christiania vorbei, klar, was sonst? |
Anschließend hatten wir noch Zeit bis
zur Stadtführung. Wir schlenderten durch den Hafen, wo wir der den Tag
betitelnden pinken Drecksoma begegneten. Sie verdiente sich den Titel einzig
und allein durch permanentes und nervtötendes Fahrradklingeln. So viel zum Off
topic. Was die Stadterkundung anbetrifft. lso gaben wir der Erlöserkirche eine
weitere Chance und hatten dieses Mal auch endlich Glück und durften auf den
Turm. Der Aufstieg bestand auf 400 Stufen, die meisten innen, die letzten dann,
wie erwähnt, außen um das Gebäude herum. Die Treppen waren recht eng,
erinnerten teilweise an eine Hühnerleiter, Gegenverkehr als logistische
Herausforderung inklusive. Der Blick von oben war wie so oft ein besonderer,
sodass wir es recht lange dort aushielten.
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Auf dem Weg zur Erlöserkirche noch einmal an Christiania vorbei. Innen ist das Fotografieren verboten. |
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Auf dem Weg hoch hinaus |
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Kopenhagen inkl. Müllverbrennungsanlage - bald mit Skipiste - und der Öresundbrücke rechts im Hintergrund |
Als wir wieder unten waren, wurden
die mitgebrachten Brötchen verspeist. Mama, Papa und ich gönnten uns noch einen
Crêpe, bevor wir uns wieder aufmachten Richtung Rathaus. Dort gönnten sich die
Herren eine rote Knackwurst und dann war es auch schon Zeit für die
Stadtführung. Treffpunkt war die Touristeninfo, wir hatten Ourway-Tours in der
Hoffnung, eine deutsche Führung (für Mama) zu ergattern ausgesucht. Das klappte
zwar nicht, aber dafür bekamen wir eine Privatführung, da wir fünf die einzigen
waren, die mitwollten. So wurden wir die nächsten gute zweieinhalb Stunden von
Laurence aus Montreal (aber verheiratet mit einem Dänen und seit zwei Jahren im
Land) durch die Stadt geführt – eine rundum lohnende Tour. Sie führte uns durch
Historie, Kultur, Kulinarisches, am Ende waren wir viel schlauer, aber auch
völlig fertig. Erst einmal mussten wir Wasser kaufen, bevor wir in der Lage
waren, uns noch die Mamorkathedrale anzusehen. Danach belohnten wir uns mit
einem Eis, beim besten Eismann der Stadt (laut Laurence), dann machten wir uns
auf den Rückweg, kauften noch fürs Abendessen ein und ließen den Tag
ausklingen.
Bilanz: 18 km zu Fuß plus 6 mit dem Boot
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Früher Telefonhäuschen, heute Kaffeebar |
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Der "Runde Turm" |
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Oper |
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Schloss Amalienborg mit Frederikskirche |
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