Es kam alles, wie es kommen musste. Irgendwie zumindest. Alles fing damit an, dass es natürlich entgegen aller Voraussagen in der Woche nicht regnete. Das war aber schon vorher klar, schließlicb war ich – anders als in Hamburg – bestens ausgestattet, um etwaigen Regentropfen keine Chance zu lassen, meine Kleidung und schon gar nicht meine Schuhe zu durchweichen: Ich habe nämlich meine nagelneuen Wanderschuhe eingeweiht. Die sind wasserfest, zusätzlich hatte ich Regenjacke und Schirm dabei, ergo KONNTE es gar nicht regnen, eine Theorie, die sich verblüffenderweise nicht nur heute bestätigte.
Mit vom in Duisburg eingenommenen Frühstück noch gut gefüllten Mägen erreichten Marion und ich um kurz vor 12 Uhr die Bahn. Wie auch schon bei den 1000 Guineas war es alles andere als voll. Mag sein, dass die unheilsschwangeren Wetterberichte den einen oder anderen Besucher abgehalten haben. Bis zu den Hauptrennen ging es noch ganz gut, was die Anzahl der Schlachtenbummler anbetraf, danach leerte sich die Bahn aber sehr schnell, so dass wir gegen Ende schon befürchteten, zum Schluss das Licht selbst ausknipsen zu müssen.
Kaum auf dem Parkplatz angekommen, drängelten sich die Aktiven förmlich an uns vorbei, um ja als erste gesichtet zu werden. Gewonnen hat dieses erste „Rennen“ um unsere Aufmerksamkeit übrigens Filip Minarik, der gerade dicht gefolgt von Eddie Pedroza, offenbar hatte man für die Anreise aus Bad Harzburg eine Fahrgemeinschaft gebildet, aus dem Auto stieg. Bevor wir die Bahn erreichten, wurde die illustre Runde noch um Mirko Mintchev, Martin Dwyer und Andrasch Starke (schicker Anzug) erweitert.
Bevor es zum ersten Mal Zeit für den Führring wurde, haben wir noch ein nettes Quätschchen mit Ellen und Heike gehalten und dabei französische Muffins gegessen. Danach gings dann weiter zu den Pferdchen. Die Dreijährigen machten den Auftakt. Nach den Hamburgerfahrungen mit Manolito war ja klar wer mein Favorit war. Wobei mir gerade im Nachhinein auffällt, dass, genau wie in Hamburg, wieder die Kombination Starke-Schiergen das entsprechende Rennen gewann. Hm. Aber fangen wir von vorn an. Besagter Manolito gefiel mir optisch wiederum sehr gut, gleiches galt für Ganimed und Rapid Directa. Almrose ist hier auch zu nennen, allerdings lief die bei mir eigentlich in der Kategorie Vollstreicher. So viel dazu, der Sieg war nämlich doch recht leicht. Bay Vettori warf die Frage auf, ob Stoltefuß eigentlich eine Corporate Identity hat, was die Blessen seiner Pferde angeht. Oder warum haben gleich mehrere seiner Schützlinge ein auf der Spitze stehendes Dreieck als Blesse?
Wenn die weiße Hose nicht wär, wärs ein Eddie-Suchbild |
Almrose |
Im Anschluss war der Derbyjahrgang gleich noch einmal gefragt. Und auch dieses Mal waren meine favorisierten Kandidaten irgendwo im Nirgendwo, aber nicht dort, wo ich sie gern gehabt hätte. Gut, Naaseh als Zweite ist davon auszunehmen, jedoch sieht das Pferd nach rein gar nichts aus. Als schönes Aussehen verteilt wurde, war sie anscheinend nicht anwesend. Petit Chevalier stand da aber wohl auf Zehenspitzen hüpfend in der ersten Reihe. Aber den fand ich auch in Hamburg schon toll, weswegen ich ihn ja wetten wollte, woraus dann ja Manolito geworden war. Aber die Geschichte ist ja schon alt. Maria Papke führte den von ihr gezogenen Tavalox (der Name erinnert mich an eine Medikament) übrigens selbst. Very Nice sah toll aus, konnte ihr Aussehen aber nicht so wirklich in Schnelligkeit umsetzen. Am besten gefiel mir allerdings Amouage Royale. Die ist ein richtig nettes Pferd, trug allerdings noch etwas Babyspeck mit sich herum und benötigte den Start noch. Die werde ich mir für die Zukunft merken. Tja, und die Siegerin (wieder die 13) hatte ich genau so wenig auf dem Schirm wie Almrose. Daher hab ich sie auch nicht wirklich vorher wahrgenommen.
