Zum Titel kommen wir später. Nur so viel, er spielt aufs
Hauptrennen an. Der Besuch auf dem Grafenberg war sehr ordentlich, kein
Vergleich zum letzten Renntag, wo es doch arg leer war. Dieses Mal war die
Anzahl der Leute, die mir im Weg rumliefen schon wieder gestiegen, was bei mir
immer ein sehr guter Gradmesser ist, ich kann es nämlich nicht besonders gut
leiden, wenn ich nicht im flotten Gehtempo zum Führring laufen kann. Aber ich
stehe auch nicht auf Fußgängerzonen, da sind auch alle im Wege, vom Autofahren
mal ganz zu schweigen, doch es geht ja um Pferderennen.
Ich konnte mich schon im ersten Rennen nicht so richtig
entscheiden. Zuerst jedenfalls nicht. Glam Rock sah sehr ordentlich aus, allerdings
gefiel mir auch Anna Greta, wobei ich mich allerdings nicht erinnern kann, dass
sie mir schon einmal aufgefallen wäre. Spätestens als Limitless seine Runden
drehte, habe ich mich dann jedoch neu orientiert, der gefiel mir richtig gut. Pallina und Jagm waren
dagegen weniger mein Fall. Limitless bestätigte die These, wonach ein Ausflug
ins Grüne gut für die Chancen ist. Sehr geistesgegenwärtig war man beim Stoppen
des entfleuchten Fuchses, sodass keine Verspätung aufkam. Die hätte Jagm
allerdings im Alleingang wieder aufgeholt, so legte der los. Keine Ahnung wo
der und Tamas Nagy hinwollten und ob das Höllentempo Absicht war, im
Schlussbogen war jedenfalls – wie das Wort schon sagt – Schluss. Limitless
hatte sehr leichtes Spiel und Glam Rock als Zweiter bestätigte den guten ersten
Eindruck der Harley-Pferde.
Ohne Worte... |
Limitless |
Das folgende Stutenrennen war bereits im Führring
entschieden. Keine konnte Kelida Dancer das Wasser reichen. Ich fände es ja
persönlich schöner, wenn Kelida Dancer nicht ganz so lang geraten wäre (wie war
das noch letztes Jahr mit dem Schlenderhaner Ausziehtisch?), aber man kann
nicht alles haben. Ansonsten gefiel Isolo, die übrigens eine sehr spannende
Färbung hat, eigentlich Fuchs, aber mit ganz vielen weißen Stichelhaaren,
besonders am Bauch und in der Flankenregion. Später habe ich noch den recht
großen weißen Fleck in der Gurtlage entdeckt, ist also strenggenommen ein
Schecke, die Gute. Bei Sing Hallelujah waren wir uns nicht wirklich einig, mir
gefiel sie nicht so, zu wenig Substanz, den anderen beiden schon. Letztlich war
es eine ziemlich klare Angelegenheit, wobei der dritte Platz von Helga ein
wenig für Erheiterung sorgte, allerdings ob des Namens.
Kelida Dancer |
Auf besonderen Wunsch: Helga |
Danach waren wir Waffeln essen statt Führring. Für
Belustigung hatte im Vorfeld unwissentlich der belgische Fegentrireiter Patrick
Deno gesorgt, der mit seinem Beruf ein wenig aus der Riege der
Assistenztrainer, Studenten und Co. herausstach, als Fliesenleger. Aber warum
nicht. Einer der Herren hatte übrigens schwarze Boxershorts unter der Reithose
:D Okay, ich werde unseriös... Tja, alles schien gut, doch dann kam Poquito.
Dem hatte man zum ersten Mal Scheuklappen angelegt und ja, sagen wir mal, sie
haben ihren Zweck insofern erfüllt, als dass Poquito definitiv extrem
fokussiert war. Dumm nur, dass er das Rennen ohne Reiter aufnahm. Und dann halt mal einer ein Pferd mit
Scheuklappen an... Ging super, nämlich gar nicht. Poquito lief und lief und
lief und lief und lief und lief... Genauer gesagt legte er viereinhalb Runden
zurück und eingesprungen war er hinterher auch, denn offensichtlich waren die
Düsseldorfer Sprünge ziemlich einladend. Nach viereinhalb Runden als alles
schon dachte, Poquito würde nie mehr stehen bleiben, siegte dann offenbar doch
die Erschöpfung und Herr Pferd unternahm eine Golfplatzerkundung. Und irgendwann
hatten sie ihn dann doch dingfest gemacht. Es gab sogar Szenenapplaus!
