Sonntag, 22. April 2012

Amaron siegt gegen illustre Konkurrenz im Dr. Busch-Memorial

Das erste Grupperennen der Saison für den Derbyjahrgang und dann noch so gut besetzt, wenn der Renntag in Krefeld heute kein Schmankerl war, dann weiß ich es auch nicht. Spannung versprach das Feld fürs Dr. Busch Memorial und die sollte es auch zur Genüge geben. Recht zeitig, etwa eine Stunde vor dem ersten Start, trafen wir im Stadtwald ein, nachdem wir uns in einem Krefelder Vorort, oder besser in der Vorpampa, ein Frühstück mit Ellen und  Heike gegönnt hatten. Irgendwie scheint das zur Gewohnheit zu werden ;) Aber zurück zum Renngeschehen. Der Besuch war ziemlich mäßig, weniger Leute als beim Saisonauftakt, würde ich sagen. War das Wetter aber vermutlich nicht unschuldig dran, selbiges machte dem aktuellen Kalendermonat alle Ehre, von Hagel, Regengüssen über Sturmböen bis hin zu strahlendem Sonnenschein war alles dabei. 

Über die erste Jockey- und Trainersichtung des Tages breite besser den Mantel des Schweigens und gehe ganz schnell über zum ersten Rennen für dreijährige Stuten. Eine der beiden Auenquellerinnen war – nicht sonderlich verwunderlich – zur Nichtstarterin deklariert worden. Dies bugsierte Amelie Beat in die Favoritenrolle. Die sah auch nett aus, allerdings galt das auch für ihre Kontrahentinnen. Wobei Amelie Beat vielleicht noch das eine oder andere Kilo um die Mitte rum verlieren könnte. Aber sei’s drum. Nett war das Wort zum Rennen. Umgehauen hat mich keine der Mädels, aber negativ fiel auch keine auf. Kirschenkönigin sieht man ihren Papa (Königstiger) ziemlich an, absolutes Gegenbeispiel war Modina, bei der wir Call Me Big (beachtliches Deckhengstdebüt übrigens) so rein gar nicht wiederfanden. Anlass zu Amüsement gab uns Kirschenkönigin, die wir ob des Namens gern mit Brutal Rocco kreuzen würden, nur, um einen Kirschenbrutalo zu bekommen... :D Irgendwie hatten wir es heute überhaupt mit Namen, ein Produkt des späteren Nachmittags war Elektrotechnik. Aber ich schweife ab. Modina hatte keine Mühe mit ihren Gegnerinnen und kam zu einem leichten Sieg. Irgendwie ist das genauso, wie jedes Frühjahr. Auenquelle gewinnt Kat. D-Rennen in Serie, aber so richtig weitergehen tut es dann nicht. Aber vielleicht ist es ja dieses Mal doch anders.

Modina
Dann ein Ausgleich IV über die gleiche Distanz (1400m). Ich hatte – wie immer – fast nur Augen für Manguinho. Der hatte heute – ich hätte es kaum noch geglaubt – zur Abwechslung anscheinend doch mal Lust zu laufen und gewann... Tz. Vielleicht hatte er aber auch nur gehört, wie ich zu Marion sagte, dass ich ihn mal vom unnötigen Ballast befreien würde :D Der Rest, hm, Victoria S drehte mal nicht völlig ab, sondern war für ihre Verhältnisse geradezu phlegmatisch. 

Es folgte ein weiteres Dreijährigenrennen, dieses Mal allerdings über interessante 2050 Meter. Über den Sattelboxen zogen bedrohlich schwarze Wolken auf. Und kaum hatte ich die ersten Bilder gemacht, kam der Wolkenbruch. Super, natürlich immer zu den spannenden Rennen. Russian Song hat optisch ziemlich viel Ähnlichkeit mit Waldpark, vor allem der Kopf, wie aus dem Gesicht geschnitten. Noch einen Ticken besser gefielen mir aber Salon Soldier, der auch so langsam mal gewinnen könnte, und Cloud – übrigens ein Schimmel, was ich bei einem Soldier Hollow nicht unbedingt erwartet hätte. Der Schlenderhaner Indigolith fiel mir nicht so auf, entpuppte sich später jedoch als ziemliches Baby. Das Rennen machten Russian Song (wie wäre es mal mit einem Pferd namens „Russe, sing“?) und Salon Soldier, beides offensichtlich echte Steher, unter sich aus. Allerdings war aus meiner Sicht der Falsche vorn, aber das war heute eh Programm. Ergebnistechnisch war es so gar nicht mein Renntag. Aber das Leben ist bekanntlich kein Ponyhof ;)
Auf dem Weg zum Derby? Russian Song

Ich hab mich definitiv verguckt... Salon Soldier

... weil der so hübsch ist...
Unwetter... Da verzieht es sich gerade wieder.