Der folgende Ausgleich IV war ein Beweis dafür, dass manchmal doch das schönste Pferd gewinnt. Mann, ist das ein tolles Pferd *sabber* Oder wie hieß das noch gleich? „Wäre Coreander ein Mensch, gehörte ein neonpinker Stringtanga an den Knackarsch.“ Und nein, das stammte nicht aus meinem Mund! Ellen und ich wollten den kleinen Flehmweltmeister am liebsten gleich einpacken. Einen Wermutstropfen hatte der überzeugende Sieg allerdings. Die vollmundige Versprechung eines Wetters hinter mir: „Wenn Coreander nicht gewinnt, laufe ich nackt durch den Grafenberger Wald“ nach Hause“, wurde leider nicht in die Tat umgesetzt.
Coreander |
Im vierten Rennen kam dann gleich das nächste verbale Highlight, dieses Mal mit freundlicher Unterstützung der Herren Bonilla und Suborics. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand Lord Nico und so leid es mir tut, der stand bei der Verteilung wirklich noch viel weiter hinten als Naaseh. Auch wenn es fies klingt, der hat ein bisschen was von einer Tonne mit kurzen Beinchen. Irgendwie süß, aber sieht so rein gar nicht nach Vollblut und noch viel weniger nach Rennpferd aus. Das sah der auf So oder so sitzende und sich hinter besagtem Lord Nico reitende Davy Bonilla offenbar auch so und sagte zu Andi Suborics, während dieser aufs Pferd geworfen wurde: „Small (h)orse, but fat.“ Die Antwort? „Shut up.“ Mit dem Ausgang des Rennens hatten dann beide nicht so viel zu tun, Lord Nico war allerdings sang- und klanglos Letzter.
"Tönnchen" ;) Lord Nico |
Das Listenrennen für Stuten war dann mal wieder so ein Fall, in dem ich mich fast gar nicht entscheiden konnte. Letztlich habe ich mich dann für Brezey Hawk und Lana Jolie entschieden, die beide klasse aussahen. Jedoch ist das loben auf verdammt hohem Niveau, denn gut aussehen taten alle Stuten. Songerie war mir ein bisschen sehr bekloppt, die Stute schlug nach allem, was sich in einem Umkreis von 3 Metern um sie herum befand. Tja, aber irgendwie ließ mich das Rennen völlig kalt. Leopardin hatte mir vorher auch nicht so richtig gut gefallen, zu lang, zu dünn, zu groß. Djumama, die sich immerhin rehabilitierte, „packt“ mich irgendwie nicht, warum, weiß ich auch nicht. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass sie die Diana (trotzdem) nicht gewinnt. Tja, und sonst. Lana Jolie und Per se waren etwas enttäuschend, ob es am Rennverlauf lag, vermag ich jedoch noch nicht zu beurteilen, dazu müsste ich das Rennen nochmal sehen. Die Reihenfolge bei den Schiergenpferden hat mich nach dem Eindruck im Führring nicht mehr überrascht, obwohl ich davor der Meinung war, dass Paulaya besser ist.
