Dienstag, 1. Mai 2012

Kein Obstsalat in Düsseldorf

Zum Titel kommen wir später. Nur so viel, er spielt aufs Hauptrennen an. Der Besuch auf dem Grafenberg war sehr ordentlich, kein Vergleich zum letzten Renntag, wo es doch arg leer war. Dieses Mal war die Anzahl der Leute, die mir im Weg rumliefen schon wieder gestiegen, was bei mir immer ein sehr guter Gradmesser ist, ich kann es nämlich nicht besonders gut leiden, wenn ich nicht im flotten Gehtempo zum Führring laufen kann. Aber ich stehe auch nicht auf Fußgängerzonen, da sind auch alle im Wege, vom Autofahren mal ganz zu schweigen, doch es geht ja um Pferderennen.

Ich konnte mich schon im ersten Rennen nicht so richtig entscheiden. Zuerst jedenfalls nicht. Glam Rock sah sehr ordentlich aus, allerdings gefiel mir auch Anna Greta, wobei ich mich allerdings nicht erinnern kann, dass sie mir schon einmal aufgefallen wäre. Spätestens als Limitless seine Runden drehte, habe ich mich dann jedoch neu orientiert, der gefiel  mir richtig gut. Pallina und Jagm waren dagegen weniger mein Fall. Limitless bestätigte die These, wonach ein Ausflug ins Grüne gut für die Chancen ist. Sehr geistesgegenwärtig war man beim Stoppen des entfleuchten Fuchses, sodass keine Verspätung aufkam. Die hätte Jagm allerdings im Alleingang wieder aufgeholt, so legte der los. Keine Ahnung wo der und Tamas Nagy hinwollten und ob das Höllentempo Absicht war, im Schlussbogen war jedenfalls – wie das Wort schon sagt – Schluss. Limitless hatte sehr leichtes Spiel und Glam Rock als Zweiter bestätigte den guten ersten Eindruck der Harley-Pferde. 

Ohne Worte...

Limitless
Das folgende Stutenrennen war bereits im Führring entschieden. Keine konnte Kelida Dancer das Wasser reichen. Ich fände es ja persönlich schöner, wenn Kelida Dancer nicht ganz so lang geraten wäre (wie war das noch letztes Jahr mit dem Schlenderhaner Ausziehtisch?), aber man kann nicht alles haben. Ansonsten gefiel Isolo, die übrigens eine sehr spannende Färbung hat, eigentlich Fuchs, aber mit ganz vielen weißen Stichelhaaren, besonders am Bauch und in der Flankenregion. Später habe ich noch den recht großen weißen Fleck in der Gurtlage entdeckt, ist also strenggenommen ein Schecke, die Gute. Bei Sing Hallelujah waren wir uns nicht wirklich einig, mir gefiel sie nicht so, zu wenig Substanz, den anderen beiden schon. Letztlich war es eine ziemlich klare Angelegenheit, wobei der dritte Platz von Helga ein wenig für Erheiterung sorgte, allerdings ob des Namens.
Kelida Dancer
Auf besonderen Wunsch: Helga
Danach waren wir Waffeln essen statt Führring. Für Belustigung hatte im Vorfeld unwissentlich der belgische Fegentrireiter Patrick Deno gesorgt, der mit seinem Beruf ein wenig aus der Riege der Assistenztrainer, Studenten und Co. herausstach, als Fliesenleger. Aber warum nicht. Einer der Herren hatte übrigens schwarze Boxershorts unter der Reithose :D Okay, ich werde unseriös... Tja, alles schien gut, doch dann kam Poquito. Dem hatte man zum ersten Mal Scheuklappen angelegt und ja, sagen wir mal, sie haben ihren Zweck insofern erfüllt, als dass Poquito definitiv extrem fokussiert war. Dumm nur, dass er das Rennen ohne Reiter aufnahm. Und dann halt mal einer ein Pferd mit Scheuklappen an... Ging super, nämlich gar nicht. Poquito lief und lief und lief und lief und lief und lief... Genauer gesagt legte er viereinhalb Runden zurück und eingesprungen war er hinterher auch, denn offensichtlich waren die Düsseldorfer Sprünge ziemlich einladend. Nach viereinhalb Runden als alles schon dachte, Poquito würde nie mehr stehen bleiben, siegte dann offenbar doch die Erschöpfung und Herr Pferd unternahm eine Golfplatzerkundung. Und irgendwann hatten sie ihn dann doch dingfest gemacht. Es gab sogar Szenenapplaus! Zugegebenermaßen war das fast interessanter als das Rennen, wo der Favorit White River sang- und klanglos unterging und Black Powder seinem neuen Trainer Bruce Hellier einen optimalen Einstand verschaffte.