Kishon - beachtliche Unterlippengymnastik
Im vierten Rennen hätten die meisten wohl mit Russian Affair und Do It Yourself gerechnet. Ersterer gewinnt wohl erst wieder in Baden-Baden ;) Little Millenium trug eine der hässlichsten Decke, die ich je gesehen habe. Leider war ich zu langsam. Als ich sie fotografieren wollte, verschwand er in der Sattelbox. The Miss Mcardle war gewohnt aufgeregt, allerdings auch nicht ganz so schlimm wie schon einmal. Vielleicht war sie deshalb vorn, vielleicht hat sie aber auch einfach nur über den Winter das Gewinnen gelernt. 

Im folgenden Rennen war ich voll fokussiert auf Montesquieu und hatte meine Rechnung ohne Scataro gemacht. Den hatte ich nämlich wegen des im Führring hinterlassenen Eindrucks gestrichen. Tja, Schicksal. Wobei der definitiv nicht schlecht aussah, allerdings gefielen mir Derapour und vor allem Montesquieu besser. So viel also mal wieder zum Thema Aussehen. 

Scataro
Wir küren neuerdings ganz subjektiv den schlimmsten Dress des Tages ;)

Im  Ausgleich II ging es dann genauso weiter. König Shuttle, wer ist das? Kann mich nicht erinnern, dass er mir vorher aufgefallen wäre. Oquawka sah gut aus, Sumaro sowieso und Red Cat hatte eine „wunderhübsche“ rote Mütze auf. Ibolo gefiel mir ebenfalls, allerdings hat der keine Chance bei mir, wenn Sumaro drin ist, der ist einfach noch schwärzer und schöner ;) Dann waren da noch so einige Kandidaten zwischen, bei denen ich mich wunderte, dass die im Ausgleich II liefen, was aber nichts heißen muss, kann auch sein, dass ich was nicht mitbekommen habe. Giant Step war übrigens konkurrenzlos spitze in der Kategorie Teddy des Tages. Frage mich, ob der einen Kühlschrank im Stall hat, so puschelig wie der daherkam. 

Dann war es endlich Zeit fürs Hauptrennen. Wider Erwarten regnete es nicht, im Gegenteil, die Sonne lachte vom Himmel, man mag es kaum glauben. Ich wusste natürlich mal wieder nicht, wo ich hingucken sollte bei so vielen so spannenden Startern. Wenn ich mir zwei hätte aussuchen müssen, wären es Kolonel (groß, Kraftpaket) und Pastorius gewesen. Dann war da noch ein gewisser Energizer und der sah ebenfalls richtig klasse aus. Übrigens zahlte der am Ende 40 auf Platz, ein Schlenderhaner! Das wäre schon als Siegquote im Normalfall nicht schlecht. Überhaupt habe ich rein gar nicht verstanden, warum Girolamo Favorit war. Ich hatte da eher auf Pastorius getippt, oder eben Amaron. Aus unerfindlichen Gründen (ok, ok, ja, der Debütsieg war eindrucksvoll, aber kein Grupperennen) war der trotzdem ziemlich eindeutig vorn. An der Optik kann es nicht liegen, der sah zwar gut aus, aber nicht wirklich imposant, das war allerdings beim Debüt nicht anders. Nun ja, jedenfalls sollte sich leider herausstellen, dass das so gar nichts war. Im Rennfilm ist schön zu sehen, dass er von Anfang an Schwierigkeiten hatte, das Tempo mitzugehen. Vorn dagegen ging die Post ab, die Besetzung hielt, was sie versprochen hatte, inklusive Spannung bis zur Linie und mit Amaron hatte dann einer der überragenden Zweijährigen des letzten Jahres das bessere Ende für sich. Ein Sieg, den ich dem Team sehr gönne, zumal sich alle so schön und sympathisch gefreut haben. Zufrieden dürfte man auch bei Schlenderhan und Auenquelle (!) gewesen sein. Für Pastorius wurde es etwas eng zum Schluss. Die größte Enttäuschung aber dürfte Pakal gewesen sein. 

Auenturm, Dritter im Gr. III

Und der Sieger Amaron - leider das einzige Bild von ihm, das ich gemacht habe. Aber ich wusste ja nicht, wohin ich gucken sollte, was dazu führte, dass ich immer die gleichen Pferde fotografiert habe. Zum Glück hat Lycidas nicht gewonnen, den habe ich nämlich völlig vergessen :D
Das achte Rennen nahmen wir – es wurde schon wieder bedrohlich schwarz am Himmel – als persönlichen Rausschmeißer mit. Spannendes gibt es dazu allerdings nicht wirklich zu berichten, der Einlauf war genau wie erwartet. World Cup  und Adrie de Vries sorgten für den 100. Sieg von Trainerin Nina Bach. Volany, der im Führring beim Aufsitzen noch ein wenig Rodeopferd gespielt hatte, wurde Zweiter vor dem wirklich knuffigen Turning Blade. 

World Cup (rechts) schlägt Volany (links).

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