Erst einmal allen ein frohes neues Jahr
2012 von Niko und mir. Den Jahresausklang haben wir zum ersten Mal
rennsportlich begangen. Aber einmal ist bekanntlich immer das erste
Mal und da Marion, Stephie und ich Silvester eh zusammen feiern
wollten, bot sich der Neusser Silvesterrenntag an. Außerdem war der
letzte Rennbahnbesuch ohnehin schon wieder viel zu lange her, aber
das ist ja keine neue Klage von meiner Seite. Gut, im Winter treten
wir immer etwas kürzer, aber so ganz ohne Rennbahn geht es dann doch
nie, auch wenn es „nur“ Sandbahn ist. Jedoch stand der gestrige
Renntag im Zeichen der Championatskämpfe, sodass für Spannung
gesorgt war. Wenig championtauglich präsentierte sich das Wetter,
die meiste Zeit nässte es von oben, doch trotzdem waren ganz schön
viele Leute da. Die beiden Wetthallen waren jedenfalls richtig gut
voll, für meinen Geschmack schon fast zu voll, Hut ab, den Neusser
schien das wenig gemütliche Wetter nicht abhalten zu können.
Da ich noch viele Nebel- bzw.
Dunstfotos bearbeiten muss bzw. will, mopse ich mal bei Marion, die
heute Nachmittag schon fleißig war und Bericht geschrieben hat,
anstatt sich wie ich den Bauch mit selbstgebackenen Berlinern
vollzuschlagen.
Wir hatten vorher
spekuliert, wieviele Nicht-Aktive sich wohl an jenem Tag bei diesem
Sauwetter (ja, es nieselte wieder stärker und war doch arg
feucht-kühl) auf die Bahn verirren würden. Ich hatte auf 60 getippt
und war sehr erstaunt, als diese Zahl schon anderthalb Stunden vor
dem ersten Start erreicht war. Wir waren übrigens so früh, weil
Flumu noch ein bisschen "arbeiten" durfte und zwei wichtige
Termine vereinbart hatte. Kleiner Blick in die Wetthalle, die - man
traut sich kaum, es zu schreiben - sogar so etwas Ähnliches wie
gemütlich war. Sie ist durch Entfernung der ollen Sitzecke nach
vorne Richtung Führring heller geworden und wirkte geputzt!
Dazu standen auf den Bierzeltgarnituren Teelichter, und auch sonst
wirkte es irgendwie freundlich. Kaffee wurde zu Beginn sogar am Tisch
serviert und schmeckte (!), und während sich Flumu auf die Socken
machte, ganz neue Einblicke erhielt und viel Interessantes erfuhr,
warteten tertullian und ich, dass es im Führring losging.
Während ich wartete, klärte sich dann
auch das in der Woche vieldiskutierte „Problem“ bezüglich der
Rittangabe auf Petit Filou. Der Mann mit Hut berichtete, Olga
Laznovska habe den Ritt nicht bestätigt, weshalb es zu einem
Reiterwechsel kommen würde. Gut, war das also auch geklärt.
Rechtzeitig zum ersten Rennen war bin
ich wieder zu den anderen am Führring gestoßen. Schnuffelchen
Rendimiento drehte schon seine Runden. Eigentlich ist der ja nicht
gerade eine Schönheit, aber ich finde den trotzdem knuffig, warum,
weiß ich selbst nie so genau. Rendimiento trug eine Decke in
„Tarnfarben“, hellgelbe und taubenblaue Karos, also genau die
gleichen Farben wie sein Fell :D Mit der Neusser Schlammpackung wurde
die Ähnlichkeit dann noch größer.
Rendimiento |
Im Rennen selbst
gab es dann einen Ausgang mit Seltenheitswert für die Neusser Bahn
zu bewundern, auf der ja ziemlich oft gilt: Wer einmal vorne ist,
bleibt auch vorne. Im spritzenden Matsch, der vor allem Redimiento
endgültig komplett in ockergelb einfärbte, gab es tatsächlich
einen Speederfolg, der die vagen Chancen von Mario Hofer vernichtete,
eventuell doch noch das Trainerchampionat zu erringen. Dazu hätte
Mishtaaq schon gewinnen müssen, aber auf der Zielgeraden hatte er
zwar zunächst vorne gelegen, konnte jedoch dann gegen Kronerbes
unwiderstehlichen Antritt nicht gegenhalten. Später erfuhr man vom
Rennbahnsprecher, dass Mishtaaq Nasenbluten bekommen hatte - insofern
eine Erklärung. Ich finde es übrigens wirklich gut, dass solche
Bekanntmachungen in letzten Zeit öfter mal zu hören sind.