Das vierte Rennen wurde von uns kurzerhand in „Wasserspaß“ umgetauft, siehe Wellenspiel und Aloahe. Anscheinend gibt es da auch Seerosen, an der Optik lag es jedenfalls nicht, dass Mon Rose Zweite wurde. Die war wie immer schwitzig und unruhig, weshalb ich sie auch – wie immer – nicht richtig für voll genommen hatte. Wellenspiel hat über den Winter deutlich zugelegt, im positiven Sinne, allerdings haute sie mich nach wie vor nicht aus den Schuhen, wie ich gestehen muss. Ganz anders dagegen Magnolie, die ihren Papa Shirocco nicht verleugnen kann. Magnolie war aber auch das Gegenbeispiel zu Mon Rose, die sieht nämlich aus als gehörte sie in bessere Gesellschaft, was man von ihrer Rennleistung dann allerdings nicht mehr sagen konnte. Vielleicht stehen Magnolien aber auch einfach nicht auf Wasserspaß!? 

Der Ausgleich II sollte an das Fliegengewicht Urgestein mit Sabrina Wandt nach einem tollen Ritt gehen. Am Führring hatte ich meine Picadilly-Circus-Brille auf, weswegen ich nicht alle gleich viel beachtet habe. Kahoon sah mal wieder toll aus, allerdings reichte es auch dieses Mal nicht zum Sieg. Ausgenommen Zaphira – recht nervös und schon nass – gefielen mir ohnehin alle. 

Vorm 1700m Rennen für Dreijährige konzentrierte sich meine Aufmerksamkeit auf zwei Pferde, Zutero und Collodi, wobei die beiden mal abgesehen von der Farbe unterschiedlicher kaum sein könnten. Auf der einen Seite der elegante, hochbeinige, sehr schmale Zutero, auf der anderen der ziemlich kleine, aber kompakte Collodi. Ein sehr lustiges Duo. Ich muss sagen, ich hätte mit Zutero gerechnet und weniger mit Collodi, der vorher immer mindestens einen gefunden hatte, der vor ihm landete. Doch ich muss sagen, Collodi machte das sehr überzeugend. 
Collodi siegt mit Dennis Schiergen
Im Anschluss dann der Obstsalat, bzw. eben nicht. Denn eigentlich hieß es bei uns vorher, entweder gewinnt Obstsalat, d. h. CHERRY Danon, Tipsy, TANGERINE, Waldtraut aus der WALDBEERE oder es gibt Musik, Destiny’s Child oder Britney. Kapitala passte leider so gar nicht ins Schema und Dessau war (Osten) der Gegenentwurf des Obstsalates, denn da gabs früher ja auch keine Bananen. Und nein, wir haben nichts getrunken, wir waren nüchtern und vollkommen unalkoholisch unterwegs trotz des 1. Mais. So, mal im Ernst, hier war übrigens durchaus das gute Aussehen vorn, denn Dessau und Cherry Danon gehörten zu den am besten aussehenden Damen. Dass mir die schwarze Kirsche (Tollkirsche?) am besten gefiel, bräuchte ich wahrscheinlich nicht unbedingt zu erwähnen. Aber sauspannend wars, Dessau und Cherry Danon schenkten sich wirklich nichts, da haben wir vermutlich zwei tolle Stuten gesehen. Bei Cherry Danon könnte ich mir auf jeden Fall vorstellen, dass sie die Diana-Distanz schafft, aber bis dahin ist es ja noch ein Weilchen. 

Dessau
Cherry Danon
Das Letzte... ja, endlich gab es Jockeypunkte für mich ;) Ich hatte zwar nach den Eindrücken vorher mit Luigio gerechnet, aber Little Star war auch wirklich mal wieder fällig, sodass der Sieg keine Überraschung war.  

2 Kommentare:

  1. Nur am Rande, Fabrizio Parego ist nicht runter gefallen, er ist im Führring abgesessen, weil das Pferd stieg. Dann ging er zu Fuß neben dem Pferd zur Bahn und am Geläuf VOR dem Aufsitzen, riß sich Poquito los und drehte seine Runden....

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