Sonntag, 31. Mai 2015

Alles Wöhler, oder was? 1000 Guineas 2015


Ich mach’s heute kurz, habe auch nicht sonderlich viel gesehen, weil als Erklärbär für zwei Rennbahnnovizen unterwegs. 

SANSIBAR by breuninger-Cup (D), 2100m
3jährige Stuten machten den Auftakt. Drei der Damen waren auch noch mit Diana-Nennung ausgestattet, wobei sich die Wittekindshoferin Rose Rized bisher nicht gerade als Siegertyp hervorgetan hatte. Vier Platzierungen bei fünf Starts standen zur Buche, doch gewinnen konnte die Authorized-Tochter bisher nie. Dieses Mal kam sie als Favoritin an den Start. Daniele Porcu im Sattel ersetzte den verletzten Andrasch Starke. Knapp dahinter am Wettmarkt sortierte sich die Auenqueller Debütantin Auenlee ein, immerhin Schwester von Andoyas. Für mich war am Führring die Sache recht schnell zu Gunsten von Auenlee geklärt. Die Doyen-Tochter verkörpert ein rahmiges, sehr harmonisches Modell – da stimmte alles. Rose Rized wirkte dank der Erfahrung schon sehr austrainiert, wusste auch zu gefallen. Stradivari ist eher ein groberer Typ, Frau Anna wirkte eher klein und unscheinbar gegenüber den anderen. Auenlee machte im Rennen dann kurzen Prozess mit der Gegnerschaft und siegte von der Spitze aus völlig souverän, sodass Rose Rized ihrer Platzierungshistorie einen weiteren zweiten Platz hinzufügte. Für Auenlee könnte es dagegen durchaus in Richtung Diana gehen – ein Rennen, das nach heutigen Stand durchaus spannend werden könnte und gegenüber dem Derby das offenere Rennen sein dürfte.
Auenlee


FICON-Cup - Ausgleich 3 (E), 1600m
Mit dabei die die winzig kleine Larra Chope, die ja vor knapp zwei Jahren ob ihrer 22 Starts als Zweijährige in Frankreich schon gewisse Diskussionen hervorgerufen hatte. Optisch macht die Stute wirklich rein gar nichts her, aber das hindert sich offenbar ja nicht am guten Laufen. Die Handicap-Debütantin Pamina gefiel mir sehr gut, als großes Pferd hat sie ihre ersten Starts sicher auch noch gebraucht, so langsam dürfte sie aber sicher mal fällig sein, heute lief die Wiesenpfad-Tochter als Dritte zumindest schon einmal sehr ansprechend. Donatella gefiel mir noch. 
Larra Chope

Preis der Partnerschaft Königsallee und Avenue Montaigne (D), 1500m
Nochmal ein Kat.D-Rennen für Dreijährige, dieses Mal mit Vertretern beider Geschlechter am Start, davon die Röttgenerin Damour als einizige mit größeren Nennungen ausgestattet. Event Mozart und Pass the Trophy mussten 3 Kilo Siegaufgewicht mit sich herumtragen, sodass ich da ein wenig skeptisch war. Für Daring Art galt das gleiche wie für die Stallgefährtin Auenlee im ersten Rennen: sehr schick. Das gilt aber auch für Pass the Trophy. Damour hat nicht wirklich einen schönen Kopf, was mich immer wieder dazu verführt, an Pferden gewissermaßen „vorbeizugucken“. Sabo ging auf eine 500 Meter kürzere Distanz als zuletzt, da er aber im Katalog der Frühjahrsakution steht, nehme ich mal an, dass es hier auch um die Handicapmarke ging. Pass the Trophy demonstrierte dann im Rennen einmal mehr die fast schon unheimlich Stallform des Wöhler-Quartiers. To be continued…
Pass the Trophy

Schierle Stahlrohre-Pokal - Ausgleich 3 (E) , 2100m
Die Viererwette, leider mit zwei Nichtstartern, die das Feld auf 10 Pferde dezimierten. Late Mute sorgte für einen der wenigen Siege eines Pferdes mit höherer Quote an diesem Tag, der ansonsten eher im Zeichen der Favoriten stand. Sarino Hilleshage fand ich schick, ebenso Van Victory, die beide ebenfalls sehr gut liefen.
Start

Late Mute (rechts) stürmt noch vorbei

Preis der Aengevelt Immobilien - Ausgleich 1 (B), 2400m
Kaffeepause und kurze Zuflucht im Zelt, da es sich doch etwas eingeregnet hatte. Daher kann ich nix zum Erscheinungsbild sagen. Das Rennen fand ich trotz der nur 5 Starter sehr spannend und offen besetzt. Red Ghost war zuletzt immerhin Fünfter auf Gr. III-Ebene gewesen, diese Form konnte er allerdings nicht bestätigen und wurde nur Zweitletzter. Moscatello zeigte langgezogenen Speed und konnte seinen Vorsprung noch so gerade gegen den heranstürmenden Notre Same verteidigen.

German 1.000 Guineas - Gruppe 2, 1600m
Wahnsinnig offenes Rennen – zumindest vermeintlich. Am Ende sollte sich herausstellen, dass es für das Resultat genau ein Rennen gab, das geradezu eine Mustervorlage darstellte: der Henkel-Stutenpreis. Witzigerweise hatte ich das sogar bei meinen Tipps als Grundlage genommen, allerdings war mir Full Rose dann doch zu langweilig gewesen. Aber wenn man sich die ersten fünf aus dem Henkel-Stutenpreis nimmt und Bourree noch dazu hat man die ersten sechs des heutigen Rennens, wenn auch nicht ganz in der korrekten Reihenfolge.
Full Rose als das einzige noch ungeschlagene Pferd sollte diesen Nimbus auch nach dem Rennen behalten, allerdings will ich nicht ausschließen, dass das beim nächsten Start auch noch so sein muss, denn die Gegnerinnen fühlten ihr doch sehr auf den Zahn. Nur ein Hals trennte die Wöhler (klar, wer sonst?)-Stute von Nymeria, die ihrem Besitzer den zweiten Silberrang des Tages bescherte. Und auch Schützenpost, Light the Stars und Bourree waren dichtauf. Nimmt man wieder den Henkel-Stutenpreis kann man konstatieren, dass die Gegnerinnen näher gekommen sind ;) Einige der Damen auf den Plätzen sieht man künftig sicherlich auf längeren Distanzen, was der einen oder anderen sicher noch besser zupass kommt. Ich bin gespannt. Full Rose aber trug ihren Teil zu dem vier Tagestreffern von Jozef Bojko bei, der im Sattel der Abdullah-Stute saß, da Eddie Pedroza sich für den Ritt auf Full of Beauty in den Oaks d’Italia entschieden hatte.

Full Rose

Nymeria

Schützenpost

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