Montag, 9. Juli 2018

Reisebericht Teil 1: Stockholm


Dienstag, 26. Juni

Nach dem mittäglichen Resteessen zogen wir gegen 13 Uhr gemütlich los, wir haben es ja nicht (mehr) weit zum Flughafen, eine S-Bahn-Station, damit lässt sich leben. Gegen halb vier sollten wir losfliegen, dann umsteigen in Brüssel und weiter nach Stockholm. Die Verspätung des Abflugs um etwa eine halbe Stunde brachte mich zum Nörgeln, was Daniel sich anhören musste. Daher war die Umsteigezeit dann zwar nicht knapp, aber sie reichte dann nicht mehr zum Kaffee trinken bzw. einkaufen. Gegen 19.50 Uhr landeten wir dann in Stockholm Bromma und schafften es innerhalb von wenig mehr als zehn Minuten aus dem Flughafen (inkl. Koffer einsammeln) und in den Bus gen City, der um 20.10 Uhr abfuhr. Nach leichten Orientierungsschwierigkeiten, die allein durch die mal wieder nicht funktionierende Fußgängerversion von Google Maps verursacht wurde, waren wir flott im Hotel und schafften es auch noch vor Ladenschluss um 22 Uhr einzukaufen. Am Wasser genossen wir den ersten Abend.
 
Am Ufer des Ulvsundasjön



Brücke über den Tranebergssund


Schloss Kristineberg

Mittwoch, 27. Juni

Voll motiviert starteten wir um 8 Uhr mit einem ganz ordentlichen Frühstück in den Tag. Das Wetter war absolut bombig, bereits am frühen Morgen lachte die Sonne vom Himmel und bescherte uns im Laufe des Tages um die 27 Grad. Als erstes liefen wir am Norr Mälarstrand entlang in Richtung Rathaus. Dort trafen wir gefühlt zum ersten Mal andere Touristen, vor allem Asiaten. Wir wollten auf jeden Fall auf den Rathausturm, um einen Überblick über die Stadt zu bekommen. Wir hatten Glück und bekamen auch Karten für die zeitlich nächste Turmbesteigung (alle 40 Minuten 30 Personen, weil die Gänge zu eng für Gegenverkehr sind). 365 Stufen und ein paar Rampen ging es hoch, durch die vielen Rampen war der Anstieg aber kaum anstrengend. Die Aussicht war auch toll, 20 Minuten hatten wir oben Zeit, das reichte auch. 

Am Mälarstrand entlang in Richtung Stadt...



Waterfront Building

Blick vom Rathausturm Richtung Altstadt

Rathaus

Anschließend gings weiter nach Norrmalm und einmal durch Innenstadt inkl. Sergels Torg und die Fußgängerzone. In der Touristeninfo kauften wir Karten für eine Bootsfahrt zu den Schären (Donnerstag) und holten Infos für Stadtführungen ein. Anschließend zogen wir weiter kreuz und quer durch die Innenstadt, probierten das Alkoholkaufen in Schweden mal aus – primär, weil wir mal gucken wollten, wie teuer das hier ist. Danach gings weiter in die Altstadt, Gamla Stan, wo wir durch die Gassen zogen. Leider war es für unseren Geschmack dort etwas zu sehr auf Touristen ausgelegt, sodass wir uns nicht zu lange aufhielten. Der Kaffee an der Tyska Kyrkan war trotzdem sehr lecker. 

Reichstag

Altstadtbummel

Deutsche Kirche

Weiter ging es dann nach Södermalm. Leider hatte das Stadtmuseum geschlossen bis 2019, daher sahen wir uns dann die andere Uferseite des Mälarensees an, besonders schön war die Aussicht vom Monteliusvägen, wo wir eine ganze Zeit saßen. Danach machten wir uns auf dem Rückweg über die Insel Langholmen zurück zum Hotel. Es gab Pasta mit Sauce aus dem örtlichen Supermarkt dank Küchenzeile im Hotelzimmer und abends noch eine Flasche Rotwein am Wasser 😊
14,8 Kilometer Laufleistung

Treppauf, treppab in Södermalm

Der Mälarensee vom südlichen Ufer aus

Blick von der Västerbron auf Langholmen

Schneckentempo?

Donnerstag, 28. Juni

Das Wetter war genauso bombig wie Mittwoch, 28 Grad das Tagesmaximum. Um acht Uhr saßen wir am Frühstückstisch, um 9 Uhr starteten wir Richtung Strandvägen, gute vier Kilometer Fußmarsch. Wir waren um kurz vor zehn schon da, sodass wir uns recht bald am Schiff, der Östana I anstellten, es sollte erst um 10.30 Uhr losgehen mit der zweieinhalbstündigen Fahrt in die Stockholmer Schären. Das frühe Anstehen sollte sich jedoch lohnen, da die Plätze an Deck sehr begrenzt waren und wir so Glück hatten, zwei Klappstühle am Heck zu ergattern. So konnten wir beide Seiten des Schiffs sehen und dadurch auch allen Erläuterungen folgen. Die zweieinhalb Stunden stellten sich als eine gute Zeitspanne heraus, danach reichte es uns auch, aber es war auch noch nicht zu viel Wissenswertes gewesen. Insgesamt macht das Boot mit uns eine Strecke von 41,5 Kilometern.

