Das erste Grupperennen der Saison für den Derbyjahrgang und
dann noch so gut besetzt, wenn der Renntag in Krefeld heute kein Schmankerl
war, dann weiß ich es auch nicht. Spannung versprach das Feld fürs Dr. Busch
Memorial und die sollte es auch zur Genüge geben. Recht zeitig, etwa eine
Stunde vor dem ersten Start, trafen wir im Stadtwald ein, nachdem wir uns in
einem Krefelder Vorort, oder besser in der Vorpampa, ein Frühstück mit Ellen
und Heike gegönnt hatten. Irgendwie
scheint das zur Gewohnheit zu werden ;) Aber zurück zum Renngeschehen. Der
Besuch war ziemlich mäßig, weniger Leute als beim Saisonauftakt, würde ich
sagen. War das Wetter aber vermutlich nicht unschuldig dran, selbiges machte
dem aktuellen Kalendermonat alle Ehre, von Hagel, Regengüssen über Sturmböen
bis hin zu strahlendem Sonnenschein war alles dabei.
Über die erste Jockey- und Trainersichtung des Tages breite
besser den Mantel des Schweigens und gehe ganz schnell über zum ersten Rennen
für dreijährige Stuten. Eine der beiden Auenquellerinnen war – nicht sonderlich
verwunderlich – zur Nichtstarterin deklariert worden. Dies bugsierte Amelie
Beat in die Favoritenrolle. Die sah auch nett aus, allerdings galt das auch für
ihre Kontrahentinnen. Wobei Amelie Beat vielleicht noch das eine oder andere
Kilo um die Mitte rum verlieren könnte. Aber sei’s drum. Nett war das Wort zum
Rennen. Umgehauen hat mich keine der Mädels, aber negativ fiel auch keine auf.
Kirschenkönigin sieht man ihren Papa (Königstiger) ziemlich an, absolutes
Gegenbeispiel war Modina, bei der wir Call Me Big (beachtliches Deckhengstdebüt
übrigens) so rein gar nicht wiederfanden. Anlass zu Amüsement gab uns
Kirschenkönigin, die wir ob des Namens gern mit Brutal Rocco kreuzen würden,
nur, um einen Kirschenbrutalo zu bekommen... :D Irgendwie hatten wir es heute
überhaupt mit Namen, ein Produkt des späteren Nachmittags war Elektrotechnik.
Aber ich schweife ab. Modina hatte keine Mühe mit ihren Gegnerinnen und kam zu
einem leichten Sieg. Irgendwie ist das genauso, wie jedes Frühjahr. Auenquelle
gewinnt Kat. D-Rennen in Serie, aber so richtig weitergehen tut es dann nicht.
Aber vielleicht ist es ja dieses Mal doch anders.
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Modina |
Dann ein Ausgleich IV über die gleiche Distanz (1400m). Ich
hatte – wie immer – fast nur Augen für Manguinho. Der hatte heute – ich hätte
es kaum noch geglaubt – zur Abwechslung anscheinend doch mal Lust zu laufen und
gewann... Tz. Vielleicht hatte er aber auch nur gehört, wie ich zu Marion
sagte, dass ich ihn mal vom unnötigen Ballast befreien würde :D Der Rest, hm,
Victoria S drehte mal nicht völlig ab, sondern war für ihre Verhältnisse
geradezu phlegmatisch.
Es folgte ein weiteres Dreijährigenrennen, dieses Mal allerdings
über interessante 2050 Meter. Über den Sattelboxen zogen bedrohlich schwarze
Wolken auf. Und kaum hatte ich die ersten Bilder gemacht, kam der Wolkenbruch. Super,
natürlich immer zu den spannenden Rennen. Russian Song hat optisch ziemlich viel
Ähnlichkeit mit Waldpark, vor allem der Kopf, wie aus dem Gesicht geschnitten.
Noch einen Ticken besser gefielen mir aber Salon Soldier, der auch so langsam
mal gewinnen könnte, und Cloud – übrigens ein Schimmel, was ich bei einem
Soldier Hollow nicht unbedingt erwartet hätte. Der Schlenderhaner Indigolith
fiel mir nicht so auf, entpuppte sich später jedoch als ziemliches Baby. Das
Rennen machten Russian Song (wie wäre es mal mit einem Pferd namens „Russe,
sing“?) und Salon Soldier, beides offensichtlich echte Steher, unter sich aus.
Allerdings war aus meiner Sicht der Falsche vorn, aber das war heute eh
Programm. Ergebnistechnisch war es so gar nicht mein Renntag. Aber das Leben
ist bekanntlich kein Ponyhof ;)
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Auf dem Weg zum Derby? Russian Song |
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Ich hab mich definitiv verguckt... Salon Soldier |
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... weil der so hübsch ist... |
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Unwetter... Da verzieht es sich gerade wieder. |
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Kishon - beachtliche Unterlippengymnastik |
Im vierten Rennen hätten die meisten wohl mit Russian Affair
und Do It Yourself gerechnet. Ersterer gewinnt wohl erst wieder in Baden-Baden
;) Little Millenium trug eine der hässlichsten Decke, die ich je gesehen habe.
