Dienstag, 26. Juni
Nach dem mittäglichen Resteessen zogen wir gegen 13 Uhr
gemütlich los, wir haben es ja nicht (mehr) weit zum Flughafen, eine
S-Bahn-Station, damit lässt sich leben. Gegen halb vier sollten wir losfliegen,
dann umsteigen in Brüssel und weiter nach Stockholm. Die Verspätung des Abflugs
um etwa eine halbe Stunde brachte mich zum Nörgeln, was Daniel sich anhören
musste. Daher war die Umsteigezeit dann zwar nicht knapp, aber sie reichte dann
nicht mehr zum Kaffee trinken bzw. einkaufen. Gegen 19.50 Uhr landeten wir dann
in Stockholm Bromma und schafften es innerhalb von wenig mehr als zehn Minuten
aus dem Flughafen (inkl. Koffer einsammeln) und in den Bus gen City, der um
20.10 Uhr abfuhr. Nach leichten Orientierungsschwierigkeiten, die allein durch
die mal wieder nicht funktionierende Fußgängerversion von Google Maps
verursacht wurde, waren wir flott im Hotel und schafften es auch noch vor
Ladenschluss um 22 Uhr einzukaufen. Am Wasser genossen wir den ersten Abend.
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Am Ufer des Ulvsundasjön |
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Brücke über den Tranebergssund |
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Schloss Kristineberg |
Mittwoch, 27. Juni
Voll motiviert starteten wir um 8 Uhr mit einem ganz
ordentlichen Frühstück in den Tag. Das Wetter war absolut bombig, bereits am
frühen Morgen lachte die Sonne vom Himmel und bescherte uns im Laufe des Tages
um die 27 Grad. Als erstes liefen wir am Norr Mälarstrand entlang in Richtung
Rathaus. Dort trafen wir gefühlt zum ersten Mal andere Touristen, vor allem
Asiaten. Wir wollten auf jeden Fall auf den Rathausturm, um einen Überblick
über die Stadt zu bekommen. Wir hatten Glück und bekamen auch Karten für die
zeitlich nächste Turmbesteigung (alle 40 Minuten 30 Personen, weil die Gänge zu
eng für Gegenverkehr sind). 365 Stufen und ein paar Rampen ging es hoch, durch
die vielen Rampen war der Anstieg aber kaum anstrengend. Die Aussicht war auch
toll, 20 Minuten hatten wir oben Zeit, das reichte auch.
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Am Mälarstrand entlang in Richtung Stadt... |
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Waterfront Building |
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Blick vom Rathausturm Richtung Altstadt |
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Rathaus |
Anschließend gings
weiter nach Norrmalm und einmal durch Innenstadt inkl. Sergels Torg und die
Fußgängerzone. In der Touristeninfo kauften wir Karten für eine Bootsfahrt zu
den Schären (Donnerstag) und holten Infos für Stadtführungen ein. Anschließend
zogen wir weiter kreuz und quer durch die Innenstadt, probierten das
Alkoholkaufen in Schweden mal aus – primär, weil wir mal gucken wollten, wie
teuer das hier ist. Danach gings weiter in die Altstadt, Gamla Stan, wo wir
durch die Gassen zogen. Leider war es für unseren Geschmack dort etwas zu sehr
auf Touristen ausgelegt, sodass wir uns nicht zu lange aufhielten. Der Kaffee
an der Tyska Kyrkan war trotzdem sehr lecker.
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Reichstag |
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Altstadtbummel |
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Deutsche Kirche |
Weiter ging es dann nach
Södermalm. Leider hatte das Stadtmuseum geschlossen bis 2019, daher sahen wir
uns dann die andere Uferseite des Mälarensees an, besonders schön war die
Aussicht vom Monteliusvägen, wo wir eine ganze Zeit saßen. Danach machten wir
uns auf dem Rückweg über die Insel Langholmen zurück zum Hotel. Es gab Pasta mit
Sauce aus dem örtlichen Supermarkt dank Küchenzeile im Hotelzimmer und abends
noch eine Flasche Rotwein am Wasser 😊
14,8 Kilometer Laufleistung
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Treppauf, treppab in Södermalm |
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Der Mälarensee vom südlichen Ufer aus |
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Blick von der Västerbron auf Langholmen |
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Schneckentempo? |
Donnerstag, 28. Juni
Das Wetter war genauso bombig wie Mittwoch, 28 Grad das
Tagesmaximum. Um acht Uhr saßen wir am Frühstückstisch, um 9 Uhr starteten wir
Richtung Strandvägen, gute vier Kilometer Fußmarsch. Wir waren um kurz vor zehn
schon da, sodass wir uns recht bald am Schiff, der Östana I anstellten, es
sollte erst um 10.30 Uhr losgehen mit der zweieinhalbstündigen Fahrt in die
Stockholmer Schären. Das frühe Anstehen sollte sich jedoch lohnen, da die
Plätze an Deck sehr begrenzt waren und wir so Glück hatten, zwei Klappstühle am
Heck zu ergattern. So konnten wir beide Seiten des Schiffs sehen und dadurch auch
allen Erläuterungen folgen. Die zweieinhalb Stunden stellten sich als eine gute
Zeitspanne heraus, danach reichte es uns auch, aber es war auch noch nicht zu
viel Wissenswertes gewesen. Insgesamt macht das Boot mit uns eine Strecke von 41,5
Kilometern.
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Los geht's! |
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Auf Tour in Richtung Schären |
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Das reinste Astrid Lindgren Idyll |
Wieder an Land suchten wir uns ein kleines Restaurant für
die Mittagspause, außerdem mussten wir dringend den Flüssigkeitshaushalt wieder
in Ordnung bringen. Für Daniel gab es Nudeln und für mich Salat, dank der
Mittagszeit zu noch erschwinglichen Preisen. Gestärkt machten wir uns dann auf
den Weg nach Norden, zum Naturhistoriska Riksmuseet um genau zu sein. Das
Museum war sogar kostenlos. Sehr viele ausgestopfte Tiere gibt es dort, aber
auch gut gemachte Ausstellung zur Polarregion, zur schwedischen Tierwelt, zum
Klimawandel u.v.m. Für Schulklassen sicher noch besser als für uns, denn weite
Teile beschränkten sich dann leider auf Schilderungen in schwedischer Sprache.
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Das naturhistorische Museum |
Nach einer Stunde zogen wir dann weiter zum Brunnsviksbadet, einem der 30
öffentlichen Strände in Stockholm. Dort machten wir eine Kekspause und liefen
anschließend zurück zur Unterkunft mit einem Zwischenstopp beim Supermarkt.
Laufleistung: 16,6 km
Freitag, 29.06.2018
Gleiche „Startzeit“ wie am Donnerstag, allerdings hatte es
in der Nacht einen Temperatursturz gegeben und es war zudem ziemlich stürmisch,
sodass lange Hose und eine dünne Jacke angesagt waren. Wir starteten um kurz
vor neun, weil wir erst einmal vier Kilometer Marsch zum Sergels Torg
zurücklegen mussten, wo unsere Stadtführung durch die Altstadt um 9.30 Uhr
losgehen sollte. Wir kamen pünktlich und zogen dann mit circa zwanzig Deutschen
auf der Free Tour Stockholm mit unserer Führerin Melanie, einer Studentin aus
Pirmasens, los. Die kommenden gut anderthalb Stunden waren absolut klasse –
eine tolle Führung, gut erzählt, spannende Geschichten, keine Sekunde
langweilig, eine absolute Empfehlung. Stockholm erstreckt sich über 14 Inseln,
die durch 58 Brücken verbunden werden. Dazu kommen zahlreiche Fährverbindungen.
Die Stadt kratzt mittlerweile an der Millionengrenze, die sie als junge und
wachsende Stadt in Kürze knacken wird.
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Gustav Adolfs Torg |
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Stockholmer Schloss |
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Rosenbad, der Sitz der schwedischen Regierung |
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Järnpojke hinter der Finnischen Kirche - wie's funktioniert dürfte klar sein... |
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Das Zentrum dem Gamla stan, auch bekannt für das Stockholmer Blutbad 1520. Die Kreuze am roten Haus stehen für die Hingerichteten |
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Ein Runenstein, der einzige der Art in Stockholm. Warum er sich in der Hausfassade befindet, ist unbekannt. |
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Die mit 90 cm engste Gasse in der Altstadt, langsam wirds eng für die Laterne |
Im Anschluss besuchten wir das Vasamuseum, das größte
Museum Skandinaviens und wohl auch so ziemlich einzigartig in dem Sinne, dass
es die Geschichte einer der größten nationalen Niederlagen erzählt. Denn König
Gustav II Adolf von Schweden hatte sich ein prächtiges Kriegsschiff bauen
lassen. Dumm nur, dass es so groß und prächtig ausstaffiert war, dass es nicht
seetüchtig war und 1628 gut einen Kilometer außerhalb des Hafens auf seiner
Jungfernfahrt in einer leichten Brise zu schwanken begann, kenterte und sang-
und klanglos sank. Die nächsten 333 Jahre ward die Vasa nicht gesehen. Dann
wurde sie wiedergefunden, aus dem Brackwasser der Ostsee, das sie konserviert
hatte, aufwendig befreit und restauriert. Anschließend baute man das Vasamuseum
um sie herum, einen Besuch wert, wenn auch sehr voll.


Auf dem Rückweg schauten wir noch in der Markthalle von
Östermalm vorbei, machten uns anschließend im Hotel etwas zu essen und zogen
abends noch einmal ins Freitagabendleben am St. Eriksplan auf ein Getränk los.
Laufleistung: 15,6 km
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