Montag, 14. Mai 2012

Kopf-an-Kopf ist Programm / Survey siegt im Schwarzgoldrennen

Das heutige Rennbahnerlebnis war mal wieder eines der etwas anderen Art. Anders in dem Sinne, als dass es von meinem sonstigen Rennbahnverhalten doch mehr oder minder stark abwich. Begonnen hatte das schon mit der Anreise, dieses Mal ausschließlich mit der Bahn, Marion war ja wahlhelfen. Ich hab dafür in Köln Hannah abgeholt, die nach dem Silvesterrenntag 2011 in Neuss zum zweiten Mal auf der Rennbahn war. Zwischendurch hab ich mich noch ein klein wenig verlaufen (wer Straßenschilder lesen kann, ist klar im Vorteil), hab es aber dann doch noch recht schnell gemerkt. Immerhin war ich dem Dortmunder Wahnsinn entkommen. Wenn um 10 Uhr schon die ersten schwarzgelben Männchen krakeelend durch den Bahnhof ziehen, nunja.

Exakt um 13.30 Uhr betraten wir die Weidenpescher Bahn. Mein persönliches Highlight stand dann auch gleich schon an, Salon Soldier. Ehrensache, dass es direkt zum Führring ging. Salon Soldier sah wieder sehr schick aus, wobei ich zugeben muss, dass in puncto Wow-Effekt der Stallgefährte Cascavel die Nase vorn hatte. Der war aber noch ein ziemliches Baby, wäre aber durchaus was für unseren „Rappen-Vierspänner“ ;) Zur Siegquote von Salon Soldier sage ich mal gar nichts, im Endeffekt gewann er locker ohne Peitsche, aber 11:10, nun gut, Köln und Schiergen (der war wohl in Bremen) und Starke, was will man da erwarten. Manager hatte es nicht so mit der Startbox, verglichen mit anderen Kandidaten war das aber noch gar nichts. Cloud lief brav, konnte Salon Soldier, 2400m dürften für den das Problem nicht sein, jedoch nicht gefährden, etwas spannender war der Kampf um Platz drei, den Casco  gegenüber Cascavel, der den Start definitiv noch brauchte, knapp für sich entschied. Anzumerken sei noch, dass die Videoleinwand einwandfrei und ohne jegliche Ausfälle auch während des ersten Rennens funktionierte. Sehen konnte man zwar nicht viel, weil den ganzen Tag die Sonne voll drauf stand, aber hey, sie funktionierte! ;)

Salon Soldier schlägt Cloud
Das Amateurrennen, ich glaub, ich war nicht am Führring, oder doch? Hm, muss wohl da gewesen sein, erinnere mich an Crespo, aber ich glaube, ich hab ziemlich viel gequatscht. Egal, Geedaly war mir jedenfalls nicht aufgefallen. Wir waren aber auch nicht allzu lange da, wir wollten ja wieder zum Geläuf. Heute war nämlich Fototag. Ich glaube, ich habe a) noch nie alle Rennen eines Renntages an den Rails gesehen und b) noch nie so viele rennende Pferde fotografiert.

Geedaly (rechts) ringt Winnipeg nieder
Anschließend ging es für den weiblichen Teil des Derbyjahrgangs über 1400m. Hannah hatte Fotoaufträge für Emiglia und Eastside Gallery. Immerhin hatte ich mit meiner Prophezeiung Recht, dass von den beiden nur Eastside Gallery, die richtig, richtig gut aussah, Siegchancen besäße. Favoritin Dalida gefiel mir im Führring auch ziemlich gut. Sie und Emiglia sehen sich übrigens ziemlich ähnlich, könnten fast als Zwillinge durchgehen. Funtum La hat immer noch ein kleines Bäuchlein, ja, und Kirschenkönigin hab ich im Führring gar nicht gesehen, glaube ich. Wahrscheinlich waren wir schon auf dem Weg zur Bahn. Das Finish war wirklich sehenswert, knappe und spannende Einläufe gab es ohnehin heute einige zu bewundern. Einen (hübschen) Kopf Vorsprung hatte Kirschenkönigin im Ziel, eine kleine Kämpferin wie ihr Reiter hinterher angetan sagen sollte. Finde ich gut, so kommt „unser“ angepeilter Kirschenbrutalo immerhin aus einer Siegermutter :D