In Spexard konnte man also langsam schon einmal die Sektgläser entstauben, und auch für einen anderen noch möglichen Titelaspiranten wurde es nun eng. Dennis Schiergen, der ja drei Treffer hätte landen müssen, landete mit Call for Liberty nur abgeschlagen im Ziel. Auch die Rivalen um das Jockeychampionat schafften es nicht nach vorne oder auf die Plätze - dort war also alles weiterhin auf dem alten Stand.
In Spexard konnte man also langsam schon einmal die Sektgläser entstauben, und auch für einen anderen noch möglichen Titelaspiranten wurde es nun eng. Dennis Schiergen, der ja drei Treffer hätte landen müssen, landete mit Call for Liberty nur abgeschlagen im Ziel. Auch die Rivalen um das Jockeychampionat schafften es nicht nach vorne oder auf die Plätze - dort war also alles weiterhin auf dem alten Stand.
Vor dem zweiten
Rennen musste ich dann nochmal kurz verschwinden, sodass ich die
Starter im Führring nicht zu Gesicht bekam. Anders als im ersten
Rennen gab es hier jedoch auch keine Überraschung, Beacon Hill
gewann so ungefährdet wie bei seinen letzten Starts und auch
dahinter geschah wenig Überraschendes.
Das sah dann im
dritten Rennen ganz anders aus, Dirakh Shan ausgerechnet. Nach wenig
aufregenden Vorleistungen hängte er die, zumindest von mir, deutlich
höher gehandelte Konkurrenz locker ab. Ich hatte mir das Rennen am
Geläuf angesehen, um ein paar Bilder zu schießen und habe bei der
Gelegenheit morwen aus dem Reitforum kennengelernt, die zum ersten
Mal Rennbahnluft schnupperte. Ich hoffe, es hat ihr so gut gefallen,
dass sie wiederkommt ;) Die Tatsache, dass sich Los Cantos spontan
auf Abwege begab, gab uns zumindest mehr Zeit zum quatschen ;)
König Shuttle mit Alex Pietsch beim Aufgalopp |
Dirakh Shan siegt vor Lordsbury Pride und anderen Schlammbepackten ;) |
Danach flohen wir
für eine Weile vorm Neusser Nieselregen in die Wetthalle, wo ich
dann auch noch einen Kaffee bekam, vor dem ersten Rennen konnte ich
ja nicht mittrinken. Der Führring musste daher ohne uns auskommen.
Im fünften
Rennen hatte dann Alex Pietsch, der vor dem Renntag recht
optimistisch gewesen war, seine letzte Chance aufs Championat.
Allerdings hätte die letzten drei Rennen allesamt gewinnen müssen
und Secundus, sein Ritt, kam aus einer 9monatigen Pause. Drängte
sich nicht sonderlich auf, ich hatte mehr Knock Out im Visier, zu
Recht, auch wenn es knapper wurde, als ich gedacht hätte, Zerzura
blieb ihm bis ins Ziel auf den Fersen. Etwas enttäuschend lief nach
seinem lockeren Sieg Zweigelt und Secundus war ganz weit weg und
damit das Jockeychampionat entschieden. Party für Filip Minarik.
Schöne Bilder
lieferte das Auscantern und anschließende Einmarschieren in den
Absattelring, wo der siegreiche Jockey dieses Rennens, Eduardo
Pedroza, seinen Freund Filip Minarik eskortierte. Wirklich eine sehr
nette Geste, und Filip Minarik waren Erleichterung und Freude
deutlich anzumerken. Da können viele Leute sagen, so ein Championat
sei ja nichts wert - die Reaktion der Reiter gestern sprach ganz
deutlich eine andere Sprache. Für diese Jockeys, die das ganze Jahr
über enorm fleißig waren und ihr Bestes gegeben haben, bedeutet der
Titel eine Menge! Meinen Respekt, meine Anerkennung und meinen
Dank!
