Montag, 13. Juni 2011

Schlenderhaner Doppelsieg in der Union und Menschenmassen in Köln

Was ein Renntag! Um 12.30 Uhr (zur Erinnerung, das war 1.40 h vor dem ersten Start) bogen wir von der A1 kommend auf die Scheibenstraße ein. An der Stelle sind es bis zur Parkplatzeinfahrt noch knapp 1,5 Kilometer. Die Straße war beidseitig VOLLgeparkt. Genauso sah natürlich der Parkplatz an der Bahn aus. Mann, was waren wir froh, auf den „elitären Parkplatz“ zu dürfen. Auf dem standen zu dem Zeitpunkt keine 15 Autos :D Aber als Besitzer oder Aktiver muss man ja auch nicht sooo früh kommen. Naja, Adrie de Vries (erster Jockey!) war schon da und entledigte sich diverser Kleiderschichten ;) Aus der anderen Richtung trabte Familie Hofer an. Vor dem Eingang stand schon eine respektheischende Schlange und es war immer noch eineinhalb Stunden bis zum ersten Start. Klar, lag die Fülle auch zu einem guten Teil daran, dass der Eintritt bis 13 Uhr frei war, aber trotzdem, in den letzten vier Jahren habe ich die Bahn nicht so voll erlebt wie heute. Entsprechend lang waren natürlich auch überall die Schlangen, bzw. das Gedränge. An die Wettkasse bin ich nicht gegangen, es war mir einfach zu voll. Zum Glück hatten frewen und ich uns im Vorfeld fürs Picknick und nicht für die Gaststätte entschieden. Dort wäre vermutlich ohnehin kein Platz mehr gewesen. Außerdem waren Couscous-Salat und Amerikaner wahrscheinlich sowieso viel besser.

Volles Haus in Köln!

Sehr positiv dürfte es sich auf den Umsatz des 2011 bisher nicht gerade vom Wetter verwöhnten Kölner RV ausgewirkt haben, dass sich die Schleusen des Himmels ausnahmsweise mal nicht öffneten. Entgegen aller Vorhersagen blieb es trocken. So konnten die Herren Göntzsche und Sauren um 13 Uhr trockenen Fußes mit der Einführung ins Renngeschehen starten. Hierzu: Hut ab, das war eine wirklich klasse Sache. Wir haben mit halben Ohr auf der Tribüne picknickend zugehört. Die beiden haben das echt super und vor allem sehr anschaulich gemacht. Nett war vor allem Klaus Göntzsches Beispiel zur Erklärung der Ausgleichrennen, in dem er sich gegen Eckhard Sauren mit einem Kartoffelsack auf dem Rücken antreten lies. Aber im Ernst, so muss man das anpacken, hierfür eine Eins mit Sternchen nach Köln.
Klaus Göntzsche und Eckhard Sauren als "Erklärbären"
Kurz bevor es Zeit für den Führring wurde, war ich nochmal kurz am Auto. Vor dem Eingang standen nun noch längere Schlangen, der ganze Bereich zwischen Tribüne und Waagegebäude war pickepackevoll. Tertullian benötigte zwei Rennen, um an ein Würstchen zu kommen, und der eine oder andere wanderte zwei Kilometer, um überhaupt zur Bahn zu kommen. Am Führring war es natürlich auch voll, daher beschränkte sich mein Aktionsradius auch auf den Weg Führring, Slalom durch die Menschenmassen, Abkürzung durch die Wetthalle, Schleichweg auf die Tribünentreppe zum neuem Geheimtipp-Stehplatz und wieder zurück... Den Absattelring habe ich ausgelassen.

Nun aber wirklich zu den vierbeinigen Hauptpersonen. Tja, das erste Rennen lieferte mal wieder den Beweis, dass das bestaussehende Pferd nicht zwangsläufig das schnellste ist. Hier war es vielmehr „the other way round“. Alma Alta sah zwar nicht schlecht aus, doch war sehr unauffällig, im Gegensatz zu einigen anderen Kandidaten auch eher schwach bemuskelt. Pustekuchen, am Siegen hinderte es die Stute, die zuvor auch von den Herren Göntzsche und Sauren beworben wurde, nicht. Nebenbei war es ein sehr schöner Ritt, durch den die von Andrasch Starke gerittene Stute Danando zum Schluss noch recht sicher schlug. Ebenjener Danando wäre auch problemlos als Araber durchgegangen, dürfte aber nach dem Aufbaustart heute bald fällig sein. Ostco fand ich total toll, schickes, dunkles Pferdchen, nicht gerade groß, aber sehr manierlich aussehend und an allem interessiert. Quezon Star könnte das eine oder andere Kilo mehr vertragen, er lud eher zum Rippenzählen ein.

Alma Alta mit Andrasch Starke im Sattel
Im Anschluss waren die dreijährigen Stuten an der Reihe, von denen immerhin vier (Sword Style, Bristol Bay, Quintessa und Songerie) noch mit einer Nennung in der Diana ausgestattet sind. Die beiden Hickst-Stuten sahen sehr gut aus, wobei mir die mit drei weißen Füßen (!!) ausgestattete Quintessa noch einen Tick besser gefiel. Vorsicht war allerdings geboten, da die Stute als eher spätreif gilt. Dies dürfte wohl auch zutreffen, den einen oder anderen Start könnte die sehr grün laufende Stute wohl noch vertragen, im ersten Bogen wollte sie lieber geradeaus. Songerie sah ganz ordentlich aus, haute mich aber nicht vom Hocker. Das wohl auffälligste Pferd war die Wittekindshoferin Notennächste, meine Güte, was ein Schiff. Dazu ein ganz schmales Hemd, das echt noch aufpacken könnte. Die ist vielleicht eher eine Vierjährige. Bristol Bay und die Bolte-Stute Crossfire sahen noch ganz gut aus, die anderen Kandidatinnen sind mir weder positiv noch negativ aufgefallen.

