Sonntag, 27. April 2014

Lucky Lion siegt bei erster Station auf dem Weg zum Derby



Schwimmflügel, Schlauchboot und Ganzkörperkondom waren eingepackt und warteten auf ihren Einsatz. Die Prognosen das Wetter betreffend ließen diese Vorbereitungen auch notwendig erscheinen, ebenso der Blick aus dem Fenster am Sonntagmorgen. Landregen vom feinsten und zwar der Art, dass man denken mochte, es würde nie wieder aufhören. Schön verrückt, nach Krefeld zu fahren. Aber denkste, kaum waren wir von der Autobahn abgebogen und hatten geparkt, da hörte es auf. So muss das sein. Und was noch viel besser war, es begann auch gar nicht erst wieder. So muss das sein.

Die Ponys haben wir uns direkt mal gespart. Ich bin ja grundsätzlich für A.P. McCoy, aber so richtig erfüllt das Pony die Verheißungen des Namens bisher nicht. Kann ja noch kommen.

Dreijährige Damen trafen im ersten Vollblutrennen aufeinander. Bis auf Königskrone waren alle 5 übrigen Kandidaten (nach Abmeldung von Elesara) mit Diananennungen ausgestattet. Das versprach doch ein hochklassiges Rennen. Favoritin wurde – natürlich – die Schlenderhanerin Tijuana. Optisch verhieß die schicke Fuchsstute auch so einiges. Sie war da auch eher abgeklärt. Einige andere Stuten benahmen sich da weniger vorbildlich. Meine Favoritin war Lacy, die eher großrahmig ist, dabei aber durchaus sehr harmonisch gebaut und durchweg nett anzusehen. Der Kopf ist vielleicht etwas grob geraten, aber sie soll ja rennen und nicht in erster Linie gut aussehen. Und das tat sie dann auch. Filip Minarik musste die Peitsche gar nicht bemühen. Steherdistanzen sollten das Problem wohl auch nicht sein. Da bin ich mal auf die weitere Entwicklung gespannt. Tanamia als sehr zierliches Modell lief sehr ansprechend. Nelke gefiel mir persönlich eher weniger. Arusha Park fand ich etwas enttäuschend, die sah wirklich gut aus, hatte mit der Entscheidung letztlich wenig zu tun, war aber auch noch sehr grün.
 
Nelke

Lacy

Auf geht's

Lacy siegt vor Tanamia

Tanamia

Lacy und Filip Minarik

Lacy

Anschließend stand das Comeback von Daktani nach über einem Jahr Pause an, das ganze auf doch sehr kurz anmutenden 1400 Metern. Ein Wiedersehen gab es auch mit Sir Oscar, der nach einem weniger erfolgreichen Jahr in Österreich (?) zu seinem alten Trainer Toni Potters zurückgekehrt ist und sein Deutschland-Comeback dann auch mühelos erfolgreich gestaltete, indem er Daktani leicht auf Distanz hielt. 


Sir Oscar

Wiederum der Derbyjahrgang stand im Mittelpunkt des vierten Rennens. Ein bunt gemischtes Feld erwartete die Rennbahnbesucher. Von potenziellen Derbystartern wie Russian Bolero bis hin zu einer Gruppe vornehmlich holländischer Pferde, die sich wohl auf Dauer erst einmal eine Handicapmarke holen sollen. Tja, mein Freund Okeanos war auch wieder dabei. Der hat zwar kurze Beine, aber irgendwie mag ich den. Okeanos war es dann auch der für einen etwas ungewöhnlichen Rennverlauf sorgte, als er den ersten Bogen mehr als großräumig erkundete und sich dann überraschend an der Spitze wiederfand und das mit solchen Abstand, dass sich Stephen Hellyn zwischendurch umsah. Das hinderte ihn allerdings trotzdem nicht daran, Letzter zu werden… Aber er hat auch kurze Beine :D Dann waren da noch so ein paar Kandidaten, die den Start sicher noch für Rennkondition und –figur benötigten, Nuri Bey und Holyrussianempress etwa. Sousmain präsentierte sich als Hemd, an der ist so gut wie nix dran, ganz schmales Tierchen. Das Gegenmodell verkörperte da Russian Bolero, der dem Bruder wahrlich wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Ach ja,  und Sahand sah noch gut aus. Die Gemeinten waren dann am Ende in der Reihenfolge Sousmain – Sahand – Russian Bolero auch vorn zu finden.

Russian Bolero

Sousmain

Sahand

Sousmain

Das Fünfte haben wir beim Buchmacher geschaut, um anschließend den Prix de Ganay gucken zu können. Zu den Pferden des sechsten Rennens kann ich auch nicht viel Erhellendes beitragen. Falakee scheint die Krefelder Luft bzw. das dortige Training allerdings gut zu bekommen. Er gestaltete seine Rückkehr zu Mario Hofer gleich mal siegreich.

Falakee


Dann noch schnell das Hauptrennen, ich muss ins Bett. Wir hatten mal wieder das übliche Problem, dass wir uns nicht entscheiden konnten, weil alle toll aussahen. Am meisten danebenbenommen hat sich ohne Zweifel Lucky Lion, der sich beim Satteln zwischenzeitlich mehr mit Steigen als mit allem anderen beschäftigte. Überhaupt benahm er sich sehr viel hengstiger als beim ersten Start vor einigen Wochen, machte einen Kragen und stolzierte durch die Gegend. Er hat anscheinend mitbekommen, dass er toll ist. Speedy Approach ist seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten und ein ebensolcher Bulle. Andoyas ist da eher zierlicher, sah aber auch klasse aus. Der lief auch toll, insbesondere, wenn man den Stopp beachtet, den er eingangs der Geraden hatte. Von den beiden Hofer-Pferden gefiel mir Stillman besser, bei Nordico lenkten mich die ganzen Puschel und Seitenblender zu sehr ab. Toll wie immer Nadelwald, ein Bild von einem Pferd. So richtig konnte er die in ihn gesetzten Erwartungen bisher aber nicht einlösen, heute wurde er Fünfter. Das Rennen wurde auf den letzten Metern zur One Horse Show, Hauptdarsteller Lucky Lion. Der Hengst ist sicher nicht einfach, aber Alex Weis brauchte noch nicht einmal die Peitsche. Während der letzten Meter konnte Alex Weis schon ans Bremsen denken. Wirklich eine beeindruckende Vorstellung und noch viel schöner anzusehen, wie sehr sich Team und vor allem auch der Jockey freuten! 

 
Speedy Approach

Kerosin

Andoyas

Stillman

Rock of Cashel

Lucky Lion fliegt heran und vorbei


Fein gemacht!

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