Endlich mal wieder Pferderennen – erst
das zweite Mal in diesem Jahr und das erste Mal 2013 in Dortmund, also mal
wieder höchste Zeit! Dass das Wetter mitspielte, kann man nicht unbedingt
behaupten, zumindest nicht für meine Pläne, die wurden in zweierlei Hinsicht
durchkreuzt. Zum einen wollte ich per Drahtesel nach Wambel sausen, das wurde
wegen der Straßenverhältnisse und wegen nicht vorhandener Spikes ad acta
gelegt. Darüber hinaus hätte ich ganz gern weniger graues Wetter gehabt, so
wurden fast alle Bilder, nun ja, ich sage mal weniger schön. Außerdem war es
kalt. Nach sieben Rennen war zumindest ich durfroren und habe mich auf den
Heimweg gemacht, wobei ich dazu sagen sollte, dass ich dieses Mal auch die
ganze Zeit draußen unterwegs war und keine Aufwärmpause in der Tribüne gemacht
habe.
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Heute kann es regnen, stürmen, oder schneien, Niko ist wetterfest, hier posiert er beim sechsten Rennen, die Hintergrundkulisse bilden Arizona Star, Proud Citizen, Kronerbe und Imondo. |
Genug gejammert, kommen wir zum Wesentlichen. Ich war ja
immerhin dann doch freiwillig da, man sollte es kaum glauben. War alles ein
bisschen verrückt heute, wir haben viel gelacht. Ach ja, Gastmops Frieda war
auch am Start, jedenfalls fast. Eigentlich wollten wir sie nachnennen, Pan
Krischbin hatte schon zwei Kilo Erlass angeboten, aber die Quote von 64
erschien uns zu gering. Barbara und Stephie suchen ein günstigeres Rennen aus.
:D
1, 3, 7 – Prognose und Bilanz des ersten Rennens. So sollte
die Dreierwette aussehen, ich war zugegebenermaßen skeptisch, denn mir hatte es
Victor Hugo Alezan angetan, besonders, als ich ihn im Führring sah. Den Hengst
sieht man ihm an, nicht weil er sich entsprechend aufgeführt hätte, mehr wegen
Ausdruck und Ausstrahlung. Darüber hinaus spiegelte das Rennresultat die
Erscheinung ganz gut wieder. Offenbar noch nicht ganz anwesend war Andrasch
Starke – zumindest kam er ohne Peitsche in den Führring. Wir haben schon
rumgewitzelt, er könne das Ding doch gleich liegen lassen, allerdings hätte er
schon ü gewinnen müssen, um unsere Unkensprüche zu bestätigen, hatte jedoch mit
der Ammerländerin schlussendlich keine wirkliche Siegchance gegenüber Tinley
Lodge. Barbara und Stephie hatten bei ihrer Dreierwette das richtige Näschen, „mein“
Victor Hugo Alezan musste sich mit dem vierten Platz begnügen.
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Boxen auf fürs erste Rennen: das erste Mal am Ziel vorbei |
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Endkampf: Tinley Lodge mit Sabrina Wandt siegt vor Aosta Spring mit Andrasch Starke. |
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Ricasiendo auf dem Rückweg zum Führring durch die Winterlandschaft. |
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Victor Hugo Alezan im Porträt |
Rennen zwei – auch hier war Optik vorn – schien der
Tagestrend zu werden. Ich hatte zwar mit einem Sieg von Hoseo gerechnet, doch
kamen mit der treuen Seele La Next und vor allem Aconoro gleich zwei Pferde vor
ihm ein. Für die Kombination Stall Unia, Axel Kleinkorres und den in den letzten
Wochen wieder mehrfach auf deutschen Sandbahnen aktiven Piotr Krowicki
markierte der Sieg den ersten von zweien an diesem verschneiten Sonntag. Nichts
zu bestellen hatte der, wie La Next, zuletzt zweimal in Folge erfolgreiche
Sauber.
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Und einmal andersrum: La Next und Sauber auf dem Weg zum Geläuf |
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Auf geht's - das Feld kurz nach dem Start |
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Aconro siegt nach Kampf vor La Next und Hoseo |
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Haben was zu lachen: Hoseo und Führerin |
Danach hätte ich mir in den Hintern beißen können, klarer
Fall von falsches Pferd getippt. Das ahnte ich in dem Moment, als ich Dragoslav
im Führring sah. Hätte mich eigentlich nicht überraschen sollen, dass er mir
gefiel, der sah schließlich auch schon vor zwei Jahren, als ich ihn zuletzt
gesehen hatte, gut aus. Nun ja. Eine Dreierwette wäre sinnvoll gewesen, die
richtigen Drei hatten Stephie und ich jedenfalls. Einig waren wir uns auch
dabei, dass der Sieger nicht Sharp Bullet heißen würde. Knapp genug war es allerdings. Es war sogar
so knapp, dass die Jockeys auf dem Weg zurück zum Absattelring erst einmal
selbst ausdiskutieren mussten, wer denn jetzt gewonnen habe :D Schön, dass sie
dann uns fragen, die wir da rumstehen. Aber wir waren uns in der Tat sicher,
dass Dragoslav vorn war. Allerdings ist mir vorhin bei der Ansicht des Videos mal
wieder aufgefallen, wie sehr die Kamera verzerrt. Hätte ich Rennen am PC
geschaut, hätte ich schwören können, Sharp Bullet wäre vorn gewesen,
tatsächlich sah man vor Ort – wir standen aber auch direkt an den Rails – sehr
genau, dass Dragoslav den Kopf vorn hatte und das trotz Kamera vor der Nase.