Leider war ich zu langsam. Als ich sie fotografieren wollte, verschwand er in
der Sattelbox. The Miss Mcardle war gewohnt aufgeregt, allerdings auch nicht
ganz so schlimm wie schon einmal. Vielleicht war sie deshalb vorn, vielleicht
hat sie aber auch einfach nur über den Winter das Gewinnen gelernt.
Im folgenden Rennen war ich voll fokussiert auf Montesquieu
und hatte meine Rechnung ohne Scataro gemacht. Den hatte ich nämlich wegen des
im Führring hinterlassenen Eindrucks gestrichen. Tja, Schicksal. Wobei der
definitiv nicht schlecht aussah, allerdings gefielen mir Derapour und vor allem
Montesquieu besser. So viel also mal wieder zum Thema Aussehen.
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Scataro |
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Wir küren neuerdings ganz subjektiv den schlimmsten Dress des Tages ;) |
Im Ausgleich II ging
es dann genauso weiter. König Shuttle, wer ist das? Kann mich nicht erinnern,
dass er mir vorher aufgefallen wäre. Oquawka sah gut aus, Sumaro sowieso und
Red Cat hatte eine „wunderhübsche“ rote Mütze auf. Ibolo gefiel mir ebenfalls,
allerdings hat der keine Chance bei mir, wenn Sumaro drin ist, der ist einfach
noch schwärzer und schöner ;) Dann waren da noch so einige Kandidaten zwischen,
bei denen ich mich wunderte, dass die im Ausgleich II liefen, was aber nichts
heißen muss, kann auch sein, dass ich was nicht mitbekommen habe. Giant Step
war übrigens konkurrenzlos spitze in der Kategorie Teddy des Tages. Frage mich,
ob der einen Kühlschrank im Stall hat, so puschelig wie der daherkam.
Dann war es endlich Zeit fürs Hauptrennen. Wider Erwarten
regnete es nicht, im Gegenteil, die Sonne lachte vom Himmel, man mag es kaum
glauben. Ich wusste natürlich mal wieder nicht, wo ich hingucken sollte bei so
vielen so spannenden Startern. Wenn ich mir zwei hätte aussuchen müssen, wären
es Kolonel (groß, Kraftpaket) und Pastorius gewesen. Dann war da noch ein
gewisser Energizer und der sah ebenfalls richtig klasse aus. Übrigens zahlte
der am Ende 40 auf Platz, ein Schlenderhaner! Das wäre schon als Siegquote im
Normalfall nicht schlecht. Überhaupt habe ich rein gar nicht verstanden, warum
Girolamo Favorit war. Ich hatte da eher auf Pastorius getippt, oder eben
Amaron. Aus unerfindlichen Gründen (ok, ok, ja, der Debütsieg war
eindrucksvoll, aber kein Grupperennen) war der trotzdem ziemlich eindeutig
vorn. An der Optik kann es nicht liegen, der sah zwar gut aus, aber nicht
wirklich imposant, das war allerdings beim Debüt nicht anders. Nun ja,
jedenfalls sollte sich leider herausstellen, dass das so gar nichts war. Im
Rennfilm ist schön zu sehen, dass er von Anfang an Schwierigkeiten hatte, das
Tempo mitzugehen. Vorn dagegen ging die Post ab, die Besetzung hielt, was sie
versprochen hatte, inklusive Spannung bis zur Linie und mit Amaron hatte dann
einer der überragenden Zweijährigen des letzten Jahres das bessere Ende für
sich. Ein Sieg, den ich dem Team sehr gönne, zumal sich alle so schön und
sympathisch gefreut haben. Zufrieden dürfte man auch bei Schlenderhan und
Auenquelle (!) gewesen sein. Für Pastorius wurde es etwas eng zum Schluss. Die größte
Enttäuschung aber dürfte Pakal gewesen sein.
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Auenturm, Dritter im Gr. III |
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Und der Sieger Amaron - leider das einzige Bild von ihm, das ich gemacht habe. Aber ich wusste ja nicht, wohin ich gucken sollte, was dazu führte, dass ich immer die gleichen Pferde fotografiert habe. Zum Glück hat Lycidas nicht gewonnen, den habe ich nämlich völlig vergessen :D |
Das achte Rennen nahmen wir – es wurde schon wieder
bedrohlich schwarz am Himmel – als persönlichen Rausschmeißer mit. Spannendes
gibt es dazu allerdings nicht wirklich zu berichten, der Einlauf war genau wie
erwartet. World Cup und Adrie de Vries sorgten
für den 100. Sieg von Trainerin Nina Bach. Volany, der im Führring beim
Aufsitzen noch ein wenig Rodeopferd gespielt hatte, wurde Zweiter vor dem
wirklich knuffigen Turning Blade.
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World Cup (rechts) schlägt Volany (links). |
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