6. Rennen: So kann es gehen - eben noch gefeiert als
neuer Champion, und dann steht man da an den Sattelboxen und vermisst
sein Pferd. Filip Minarik erlebte dies vor dem vorletzten Rennen,
denn es hatte mit Atlantis wohl Probleme gegeben, so dass er
kurzfristig Nichtstarter wurde.
Knock Out |
und ein "erleuchteter" Sascha Smrczek |
Eine
relativ enge Kiste wurde das Rennen dann zwischen Sternenwind und
Tiago, wobei letzterer das bessere Ende hatte. Im Anschluss war dann
die Championatsehrung angesagt. Das war, hätte ich gar nicht mal in
dem Maße mit gerechnet, eine echt nette Angelegenheit. Filip Minarik
freute sich dabei definitiv am extrovertiertesten, dicht gefolgt vom
mitjubelnden Hein Bollow ;) A propos, dieser hatte übrigens vor dem
ersten Rennen verkündet, er sei noch frei und stünde für Ritte zur
Verfügung :D
Unda mit Schlammpackung |
und gleich noch einmal |
Rennanalyse: Pascal van de Keere |
Der neue Jockeychampion Filip Minarik und Hein Bollow |
Champions 2011 |
Dermaßen
gesättigt an Eindrücken war es Zeit für das Finale der Saison 2011
- noch ein letztes Rennen auf der Neusser... ne, Sandbahn trifft es
nicht. Matschpiste... irgendwie so. Jedenfalls war es bei weiter
anhaltendem Nieselregen nun inzwischen absolut bäh. Und trotzdem
blieben fast alle Zuschauer bis zum Schluss vor Ort. Wir auch, klar -
und wir bekamen noch einen richtig runden Abschluss geboten, denn wir
konnten miterleben, wie sich der Ex-Besitzer von Omkareshwar, den wir
in den letzten Monaten bei diversen Rennbahnbegegnungen etwas
kennenlernen konnten, wie ein kleiner Junge über den Sieg seines
früheren Schützlings freute. Der hat es natürlich mit seinem neuen
Betreuer Christian Peterschmitt ziemlich optimal angetroffen, und mit
der federleichten Cecilia Müller im Sattel flog Omkareshwar
geradezu über die symbolische Ziellinie 2011.
Nun konnten wir
uns auch mit Wünschen hier und dort für einen guten Rutsch auf die
Socken und zur anschließenden Silvesterfeier in Mülheim machen. Das
Auto war erfreulicherweise nicht abgesoffen, und sogar meine Füße
waren trocken geblieben. Auf dem Weg zum Parkplatz überholte uns
noch unser aller Lieblingsrennpony Halliday mit seinem Privatführer
und sah uns bettelnd aus seinen unglaublich sympathischen Augen in
diesem völlig verschlammten Gesicht (auch das restliche Pferdchen
war von Ohr bis Huf komplett eingematscht - lecker!) an:
"Na, magst du mich putzen? Bitteeeee?!?"
Nö, das haben wir dann doch mal lieber dem Privatpersonal überlassen, aber tertullian durfte ein bisschen kraulen und sich eine kleine Fango-Packung an den Fingern holen.
Das war es für 2011 - vielleicht geht es schon nächste Woche in Dortmund weiter. Aber da müssen wir mal schauen, was die Woche so bringt.
Die letzten Sieger des Jahres: Omkareshwar und Cecilia Müller |
Licht- und Dampfspiele: Keine Ahnung, wer das ist :) |
"Na, magst du mich putzen? Bitteeeee?!?"
Nö, das haben wir dann doch mal lieber dem Privatpersonal überlassen, aber tertullian durfte ein bisschen kraulen und sich eine kleine Fango-Packung an den Fingern holen.
Das war es für 2011 - vielleicht geht es schon nächste Woche in Dortmund weiter. Aber da müssen wir mal schauen, was die Woche so bringt.
Danke für den guten Situationsbericht vom Saisonausklang auf der Matschpiste in Neuß.
AntwortenLöschenAlles Gute für 2012 und viel Glück !
Gruß Fortunaking