Dienstag, 1. April 2014

Sonnigwarmer Start auf Gras in Dortmund



So, nun kommt endlich auch der erste Grasbahnbericht des Jahres 2014 aus meiner Feder. Heute also ein (leider letzter) Dienstagrenntag in Wambel. Hach, das war so herrlich praktisch, sich einfach nur aufs Fahrrad zu schwingen müssen und binnen 20 Minuten da zu sein.
Auf dem Heimweg: Sonnenuntergang über Dortmund

Ich bin etwas knapp losgefahren, sodass die Pferde bei meiner Ankunft schon auf dem Weg zum Geläuf waren. Außerdem wurde ich von einem Ordner angepfiffen, als ich mein Fahrrad abstellen wollte. Während der ganzen Wintersaison hat es jedenfalls keinen gestört, wenn ich da mein Rad abgestellt habe, aber egal, gibt ja noch ein paar mehr Möglichkeiten. Dafür habe ich direkt Martin (alias d.Donald) getroffen und die Unterhaltung fürs erste Rennen war gesichert. Es wurde auch gleich richtig spannend, als sich der Richter-Walach Wanderlust, der eine so großartige Sandbahnsaison hingelegt hatte und Lucky Jo einen Kampf bis zum Zielspiegel lieferten. Für Lucky Jo war das Rennen ca. 10 Meter zu kurz, NACH dem Zieldurchlauf hatte nämlich er die Nase vorn, WÄHREND der Zieldurchquerung hatte Wanderlust noch die seine vorn gehabt. Ich muss übrigens gestehen, dass ich nach der Wintersaison die Pferde zunächst auf der Sandbahn gesucht hatte :D :D In dem Zusammenhang fiel mir dann auch wieder auf, wie wahnsinnig lang die Dortmunder Zielgerade (Grasbahn) ist.

Wanderlust im Absattelring

Das zweite Rennen ging über kurze 1400 Meter. Hab allerdings nicht so viel gesehen, da ich nun endlich persönlich Bekanntschaft mit Potti geschlossen habe. Da war dann die Aufmerksamkeit eher beim Gespräch als bei den Pferden. Da ich Tasci ja ohnehin wahnsinnig schick finde, hätte mir der ohnehin wohl am besten gefallen. Sol Y Vida hätte ich beim ersten Hinsehen fast mit Wanderlust verwechselt. Zu meiner Entschuldigung sei gesagt, dass der Jockey schon drauf saß und das Pferd ziemlich nass war ;) Tindorette war extrem zappelig und verpasste der Hecke einen sportlich-sommerlichen Schnitt. Tja und Tasci gewann dann ganz alleine, musste zum Schluss von Steffi Hofer nur in Schwung gehalten werden.

Tasci gewinnt mit Steffi Hofer

Rennen Nummer 3 richtete sich an die Dreijährigen, mit Campitello und Moment of Glory  (beeindruckende Erscheinung, braucht aber wohl noch etwas Kondition) trafen zwei Hengste auf 3 Wallache und 6 Stuten. Die Herren der Schöpfung hatten eher wenig zu melden, am besten war da noch der bereits auf Sand siegreiche Campitello auf Rang vier. Die ersten drei Plätze aber gingen an Damen und zwar – standesgemäß – auch diejenigen drei, die noch über eine Nennung für den Preis der Diana verfügen. Die Röttgenerin Weltklasse kam als haushohe Favoritin an den Ablauf und schien das Rennen auch lange für sich entscheiden zu können. Als jedoch die Ebbesloherin Lutindi, deren Blesse eher zu den gewöhnungsbedürftigen als schönen gehört, nach einer wahren Zickzacktour endlich auf freie Bahn kam, war schnell abzusehen, dass sie ihr Lebensdebüt würde siegreich gestalten können. Die eher klein geratene Capichera errang dahinter Platz drei.

Aufgalopp: Campitello

Aufgalopp: Capichera

Aufgalopp: Lutindi und Weltklasse

Aufgalopp: Lutindi und Weltklasse

Fast könnte man den hier abgebildeten Einlauf für ein weiteres Aufgaloppfoto halten ;)

Lutindi

Dann das Viererwetten-Rennen. Der Plan war so gut. Ich hatte mich mit einem „Bis später“ von meinem Mitbewohner verabschiedet. Er: Wohin fährst du? Ich: Zur Rennbahn. Er: 7, 3, 9, 11. Gut konditioniert, oder? Dummerweise war die 9 dann Nichtstarter, so dass es nichts mit dieser Wette wurde. Ersatzweise habe ich dann die „gelbe Vierwette“ bestehend aus Adenike, Biederich, Inglesby und Pythonga gespielt. ;) Ich hab ja noch 29 Jahre, bis ich sie treffe :D Ich kann mich nicht mehr so richtig an die Führringseindrücke erinnern. Weiß nur noch, dass ich dagegen Breido, Shakti (noch ein klein wenig puschelig), Phytonga und Adenike ganz gut fand. Den Rest hab ich vergessen.
Organza