Per Se und Terry Hellier

Danach stand ich so lange in der Kloschlange, dass kein Blick auf den Führring mehr erhaschbar war. Also Trick 17 und ab in durch die Mitte, auch Absattelring genannt (an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Scalo :P :D).
Dämlicherweise hatte ich Dirakh Shan statt Slaveni in meinem DW-Tipp, sodass ich natürlich leer ausging. Am Führring überlegten wir kurz eine Zweierwette mit Scarabea (zu dem Zeitpunkt über 5000:10) und Smith Esquire (~2000:10) zu spielen. Optische Rausstecher waren Sprite Rock und die Außenseiterin Sun of Dubai. Bei letzterer geht auf Dauer bestimmt noch was. Mehr hab ich nicht behalten.

Tja und danach kam dann das Rennen, wo ich mich verquatscht habe und daher nicht wirklich aufmerksam Pferde geguckt habe. Dann hat uns noch eine ältere Frau angepöbelt, wir redeten ja wie die Wasserfälle, was das denn solle? :D Achso, wir waren uns doch einig, dass eigentlich nur Alassio (üüüüüüberfällig), Youri oder Falakee gewinnen könnten. Naja, und dann kam Sleepless. Wie sagte frewen noch so schön? Die kann man auch nur wetten, wenn man immer Starke spielt. Ähm ja.

Im sechsten Rennen waren erneut die Dreijährigen angesprochen. Ich persönlich war sehr auf Lyvius, den Bruder von Lyssio gespannt, der bis Anfang des Jahres noch eine Derbynennung hatte, dann aber recht früh gestrichen würde. Als ich ihn sah, war mir auch relativ klar, warum. Der ist noch ein absolutes Baby. Braucht noch ein bisschen. Die andere spannende Frage war, wie würde sich Fly the Stars verhalten? Im Führring drehte er auch nur eine Runde, bevor es direkt aufs Geläuf ging. Allerdings brach er sich mit dem zweiten Platz keinen Zacken aus der Krone, denn König Hall war für mich schon im Führring der Sieger. Durch seinen souveränen Sieg war dann auch dieses Mal das am besten aussehende Pferd vorne. Von den anderen Startern gefielen mir noch Oklahoma und Zapatero. Sokrat sieht aus wie ein Deckhengst, führte sich auch ziemlich hengstig auf. Den möchte ich mit der Kneifzange nicht anpacken müssen. Macht sich aber bestimmt gut als Paradepferd ;)

Fly the Stars
"Baby" Lyvius

König Hall und Eddy Pedroza
Hm, die Starter im 6. habe ich nicht wirklich im Gedächtnis behalten. Aufgefallen ist mir, dass Christoph Columbus zum zweiten Mal hinten (blau :D) bandagiert antrat. Ansonsten waren diejenigen, die im Rennen vorn waren, auch optisch die Gemeinten.

Vor dem Unionrennen klappte die Sprinttaktik dann nicht mehr so gut. Als ich am Führring ankam, war es schon ziemlich voll. Habe trotzdem noch einen Spalt gefunden, durch den ich fotografieren konnte. Tja, und dieses Mal konnte ich mich absolut nicht entscheiden, es waren fast alle toll. Kleine Abstriche sind bei Ordensritter und Sindaco zu machen, die beide auch schon vorher klatschnass waren. Dazu kommt vielleicht noch Sundream, der den anderen nicht so ganz das Wasser reichen konnte. Die anderen fünf sahen alle „wow“ aus. Persönlich finde ich Theo Danon total klasse, und das, obwohl ich eigentlich nicht auf Füchse stehe. Aber da tat sich nicht wirklich viel. Der Rennausgang war dann schon irgendwie zum gähnen. Scheint so, als müsste man nur noch ausklamüsern, welcher von gefühlt 10 Schlenderhanern im Derby vorn sein wird. Gereon wurde nicht gerade glücklich geritten und Saltas auch nicht bis aufs Letzte gefordert. Außerdem ist sowieso nur Tertullian Schuld, dass Saltas nicht gewonnen hat. Dafür räche ich mich jetzt, indem ich im Derby Ibicenco wette und dann gewinnt natürlich „mein“ Saltas! So! :D :D ;)

Theo Danon "diskutiert" ;)
Der Derbyfavorit Arrigo

Und der Derbysieger Saltas ;)
Nach dem Hauptrennen sind wir gefahren. So spannend fanden wir die letzten beiden Rennen nicht. Außerdem geht’s ja auch schon Sonntag in Düsseldorf weiter mit den 1000 Guineas!

Ach ja, hat nichts mit dem Renntag zu tun, ist aber ein absolutes MUSS, dieses Video über Quijano!

2 Kommentare:

  1. Woran lag es denn, dass die Bahn so voll war?. Gab es Freikarten? Ich habe mich gestern schon gewundert, als ich die Bilder aus Köln sah. Das erinnert an alte Zeiten in den achtziger und neunziger Jahren, als bei der Union oder beom Preis von Europa die Massen nach Weidenpesch strömten.

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  2. Bis 13 Uhr freier Eintritt, aber das allein kann es nicht gewesen sein, denn das gab es diese Saison schon einmal und da war es auch nicht so voll. Vielleicht war es die Verbindung mit dem Feiertag und dem dann doch trockenen Wetter.

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