Eins mal vorab, das mit dem bestaussehendem Pferd gleich
Sieger des Rennens setzte sich heute nicht fort. Gut, das Gegenteil trat aber
auch nicht ein. Marion und ich trudelten genau passend 25 Minuten vor dem
ersten Start am Grafenberg ein. Also gleich mit frisch erstandener Sport-Welt
zum Führring gesaust. Hach, war das herrliches Rennbahnwetter heute, das
bestelle ich gleich mal für die nächsten sechs Monate mit. Erst einmal muss
festgestellt werden, dass sich das Gedächtnis doch ganz schön siebartig verhält
über so einen langen Winter, unseren Lieblingssport, d. h. erste Jockey- und
Trainersichtung haben wir glatt vergessen...
Pferde waren auch da. Der kleine Schwarze, Cordon Bleu,
brauchte sich nicht anzustrengen, um in meiner Gunst ganz vorn zu landen, der
ist aber auch ein schickes, fast pechschwarzes Kerlchen. Warum der offiziell „braun“
ist, wäre da auch mal ganz interessant zu wissen. Warolino sieht bekanntlich
immer gut aus, Red Marling war auch vollkommen in Ordnung. Irgendwie scheinen
die Schmitt’schen England-Importe die Vorliebe für Sand verloren zu haben, das
war nach letzter Woche schon der Zweite Sieger auf Gras von denen, die auf Sand
so gar nicht überzeugt hatten. Orsella trug noch einen ziemlichen Pelz
spazieren.
Red Marling siegt mit Steffi Hofer |
Dahinter setzt sich Joie de Deauville (Martin Seidl) im Kampf gegen Belle Dream (Filip Minarik) durch. |
Danach durfte der Derbyjahrgang ran, nur einmal heute, aber
mit etwas Glück kommen nächste Woche in Köln ja eventuell zwei Rennen zu
Stande. Das zweite Hofer-Tier war erwartungsgemäß Nichtstarter, war ja
vermutlich ohnehin nur nachgenannt worden, damit das Rennen stattfinden konnte. Tja, einen
absoluten Hingucker wie in der letzten Woche gab es dieses Mal nicht, aber das
ist eindeutig Jammern auf ganz hohem Niveau. Eigentlich konnte ich mich auch
nur nicht entscheiden zwischen Brunello, Marching On und Enide. Lotosperle flog
jedenfalls nach optischen Gesichtspunkten raus, die könnte noch ein bisschen aufpacken,
am besten überall. Hour Of Power sah irgendwie aus, als sei er mal auf die
Streckbank geraten, irgendwie etwas lang. Brunello wäre meine Wahl gewesen,
hätte er nicht drei Kilo mehr schleppen müssen als der Rest. Auf jeden Fall
hatte er den knackigsten Hintern ;) Daher fiel meine Wahl dann doch auf
Marching On, denn Enide sah aus wie, naja, Stute eben. Auf jeden Fall scheint
die Dame ihren eigenen Kopf zu haben, auf Sattelbox hatte sie jedenfalls keinen
Bock, rückwärts rein ging es dann aber doch :D Wie ich nach dem Rennen
aufschnappte, soll Enide aber ziemlich gut sein, schauen wir mal. Marching On
bekam die letzte Kurve nicht sonderlich gut, nachdem ich das Video gesehen
habe, bin ich mir aber nicht so sicher, ob ihm der Bogen den Sieg gekostet hat,
auf der Bahn sah das irgendwie extremer aus.
Enide nach ihrem Sieg. |
Drittes Rennen, höhö. Ich konnte mich nicht entscheiden, wie
meistens. The Danzig Factor sah toll aus, Gleiches galt für Lordsbury Pride
und, wie Ellen so schön sagt, den schönsten Fuchs auf Deutschlands Rennbahnen,
For Pro. Ob er der schönste Fuchs ist, darüber lässt sich streiten, aber ich
mag den ja auch. Dann war da ja noch ein Wettgutschein zu verballern und da ich
grundsätzlich relativ uninspiriert war, hatte ich mit Glueckskeks geliebäugelt.
Aber das das „ja nicht mein Geld“ war (Marion: „Äh, doch, du hast Eintritt
bezahlt.“ Ich: „Ja schon, aber ich hatte ja keine Wahl, ich musste den ja
nehmen“ – so viel zum Thema weibliche Logik), hab ich dann spontan beschlossen,
das auf For Pro zu setzen. Als wir dann am Geläuf standen, fiel mir dann auf,
dass ich noch nicht einmal auf die Quote geachtet hatte, ja, an mir ist echt
ein Zocker verloren gegangen, ich weiß :D Aber dank For Pro war dann sowohl der
Eintritt als auch die Bratwurst refinanziert.