Kopf an Kopf, was sonst. Kirschenkönigin gewinnt gegen Eastside Gallery
Das Kat. E-Rennen danach, oh Mann... Immerhin waren die Gemeinten (zumindest meine) vorn zu finden. Sexxan sah mal wieder aus wie ein Gruppekracher, aber das sage ich eh schon, seitdem ich den zweijährig beim Debüt in Düsseldorf gesehen habe. Ich mag den, auch wenn sein Können überschaubar ist. Bella Sue ist ein bisschen spillerig, aber durchaus noch im Rahmen. Zaubergirl war nicht so mein Fall, ganz anders dagegen Awakahn, der ist wirklich schick. Leider habe ich eben erst gesehen, wie der am Toto stand, sonst hätte ich vielleicht doch echt eine Wette riskiert, aber mit 456 hätte ich definitiv nicht gerechnet. Und dann war da noch ein Pferd... Who. Nachdem das andere Pudel-Pferd Golden Rose im Rennen davor schon (bei mir) negativ durch mangelnde Händelbarkeit beim Aufgalopp aufgefallen war, knüpfte der nahtlos daran an und schlug um sich wie ein Derwisch, als man ihn an seinen Startplatz verfrachten wollte. Es kam, wie es kommen musste, er wurde vom Start verwiesen. Bella Sue erledigte dann alles sehr souverän und bescherte dem Mann der letzten Wochen, Adrie de Vries, seinen ersten und heute mal einzigen Tagessieg.

Bella Sue und Sexxan
Noch einmal waren die dreijährigen Stuten gefragt. Ich muss gestehen, ich war nicht ganz so aufmerksam, ich hab nämlich das siebte Pferd gesucht, das wollte und wollte nicht auftauchen. Quiana drehte dann auch ganz schnell nur eine Runde und entschwand in Richtung Geläuf. Allerdings hat die anscheinend nicht ein einziges Bein ihres Halbbruders mitbekommen. Das mit den Rennen scheint nicht ihrs zu sein, leider, dabei hat sie doch vier weiße Beine ;) Vielleicht geht das aber auch erst mit vier, man frage mal Quijano. Nee, im Ernst, das war so gar nichts, aber das hatte sich ja auch schon abgezeichnet. Wanda’s Girl lief überraschend stark und fühlte Turfflamme – schön ist was anderes – ordentlich auf den Zahn und schlug somit als Zweite auch die allgemein als stärker eingeschätzte Motion Of Power. Ebenfalls eher enttäuschend war Mandachic vor der bereits erwähnten Quiana. Quo Colonia war an der Startmaschine relativ zickig und Li Zora hatte mir im Führring schon nicht sonderlich gefallen, eher vom Typ graue Maus.

Runde 1
Turfflamme
Auenquelle, Ostmann, Tylicki zum Zweiten hieß es im folgenden Ausgleich III, in dem The Call als frischer Sieger zum ersten Mal im Handicap antrat. Somit dürfte der Call Me Big-Sohn einer der ersten (wenn nicht der erste?) dreijährige Handicapsieger des Jahres sein. Und er siegte sehr überzeugend, sah vorher aber auch blendend aus. Der lange führende Historic Occasion konnte immerhin den zweiten Platz behaupten. Mack Summerland wurde standesgemäß Letzter und dürfte sich somit die optimale Vorbereitung für Baden-Baden abgeholt haben. Hatte der eigentlich schon immer einen Taktfehler hinten rechts im Schritt?

Tylicki zum Zweiten, dieses Mal mit The Call
Das siebte Rennen war das Schwarzgoldrennen. Andreas Suborics war übrigens auch da, hatte die Sperre in HK für einen Heimaturlaub genutzt und musste erst einmal das Grupperennen tippen. Warum er statt Survey Enjoy The Life neben Paraisa und Ilena mit reinnahm, hab ich nicht verstanden, sonst hätte er ja echt gut gelegen. Optisch stach Paraisa raus, todschickes Pferdchen. Survey sah noch nie sonderlich beeindruckend aus, aber dass das nichts aussagt, wusste ich ja schon. Tolle Stute und eine kleine Kampfsau, das sah gut aus, wie sie noch einmal anpackte, als sie eigentlich schon passiert war. Da wurde übrigens auch das Düsseldorfer Listenrennen mit dem Sieger Amarillo noch einmal ordentlich aufgewertet.

Hab vergessen, die Kamera umzustellen... Betrachtet es als Kunst :D
Die frischgebackene Siegerin im Schwarzgoldrennen: Survey mit Terry Hellier
Anschließend bin ich im grünen Gras sitzen geblieben und habe den Führring Führring sein lassen. Zu dem Rennen fällt mir aber auch nicht wirklich was ein. 

Air Dream
Das letzte fand ich da schon deutlich spannender, was sich beim Herzschlagfinish durchaus bestätigen sollte. Nach zwei Niederlagen drehte Daring Rudolph den Spieß gegenüber Golden Tough um und kam unter Jadey Pietrasiewicz mit dem Lieblingsvorsprung des Tages, einem Kopf, als erster über die Ziellinie. Noch so ein sehenswertes Finish. Danach ging’s dann heimwärts und für mich zurück in die Hochburg der Verrückten. Allerdings war ich dann doch etwas enttäuscht, als ich wieder in Dortmund war. Irgendwie war doch nicht so viel los. Wird anscheinend doch Zeit, dass mal wieder jemand anderes Meister wird :P ;) 

Dieses Mal ist außen vorn: Daring Rudolph gewinnt vor Golden Tough

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen