Sonntag, 5. August 2012

Salomina krönt sich zur Stutenköninigin

Immer das gleiche in einem Rennbahnbericht ist auf Dauer ja auch langweilig, deswegen fange ich heute mal nicht vorne an, sondern mit dem Highlight des Tages, dem Preis der Diana.

Ausnahmsweise kam der Regen an mal nicht zum Hauptrennen, sondern hörte auf. So lobe ich mir das. Also Bahn frei für die 13 Bewerberinnen für die Stutenkrone. Auffällig war die Zahl der Füchse, knapp die Hälfte der Damen trug rot. Irgendwie war bereits der Einmarsch in den Führring ein Fingerzeig, aber das weiß man ja immer erst hinterher, Salomina und Nymphea marschierten vorweg. Salomina wird ja in Zukunft nach Australien auswandern. Aus Bona-Sicht kann man nur gratulieren, alles richtig gemacht. An der Stute selbst ist nun wirklich rein gar nichts niedliches oder besonders weibliches dran. Eine Schönheit ist sie auch nicht, aber sie sieht aus wie, naja, ein Rennferd eben aussehen muss. Groß, aber nicht zu groß, war sehrgelassen, aber nicht kurz vorm Einschlafen usw., die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Bei Nymphea konnte man sich unbedarfterweise schon fragen, was denn ein Hengst in einem Stutenrennen zu suchen habe. Mann, ist das ein Schiff! Da muss man sich ja später schon Gedanken machen, welchen Hengst man da drauf lässt, sonst kommt nachher ein Rennelefant dabei raus... Dagegen war die halb Düsseldorfer, halb Kölner Interessen vertretende Sworn Sold eher das kompakte Modell, aber sowas von todschick. Gefallen hat mir dann - mehr als beim letzten Mal - auch Waldtraut. Aber eigentlich sahen alle gut aus, Meckern lässt sich allenfalls auf hohem Niveau. Im Gegensatz zu einigen männlichen Vertretern waren die Stuten auch ziemlich abgeklärt, gerade in den ersten Rennen wurde der Führring sehr viel mehr aufgemischt. Glücklicherweise hatten sich bis zum Start des Rennens auch die letzten dunklen Wolken verzogen, sodass wir unseren bevorzugten Platz auf den Stufen vor der Tribüne bekamen, dort steht man ja leicht erhöht und bekommt auch noch was vom Renngeschehen mit. Als die Stuten auf die Zielgerade einbogen, warder Drops innerhalb kürzester Zeit gelutscht, das war doch ein sehr sicheres Ding für die Favoritin Salomina, wie ich es in der Form nach dem knappen Hamburger Sieg nicht erwartet hätte. Kein Wunder, dass Filip Minarik bei der Ehrenrunde selbst applaudierte - für das Pferd. Dahinter sorgte Nymphea für eine reine Schiergen-Zweierwette. Die Nizza-Stute möchte ich doch gern auf noch längeren Distanzen sehen. Waldtraut kämpfte großartig und sicherte sich auch noch recht leicht den dritten Platz vor Rock My Heart, die sich deutlich rehabilitiert haben dürfte. Eher enttäuschend fand ich Imagery und Sworn Sold.

Salomina

Nymphea

Waldtraut

Was haben wir noch erlebt? Das Listenrennen über 2000m kam recht spät im Programm. Da hatte sich die Bahn dann doch - zum Glück - etwas geleert, denn vor der Diana war es schon krass voll. Aber beim Listenrennen konnten wir schon wieder entspannt am Führring Pferde schauen. Theo Danon und Russian Tanho führten anscheinend ein Privatduell, wer der besser ausgestattete Hengst sei. Zumindest legte dies das zeitweilige Verhalten nahe. Theo Danon finde ich ja schon immer zum Sabbern. :-) Für die Ittlingerin Fashion war das Rennen dagegen schon im Führring beendet. Irgendwie schaffte sie es, trotz Doppelbewachung, sich rückwärts zu überschlagen. Ihr schien zwar nicht viel passiert zu sein, wurde jedoch dann zur Nichtstarterin erklärt. Der französischen Gaststute Calipatria sah man den sonst oft sehr dominanten Shamardal überhaupt nicht an, die sah generell nach nicht viel aus, was sie jedoch nicht daran hinderte, schneller zu sein als die kraftstrotzenden Hengste.

Calipatria

Ich mache dann mal einen kleinen Sprung rückwärts zum Beginn des Renntags, genauer gesagt, zu den Zweijährigen. Im Stall nennt man ihn George Clooney, okay, Empire Hurricane war deutlich das bestaussehende Pferd im ersten Rennen, aber irgendwie fehlten uns die grauen Schläfen zur Perfektion. Mal abgesehen von diesem "Makel", ist er ganz unbestreitbar ein Pferd zum Niederknien und so lief er dann eigentlich auch, wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass er gleich zweimal stark nach außen wich und den heranstürmenden Daktani behinderte, ein Fall für die Rennleitung also und der Einlauf wurde gedreht. Im Führring vor dem Rennen war übrigens richtig High Life gewesen. Ich glaube, es gab keinen, der mal nicht quietschend, bockend oder steigend durch den Führring geschossen ist - richtig halbstarke Jungs eben.

Daktani

Empire Hurricane

Das zweite Rennen war eine vergleichsweise langweilige Sache, wer sollte Guanin auch schlagen? Keiner, und so war es dann auch, wenngleich festzuhalten ist, das Moppel Eagle Spirit mittlerweile weniger Kugelbäuchlein hat und so schlecht sah sein Laufen dann auch gar nicht mehr aus. Ich glaube, der ist einfach ganz spät.

Nahtlos einzureihen ist das zweite Dreijährigenrennen. Kolonel als klarer Vorausfavorit war nicht zu beeindrucken. Der sah auch vorher schon verdammt gut aus und erledigte die Pflichtaufgabe ohne gröere Probleme. Die drei Kilo Siegaufgewicht beim ebenfalls gutaussehenden Maningrey - wie kommt man bitte bei einem braunen Pferd auf so einen Namen? - taten ihr Übriges und Mertesacker war mal wieder "nur" platziert.

Kolonel

1 Kommentar:

  1. Wegen Maningrey mal den Höny-Hofer Gestütsleiter Simon Minch fragen ... und nach dem Papa schauen oder auch mal hier klicken http://en.wikipedia.org/wiki/The_Man_in_Grey

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