Zugegebenermaßen war das fast interessanter als das Rennen, wo der Favorit
White River sang- und klanglos unterging und Black Powder seinem neuen Trainer
Bruce Hellier einen optimalen Einstand verschaffte.
Das vierte Rennen wurde von uns kurzerhand in „Wasserspaß“
umgetauft, siehe Wellenspiel und Aloahe. Anscheinend gibt es da auch Seerosen,
an der Optik lag es jedenfalls nicht, dass Mon Rose Zweite wurde. Die war wie
immer schwitzig und unruhig, weshalb ich sie auch – wie immer – nicht richtig
für voll genommen hatte. Wellenspiel hat über den Winter deutlich zugelegt, im
positiven Sinne, allerdings haute sie mich nach wie vor nicht aus den Schuhen, wie
ich gestehen muss. Ganz anders dagegen Magnolie, die ihren Papa Shirocco nicht
verleugnen kann. Magnolie war aber auch das Gegenbeispiel zu Mon Rose, die
sieht nämlich aus als gehörte sie in bessere Gesellschaft, was man von ihrer
Rennleistung dann allerdings nicht mehr sagen konnte. Vielleicht stehen
Magnolien aber auch einfach nicht auf Wasserspaß!?
Der Ausgleich II sollte an das Fliegengewicht Urgestein mit
Sabrina Wandt nach einem tollen Ritt gehen. Am Führring hatte ich meine
Picadilly-Circus-Brille auf, weswegen ich nicht alle gleich viel beachtet habe.
Kahoon sah mal wieder toll aus, allerdings reichte es auch dieses Mal nicht zum
Sieg. Ausgenommen Zaphira – recht nervös und schon nass – gefielen mir ohnehin
alle.
Vorm 1700m Rennen für Dreijährige konzentrierte sich meine
Aufmerksamkeit auf zwei Pferde, Zutero und Collodi, wobei die beiden mal
abgesehen von der Farbe unterschiedlicher kaum sein könnten. Auf der einen
Seite der elegante, hochbeinige, sehr schmale Zutero, auf der anderen der
ziemlich kleine, aber kompakte Collodi. Ein sehr lustiges Duo. Ich muss sagen,
ich hätte mit Zutero gerechnet und weniger mit Collodi, der vorher immer
mindestens einen gefunden hatte, der vor ihm landete. Doch ich muss sagen,
Collodi machte das sehr überzeugend.
Collodi siegt mit Dennis Schiergen |
Im Anschluss dann der Obstsalat, bzw. eben nicht. Denn
eigentlich hieß es bei uns vorher, entweder gewinnt Obstsalat, d. h. CHERRY
Danon, Tipsy, TANGERINE, Waldtraut aus der WALDBEERE oder es gibt Musik,
Destiny’s Child oder Britney. Kapitala passte leider so gar nicht ins Schema
und Dessau war (Osten) der Gegenentwurf des Obstsalates, denn da gabs früher ja
auch keine Bananen. Und nein, wir haben nichts getrunken, wir waren nüchtern
und vollkommen unalkoholisch unterwegs trotz des 1. Mais. So, mal im Ernst,
hier war übrigens durchaus das gute Aussehen vorn, denn Dessau und Cherry Danon
gehörten zu den am besten aussehenden Damen. Dass mir die schwarze Kirsche
(Tollkirsche?) am besten gefiel, bräuchte ich wahrscheinlich nicht unbedingt zu
erwähnen. Aber sauspannend wars, Dessau und Cherry Danon schenkten sich
wirklich nichts, da haben wir vermutlich zwei tolle Stuten gesehen. Bei Cherry
Danon könnte ich mir auf jeden Fall vorstellen, dass sie die Diana-Distanz
schafft, aber bis dahin ist es ja noch ein Weilchen.
Dessau |
Cherry Danon |
Das Letzte... ja, endlich gab es Jockeypunkte für mich ;)
Ich hatte zwar nach den Eindrücken vorher mit Luigio gerechnet, aber Little
Star war auch wirklich mal wieder fällig, sodass der Sieg keine Überraschung
war.
Nur am Rande, Fabrizio Parego ist nicht runter gefallen, er ist im Führring abgesessen, weil das Pferd stieg. Dann ging er zu Fuß neben dem Pferd zur Bahn und am Geläuf VOR dem Aufsitzen, riß sich Poquito los und drehte seine Runden....
AntwortenLöschenDanke für den Hinweis.
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