Juchu, endlich wieder grünes Gras! Es ist gut, dass es die
Sandbahn gibt, aber wenn es im Frühjahr wieder richtig losgeht, freue ich mich
doch noch ein bisschen mehr. Ehrensache, dass der erste Renntag auf Gras ein
Pflichttermin war. Die Anreise beschränkte sich dieses Mal auf öffentliche
Verkehrsmittel, was deutlich besser klappte, als ich gedacht hätte. Ich hatte
gehört, die Krefelder Bahn sei schlecht zu erreichen, dem war aber gar nicht
so, alles super. Ich war sogar so früh da, dass das Ponyrennen mit drin war.
Allerdings glaube ich nicht, dass sich der Krefelder
Rennverein mit den neuen Eintrittspreisen einen Gefallen getan hat. Gut, dass
man den freien Eintritt für Frauen abschafft, finde ich in Ordnung, aber eine Karte
für acht Euro – nicht jeder nimmt ja jemanden mit rein – ist dann schon etwas
happig. Ermäßigung für arme Studenten wie mich gibt es übrigens nicht.
Jedenfalls sind einige Leute an der Kasse wieder gegangen, die kommen so
schnell sicher nicht wieder. Also schon mal ganz mies gelaufen. Möchte mal
wissen, warum man nicht zusätzlich ein Einzelticket für 5 Euro (oder so)
anbietet, das 8 Euro-Kombiticket kann man ja trotzdem anbieten.
Aber gut, die Krefelder Preispolitik soll hier nicht im Mittelpunkt
stehen. Ich hab erst einmal noch ein Geschenk bekommen, dann gefühlt 1000 Leute
getroffen – ja, jetzt kriechen sie allen wieder aus ihren Löchern – und das
Ponyrennen daher auch nur mit einem Auge verfolgt. Die Montini-Dominanz scheint
jedenfalls fürs Erste beendet. Im Anschluss habe ich mich auf schnellstem Wege
zu den Sattelboxen begeben, mit dem
ersten Dreijährigenrennen begann die Grüne Saison schon mal sehr
verheißungsvoll. Die Tatsache, dass Optik offenbar (manchmal) doch gewinnt,
sollte sich wie ein roter Faden von vorn bis hinten durch die Rennveranstaltung
ziehen. Damit hätte man heute echt Geld gewinnen können. Die beiden Rennen für
den Derbyjahrgang waren da die deutlichsten Beispiele, beide Rennen waren für
mich schon im Führring gewonnen. Es begann mit Girolamo, der sich anschickt,
ein Nachfolger für „meinen“ Saltas zu werden :D Erster Grasbahnrenntag, Sieg im
Rennen über 1700 Meter. Ja, OV, du hattest Recht, die Kombi Schiergen-Starke
schlug wieder einmal zu. Und Torben hat ja jetzt seinen Derbysieger auch schon
gebucht. Soweit aus dem Fenster lehnen will ich mich mal nicht, fest steht
aber, dass Girolamo schon ziemlich beeindruckend ist, eher das kompakte Modell,
nicht zu groß, alles am richtigen Platz und einen ziemlich eindrucksvoll
bemuskelten Motor ;) Vom Typ her sehr gelassen und aufmerksam. Dafür, dass er
noch ziemlich grün lief, das Starten muss vielleicht noch ein bisschen geübt
werden, sehr überzeugend. Von den übrigen Pferden gefiel mir Miley, wobei der
eher nett als wow ist. King Arthur sah auch gut aus, ist aber eher im
Rechtecktyp, ziemlich lang geraten und ein Schlacks. Der Rest konnte da nicht
gegen anstinken.
Miley |
Girolamo |
Daniele Porcu und Red Ghost |
Der erste Grasbahnsieger 2012 Girolamo im Porträt |
Im dritten Rennen war
das mit der Optik noch am wenigsten ausgeprägt, was aber auch daran liegen
kann, dass es keine besonderen Ausreißer nach unten gab. Neben der Siegerin
fielen mir Personal Power und Pyrido positiv auf. Und dass Avio Zweiter werden
würde, stand auch schon im Führring fest :roll:
Dann nochmal Dreijährige, dieses Mal über 1400 Meter. Hier
war ich mir noch sicherer als im Zweiten. Al Malek erblickt und direkt den
Wettschein ausgefüllt – kein Witz. Und direkt ne SMS an Marion geschickt. Sieht
aus wie ein Gruppepferd und wer noch nicht wusste, was die Stunde geschlagen
hatte, müsste spätestens beim Dress des Pferdeführers Bescheid gewusst haben,
das war Formsache. Der Rest war zum Statistendasein degradiert, auch wenn
gerade Cherry Danon wirklich ein hübsches Pferd ist. Saphira hat gefühlt Beine
bis zum Himmel, aber sonst ist da nicht wirklich viel Substanz. Tjerk sah noch
gut aus, der Rest war auch optisch schon zu streichen. Merson sah schon vorm
Satteln aus wie geduscht.