Los geht's!

Auf Tour in Richtung Schären

Das reinste Astrid Lindgren Idyll




Wieder an Land suchten wir uns ein kleines Restaurant für die Mittagspause, außerdem mussten wir dringend den Flüssigkeitshaushalt wieder in Ordnung bringen. Für Daniel gab es Nudeln und für mich Salat, dank der Mittagszeit zu noch erschwinglichen Preisen. Gestärkt machten wir uns dann auf den Weg nach Norden, zum Naturhistoriska Riksmuseet um genau zu sein. Das Museum war sogar kostenlos. Sehr viele ausgestopfte Tiere gibt es dort, aber auch gut gemachte Ausstellung zur Polarregion, zur schwedischen Tierwelt, zum Klimawandel u.v.m. Für Schulklassen sicher noch besser als für uns, denn weite Teile beschränkten sich dann leider auf Schilderungen in schwedischer Sprache. 
Das naturhistorische Museum
Nach einer Stunde zogen wir dann weiter zum Brunnsviksbadet, einem der 30 öffentlichen Strände in Stockholm. Dort machten wir eine Kekspause und liefen anschließend zurück zur Unterkunft mit einem Zwischenstopp beim Supermarkt.
Laufleistung: 16,6 km

Freitag, 29.06.2018

Gleiche „Startzeit“ wie am Donnerstag, allerdings hatte es in der Nacht einen Temperatursturz gegeben und es war zudem ziemlich stürmisch, sodass lange Hose und eine dünne Jacke angesagt waren. Wir starteten um kurz vor neun, weil wir erst einmal vier Kilometer Marsch zum Sergels Torg zurücklegen mussten, wo unsere Stadtführung durch die Altstadt um 9.30 Uhr losgehen sollte. Wir kamen pünktlich und zogen dann mit circa zwanzig Deutschen auf der Free Tour Stockholm mit unserer Führerin Melanie, einer Studentin aus Pirmasens, los. Die kommenden gut anderthalb Stunden waren absolut klasse – eine tolle Führung, gut erzählt, spannende Geschichten, keine Sekunde langweilig, eine absolute Empfehlung. Stockholm erstreckt sich über 14 Inseln, die durch 58 Brücken verbunden werden. Dazu kommen zahlreiche Fährverbindungen. Die Stadt kratzt mittlerweile an der Millionengrenze, die sie als junge und wachsende Stadt in Kürze knacken wird.

Gustav Adolfs Torg

Stockholmer Schloss

Rosenbad, der Sitz der schwedischen Regierung

Järnpojke hinter der Finnischen Kirche - wie's funktioniert dürfte klar sein...

Das Zentrum dem Gamla stan, auch bekannt für das Stockholmer Blutbad 1520. Die Kreuze am roten Haus stehen für die Hingerichteten

Ein Runenstein, der einzige der Art in Stockholm. Warum er sich in der Hausfassade befindet, ist unbekannt.

Die mit 90 cm engste Gasse in der Altstadt, langsam wirds eng für die Laterne

Im Anschluss besuchten wir das Vasamuseum, das größte Museum Skandinaviens und wohl auch so ziemlich einzigartig in dem Sinne, dass es die Geschichte einer der größten nationalen Niederlagen erzählt. Denn König Gustav II Adolf von Schweden hatte sich ein prächtiges Kriegsschiff bauen lassen. Dumm nur, dass es so groß und prächtig ausstaffiert war, dass es nicht seetüchtig war und 1628 gut einen Kilometer außerhalb des Hafens auf seiner Jungfernfahrt in einer leichten Brise zu schwanken begann, kenterte und sang- und klanglos sank. Die nächsten 333 Jahre ward die Vasa nicht gesehen. Dann wurde sie wiedergefunden, aus dem Brackwasser der Ostsee, das sie konserviert hatte, aufwendig befreit und restauriert. Anschließend baute man das Vasamuseum um sie herum, einen Besuch wert, wenn auch sehr voll.



Auf dem Rückweg schauten wir noch in der Markthalle von Östermalm vorbei, machten uns anschließend im Hotel etwas zu essen und zogen abends noch einmal ins Freitagabendleben am St. Eriksplan auf ein Getränk los.
Laufleistung: 15,6 km

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