Heute war alles ein wenig anders als sonst. Ich muss vorab
schon mal alle enttäuschen, die auf Pferdebeschreibungen vom Führring stehen,
ich habe heute nicht sonderlich viel gesehen. Das lag in erster Linie daran,
dass ich „Anhang“ dabei hatte, genauer gesagt Rennbahndeübtanten, nämlich
meinen Patenonkel und meine Tante. War mein Weihnachtsgeschenk an sie. Da traf
es sich ganz gut, dass der Kölner Rennverein um 13 Uhr eine
Einführungsveranstaltung für Rennbahnneulinge anbot. Dementsprechend pünktlich
waren wir auch auf der Bahn. Das Wetter war blendend und daher deutlich besser
und vor allem wärmer, als die Vorhersagen hatten befürchten lassen. Also alles
super. Die Einführung war gut gemacht, Peter Schiergen und Andrasch Starke
standen den Fragen – vom Chef Eckhard Sauren persönlich vorgetragen – Rede und
Antwort. Insbesondere Andrasch kann ja auch ganz gut erzählen, war also nett
und durchaus informativ. Gut, ich persönlich wusste das meiste ja jetzt schon,
aber wäre ich allein gewesen, hätte ich mich auch für eine Einführung nicht zum
Führring begeben.
Um 13.30 Uhr kamen dann endlich die ersten Pferde in den
Ring. Lysino sah irgendwie noch genauso aus wie letztes Jahr, keine Schönheit,
aber wirklich muskulöser als letztes Jahr kam er nicht daher. Insofern war das
Resultat auch nicht überraschend, grün, grüner, Lysino und das, obwohl er bei
der Einführung ganz gute Kritiken bekommen hatte und dementsprechend kurz
stand. Aber wir waren ja auch in Köln. Mit Abstand am besten sah der
lackschwarze Lord of Lips aus. Da hatte man sich auch wohl mehr erhofft, aber
wie später Frau Löwe sagte, der sei galoppiert, als habe er heute zum ersten
Mal eine Grasbahn gesehen. Gut, aber noch ist nicht aller Tage Abend. Coeur
Link gehörte eher zu den unauffälligen Protagonisten, sah ordentlich aus, aber
nicht umwerfend. Aber die Derbynennung hat er wohl nicht umsonst bekommen und
schließlich waren die beiden Pferde mit Derbynennung ja auch vorn.
Coeur Link: Auf dem Weg in Richtung Derby? |
Vorm zweiten Rennen waren wir nur ganz kurz am Führring, ich
hatte nämlich eine Runde Currywurst geschmissen und die musste erst vertilgt
werden. Danach hab ich meine Aufmerksamkeit auf die beiden Favoriten Derapour und
Do it yourself beschränkt. Do it yourself war jedenfalls nicht Programm, oder
aber der Name war als Aufforderung an den Reiter zu verstehen, selbiger musste
nämlich ganz schön ackern. Montesquieu war das geradezu logische Pferd an
Position drei, die Abstände waren doch recht groß und Next of Kin kam erst ins
Ziel, als ich quasi schon auf dem Rückweg zum Führring war.
Das dritte Rennen ist irgendwie schon verdrängt, war optisch
keiner dabei, der mich massiv beeindruckt hätte, weder im positiven noch im
negativen Sinn. Drax hatte ich so gar nicht auf der Rechnung – ist ja noch
nicht Baden-Baden – aber Hut ab vor dem Ritt von Cecilia Müller, wenn das nicht
auf den Punkt war, weiß ich es auch nicht. Die kann was.
Beim Amateurrennen hatte meine Tante den richtigen Riecher,
nämlich Castella, denn „die hat die längsten Beine“. Wie wahr, die dürfte echt
an die 1,70m Stockmaß haben, ein Riesenschiff das Tier. Mir gefiel – wie immer –
Ben Howdy, sonst hatte ich da nicht so viel Meinung zu.
Wir haben uns das
Rennen dann auch am Führring angesehen, um uns die Position in der ersten Reihe
zur anstehenden Galopper-des-Jahres-Verkündung zu sichern.
Die kam dann auch. Erst wurde ein Filmchen mit allen drei Kandidaten gezeigt, dieses Mal
mit Ton, nachdem der Kölner Imagefilm während der Einführung noch zu ¾ ohne Ton
abgespielt wurde. Zum Glück haben sie es danach nicht künstlich „spannend“
gemacht, sondern direkt m Filmchen die Siegerin verkündet. Danedream kam dann
auch. Und die Kameras wurden mal wieder angeschmissen. So viele Kameras habe
ich auch schon länger nicht mehr im Führring gesehen, war ganz schön was los.
Danedream war ja mittlerweile schon des Öfteren im Kölner Führring zu sehen,
interessanterweise ohne jemals dort ein Rennen bestritten zu haben. Jedenfalls wurden
dann natürlich alle Beteiligten nochmal interviewt, Andrasch hätten sie heute
auch ein Headset-Mikro geben können, so oft, wie er heute bei Klaus Göntzsche
antraben durfte (nach dem 2. Rennen auch).
:D
Wie immer ganz entspannt: Galopper des Jahres 2011 Danedream mit Cynthia Atasoy |
Dann gings irgendwie ruckzuck, wurde ja wieder Zeit, sodass
ich mich nur noch an Tobey, der gut aussah, und an Luigio, auf den ich extra
geachtet hatte und der noch besser aussah, erinnern kann. Tobeys Können scheint
wirklich überschaubar zu sein, so das Luigio sehr locker zum Zuge kam und
Markus Klug den ersten Saisonsieg bescherte.
Sechstes Rennen, ich hatte überhaupt keine Ahnung. Irgendwie
war ich auch mit der Anzahl der startenden Pferde überfordert, ist man ja gar
nicht mehr gewohnt. Mit Amarula Sunrise habe ich selbstverständlich überhaupt
nicht gerechnet. Dass der mal siegt, hätte ich nicht für möglich gehalten.
Dann das Hauptrennen, der Ausgleich II. Zu dem Zeitpunkt
hatte sich die anfangs extrem gut gefüllte Bahn schon merklich geleert. Waren
die alle wegen der Galopperwahl da? Komisch. Ich hatte schon vier Tage vorher
Bock auf Keydream gehabt. Dass die Agl. II kann, hatte man ja letztes Jahr
schon in Baden-Baden gesehen. Die Stute sah auch schon sehr fit aus, Beacon
Hill war noch nie so mein Fall, ohne dass ich sagen könnte, warum. Zum
Niederknien, wie immer, natürlich Sumaro. Opera Moon, den ich eigentlich auch sehr
hübsch finde, ist mir dieses Mal nicht so aufgefallen.
Keydream mit Daniele Porcu im Sattel. |
Danach sind wir dann schon gefahren, ich musste mich da
dieses Mal nach meinem Anhang richten, aber der musste ja auch noch wieder nach
Hause ins schöne Münsterland fahren. Bis Dortmund dauert es da ja nicht ganz so
lange ;) Ostern geht’s vermutlich weiter, ist aber noch nicht ganz sicher.
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