Ursprünglich wollte ich heute nach Köln, dann hätte es einen Rennbahnbericht gegeben. Aber das wird u.a. wegen der Unwetterschäden (DB) nichts, also gibts den Menorca-Bericht, oder zumindest den Anfang davon. Die Bilder sind allerdings alle unbearbeitet, bin erst ab heute Abend wieder in Reichweite eines PCs mit Bildbearbeitungsprogramm ;)
Sonntag, 8. Juni 2014
Nachts um vier Uhr klingelte der
Wecker. Da kann das Aufstehen getrost als Überwindungsprozess beschrieben
werden. Auf der Habenseite war jedoch zu verbuchen, dass es dank Jahreszeit
schon begann, langsam aber sicher zu dämmern. Die Vögel waren jedenfalls schon
ziemlich wach. Das bestellte Taxi trudelte überpünktlich ein, der RE nach
Aachen schloss sich dem guten Beispiel des Taxifahrers an und so kamen wir
knapp zwei Stunden vor geplantem Abflug am Düsseldorfer Flughafen an. Nach normalem Verständnis reicht das ja
immer zum Check in. Nur hatten wir die Rechnung ohne Germanwings gemacht. Die
Schlange am Schalter war ziemlich überwältigend. Allein die Tatsache, dass sich
die Schalter in einer Ecke des Terminals befinden, hindert mich an der Aussage,
dass die Schlange sich einmal durch die Abflughalle wand. Lang war sie, sehr,
sehr lang. Wie gut, dass wir tiefenentspannt waren. Ich hatte zumindest keine
wirklichen Zweifel am Erreichen unseres Fliegers. Die Leute direkt vor und
hinter uns hatten ähnliche Abflugzeiten. Hat auch geklappt, zumindest haben wir
circa zehn Minuten vor geplanter Abflugzeit eingecheckt. Bis dann alle im
Flieger waren, war es bestimmt eine halbe Stunde später als geplant. Bis alle
Gepäckstücke an Bord waren und wir tatsächlich losflogen, war es 8.20 Uhr und
damit 45 Minuten später. Ich habe die dumpfe Vermutung, dass das an meinem
Rucksack lag… Bin mir sogar recht sicher, dass es mein Rucksack war, der sich
noch nicht an Bord befand. An mir lag es dann aber nicht. Aber die
Gepäcktransporteure wollten ja nicht auf mich hören. Die meinten nämlich, mein
Rucksack wäre Sondergepäck und käme daher nicht auf den Gepäckwagen, der direkt
zum Flugzeug fuhr, weil Germanwings beim Check in nicht zu Potte kam. Tja,
Pech. Ich hab sie zweimal drauf hingewiesen… Immerhin kam mein Rucksack
tatsächlich mit uns an.
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Der Monte El Toro aus dem Bus fotografiert. |
Auf Menorca angekommen ging es
per Minibus einmal quer über die Insel – von Mahon im Osten nach Ciutadella im
Westen – oder vielmehr nach Cala Santandria, was aber zu Ciutadella gehört.
Nach der Ankunft im Hotel und dem Beziehen des Zimmers wurde der Hotelpool
zwecks äußerlicher Abkühlung erobert.
Nachdem wir uns dann von den Strapazen
der Anreise erholt haben, fühlten wir uns am Nachmittag ausgeruht für den
ersten Erkundungsgang in die nähere Umgebung. Wie uns schon bei der Fahrt nach
Cala Santandria aufgefallen war, ist die Insel grüner als man vielleicht der
zahlreichen Felsen wegen vermuten könnte. In den tiefen Rinnen und Furchen der vom Wasser förmlich ausgehöhlten
Sandsteinfelsen wächst unheimlich viel Grünzeug. Darüber hinaus begrünen Palmen
und besonders Krüppelkiefern die gesamte Insel. Die ersten beiden Strände haben
wir in wenigen hundert Metern Laufentfernung auch direkt ausgemacht. Für den
ersten Tag beschränkten wir uns zumindest was den Badespaß anging, noch auf den
sehr einladenden Hotelpool. Toll ist vor allem der Wanderrundweg um die Insel,
ein alter Pferdeweg, der vor einigen Jahren restauriert und wieder zugänglich
gemacht wurde. Diesen Weg nutzten wir, um eine der zahlreichen Buchten zu
durchwandern und uns ungestört in die Felsen zu schlagen, um dort die Aussicht
aufs freie Mittelmehr zu genießen. Das Schuhwerk war zwar nicht wirklich das
passende, aber die Felsen dann auch nicht so zerklüftet, als dass das Erreichen
der Küste unmöglich gewesen wäre.
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Cala Santandria |
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ein ehemaliger (britischer) Wachturm |
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Die Nachbarbucht, ebenfalls mit Starand |
Nachdem wird das ausgiebig getan hatten, zog
es uns in Richtung Ortskern. Wobei das eher eine gnadenlose Übertreibung ist.
Ein „richtiges“ Café oder ähnliches suchten wir zunächst vergebens. Dafür
fanden wir kleine Supermärktchen, die trotz des Sonn- und Feiertages geöffnet
hatten. Nachdem wir die Hauptstraße bis zum Kreisverkehr nach Ciutadella
abgewandert hatten, ohne einen Ortskern zu finden, liefen wir auf dem Rückweg
etwas anders und fanden – oh Wunder – immerhin das Centre Comercial, das mit
Apotheke, einer Bar und einem Souvenirladen sowie der Bushaltestelle dann auch
das war, was das Zentrum von Sa Caleta darstellt. In der Bar gab’s dann auch
den ersehnten Kaffee, der auch wirklich lecker war. Darüber hinaus entwickelten
wir ein Hobby, dass uns die gesamte Reise begleiten sollte:
Nationalitätenraten, was sich oftmals verblüffend einfach gestaltete – fast
schon deprimierend, wie oft sich Vorurteile bestätigen.
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Palmen in Sa Caleta |
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Begegnung am Wegesrand |
Schließlich tigerten
wir zurück zum Hotel, allerdings nicht ohne auf dem Weg dorthin noch eine
Flasche Wein zu erstehen, so ein Urlaub muss schließlich zünftig gefeiert
werden. Nach dem Gang durch die Dusche stand das erste Abendessen an. Selbiges
entpuppte sich als sehr vielfältiges Buffet, sodass für jeden Geschmack was zu
finden war. Hinzu kam eine umfangreiche Weinkarte und sehr, sehr freundliches
und fixes Personal. Wir beschlossen den ersten Abend dann mit einem Cocktail an
einer der Hotelbars. Nebenbei wurde Bingo gespielt, woran wir uns jedoch nicht
beteiligten. Wer gewann? Natürlich zwei ältere Damen aus England, Rosemary und
Margaret, noch Fragen?
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