Donnerstag, 9. Juni 2011

Faire des bises - C'est bon à savoir 10

Ich hatte am Wochenende eine Erleuchtung. Deswegen muss ich unbedingt diese leider schon leicht angestaubte Kategorie wieder herauskramen. Zum einen finde ich, dass es zu C'est bon à savoir immer mal wieder etwas zu sagen gibt und zum anderen hat diese zehnte Folge, wie alle ihre Vorgänger auch, sehr viel mit Frankreich zu tun. 

Ausgangspunkt sind meine ersten Wochen in Angers, in denen ich immer wieder den gleichen Fehler machte. Mittlerweile hatte ich das schon fast verdrängt, bis ich am vergangenen Wochenende geradezu mit der Nase darauf gestoßen wurde. Thema ist Küsschen geben. Logisch, das machen Franzosen immer. Wobei ich es schon ganz lustig finde - kleiner Exkurs - das französische Männer unter sich in aller Regel dann doch den Handschlag vorziehen. Ich kann es ihnen nicht verübeln, es ist nämlich auch sehr viel unkomplizierter. Tja, ich als Frau habe in derlei Beziehung natürlich keine Chance, denn sobald eine Frau im Spiel ist, gibts ohnehin "bises". Dass dieses je nach Region unterschiedlich gehandhabt wird, was die Anzahl der Küsschen angeht, war mir nicht neu. Die Pariser geben drei Küsschen, in der Normandie dagegen nur zwei. In Angers ist das genau so üblich, das war also kein Problem. 


Jedoch, aus mir völlig unverständlichen Gründen, wurde ich zu Beginn meines Aufenthalts in Angers immer von Steeve ausgelacht, sobald es ans "faire des bises" ging. Seiner Ansicht nach, habe ich das nämlich immer falsch herum gemacht. Ich wollte reflexartig immer mit der linken Wange beginnen, er und auch die anderen Franzosen, rechts. Ein paar Wochen und Beinaheunfälle später hatte ich mich dann daran gewöhnt. Aber komisch fand ich es trotzdem, ich mit meiner Villers-Ecalles-Erfahrung konnte das Küsschengeben doch eigentlich.  


Nachdem ich dann fünf Monate nicht mehr über dieses Phänomen nachgedacht hatte, kamen am letzten Donnerstag die Franzosen aus Villers-Ecalles und ich hatte, fast möchte ich sagen endlich, meine Erleuchtung. Erster Franzose, der nächste Beinaheunfall, dieses Mal the other way round. Tja, die Normannen machens schlicht und einfach andersherum, erst links, dann rechts. Prompt hatte ich natürlich wieder einen Knoten im Hirn. Aber nachdem ich das Problem dann verspätet erkannt hatte, gings dann doch wieder... Das soll aber auch einer ahnen...

2 Kommentare:

  1. *lol* Was für eine Wissenschaft... Ich glaube ich habe drüben nicht ein einziges Mal darüber nachgedacht ob links oder rechts, aber vielleicht hab ich ja auch einfach immer nur den Kopf hingehalten und gewartet bis das Gegenüber anfängt. ;-)

    AntwortenLöschen
  2. Ich hab da vorher auch nicht drüber nachgedacht, mich nur in Angers gewundert, dass ich das immer falsch gemacht hab :D Und jetzt halt die Erleuchtung...

    AntwortenLöschen