Sehr gut abgefüttert betraten wir also um kurz nach halb eins die Rennbahn, wo uns auch gleich der erste Jockey in Gestalt von Daniele Porcu (im sehr, sehr schicken Anzug, aber hey, er ist ja schließlich auch Italiener) entgegen kam. Aus der Nachschau lässt sich nun natürlich bilanzieren: Das war ein gutes Omen!
Das Wetter spielte mit, die Moderation (Ulli Potofski) war launig (wenn auch bisweilen leicht verwirrt), die Menschen nett, alles gut. Dann mussten ja "nur noch" die Vierbeiner "richtig" laufen. Los ging das Spektakel am heutigen Tag mit einem zwar quantitativ schwach besetzten, aber nichtsdestotrotz hochinteressanten Ausgleich II über weite 2400 Meter. Mit dabei zwei vierjährige Stuten aus dem Schiergen-Stall, mit denen man auf Dauer sicher Black Type anpeilt. Nach Reiterverteilung war Guajara das vermeintlich chancenreichere Pferd, natürlich wurde sie auch am Toto gleich zur Favoritin gekürt. Das größte Pferd im Rennen war die Fährhoferin mit Sicherheit. So wuchtig und kraftvoll hatte ich die gar nicht in Erinnerung. Bella Duchessa fand ich letztes Jahr schon toll, allerdings hatte ich die 2013 schon im Verdacht, etwas kraftvollere Ermutigung von oben zu benötigen. Mal sehen, was das noch so gibt. Floresco gefiel mir ansonsten noch sehr gut. Optische Ausfälle gab es aber ohnehin nicht.
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Guajara |
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Guajara siegt vor Initiator und Floresco |
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Gambadino |
Das erste Rennen für den Derbyjahrgang folgte. Zwei der Kandidaten weisen noch eine Nennung fürs Blaue Band auf. Zum einen Silvery Moon, der mal wieder viele Blicke auf sich zog und der kleine Bruder von Russian Tango, nämlich Russian Bolero. Letzterer kann die Verwandtschaft wahrlich nicht leugnen, er ist genauso ein großes Kraftpaket, hat nur deutlich weniger Weiß. So richtig durchschlagkräftig präsentierte er sich aber (noch) nicht, er wurde zwar relativ locker Zweiter, konnte den Sieger aber nicht ernsthaft gefährden. Es gewann der zweitlängste Außenseiter Der Graue (ok 42:10 rechtfertigt diese Aussage nicht wirklich, aber es waren ja auch nur 5 Pferde) und damit ein Sohn des Ammerländer "Experiments" Kandahar Run. Der Schimmel sah auch wirklich manierlich aus, auch schon recht fertig und hatte auch nicht so viel Masse durch die Gegend zu tragen. Allerdings war er recht schwitzig. Die Ullmann-Stute Extravaganza gefiel mir nicht, ein ganz zierliches Mäuschen, an der mir einfach zu wenig dran war.
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Der Graue |
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Russian Bolero |
Vorm vierten Rennen waren wir Hoppegarten beim Buchmacher gucken und anschließend sind wir direkt zum Führring gegangen und haben uns das Rennen auf der Leinwand angesehen.
Denn danach kam ja unser heimliches Hauptrennen, bis zum Derby sind es ja schließlich auch nur noch gut drei Monate ;) Von den neun Kandiaten waren immerhin acht mit einer Derbynennung ausgestattet. Gut sahen sie alle aus.
Ich hatte mich vor allem auf den Riesenkessel (=Giant's Cauldron, aber den Namen hat er bei uns jetzt weg) gefreut, den hatte ich vor einem guten Monat schon mal bewundern dürfen. Vor dem Rennen war zunächst einmal etwas Aufregung vor den Sattelboxen, aber kein Wunder bei neun halbstarken Hengsten. Die Rückkoppelungen der Lautsprecheranlage taten ihr Übrigens dazu, allerdings beruhigten sich die Herren dann aber doch recht schnell wieder. Witzig fand ich die Schiergensche Fuchsparade: drei Füche relativ ähnlicher Färbung - wenn man vom unterschiedlich verteilten Weiß absieht. Hinzu kamen mit Amorous Adventure und Time of my Life noch zwei ähnlich gefärbte Füchse, die sich noch dazu im Körperbau mit Ausnahme des etwas zierlicheren Time of my Life glichen. Allen drei relativ großrahmigen Schiergen-Startern dürfte der Start aber gut getan haben. Auch wenn der Riesenkessel als Zweiter sehr gut lief, sah er durchaus so aus, als wäre das heute auch noch eine Nummer zum Lernen gewesen. Pucco fiel eher in die Kategorie niedlich. Captain Dino war zwischen den auffälligen Füchsen eher einer für den zweiten Blick, machte dann aber viel her. Guardini ist sehr schick, kam in puncto Typ eher den Füchsen näher, wirkte aber schon etwas abgeklärter und lief dann auch so. Die ersten drei Pferde wird man - so vermute ich - sicher noch mal in besserer Gesellschaft wiedersehen.
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Guardini |
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Borneo |
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Amorous Adventure |
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Captain Dino |
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Giant's Cauldron |
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Raoul |
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Guardini gewinnt vor Giant's Cauldrom, Captain Dino und Hi Finn |
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Fujiyama Danon |
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Night Wish |
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Quinzieme Monarque |
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