Organza siegt vor Inglesby

Der sich anschließende Ausgleich III war für mich das spannendste Rennen des Tages. Am 1. April startet ein dreijähriger Hengst mit Derbynennung in einem Handicap gegen die Älteren. Das hat ja nun wirklich schon Aprilscherzniveau. Für mich stand, getreu dem Motto: keine Dreijährigen im Handicap vor dem Derby (!) fest, das kann nicht gehen. Aber andererseits wird sich Peter Schiergen ja wohl etwas dabei gedacht haben. So leicht war Shazaam ja auch als Sieger nicht unterzubringen für den Saisonstart, zumindest dann nicht, wenn man 3 Kilo Aufgewicht vermeiden möchte. Jedenfalls war ich trotzdem so überzeugt davon, dass ich Marisa fast den Platzzwilling mit Shazaam (und Nashita natürlich) ausgeredet hätte. Zum Glück habe ich davon aber Abstand genommen… Selbstredend sah Shazaam aus wie eine Granate, hat auch schön aufgepackt über den Winter. Nashita fiel bei mir eher in die Kategorie nett, Ocean Tiger führte noch ein kleines Bäuchlein mit sich spazieren, Mandachic war ganz niedlich. Nelly schleifte ihre Führerin durch die Gegend. Tja, es gewann Nashita relativ leicht, also dieses Mal nicht Schiergen vor Klug wie im 3., sondern Klug vor Schiergen, ein bisschen Abwechslung muss ja sein. Und was sagt uns das jetzt über Shazaam, immerhin das einzige Pferd mit Derbynennung, das an diesem Tag lief? Hm, ich finde, nicht wirklich etwas. Mein persönlicher Erkenntnisgewinn beschränkt sich darauf, dass er a) gut lief (besser, als ich für möglich gehalten hätte) und dass er b) wohl stehen kann. Die Zukunft wird’s zeigen…

Nashita schlägt Shazaam

Enstprechend zufriedene Gesichter zeigt das Röttgener Team

Nashita

Shazaam

Nochmal über 2000 Meter ging es im 6. Rennen, dieses Mal allerdings ein Ausgleich IV. Selten wäre es so einfach gewesen, die Dreierwette zu treffen. Anarchie (schick!), Sokol und Glamour Girl (zwar  ganz schön lang geraten, aber sonst top in Schuss) waren sowohl nach Vorform als auch nach Optik die drei Pferde. Ich wollte wetten und konnte mich nicht entscheiden, hab natürlich am Ende nicht Anarchie gewettet… Dann der Aufreger des Tages, Fehlstart oder nicht? So genau wusste das keiner, deswegen gab’s im Prinzip auch nur auf der Zielgeraden einen Rennkommentar, weil dem armen Pan Krischbin keiner sagen mochte, ob es denn nun Fehlstart war. Schuld war Aunt Ger, die lange Zeit ca. zu vier Fünfteln in der Startmaschine stand, aber nicht dazu zu bewegen war, auch noch das Hinterteil hineinzubugsieren. Alles schob und schob und schob und zack, auf einmal sprangen die Boxen auf und das Feld stiefelte los – bis auf Aunt Ger, die hatte keine Lust. Nur war nun die Boxentür geschlossen gewesen, was so einige vor der Tribüne stark anzweifelten. Das Rennvideo jedenfalls legt den Schluss nahe, dass die hintere Boxentür so etwa eine Zehntelsekunde geschlossen war, bevor die vordere aufging. Das ist zumindest meine Interpretation.

Das siebte Rennen nahm ich noch mit, bevor ich mich auf den Rückweg machte. Mit der Ullmann-Stute Walzerprinzessin gab es hier eine klare Favoritin, die das in sie gesetzte Vertrauen vollauf rechtfertigte. Ich hatte vorher nach Alternativen gesucht, doch spätestens am Führring war mir relativ klar, dass Walzerprinzessin Jean-Pierre Carvalhos erste Siegerin für Schlenderhan/Ullmann sein würde. Die Stute ist zwar vielleicht nicht unbedingt prinzessinnenhaft zart, aber sieht absolut nach Rennpferd aus, präsentierte sich abgeklärt und ließ nicht den Hauch eines Zweifels an ihrem Können. Das soll aber beileibe nicht heißen, dass nicht auch andere toll aussehende Kandidaten dabei waren. Quesillo gefiel mir ebenfalls, könnte das Rennen aber benötigt haben. Gleiches gilt für Interception, der sehr großrahmig und eher bullig wirkte. Notenmaid dagegen war so gar nicht mein Fall. Ganz anders wiederum Fair Flame (klein, aber quadratisch, praktisch, gut – da geht bestimmt was) und auch Magic Lips, die sich leider weigerte, die Box zu beziehen und so vom Start verwiesen musste. Bin mal gespannt, wo wir Walzerprinzessin demnächst wiedersehen werden, mittelfristig heißt das Ziel bestimmt Black Type. Halte ich nicht für ausgeschlossen, auch wenn es natürlich noch ganz, ganz früh im Jahr ist.

Walzerprinzessin legt sechs Längen zwischen sich und das Feld

(Erinnert mich ein bisschen an Elle Shadow, so vom Typ)

Sonntag geht’s dann nach Köln!  

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