Djumama |
Vor dem 6. Rennen habe ich mir mehr die unterschiedlichen Sättel als die Pferde angeguckt. Es hat mich aber auch keiner umgehauen. War da relativ indifferent. Festzuhalten bleibt nur, dass mal wieder das „krumme“ Weberpferd weiter vorn war.
Danach ging die Alianthus-Show weiter. Wenn ich den nicht in meiner Turf-Selection hätte, würde ich mich vermutlich mehr darüber beschweren, wie langweilig Grupperennen über die Meile in diesem Jahr sind. So kann ich noch ganz gut damit leben ;) One horse show würde ich sagen, zumindest im Rennen selbst. Im Führring gabs nur ein Pferd und das hieß Set the Trend. Noch so ein todschicker Schwarzer. Ellen und ich haben heute 75% der Besetzung für unseren künftigen Vierspänner ausgesucht, Set the Trend, Coreander, Nunzio und Nummer 4 wird noch gesucht, ein heißer Kandidat wäre Serienschock. Aber zurück zum Grupperennen. Auch hier sahen alle gut aus, mit Abstrichen vielleicht Lips Poison, aber die mag ich persönlich einfach nicht. Nicht meine Farbe, nicht mein Typ Pferd. Emerald Commander war mir zu dünn, da konnte man mithilfe der Rippen zählen lernen. Nööö danke. Adrie de Vries verschenkte übrigens seine Silberschale nach dem Rennen. Verstanden hat das der Beschenkte offenbar nicht wirklich, wie später zu hören war. Aber gut, der Adrie hat wahrscheinlich schon genug Salatschüsseln zu Hause rumstehen :D
Alianthus |
Set the Trend |
Im Ausgleich II waren Marion und ich uns – gruselig, wie schon im Rennen davor, einig, dass Brazzi am besten aussah. Altano konnte ich noch nie viel abgewinnen, tja, selbst schuld. Hat er mich mal wieder eines Besseren belehrt. Iyanus kämpfte zwischendurch ziemlich viel mit seinem Reiter, Barzalona kam mit Fabulous Painter zu spät und Making Strides klappt „fremdgeritten“ auch nicht.
Runde 1: Making Strides, Iyanus, Brazzi, Fabulous Painter, Kaya Belle, Nunzio |
Altano siegt mit Eddie Pedroza |
9. Rennen: Duc du Maine bekam mal wieder einen Trainingslauf, immerhin ist mittlerweile der Bauch weg. Unerklärlicherweise hatte ich einen 3. Platz im Kopf vom letzten Start, was jedoch nicht den Tatsachen entspricht. Muss den irgendwie verwechselt haben. Duc du Maine blieb sich immerhin selbst treu und belästigte den Zielrichter nicht weiter. Vielleicht hatte der auch schob Feierabend gemacht, als Duc du Maine ins Ziel kam, man weiß es nicht. Obelix ließ auf den zweiten Platz in Hamburg fast folgerichtig einen Sieg folgen. Globus fand ich etwas enttäuschend, aber bei Hickst lief es heute auch so gar nicht.
Das Beste kommt ja angeblich zum Schluss. Dieser Spruch erwies sich etwas überraschend heute mal wieder als richtig. Ohne Erwartungen zu haben sind wir, nachdem das letzte Rennen in Düsseldorf über die Bühne war, mit zwei weiteren Forumsmitgliedern zum Buchmacher gepilgert, um zu schauen, ob denn dieses Mal Pferd und Hufeisen gemeinsam ins Ziel kommen würden. Tja, was soll ich dazu noch großartig schreiben. Nevis und ihre Hufeisen bewiesen nicht nur Zusammenhalt, sondern es lief auch endlich mal richtig gut. Andre Best dürfte sich sein Rittgeld zwar ordentlich erarbeitet haben, doch das sah viel, viel besser aus als zuletzt! So fand der Tag ein schönes Ende!
eduardo wird in der kurzform zu eddie, nicht eddy.
AntwortenLöschenGut zu wissen. ;)
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