Saphira |
Al Malek und Terry Hellier |
Cherry Danon |
Dann das Jagdrennen. Ich wollte ja eigentlich Borgo wetten
:D So ein Ding wie vor einem Jahr würde es ja nicht noch einmal geben. Da ich
nur kurz am Führring war – die Füllung meines Magens war kurzzeitig wichtiger –
habe ich den Rest nicht so wahrgenommen. Das Rennen war dann ja relativ
unspannend, Chance d’Or war so weit weg, dass ich genügend Muße hatte, das
Beelener Pferd Socks zu betrachten. Übrigens, auch wenn die Rennleitung es
nicht so spaßig fand, das Krefelder Publikum hatte seine Freude daran, wie
Jockey Diego Declerq schon hundert Meter vor dem Ziel ausgiebig jubelte.
Weiter ging es mit einem interessant besetzten Kat.
E-Rennen. Der gut gelaunte Anhang von Turflöwe hatte sich geschlossen vor dem
Sattelboxen eingefunden und fieberte dem Start ganz offensichtlich entgegen.
Der Schützling von Markus Klug sah auch sehr ordentlich aus. Zwar reichte es
nicht für einen Platz unter den ersten Drei, aber ich denke doch, dass man mit dem
noch Spaß haben kann in dieser Saison. Ansonsten gefielen mir Lacado, Russian
Affair, den ich aber nach den nichtssagenden Starts auf Sand nie im Leben
gewettet hätte, und der krasse Außenseiter Ascwin. Übrigens hätte ich in diesem
Rennen sehr gern eine Wette abgeschlossen, wer Letzter wird, die hätte ich mit
Pauken und Trompeten gewonnen. Mal abgesehen vom Teddyfell hätte ich Chaplins
Nightclub nicht als Rennpferd erkannt, wenn er nicht zufällig im Führring
aufgetaucht wäre... Lady Sun war übrigens vom Satteln ähnlich begeistert wie
von der Startbox – nämlich null.
Russian Affair schlägt Lacado. Danach hatte ich keine Lust mehr, Fotos zu machen ;) |
7. Rennen: Auch hier kam man mit der Optik ziemlich weit.
Hätte ich gewettet, wären Quinero und Little Star auf jeden Fall dabei gewesen.
Gut, der Dritte meiner Auswahl, Endoran, war jetzt nicht vorn mit dabei, kam
allerdings auch aus einer fast 9monatigen Pause. Arazjal gefiel mir nicht
wirklich, den habe ich irgendwie aus dem letzten Jahr beeindruckender in
Erinnerung. Ansonsten war mein kleiner Freund Madayan wieder da. Hat nichts
eingebüßt von seinem „Temperament“, das Pony. :D Die Führerin sagte was von „Den
muss man ja ziehen!“ Aber hey, der kleine Mann hat die Ruhe weg und guckte sich
erst einmal alles in aller Seelenruhe an. Gut, er wurde Letzter, aber in
Anbetracht der Tatsache, dass der den kompletten Winter verletzt außer Gefecht
war, war das wohl ohnehin heute eher ein Konditionsstart.
Das nächste Rennen ging an die Benelux-Connection und hier
muss ich zugeben, dass meine Aussehen-siegt-Theorie nicht zutraf, Victoria S
war noch nie schön. Kann mich aber auch nicht so wirklich erinnern, was im Führring
so los war, auf jeden Fall hat es geschauert... Aber nur kurz, überhaupt war
das Wetter deutlich besser als die Vorhersagen befürchten ließen. Ich glaube,
wir haben zu viel gequatscht :D Weiß nur noch, dass ich von Thriller nicht
überzeugt war, was aber nichts mit der Optik zu tun hatte. War auch zu früh
vorne.
Zum Schluss noch eine klare Sache, Elgin stand auch schon im
Führring heraus. Dass er so kurz am Toto stand, hat mich dann doch etwas überrascht, aber es war
ja berechtigt. Auendancer lief erneut sehr ordentlich, hatte gegen den Sieger –
übrigens ein Bruder von Esmondo, aber ich glaube, das habe ich schon einmal
erwähnt – nicht den Hauch einer Chance.
Danach war’s das auch schon wieder mit dem Renntag. Hab nur
gemerkt, dass ich wieder „Stehkondition“ aufbauen muss, ich hab ja nie Zeit,
mich hinzusetzen :D Muss erst noch wieder ins Training kommen, aber daran wird
gearbeitet, nächste Woche in Düsseldorf!
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