Sonntag, 15. Juni 2014

Menorca-Reisebericht Teil 1

Ursprünglich wollte ich heute nach Köln, dann hätte es einen Rennbahnbericht gegeben. Aber das wird u.a. wegen der Unwetterschäden (DB) nichts, also gibts den Menorca-Bericht, oder zumindest den Anfang davon. Die Bilder sind allerdings alle unbearbeitet, bin erst ab heute Abend wieder in Reichweite eines PCs mit Bildbearbeitungsprogramm ;)



Sonntag, 8. Juni 2014

Nachts um vier Uhr klingelte der Wecker. Da kann das Aufstehen getrost als Überwindungsprozess beschrieben werden. Auf der Habenseite war jedoch zu verbuchen, dass es dank Jahreszeit schon begann, langsam aber sicher zu dämmern. Die Vögel waren jedenfalls schon ziemlich wach. Das bestellte Taxi trudelte überpünktlich ein, der RE nach Aachen schloss sich dem guten Beispiel des Taxifahrers an und so kamen wir knapp zwei Stunden vor geplantem Abflug am Düsseldorfer Flughafen  an. Nach normalem Verständnis reicht das ja immer zum Check in. Nur hatten wir die Rechnung ohne Germanwings gemacht. Die Schlange am Schalter war ziemlich überwältigend. Allein die Tatsache, dass sich die Schalter in einer Ecke des Terminals befinden, hindert mich an der Aussage, dass die Schlange sich einmal durch die Abflughalle wand. Lang war sie, sehr, sehr lang. Wie gut, dass wir tiefenentspannt waren. Ich hatte zumindest keine wirklichen Zweifel am Erreichen unseres Fliegers. Die Leute direkt vor und hinter uns hatten ähnliche Abflugzeiten. Hat auch geklappt, zumindest haben wir circa zehn Minuten vor geplanter Abflugzeit eingecheckt. Bis dann alle im Flieger waren, war es bestimmt eine halbe Stunde später als geplant. Bis alle Gepäckstücke an Bord waren und wir tatsächlich losflogen, war es 8.20 Uhr und damit 45 Minuten später. Ich habe die dumpfe Vermutung, dass das an meinem Rucksack lag… Bin mir sogar recht sicher, dass es mein Rucksack war, der sich noch nicht an Bord befand. An mir lag es dann aber nicht. Aber die Gepäcktransporteure wollten ja nicht auf mich hören. Die meinten nämlich, mein Rucksack wäre Sondergepäck und käme daher nicht auf den Gepäckwagen, der direkt zum Flugzeug fuhr, weil Germanwings beim Check in nicht zu Potte kam. Tja, Pech. Ich hab sie zweimal drauf hingewiesen… Immerhin kam mein Rucksack tatsächlich mit uns an. 

Der Monte El Toro aus dem Bus fotografiert.


Auf Menorca angekommen ging es per Minibus einmal quer über die Insel – von Mahon im Osten nach Ciutadella im Westen – oder vielmehr nach Cala Santandria, was aber zu Ciutadella gehört. Nach der Ankunft im Hotel und dem Beziehen des Zimmers wurde der Hotelpool zwecks äußerlicher Abkühlung erobert. 


Nachdem wir uns dann von den Strapazen der Anreise erholt haben, fühlten wir uns am Nachmittag ausgeruht für den ersten Erkundungsgang in die nähere Umgebung. Wie uns schon bei der Fahrt nach Cala Santandria aufgefallen war, ist die Insel grüner als man vielleicht der zahlreichen Felsen wegen vermuten könnte. In den tiefen Rinnen  und Furchen der vom Wasser förmlich ausgehöhlten Sandsteinfelsen wächst unheimlich viel Grünzeug. Darüber hinaus begrünen Palmen und besonders Krüppelkiefern die gesamte Insel. Die ersten beiden Strände haben wir in wenigen hundert Metern Laufentfernung auch direkt ausgemacht. Für den ersten Tag beschränkten wir uns zumindest was den Badespaß anging, noch auf den sehr einladenden Hotelpool. Toll ist vor allem der Wanderrundweg um die Insel, ein alter Pferdeweg, der vor einigen Jahren restauriert und wieder zugänglich gemacht wurde. Diesen Weg nutzten wir, um eine der zahlreichen Buchten zu durchwandern und uns ungestört in die Felsen zu schlagen, um dort die Aussicht aufs freie Mittelmehr zu genießen. Das Schuhwerk war zwar nicht wirklich das passende, aber die Felsen dann auch nicht so zerklüftet, als dass das Erreichen der Küste unmöglich gewesen wäre. 

Cala Santandria


ein ehemaliger (britischer) Wachturm

Die Nachbarbucht, ebenfalls mit Starand

Ein kleiner Abschnitt des restaurierten Camí de Cavalls



Nachdem wird das ausgiebig getan hatten, zog es uns in Richtung Ortskern. Wobei das eher eine gnadenlose Übertreibung ist. Ein „richtiges“ Café oder ähnliches suchten wir zunächst vergebens. Dafür fanden wir kleine Supermärktchen, die trotz des Sonn- und Feiertages geöffnet hatten. Nachdem wir die Hauptstraße bis zum Kreisverkehr nach Ciutadella abgewandert hatten, ohne einen Ortskern zu finden, liefen wir auf dem Rückweg etwas anders und fanden – oh Wunder – immerhin das Centre Comercial, das mit Apotheke, einer Bar und einem Souvenirladen sowie der Bushaltestelle dann auch das war, was das Zentrum von Sa Caleta darstellt. In der Bar gab’s dann auch den ersehnten Kaffee, der auch wirklich lecker war. Darüber hinaus entwickelten wir ein Hobby, dass uns die gesamte Reise begleiten sollte: Nationalitätenraten, was sich oftmals verblüffend einfach gestaltete – fast schon deprimierend, wie oft sich Vorurteile bestätigen. 

Palmen in Sa Caleta

Begegnung am Wegesrand

Schließlich tigerten wir zurück zum Hotel, allerdings nicht ohne auf dem Weg dorthin noch eine Flasche Wein zu erstehen, so ein Urlaub muss schließlich zünftig gefeiert werden. Nach dem Gang durch die Dusche stand das erste Abendessen an. Selbiges entpuppte sich als sehr vielfältiges Buffet, sodass für jeden Geschmack was zu finden war. Hinzu kam eine umfangreiche Weinkarte und sehr, sehr freundliches und fixes Personal. Wir beschlossen den ersten Abend dann mit einem Cocktail an einer der Hotelbars. Nebenbei wurde Bingo gespielt, woran wir uns jedoch nicht beteiligten. Wer gewann? Natürlich zwei ältere Damen aus England, Rosemary und Margaret, noch Fragen? 




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