Im Vierten galt dann das Motto „Aussehen siegt“, genauer
gesagt, eins und zwei. Für De Rigueur war die Distanz schlichtweg zu kurz,
Meydan Star hatte ihm aber auch schon im Führring die Schau gestohlen, fanden
wir zumindest und Marion nutzte die Gelegenheit, ihren Wettgutschein ebenfalls
gewinnbringend einzusetzen. Der Rest, hm, ach ja, River Storm Dancer habe ich
mir natürlich noch näher angesehen, aber leider wurde das trotz Daumendrücken
nicht wirklich was.
Vorm fünften Rennen waren wir Bratwurst essen und ein
Tabellen Tutorium für die 10 2 Follow-Excel-Tabelle eingelegt und das schön in
der Sonne. Zu den Pferden kann ich daher nicht viel Erhellendes beitragen.
Zaungäste ;) |
Beim ersten Mal am Ziel vorbei: Noch führt Kiowa vor Tiago, Bambari und der spätere Sieger Everton ist eifrig bei der Sache. |
Das Foto hab ich gemacht? Kann ich mich zwar nicht dran erinnern, aber ich hab ja auch nur draufgehalten :D Moonlight Mile mit Andrasch Starke, dahinter Leu mit Jozef Bojko, |
Und nochmal der Sieger Everton mit Daniele Porcu im Sattel. |
Vor dem anschließenden Ausgleich II waren wir dafür wieder
um so aufmerksamer, aber, wie das oft in solchen Rennen der Fall ist, gab es
viele tolle Pferde. Ich hatte mir im Vorfeld schon Lavallo, heute ganz ohne
Puschel, welcher Form auch immer, ausgeguckt, was zu intensiven Diskussionen
zwischen Marion und mir führte, ob 1. 63 Kilo nicht viel zu viel sind (fand ich
nicht) und 2. nach dem Rennen, wie oft so hohe Gewichte in Agl. II-Rennen
erfolgreich sind. Die zweite Frage ist noch nicht abschließend geklärt :D Ich
kann zu den Pferden sagen, dass mir Zaphira nicht gefiel, sehr schwitzig und
hibbelig, der Rest sah das deutlich besser und entspannter aus. Mein Freund
Picadilly Circus war auch wieder dabei, jetzt – man höre und staune – als Wallach!
Ich könnte mich immer noch weglegen, wenn ich an das aufgeschnappte Gespräch im
Düsseldorfer Absattelring von vor 1,5 Jahren denke, bei dem Andrasch Starke den
damaligen Besitzer vergeblich von einer Kastration zu überzeugen versuchte :D
Unsere These war jedenfalls, dass das nun geringere Gewicht im positiven Sinne
zum vierten Platz beigetragen hat. Ansonsten haben wir noch über
Startmöglichkeiten für Lavallo diskutiert.
Lavallo. (Danach hatte ich anscheinend keine Lust mehr...) |
Ich versuche mich gerade zu erinnern, ob ich vor dem vierten
Rennen am Führring war. Doch, anscheinend schon, weiß nämlich noch, dass Kimbar
unter dem Bauch noch Fell hatte, dessen Länge einen Bären neidisch gemacht
hätte. Von Threestepstoheaven habe ich, ehrlich gesagt, nur die schreckliche,
quietschgelbe Trense wahrgenommen. Die hat mich dermaßen geblendet, dass ich
nicht mehr weiß, wie das Pferd da drin aussah... Irgendwas hatten wir mit
Jocund, was, weiß ich aber nicht mehr, ich glaube aber, es ging ums Dress :D
Wir reden einfach zu viel...
Der Rausschmeißer, ich hab mich im Führring erst einmal
gefragt, wie ich beim Tippen auf Caesarion kam. Der sah zwar gut aus, aber
irgendwie fand ich meine Idee schon da nicht mehr so gut, zu Recht, wie sich
herausstellen sollte. Die anderen gutaussehenden Aspiranten waren, wenig
überraschend, Integral und Manguinho. Letzterer hat dem Vernehmen nach nur
einfach meist keine Lust, schnell zu laufen. Heute scheint er immerhin ein
bisschen Lust gehabt zu haben, auch wenn er gegen Integral keine Chance hatte.
Danach ging’s dann wieder Richtung Heimat. Next stop: Kölle.
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