Sonntag, 8. September 2013

Hey Little Görl gewinnt das St. Leger



Bericht vom St. Leger-Renntag, ich versuche es mal, könnte allerdings schwierig werden, weil ich nicht viel gesehen habe, jedenfalls nicht viel von denen, die das Hauptinteresse auf sich vereinen sollten, den Pferden. Das lag aber nicht in erster Linie an mir. Für mich bietet sich die Heimrennbahn ja immer dafür an, Leute in den Galopprennsport einzuführen. Heute hatte ich insgesamt fünf Rennbahnnovizen dabei, das ist dann schon eine gewisse Herausforderung. Insgesamt zählte meine Truppe inkl. mir neun Leute und da sind alte Rennbahnbekanntschaften und Forumsmitglieder noch nicht einmal mitgezählt.

Da ich entsprechend mit Erklärungen etc. befasst war, möge man mir verzeihen, dass ich im Führring nicht viel gesehen habe. Aber so schlecht können meine Erläuterungen nicht gewesen sein, zum Wetten habe ich dem Anschein nach sehr erfolgreich motiviert. Mission fürs Erste erfüllt, würde ich sagen. Das artete dann so aus, dass einer der Neulinge im 6. Rennen acht Vierwetten abgab :D – leider nur drei Richtige, aber lustig war’s.

Der Wettergott hatte ebenfalls ein Einsehen. Als ich morgens aufgestanden war, hatte ich stark am Sinn und Zweck des heutigen Rennbahnbesuchs gezweifelt, so sehr schüttete es. Da musste ich dann den extra großen Schirm nehmen, um halbwegs trocken zum Bäcker und wieder zurück zu kommen. Aber um kurz nach zehn wurde es dann heller und von einem winzig kleinen bisschen Nieselregen abgesehen, blieb der Renntag trocken. Mit zunehmender Dauer wurde die Bahn auch immer voller, sodass man zum Hauptrennen von richtig gutem Besuch sprechen konnte.
Die erste Jockeysichtung war erfolgstechnisch nicht so gut (Pascal Werning), Trainer klappte dagegen besser, das war Markus Klug.

Das erste Rennen war eins von zwei Rennen für den Nachwuchs. Ich hatte ja auf Stephies Bildern schon Lindaro bewundern dürfen. Dass mir der gefallen würde, wusste ich ja schon. Ich muss aber sagen, dass Simba ihm eindeutig den Rang ablief. Der ist schon sehr, sehr fertig für einen Zweijährigen und ein richtiges Kraftpaket. Der stach eindeutig hervor und sorgte dann auch für den ersten Sieg für Ingrid und Markus Jooste in Deutschland. Das geschah sehr überzeugend und völlig überlegen, Lindaro musste da schon um den zweiten Platz kämpfen.  Vor dem Rennen war übrigens richtig Party im Führring, das erste Mal eigentlich, dass sich die Zweijährigen (zumindest in meiner Anwesenheit) genauso benahmen, wie es bei Halbstarken zu erwarten ist. Der eine steckte den anderen und so gab es zwischendurch lustiges Auskeilen, Herumspringen usw. 

Simba im Führring

... und beim Siegen

Danach geht es dann los, ich weiß nix. Das Unpraktische war, dass ich meist mit dem Rücken zum Führring stand und irgendwas erzählt habe. Augen im Hinterkopf habe ich leider nicht mitbekommen. Erinnern kann ich mich nur noch daran, dass mir Nightdance Rose wider Erwarten zum ersten Mal richtig gut gefiel.

Drittes Rennen, hm, Kanasubigi sah – wie bisher immer – aus, als würde er alle locker in die Tasche stecken, aber da war ich ja mittlerweile doch gewarnt, ist ja nicht so, als wäre ich ihm und seinem bestechenden Aussehen noch nicht auf den Leim gegangen. Ich war der Meinung, dass World Cup das Rennen machen sollte, den mag ich ja ohnehin sehr gern leiden und freue mich immer, wenn der kleine Kraftprotz durch den Ring marschiert. Wie schon beim letzten Mal kam er allerdings nicht richtig auf Touren. Mit Ipos hatte ich nicht gerechnet, den hab ich aber auch nicht gesehen. Ich hab das Rennen ohnehin nur am Monitor gesehen, weil ich beim Buchmacher in der vergeblichen Hoffnung stand, der Bosphorus Cup könnte doch übertragen werden. Das dachten sich offenbar auch diverse Vertreter des Stalls Asterblüte, was dann, als sicher war, das Rennen wird nicht live gezeigt, zu hektischem Telefonieren führte.