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Achtung, außen kommt noch einer: Sharp Bullet und Choice Word und rechts rauscht Dragoslav heran. |
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Dragoslav gewinnt mit Eugen Frank |
Dann war der Derbyjahrgang an der Reihe, auch erst zum
zweiten Mal in diesem Jahr. Nach Abmeldung von Ribbery und der zweiten
Werning-Farbe Buy Out erschien das Rennen erst einmal offener zu sein,
zumindest auf dem Papier. Letztlich kam der erfahrenste der fünf verbliebenen
Pferde, der von Uwe Stoltefuß trainierte Randwick zum Zuge und das mehr als
locker. Gefällig sah er aus, auch wenn der Blick des Betrachters geradezu
zwangsläufig von der auffälligen Blesse abgelenkt wird. Am besten gefiel mir
ausgerechnet der spätere Letzte, Deja Vu, ein wirklich knuffiges Kerlchen. Von
den Schiergen-Stuten sagte mir Ansonica eher zu, Nightdance Rose war mir eindeutig
zu spillerig und allgemein zu wenig dran. Die brauchen aber wohl beide noch
ein, zwei Starts. Mindestens ebenso grün benahm sich Ravaisch, ob der, wie
Stephie meinte, wirklich zwei Meter groß ist, wage ich zwar stark zu
bezweifeln, groß ist er aber allemal. Für die Stimmung im Führring war übrigens
Ansonica zuständig – man merkte doch, dass keine verdienten Handicapper am Werk
waren…
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Deja Vu im Porträt |
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Randwick mit Jozef Bojko beim Aufgalopp |
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Zeit für ein Pläuschen unterwegs? |
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Allein auf weiter Flur: Randwick auf dem Weg zum Sieg |
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Und beim Einmarsch in den Absattelring |
Beim fünften Rennen herrschte definitiv die beste Stimmung,
Marolo hatte einen Fanclub dabei, der ihn lautstark anfeuerte und ihn
erfolgreich ins Ziel schrie. Ansonsten weiß ich nicht mehr allzu viel außer,
dass Hay Fever die zaunähnliche Begrenzung zur Gaststätte mit der Hinterhand
erfolgreich demoliert hat und Presence vor Schreck seinen Reiter verloren hat. Die
Führerin verloren hatte nach dem Rennen Fushun, oder besser umgekehrt. Das
Mädel wollte den Hengst ordnungsgemäß vom Geläuf abholen, nur war der schon weg
:D
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Marolo siegt zur Freude seines Fanclubs mit Jana Oppermann im Sattel |
Beim ersten Rennen noch über Rennbahnberichte ohne Bilder
gesprochen, in dem Zusammenhang fiel das Wort „proper“. Im sechsten Rennen
startete dann einer, der die Bezeichnung „properes Kerlchen“ verdiente, Arizona
Star. Der sah richtig klasse aus, stand nach Optik meilenweit überm Feld.
Selbiges war mit drei weiteren Startern zwar alles andere als üppig besetzt,
jedoch war das Rennen den Formen nach alles andere als ein Selbstläufer. Ich
hatte mit einem spannenden Kampf gerechnet, doch war das propere Kerlchen heute
überlegen und Imondo hatte wohl nicht den besten Tag erwischt.
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Ein 8-Längen-Sieg für Arizona Star und Dennis Schiergen |
Eine ähnlich klare Angelegenheit sollte auch das siebte
Rennen werden. Gegen Very Nice sprach wenig bis gar nichts. Einen
Start-Ziel-Sieg gab es, entsprechend aufgeräumt war die Stimmung bei Reiterin
und auch Trainer hinterher. Meine Freundin „Kratzi“ war auch wieder dabei, lief
zum ersten Mal seit Ende September und das für die lange Pause sehr ordentlich.
Zwischen die beiden schob sich Dauerläuferin Fresh Lady und sorgte, sieht man
von All Gentleman, der Fünfter wurde, ab, für einen Favoriteneinlauf.
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Es wird dunkel - zum ersten Mal am Ziel vorbei |
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Start-Ziel-Sieg für Very Nice und Rebecca Danz |
Danach habe ich mich auf den Heimweg gemacht, mir war kalt
und die Starter in der Wettchance konnten mich nicht so sehr fesseln, dass ich
unbedingt noch hätte bleiben müssen.
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