Vom Auktionsrennen habe ich auch nicht viel gesehen. Immerhin hatte ich dieses Mal insofern halbwegs den richtigen Riecher, als dass ich meinen wettlustigen Begleitern gesagt habe, 1, 2 oder 3 würde schon gewinnen. Gut, Emerald Star, wirklich sehr knuffig, wurde Letzte, Kaldera 4., aber immerhin Bella Kathina holte sich das Rennen. Eine tolle Steigerung legte Sovalla hin, die beim letzten Start nur achte war. Guckt man sich die beiden Ittlingerinnen an, muss man aber feststellen, dass Papa Pomellato seine Farbe leider nicht wirklich vererbt, zumindest nicht bei Zalata und Sovalla. Damit sind die optischen Highlights auch schon genannt. Aber die 9 Damen standen den Halbstarken aus dem ersten Rennen nichts nach, da war wieder ordentlich Unruhe im Führring.

Bella Kathina siegt vor Sovalla und Arleona

5. Rennen, keine Ahnung. Allerdings habe ich gehört, dass Daniel Paulick die 60,5 Kilo heute tatsächlich geschafft hat und dann war ausgerechnet Oklahoma nicht fit… Warum Italy kurzfristig NS war, weiß ich nicht, morgens war sie das noch nicht gewesen.

Das Vierwetten-Rennen erforderte von mir wieder erhöhte Aufmerksamkeit als Wettberaterin. Ich sollte Streicher nennen. Habe mir zum Glück auch keinen Bock geleistet, sodass ich nicht Schuld bin, dass das mit der Viererwette nicht geklappt hat ;) Weil ich auch mal was gewinnen wollte, habe ich Imam gewettet, obwohl ich den noch nicht einmal im Führring gesehen habe. Sam fand ich toll, aber da der ganz offensichtlich die zweite Farbe war, habe ich da die Finger von gelassen. Dorola fand ich noch ganz nett.
Imam
Als siebtes Rennen (und für uns das letzte an diesem Tag) war dann endlich das St. Leger dran. Ich gebe gern zu, dass mich dieses Rennen in Erstaunen versetzt hat, denn mit der Siegerin hätte ich nicht gerechnet, was natürlich in erster Linie daran lag, dass ich Altano für nicht zu schlagen hielt. Der Hengst sah auch absolut klasse aus mir will immer noch nicht so recht in den Kopf, wie es passieren konnte, dass er nur Fünfter wurde. Aber ja ich weiß, Pferderennen… Die andere Enttäuschung war für mich Slowfoot, der an sich optimale Bedingungen vorfand. Aber irgendwie scheint er nicht mehr ganz das Pferd des letzten Jahres zu sein. Hey Little Görl ist ja eigentlich mehr so die Kategorie unscheinbar, erst recht wenn solche Brecher wie Andreas im Rennen sind. Selbiger stand sich wohl mal wieder selbst im Weg mit seiner Nervigkeit. Arango sah noch klasse aus. Saratino erinnert mich von der Statur her einfach an einen Sprinter, auch wenn er dies auf der Rennbahn heute eindrucksvoll widerlegt hat. Was ich aber schon cool finde, ist, dass die älteren Pferde heute gegenüber den Dreijährigen nichts zu bestellen hatten. Eine Schwalbe macht bekanntlich keinen Sommer, aber ich fühle mich in meiner Meinung bestätigt, den 2010er Jahrgang beileibe nicht abzuschreiben.

Hey Little Görl

St. Leger 2013, Runde 1

Völlig missraten... der Einlauf, aber man kan trotzdem sehen, wie sich Andreas Helfenbein freut ;)

Danach sind wir gefahren. (Der nächste Renntag in Dortmund ist Sand… hilfe!!!)

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